Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

annie_k @, (vor 117 Tagen)
bearbeitet von annie_k,

Hallo in die Runde,

ich bin vermutlich eine der jüngeren Vertreterinnen (bin 39) und gehöre leider seit Juni 2024 auch zum "Club" der Betroffenen.

Ich habe seitdem im alten Forum regelmässig mitgelesen und eure Erfahrungen haben mir schon sehr geholfen. Jetzt konnte ich mich auch endlich selbst anmelden, um meine Fragen loszuwerden.

Meine Geschichte:
Juni 2024 Amotio links als Zufallsbefund (eigentlich wollte ich meine Augen lasern lassen ...), es folgte eine OP mit Gasfüllung. In der Woche darauf hatte ich eine Re-Amotio durch überschiessende Narbenbildung und PVR-Reaktion, also lag ich eine Woche später erneut im OP. Dieses Mal gab es nach dem Peeling eine Öltamponade. Zwei Monate später (Ende August 2024) sollte das Öl entfernt werden; während der OP wurde aber eine erneute Ablösung festgestellt, so dass das Auge wieder mit Öl gefüllt wurde. Mitte Dezember 2024 wurde nun das Öl entfernt.
Seitdem sehe ich auf dem linken Auge ziemlich schlecht.

Vorher war der Visus recht gut; nach der zweiten OP lag er noch bei 80 Prozent und nach der dritten OP bei 60 Prozent, sank allerdings während des letzten Monats unter Öl auf 40-50 Prozent. Jetzt, sechs Wochen nach der Ölentfernung, bin ich bei 20-30 Prozent, sehe alles immer noch sehr verschwommmen. Seit der zweiten OP habe ich auch direkt in der Bildmitte Ausfälle (Skotome).

Das rechte Auge ist soweit OK, die Netzhaut zeigt allerdings auch da schon dünne Stellen.

Da ich auf beiden Augen stark kurzsichtig bin (um die -8 Dioptrien auf beiden Augen) und zudem eine starke Hornhautverkrümmung habe, brauche ich für den Alltag und die Arbeit unbedingt eine funktionierende Sehhilfe. Während der Zeit mit Öltamponade hat es zum Teil mit nur einer Kontaktlinse rechts funktioniert, da das Öl ja die Brechung stark verändert und ich dadurch bei links +2,5 Dioptrien lag. Das ging zum Teil auch ohne Korrektur. Zudem hatte ich mir auch eine passende Brille machen lassen; allerdings war das Sehen damit sehr anstrengend, weil der Unterschied zwischen beiden Augen so gross war.

Im Moment benutze ich wieder meine alte Brille von vor der NHA, die aber dringend ersetzt werden muss, weil die Gläser schon stark zerkratzt sind. Die Augenärzte sind der Meinung, dass sich eine neue Sehhilfe erst in einigen Monaten lohnt, weil sich die Sehkraft bis dahin noch stark verändern wird, und zudem vielleicht ohnehin bald die Graue-Star-OP ansteht. Ich sehe allerdings im Moment keine grossen Veränderungen und brauche auch einfach dringend eine optimierte Sehhilfe, weil ich es im Moment furchtbar anstrengend finde, insbesondere bei der Arbeit (ich bin Übersetzerin, muss also den ganzen Tag am PC lesen ...).

Daher nun mal eine Frage an die Erfahrenen: Wie habt ihr das gelöst? Hattet ihr zwischendurch Übergangsbrillen und habt dann die Gläser immer mal wieder anpassen lassen oder habt ihr es einfach ausgehalten und monatelang ohne anständige Sehhilfe gelebt? Haben sich die Werte in den Monaten nach der Ölentfernung wirklich noch stark verändert? Und in welchem Zeitraum danach musste bei euch die Linse wg. Katarakt ersetzt werden?

Achja: Ich habe den grossen Vorteil, eine Optikerin privat zu kennen und weiss, dass sie mir auf jeden Fall eine günstige Lösung suchen wird, wenn ich mich für eine temporäre Brille entscheide.

Entschuldigt, dass es so lang geworden ist und schon mal danke für alle Gedanken dazu!

Liebe Grüsse
Annie

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

Petra 1973, (vor 117 Tagen) @ annie_k

Hallo,
Ich habe ein ähnliches Problem.Mir wurde bei der Amotio Op zeitgkeich eine Kunstlinse eingesetzt,weil meine trüb war,ich konnte Nachts nicht mehr so gut sehen.
Da ich Jahrelang Kontaktlinsen vom Optiker getragen hab,war ich auch lange nicht beim Augenarzt,was ein Fehler war,ich trage eine Gleitsichtbrille,die 5 Jahre alt ist,diese hab ich immer auf der Arbeit getragen,und Linsen nach Feierabend,ich hab auch keine neue Brille,bei mir ist es blöderweise rechts Weitsichtig,links kurzsichtig,starke Hornhautverkrümmung hab ich auch.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 116 Tagen) @ Petra 1973

Mein Tipp wäre es, die Zeit mit weichen Monatslinsen zu überbrücken, so kann man schnell auf Dioptrienänderungen reagieren ohne sich in Unkosten zu stürzen.
Dazu lassen sich mit Kontaktlinsen auch große Dioptrienunterschiede ausgleichen, was mit einer Brille nicht möglich ist.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

annie_k @, (vor 115 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von annie_k,

Wann nach den Operationen hast du wieder Kontaktlinsen an den operierten Augen getragen?
Mir wurde bisher noch kein OK für Linsen gegeben.
Ich habe auch aktuell noch Fadengranulome im operierten Auge. Ich hoffe, die verschwinden bald.
Wahrscheinlich ist es keine allzu gute Idee, Linsen zu tragen, solange die Hornhaut noch solche Entzündungsherde aufweist.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 115 Tagen) @ annie_k

Ich habe meist formstabile Linsen getragen, da lag die Zeit bei 12 Wochen auf den operierten Auge.
Ich bin dann aber einseitig mit Linse besser klar gekommen als mit Brille, da der Dioptrienunterschied hoch war.

Sicher muss die Hornhaut erst einmal heilen, nimmst du dafür „Pflegepodukte“?

Es gibt bei offener und gereizter Hornhaut spezielle Verbandslinsen, weswegen durchaus die Möglichkeit besteht dass weiche Linsen eher gehen, wenn das Granulom abgeheilt ist.
Ich hatte das auch häufiger, incl. Fäden ziehen.
Gute Besserung!

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

annie_k @, (vor 113 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von annie_k,

Danke!
Ja, dann dauert das sicher noch eine Weile, bis ich Linsen benutzen kann. Bis dahin hätte ich ja schon gern eine einigermassen funktionierende Brille ... *seufz*

Ich benutze Tropfen zum Befeuchten, ja. Tobradex durfte ich vor einer Woche absetzen.
Abgesehen von den Granulomen, die aber mittlerweile auch nicht mehr wehtun, macht die Hornhaut gerade zum Glück keine weiteren Probleme. Das Auge ist nicht mal besonders trocken oder so. Nur wenn ich zu viel am Bildschirm bin, fühlt es sich manchmal in der "Peripherie" (in den Augenwinkeln) ein wenig angeschwollen an.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 113 Tagen) @ annie_k

Guten Morgen,
wäre nur 1 Linse eine Option?
So habe ich das gemacht.

Es gibt eine pflegende Salben die sich gut machen. Aber wenn du keine Probleme mehr hast, ist das ja super!

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

annie_k @, (vor 112 Tagen) @ KAtharina

Während der Zeit mit der Öltamponade hat die Strategie mit nur einer Linse im gesunden Auge ganz gut funktioniert, wie ich oben geschrieben habe.
Aber nach der Ölentfernung sind die Werte ja wieder ähnlich wie zuvor, nur eben, dass die Korrektur die entstandenen Schäden nicht ausgleicht. Andererseits ist das Auge auch nicht schlecht genug, um es komplett ignorieren zu können. Mit nur einer Linse im gesunden Auge und keiner Korrektur auf dem operierten Auge ist bei etwa -8 dpt. der Unterschied zwischen beiden Augen ziemlich groß. Das ist auf Dauer ganz schön anstrengend.

Wegen der Pflegesalbe frage ich beim nächsten Mal in der Apotheke nach. Schaden kann's sicher nicht.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

Steffi K., (vor 96 Tagen) @ annie_k

Hallo Annie,

Ich hatte letztes Jahr im Mai und im Juni jeweils eine Ablösung. Beim ersten Mal wurde es gelasert mit Gas, beim zweiten Mal Cerclage mit Gas.

Ich hatte nach der ersten OP 80 Prozent und nach der zweiten OP 30 Prozent Sehvermögen beim Augenarzt.

Ich war im Dezember beim Augenarzt und der meinte ich bin jetzt bei 50 Prozent.
Gestern war ich beim Optiker, die meinte auch so 50 bis 60 Prozent mit Sehhilfen.

Für mich fühlt es sich nicht so an, da ich auch Ausfälle habe und das Auge nicht zum arbeiten am computer nutzen kann. Ich sehe von 5 Zahlen, in der Regel die zweite und vierte Zahl nicht. Zudem sehe ich in der Ferne alles kleiner.
Allerdings habe ich gestern beim Sehtest festgestellt, daß die zweite Zahl jetzt öfter mal da ist. Kleine Fortschritte gibt's wohl schon aber ich bin nicht gerade geduldig.

Ich habe auch Angst wegen dem anderen Auge, falls da was wäre, dann könnte ich nicht mehr arbeiten.

Jetzt zu deiner Frage zwecks Brille, wurde nun auch etwas zu ausführlich.

Ich war im September letztes Jahr schon beim optiker und habe mir 2 brillen machen lassen, eine für die Ferne und eine für die Nähe. Hatte vor der OP keine Brille mehr da ich die graue star op in 2021 schon hatte. Ohne Brille hätte ich nicht arbeiten können.
Die brillen waren billiges Gestell und Gläser. War Ende letztes Jahr beim optometristen und habe mir neue Gläser rein machen lassen. Gestern war ich bei einem weiteren optometristen und die meint womöglich kann man mit Kontaktlinsen was verbessern.

Ich für mich möchte versuchen noch raus zu holen was geht. Ich habe immer noch Hoffnung das es viel besser wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.😁

Also ich bin gut dabei in neue brillen zu investieren.

Wünsche dir alles gute.

Überbrückung der "Zwischenzeiten" (vorübergehende Sehhilfen)

annie_k @, (vor 96 Tagen) @ Steffi K.

Hallo Steffi,

da hat sich der Visus bei dir ja ähnlich entwickelt wie bei mir. Schöner Mist, was?

Ich hoffe ja, dass ich irgendwann mal noch über die 30 Prozent hinauskomme. Mein Augenarzt meinte heute, dass es vermutlich vor allem am Grauen Star läge und er erwartet, dass es noch mindestens 50 Prozent werden, sobald die Linse getauscht wird. Bis dahin dauert es aber wohl noch eine Weile.

Gestern war ich beim Optiker und werde jetzt in meine billige "Ölbrille" erst einmal links ein neues Glas einsetzen lassen. Das kostet fast nichts und wird zumindest etwas helfen. Laut Sehtest hat sich die Sehstärke am operierten Auge um etwa drei Dioptrien zur Vor-OP-Situation verändert. Das macht dann schon ein bisschen was aus.

Meine Optikerin meinte noch, dass harte Kontaktlinsen vielleicht noch etwas mehr helfen würden. Aber dafür ist es zwei Monate nach der letzten OP natürlich noch zu früh.

Das Ganze braucht einfach unendlich viel Geduld, aber ich habe mittlerweile nicht mehr allzuviel davon.

Liebe Grüsse
Annie

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