Fragen zu eurer Erfahrung, einseitig fast blind

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Dienstag, 09. August 2022, 17:14 (vor 598 Tagen) @ Anika

Hallo Anika,

da hast du leider ja schon viel durchmachen müssen. Ich kann deine Ängste gut nachvollziehen.

Ich wurde mit Grauem Star geboren. Auf dem RA konnte man die Linse entfernen, auf dem LA schlug das fehl. Seit dem 4. Lebensjahr war ich auf dem LA blind. Bis Mitte 30 lebte ich damit. Da der Graue Star im LA weiter wucherte, sah es auch nicht so schön aus. Dann kamen auf dem LA ständig Entzündungen, die sich dann auch oft auf das RA ausbreiteten (= sympathische Ophthalmie, https://de.wikipedia.org/wiki/Sympathische_Ophthalmie). Da hatte ich keine Wahl und musste es entfernen lassen.

Deine Fragen:

1. Ich habe vor der letzten OP 21 Jahre täglich Kortisonsalbe (Dexagel) genommen.

Ãœber einen so langen Zeitraum habe ich die noch nie genommen. Kann dazu nichts sagen.

2. Ich bin die letzten 21 Jahre einmal im Jahr in der Klinik und zweimal im Jahr beim Augenarzt vorstellig gewesen. Die Ärzte wollten das damals so, weil das kranke Auge ja das „gesunde“ in seltenen Fällen schädigen kann und die Augen somit regelmäßig kontrolliert werden sollen. Nun wurde mir von den Ärzten in der Klinik unfreundlich mitgeteilt, dass ich doch bitte nicht mehr kommen soll, außer es ist ein Notfall und meine Augenärztin das ja schließlich auch gelernt hat.

Wie macht ihr das mit eurem blinden/fast blinden Auge, habt ihr regelmäßig Kontrolltermine in der Klinik oder nur beim Augenarzt und wie oft?

Das ist wirklich pampig! Mein Gefühl sagt, dass eine Kontrolle in der Klinik sicher sinnvoll ist. Aber jeder verantwortungsvolle Arzt wird dich an eine Klinik überweisen, wenn Bedarf besteht. Werden in der Klinik denn mehr Untersuchungen gemacht als beim Augenarzt?

4. Mein Auge schielt nun auch schon die ganze Zeit. Ein grauer Schleier ist auf dem Auge.

Kennt ihr das auch? Wie geht ihr damit um?

Könnte das Grauer Star sein?


5. Ich habe das Thema Glasauge eigentlich immer gut verdrängt, da ich ja irgendwie mit dem Zustand klar komme. Seit der letzten OP muss ich jedoch häufiger dran denken, da diese eine ziemliche Torture für mich war. Manchmal frage ich mich, ob es in meinem Fall nicht einfacher wäre.

Wie habt ihr euch entschieden?

Wie oben schon geschrieben: Bei mir diagnostizierten 3 Ärzte (mein damaliger Augenarzt und 2 Oberärzte unterschiedlicher Kliniken) sympathische Ophthalmie, da sah ich bei mir keinen anderen Ausweg. Da ich auf dem Auge blind war, hat es sich nicht auf mein Sehen ausgewirkt. Mit Prothese sah es optisch auch schöner aus.
Aber dennoch hat es mich schon Überwindung gekostet. Ich würde hier in jedem Fall mehrere Meinungen einholen. Vielleicht sehen andere Ärzte bei dir ja auch noch Möglichkeiten, dir auf andere Weise zu helfen.

Ich weiß, dass wir größtenteils unterschiedliche Schicksale teilen, vielleicht findet sich ja trotzdem jemand, dem es ähnlich geht und der mir antworten kann. Ich würde mich sehr freuen. Und entschuldigt schonmal die vielen Fragen.

Zum Fragen ist das Forum ja da. Allerdings kann dir jeder nur Erfahrungen schreiben. Wie du schon schreibst: jeder Fall ist anders. Ich würde an deiner Stelle in jedem Fall noch die Meinung einer weiteren Klinik einholen.

Viele Grüße

Michael


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