Traktion

elke69 @, Oberfranken, Samstag, 27. August 2022, 12:37 (vor 607 Tagen) @ mojoh

Hallo Ruth,

ich habe seit Januar 2020 ein großes Makulaforamen - 11 Jahre zuvor bemerkte ich bereits, dass am LA etwas nicht stimmt, Verzerrtes Sehen, Wellenlinien (Amslergitter) etc. Jährliche Kontrolle (OCT selbst bezahlt) bei meiner AÄ. Genannt wurden Diagnosen wie Epiretinale Membran, Pseudomaculaforamen und 2019 zusätzlich "Rest eines vitreomaculären Traktionssyndroms" aber auch intakte Photorezeptorenschicht. Die tatsächliche Bedeutung dieser Diagnosen hat mir sie mir leider nie wirklich erklärt, und aufgrund einem Visus von 0,8 links und 1,0 rechts hatte ich in diesen Jahren aus heutiger Sicht eine super Sehschärfe und mich leider mit den Worten der AÄ "Alles gleich zum Vorjahr, alles gut" zufrieden gegeben.

Im Januar 2020 dann der Schock, Diagnose Maculaforamen Stadium IV rascher Visusabfall, zwei OP's in den letzten zwei Jahren waren leider vergebens, das Loch ist noch da, Visus nur noch 0,1 und seit einigen Monaten klopft der Graue Star an...

Auf dem RA hat sich der Glaskörper inzwischen teilweise abgehoben, hängt aber auch wieder noch mittig...
Der Visus ist immer gut, aber Trübungen oder Floater oder was auch immer flattern da seit diesem Jahr auch ständig herum, lt. meiner AÄ "nur Alterserscheinungen"... ich hoffe mal sie hat recht.

Ich kann wirklich sehr gut nachvollziehen, welche Angst man hat, ein Auge ist schon kaputt und das zweite fängt dann auch noch an. Mit einem ist man eingeschränkt, das
allgemeine Sehen ist dezimiert, ich arbeite halbtags im Büro am PC, fahre noch kurze Strecken Auto (wohne am Dorf, keine Öffentlichen vorhanden), alles anstrengend aber noch geht es! Wenn das am anderen Auge auch noch passieren würde - habe mal gelesen dass das bei ca. 15% der Patienten vorkommt - daran darf ich gar nicht denken, meist klappt das, aber eben nicht immer.

Die Ärzte sagen oft: "Das ist Ihre Entscheidung". Woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist. Es gibt kein richtig oder falsch, weil man nie weiss, was gewesen wäre wenn bzw. wenn nicht...

Ich würde Dir auf jeden Fall auch raten, Dir noch eine zweite Meinung einzuholen. Ich war bei meiner ersten OP in der Augenklinik der Uni Erlangen, der dortige Netzhautspezialist hat mich operiert, aus heutiger Sicht weiss ich, das war die "Standard OP", und die hat er sicher auch gut gemacht, aber mir hat sie leider nichts gebracht, ich denke, weil das Foramen eben schon sehr groß war. Er riet von einer weiteren OP ab
In Erlangen wies man mich dann aber noch auf Prof.Maier in der TU München hin, "der operiert auch große Löcher".

Ich war dort, sehr guter Eindruck vom Prof., er befasst sich seit Jahren mit großen Makulaforamen, hat mir erklärt wie er das operiert, mit ILM Flap, und dass er durchaus Chancen auf einen Verschluss sähe. Also hab ich's nochmal probiert, ich denke es war einfach zu spät...
Mit dem was ich heute weiß würde ich sagen, wenn ich das erste Mal gleich bei ihm gewesen wäre, wäre das Ergebnis heute vielleicht anders, man weiß es nicht.

Du hast geschrieben, trotz Verschluß ist die Sehschärfe nur noch 30%. In der Tat fehlen Dir da die Sehzellen. In München hat man mir erklärt, durch das Foramen werden sie nach aussen gedrückt, nach dem Verschluß sollten wieder welche "zurückkommen" und sich auf der Stelle des schärfsten Sehens ansiedeln. Das kann Monate dauern! Aber ja, klar gehen auch welche ganz verloren durch das Membranpeeling. Es bleiben blinde Stellen zurück, das habe ich bei jeder OP sofort nach der Narkose gemerkt.

Wenn Dir der Weg nicht zu weit ist ... in der TUM rechts der Isar ist immer montags Netzhautsprechstunde,
Termin bei Prof. Maier dauert Monate, aber vielleicht klappts ja mit einer "Notfall-Überweisung", damit hat mich meine AÄ noch am gleichen Tag nach Erlangen geschickt, im Januar 2020...

Ich wünsche Dir alles Gute, kannst mich gerne auch direkt anschreiben.

VG Elke


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