Neue Befunde

Black @, Kreis Groß-Gerau, Montag, 30. Januar 2017, 22:37 (vor 2642 Tagen) @ Chrissie
bearbeitet von Black, Montag, 30. Januar 2017, 22:41

Chrissie, nur zum Verständnis: ist der Visus im Eingangsposting mit Korrektur (also Sehhilfe) oder ohne?

Glitzergliose kenn ich nicht, aber Glitzerbeete. Das sind atrophische Areale, die sich in der Funduskopie (allerdings weiß ich nicht ob mit oder ohne Kontrastmittel --> Angiografie) "glitzernd" darstellen. Nutze mal die Suchfunktion, das wurde hier schon öfter besprochen.

Du bist echt arg gebeutelt mit dem ganzen Mist, aber es geht tatsächlich trotzdem weiter. Als das bei mir damals anfing auf dem rechten Auge, wollte ich von der Brücke springen (keine gute Idee, wie du siehst, habe ich davon auch abgesehen und stattdessen das Kellerfenster genommen :-D ), weil ich dachte, jetzt werd ich blind. Und noch vor einiger Zeit habe ich mir Horrorszenarien ausgemalt, wie das Leben mit meinen schlechten Augen so weitergeht.

Und ja, es ist tatsächlich schlechter geworden, aber anders, als ich dachte. Der liebe Gott oder wer auch immer dafür zuständig ist, war gnädig und ließ das Ganze schleichend verlaufen, so dass ich genug Zeit hatte, mich mit dem Gedanken anzufreunden und zu arrangieren. Trotzdem bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich mir 3x überlegen muß, ob ich das Auto nehme. Ich muß immer aufs Wetter schauen und mir die Strecke überlegen. Autobahnfahren im Dunkeln ist beispielsweise nicht mehr drin, weil ich kein räumliches Sehen mehr habe nachts (war schon vorher schlecht, jetzt geht gar nix mehr). Das Kontrastsehen wird immer schlechter und Fahrzeuge, die ohne Licht fahren, sind da noch ein zusätzlicher Stressfaktor. Fahren ohne Licht - auch tagsüber - ist für mich ein absolutes Reizthema, ebenso wie Fußgänger mit dunkler Kleidung, die nichts besseres zu tun haben, als an einem diesigen Wintertag ihren Spaziergang auf die Straße zu verlegen. Oder Radfahrer in dunkler Kleidung ohne Licht in der Dämmerung. Die gehen in meinem Blickfeld manchmal total in der nebligen Suppe der fehlenden Kontraste unter, bzw. sehe ich sie wesentlich später als vorher. Und ich will niemanden umdübeln, ist klar. Aber ok, ist ein anderes Thema. Fakt ist jedenfalls auch bei mir, dass ich irgendwann vermutlich nicht mehr Autofahren kann. Oder bestenfalls Strecken, die ich gut kenne.

Was ich sagen will: es kommt trotzdem vieles anders, als man denkt. Und es gibt Hilfe. Such dir die Hilfe. Sowohl psychologisch als auch praktisch, wie Paper schon schrieb bespielsweise beim Blindenbund oder beim VDK. Es ist gut zu wissen, wie es medizinisch um die Augen steht und wie sich das alles entwickelt, aber es ist mindestens genauso wichtig, sich auf die neue Situation einzulassen und das beste draus zu machen. Fatalerweise hast du keine andere Wahl, also packs an!

Viel Kraft.

Gruß, Black


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