Unverändertes Skotom, seit 2,5 Jahren undiagnostiziert.

Black @, Kreis Groß-Gerau, Dienstag, 25. Februar 2020, 09:50 (vor 1494 Tagen) @ Kris

Ich denke tatsächlich, dass ein OCT die sinnvollste Diagnosemöglichkeit wäre. Bevor ich mir da als vermeintliche ultima ratio eine Lumbalpunktion antue....

An deiner Stelle würde ich mir das mit dem OCT nochmal überlegen und zum anderen auch nochmal die Frage reflektieren, was es dir brächte, die Antwort auf die Herkunft des Skotoms zu kennen. Stell dir mal vor, die Antwort wäre ein genetischer Defekt, bei dem mit ca. 80%iger Wahrscheinlichkeit davon auszugehen wäre, dass irgendwann im Verlauf deines Lebens deine Sehkraft komplett ausgelöscht würde (denke mal, damit hab ich so in etwa das Horrorszenario aufgegriffen, das du dir vorstellst). Und dann? Wie würdest du damit umgehen? Vemrutlich jeden Tag gedanklich amoklaufen. Kontrollieren. Testen. Von Arzt zu Arzt rennen, hoffen, dass man dagegen was machen kann. Augen klonen lassen, whatever. Ich führ das jetzt bewußt ad absurdum, denn es läuft darauf hinaus, dass Dinge geschehen, wie sie geschehen wollen. Es ist das gute alte Kontrollthema, der Wunsch des Mensches, das Leben als einzig berechenbaren Vorgang zu betrachten. Alles zu wissen, alles beeinflussen zu wollen. Das geht nicht nur dir alleine so. Die ernüchternde Wahrheit ist aber leider jene, dass der Mensch tatsächlich ganz herzlich wenig tatsächlich unter Kontrolle hat. Dieses "im Regen tanzen lernen" ist (leider) ein sehr essentieller Teil des Lernprozesses, den wir im Leben durchlaufen. Das. Und Akzeptanz. Ganz viel Akzeptanz (ich hasse Akzeptanz, lach!)

Kaum jemand von den hier Anwesenden weiß, warum ihn eine oder mehrere NHA heimsuchten. Kaum eine/r hier dürfte wissen, welche Faktoren wirklich dazu führten und wie es weitergeht.

Bevor es jetzt zu philosophisch wird, noch ein paar pragmatische/praktische Tips:

Lass mal ein OCT machen. Ich gehe davon aus, dass deine Netzhaut an besagter Stelle durch (augapfelwachstumsbedingte) Dehnungsprozesse den Geist aufgegegeben hat. Das ist nicht schön, aber auch nicht schlimm, weil dein Gehirn ja offensichtlich schon gut gelernt hat damit umzugehen und diese Stelle auszublenden. Das zum einen. Zum anderen bleibt das Areal dieses Skotoms ja gleich, sprich: dehnt sich nicht aus, wenn ich das richtig verstanden habe. Also ist es einfach so wie es ist. Vergleichbar mit dem natürlichen Skotom, das jeder von uns hat, nämlich den Blinden Fleck.

Gruß, Black

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