Mehrere Netzhautrisse und -ablösungen / Nachstar / Makulaöde

Jan65 @, Mittwoch, 31. Juli 2024, 09:48 (vor 128 Tagen)

Hallo an Alle,

vielen Dank für die Aufnahme hier im Forum. Es war schon sehr hilfreich, was ich hier gelesen habe. Heute will ich über meinen Werdegang mit den Netzhautablösungen am linken Auge berichten:

Ich bin 58 Jahre alt und wohne in der norddeutschen Tiefebene. Bisher hatte ich immer sehr gute Augen und nie Probleme damit. Altersbedingt trage ich jetzt eine Gleitsichtbrille.

Anfang März 2024 bemerkte ich morgens beim Autofahren einige Blitze hinten links. Diese dauerten nur sehr kurz an. Im Laufe des Vormittags viel mir dann auf, dass ich im linken Auge nur noch verschwommen sehen konnte. Am frühen Nachmittag wurde ich dann bei meiner Augenärztin vorstellig. Nach kurzer Untersuchung (auf meinen Wunsch hin ohne Tropfen) stellte diese einen Netzhautriss fest und veranlasste, dass ich am nächsten Morgen in der Augenklinik in Bremen untersucht und behandelt werden sollte.

( 1. Behandlung im Krankenhaus (stationär) / Anfang März 2024)
Am frühen Morgen am nächsten Tag wurde ich dann in der Notdienst-Augenklinik in Bremen untersucht. Es wurde eine deutliche Netzhautablösung mit Glaskörperblutung festgestellt. Zuerst sollte eine OP (Glaskörperentfernung/PPV) für den nächsten Tag angesetzt werden, da am aktuellen Tag kein OP-Termin mehr frei wäre. Auf mein Nachfragen ob die OP bis zum nächsten Tag warten könne, beratschlagten sich die Ärzte/Ärztinnen nochmal, und es wurde eine Plomben-OP in Betracht gezogen. Diese konnte aber nicht in diesem Krankenhaus gemacht werden, und so wurde ich zu einem anderen Krankenhaus in Bremen geschickt. Dort wurde ich dann noch am selben Tag stationär aufgenommen und zum ersten Mal am linken Auge operiert (Plombe+Kryo). Nach einigen Tagen ging es dann wieder nach Hause und zur Untersuchung bei meiner niedergelassenen Augenärztin. Diese stellte fest, dass die Netzhaut noch nicht stabil aussah. Nach weiteren 3 Tagen schickte mich dann meine Augenärztin wieder für den Folgetag ins Krankenhaus.

(2. Behandlung im Krankenhaus (ambulant) / Anfang März 2024)
Dort wurde dann die erste Netzhautablösung, die mit der Plombe behandelt wurde, gelasert. Zusätzlich wurden noch an zwei weiteren Stellen Risse festgestellt. Diese wurden dann auch noch gelasert.
Zu Hause ging es dann wieder zur Untersuchung zu meiner niedergelassenen Augenärztin. Diese stellte fest, dass es wieder sehr instabil aussah. Nach weiteren 8 Tagen schickte Sie mich dann wieder ins Krankenhaus (3 Tage später).

(3. Behandlung im Krankenhaus (ambulant) / Anfang April 2024)
Dort wurde dann ein Riss mit einer Kryo behandelt. Zu Hause ging es dann wieder zur Untersuchung bei meiner niedergelassenen Augenärztin. Es sah wieder nicht stabil aus. Nach weiteren 6 Tagen stellte die Augenärztin fest, dass sich ein weiterer großer Riss gebildet hatte. Es ging von der Praxis dann direkt mit dem Taxi als Notfall ins Krankenhaus nach Bremen.

(4. Behandlung im Krankenhaus (stationär) / Mitte/Ende April 2024)
Dort wurde dann eine PPV (+Laser) durchgeführt und mit Silikonöl gefüllt (sollte für einige Monate drin bleiben). Auch wurde eine Kunstlinse eingesetzt. Nach zwei Tagen wurde ich dann nach Hause entlassen. Die Sicht im linken Auge ist nach der OP kaum noch vorhanden, dieses sollte am Öl liegen.

(5. Untersuchung/Behandlung im Krankenhaus / Ende Juli 2024)
Im Krankenhaus wurde die Netzhaut untersucht. Diese liegt nun stabil an. Es wurden aber Komplikationen festgestellt. Zum einen ein Nachstar und auch ein Makulaödem. Zur ersten Behandlung des Makulaödems erhielt ich sofort eine Cortisonspritze ins Auge. Seitdem scheine ich auf dem linken Auge etwas besser sehen zu können. Ein OP-Termin zur Entfernung des Silikonöls und der Behandlung des Nachstars und des Makulaödems ist nun für Mitte September 2024 geplant.

Da das Thema Arbeitsunfähigkeit hier im Forum immer Mal wieder ein Thema ist: Nach den ambulanten Behandlungen (Lasern+Kryo) bin ich jeweils für ca. 1 Woche krankgeschrieben worden. Nach den großen OPs (Plombe und PPV) war ich jeweils 2-3 Wochen krankgeschrieben. Da ich beruflich sehr viel lese und am PC arbeite, ist das Arbeiten sehr beschwerlich. Ich versuche es gelegentlich mit einer Augenklappe auf dem linken Auge. Da ich dann jedoch nicht mehr dreidimensional sehen kann, kommen mir die Glaskörpertrübungen im gesunden rechten Auge dazwischen, die mir das Lesen sehr erschweren.

Bezüglich Plombe kam es am Anfang zu einem leicht unangenehmen Druckgefühl. Dieses hat sich aber mit der Zeit gebessert. Zusätzlich bemerkte ich auf der linken Seite ein leichtes Doppelbild. Da sagten mir die Ärztin, dass das wohl bleiben könnte. Aktuell soll die Plombe noch drin bleiben. Ob diese doch noch irgendwann wieder herausgenommen wird, ist noch offen. Das hängt wohl vom weiteren Verlauf und möglichen Einschränkungen ab.

Ich bin gespannt wie es weitergeht.

Liebe Grüße

Jan


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