Mein Erfahrungsbericht: 4 NHA-OP innerhalb 3 Monaten

Ireenhg, Sonntag, 21. November 2021, 12:50 (vor 880 Tagen)

Hallo zusammen,

vorab möchte ich mich wegen meinem "Akzent" entschuldigen: Ich komme aus Spanien und Deutsch ist eben nicht meine Muttersprache;-) .

Ich lese euch seit einiger Zeit und jetzt habe ich mich entschloßen meine bisherige Erfahrungen mit euch zu teilen.

Mein Augen-Martyrium startete am 22. Juli 2021 mit der ersten NH-Ablösung OP. Damals war die Makula nicht beteiligt. Ich wurde vom Profesor eines Uni-KH in München operiert. Die NH-Ablösung wurde mit einer ppv, Laser und Krio versorgt und als Tamponade Gas eingefüllt. Die wöchentliche Kontrollen wurden dann von einer niederlassenden AÄ durchgeführt. 4 Wochen post OP hatte ich, laut AÄ, 50% Gas noch im Auge. Dann ging die AÄ 3 Wochen in Urlaub. Nach ihrer Retour hatte ich dann die nächste Kontrolle. Panik machte sich dabei breit: die NH ist wieder ab. Ich musste mich sofort zum KH begeben und eine Not-OP durchführen lassen (7 Wochen also nach der erster OP). Die Untersuchungen im KH zeigten, dass neue Löcher und PVR für die Reablatio gesorgt hatten. Dieses Mal war die Makula beteiligt. Der Operateur sagte beim ersten Kontrolle nach der OP das die Netzhaut nur an einer Ecke noch heftete.
Ich bekam eine Cerclage und wieder ppv, Laser und Kryo und als Tamponade Silikonöl. Nach der zweiten Kontrolle im KH stellten die Ärzte fest dass sich viele Bläschen vor der Makula und insgesamt an der Netzhaut gebildet hatten. Nach zwei Wochen sollte ich erneut dort zur Kontrolle gehen. Nach diesen Kontrolle stellte sich heraus, dass diese Bläschen nicht von alleine verschwinden und operativ entfernt werden müssen.
Also, 4 Wochen nach der zweiten OP wurde dann das dritte OP, um die genannte Bläschen zu entfernen, durchgeführt. Wieder ppv und dieses Mal nur Laser. Eigentlich wollte der Profesor erneut Silikonöl oder Gas anschließend als Tamponade einfüllen, umso mehr wunderte ich mich, dass ich dann Luft bekam. Bei der ersten und zweiten Kontrolle post OP legte das Netzhaut „schön an“. Ich war auch erleichtert, dass ich unter Luft ziemlich gut sehen könnte (leider nicht mehr scharf in der Mitte, wegen der Makula Beteiligung) und ich endlich ohne Augenklappe sehen könnte (ich trage eine Augenklappe schon seit der ersten OP, weil es mich enorm anstrengt mit dem kranken Auge zu sehen, bzw. der gesunde Auge hat Probleme mit dem Seh-Ausgleich).
Am 6. Tag nach OP beim der Kontrolle stellte der AA fest dass das NH wieder ab war. Anscheinend bildete sich ein neues Loch:-( :-(
Also vierte OP: wieder ppv, Laser, Kryo und Silikonöl. Bei der letzten Kontrolle (3 Wochen nach OP) war der AA zufrieden. Ich sollte wieder in 4 Wochen zur Kontrolle kommen. Der Plan ist, nach 3 Monaten das Öl zu entfernen. Natürlich habe ich Angst davor, aber ich freue mich –obwohl ich mit Augenklappe rumlaufe – dass ich vor erst eine Zeit lang Ruhe habe und nichts mehr in meinem Auge gemacht werden muss!

Was mich beschäftigt: Aus dem Internet habe ich erfahren, dass bei der Gastamponade, so lange das Gas nicht komplett absorbiert ist, sollten die Kontrollen beim AA wöchentlich erfolgen. Die damalige AÄ ginge in Urlaub und ließt mich eben 3 Wochen mit Gas im Auge stehen. Sie, als Expertin, hätte mich zu einem anderen AA schicken können, oder zu mindesten mir darauf aufmerksam machen sollen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass, wenn Jemand mein Auge während diese 3 Wochen regelmässig kontrolliert hätte, wäre es zwar die NH Ablösung stattgefunden, aber diese wäre viel früher entdeckt und auch früher operiert. Somit wäre die Makula nicht mitbeteiligt oder zu mindesten nicht so lange Zeit ab gewesen. Als ich zum KH bei der 2. OP kam sagte der Professor bei der Amnese: „wie könnte es so weit kommen?“. Nach der zweiten OP stellte sich heraus, dass viele Photosensoren an der Makula schon abgestorben sind, ich werde also nie mehr mit diesem Auge scharf sehen.
Meine Frage: hat jemand damit Erfahrung, ob einen Arzt bei so einem Fall zu Rechenschaft gezogen werden kann?

Ich hoffe ich seid nicht bei der Lektüre meiner Zeilen eingeschlafen und danke euch sehr für eure Aufmerksamkeit. Mögen unsere Augen gnädig mit uns sein und da bleiben wo sie sind.

Liebe Grüße und bleibt gesund!


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