Verlust des peripheren Sehens

Black @, Kreis Groß-Gerau, Donnerstag, 30. März 2017, 14:12 (vor 2576 Tagen) @ Friederike

Im Grunde genommen hast du dein Problem ja schon ganz gut erkannt: du merkst, dass dir der Stress nicht gut tut und er sich (höchstwahrscheinlich auch) in körperlichen Symptomen niederschlägt. Das Problem ist jedoch, dass die meisten Menschen lieber eine "greifbarere" Diagnose hätten, die man stringent therapieren kann. Mit Meds beispielsweise oder diversen Eingriffen.

Die Frage nach deiner beruflichen Veränderung solltest du dir nochmal im Stillen Kämmerlein überlegen... ganz vorne weg die Frage "was will ich vom Leben, bzw. was will ich in meinem Leben erreichen?" und dann "was bin ich bereit, dafür zu tun, was nicht?".

Das sind ganz elementare Fragen, die sich jeder Mensch bisweilen stellen sollte, es macht den Kopf klarer und man kann Ziele besser definieren.

Leider ist der normale berufliche Arbeitsalltag heutzutage (mehr denn je) alles andere als förderlich für Körper, Geist und Seele. Um mich herum habe ich nur Arbeitstiere, die sich in der Job-Tretmühle befinden, zu immer mehr Leistung und Verantwortung getrieben werden. Um mich herum Menschen in einem Alter, in denen sich der Dauerstress dann letztlich körperlich bemerkbar zu machen beginnt.

Der Mann einer Freundin, er ist 40, ist letztens mit Herzrhythmusstörungen und sehr hohem Blutdruck in der Notaufnahme aufgeschlagen, andere haben immer häufiger Spannungskopfschmerz von dem Hirnge****** (nicht jugendfrei), das sie sich täglich auf der Arbeit antun. Das ewige Sitzen am Schreibtisch, vor dem Notebook oder im Auto tut sein übriges. Ist doch klar, dass der Körper da irgendwann Alarm schlägt...

Work-Life-Balance ist so ein wunderschöner Begriff, der sich herrlich liest, aber in den meisten Fällen schnöde Theorie bleibt. Flexiblere Arbeitszeiten gibt es irgendwie gefühlt nur zugunsten des Arbeitgebers, der somit noch weiter auf die Ressourcen der Mitarbeiter zugreifen kann. Das ist eine sehr ungute Entwicklung.

Ja, die Frage ist tatsächlich, was sich jeder einzelne vom Leben erwartet. Wo er/sie sich sieht und welchen Preis er/sie bereit ist, dafür zu zahlen.

Die Gesundheit ist unser höchstes Gut, sie zu erhalten und zu pflegen sollte eigentlich ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, aber leider machen sich viele Menschen noch nichtmal ansatzweise Gedanken um ihre Ernährung. Leider merken es die meisten auch erst, wenn es zu spät ist.

Neben der rein organischen Abklärung deiner Beschwerden (wie gesagt, nochmal Eisenspiegel checken, Hinweis auf RP usw) möchte ich dir ans Herz legen, deine Lebensziele für dich zu überprüfen und zumindest versuchen, ein wenig mehr Ausgleich in dein Leben zu bringen. Wie gesagt, frische Luft ist wichtig, Sauerstoffzufuhr - und Entspannung. Da gibt es ganz verschiedene Ansätze - PMR, Bodyscan, Meditation, Achtsamkeitsübungen.... Von den Krankenkassen werden öfter auch Medien angeboten, wie man solche "Skills" erlernen kann. Oder du besuchst einen Kurs in der VHS, kaufst dir ein Buch, schaust im Internet. Möglichkeiten gibt es da viele, und ich hofffe wirklich sehr für dich, dass du das für dich passende herausfiltern und anwenden kannst.

Ich drück dir die Daumen.

Gruß, Black

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