Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Freitag, 25. März 2005, 01:25 (vor 6965 Tagen)

Hallo,

bin jetzt rein zufällig auf diese Seite gestoßen, da ich momentan auf der Suche nach Informationen über Netzhauterkrankungen bin!
Folgende Vorgeschichte!
Im Mai 1997 erlitt ich eine Netzhautablösung am linken Auge. Verursacht wurde diese durch meine starke Kurzsichtigkeit von -22 Dioptrien. Diese konnte aber mit Hilfe von Kontaktlinsen so weit ausgeglichen werden, so dass ich auf diesem Auge eine Sehleistung von ca. 20 % erreichte.
Diese vollständige Netzhautablösung wurde in der Uni Marburg operiert. Bis heute 3 x, wobei sich leider kein Erfolg eingestellt hat. Auf diesem Auge kann ich bis heute lediglich den Lichtpunkt einer Taschenlampe verstreut erkenne.
In den darauf folgenden Jahren verschlechterte sich auch die Sehleistung meines rechten Auges infolge einer Linsentrübung. Im Jahre 1998 wurde zudem eine Netzhautdehnungsnarbe festgestellt. Diese Linsentrübung hat sich nun soweit verschlechtert, dass ich seit 2004 nur noch eine Sehleistung von unter 2 % besitze. Hört sich wenig an, aber ich konnte mich eigentlich noch frei in meiner gewohnten Umgebung bewegen (auch im Straßenverkehr) und an meinem PC arbeiten. Nun ist es aber so schlecht geworden, dass ich mir nun überlege, diese Linsentrübung operieren zu lassen. Allerdings besteht hierbei ein erhöhtes Risiko, dass sich die Netzhaut ablöst. Um dieses Risiko ein wenig zu mindern, wird vor der OP die Netzhaut an vier Stellen gelasert. Diesen Termin habe ich schon! Die OP findet in der Uni Marburg statt.
Nun bin ich auf der Suche nach Menschen, die vor derselben Entscheidung gestanden haben und mir eventuell ihre Erfahrungen schildern können.

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Corinna, Freitag, 25. März 2005, 10:07 (vor 6965 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen,

habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen.
Ich selbst sehe auch nur noch 3% Sehschärfe mit einem Auge, das andere wurde vor 12 Jahren in Marburg - ebenfalls ohne Erfolg - mehrfach operiert (von dieser Klinik halte ich nicht viel, aber das ist ein anderes Thema).
Die Entscheidung, die Du zu treffen hast, ist eine sehr schwere. Ich habe ebenfalls eine bisher leichte Linsentrübung, die zum Glück noch nicht ins Gewicht fällt, mir aber natürlich auch schon mal Gedanken gemacht, was tue ich wenn`s schlechter wird.
Also, ich habe Dich so verstanden, dass Du nach gelungener Kataraktop wieder auf ca 2% kommen könntest und zur Zeit so schlecht siehst, dass Du nicht mehr zurecht kommst> Ich habe mir immer gesagt, ich würde eine solche OP (Linsenentfernung) nur dann machen lassen, wenn das, was ich verlieren könnte, letztlich zu dem, wie es momentan ist, keinen großen Unterschied macht. Sicher, selbst 1% Sehschärfe ist noch besser als "schwarz" zu sehen, wenn die NH sich wieder ablösen sollte und tatsächlich nicht zur Anlage gebracht werden könnte. Aber, es kann ja auch gut gehen und vielleicht solltest Du Dir noch einmal in einer anderen Klinik einen Rat einholen, wie es denn tatsächlich aussähe, falls es nicht gut geht. Ich meine damit, dass die Chancen - jetzt einmal vom schlimmsten Fall ausgehend - heute nicht so schlecht stehen würden, die NH wieder zum Anliegen zu bringen (medizinischer Fortschritt). Die Sache mit dem prophylaktischen Lasern hört sich ja ganz gut an, hast Du eigentlich eine Cerclage> Diese bietet ja auch einen gewissen Schutz.
Ich persönlich halte - medizinisch betrachtet - sehr viel von der Augenklinik in Frankfurt-Höchst. Hier im Forum liest man auch sehr viel Gutes von Köln. Ich meine damit nur, wenn ich Vertrauen in eine Klinik hätte, dass sie meine NH wieder hinbeommen, falls diese sich nach der Linsenop. tatsächlich ablösen sollte und meine momentane Situation so wäre, dass die Lebensqualität doch erheblich abgenommen hätte, ich glaube, ich würde es dann machen lassen.
Jochen, ich hoffe, Du kannst meinen "Wirrwarr" verstehen, ich fühle gerade mit Dir, deshalb sprudele ich so über!
Ich wünsche Dir alles Gute und melde Dich nochmal.
Liebe Grüße
Corinna

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Freitag, 25. März 2005, 21:31 (vor 6964 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

warum hältst du nichts von der Uni Marburg>
Mir wurde sie damals von meinem Augenarzt empfohlen. Ob es nun an dieser Klink lag, dass die 3 OPs nichts gebracht haben, kann ich nicht sagen. Das Umfeld hingegen hat gestimmt.
Von der Augenklinik in Frankfurt habe ich auch gehört, auch das sie einen sehr guten Netzhautspezialisten haben. Wäre für mich sogar näher (ca. 50 km)
Allerdings kennt dort niemand meine Vorgeschichte und einen genauer Befund wird sich schwer erstellen lassen, da die Linsentrübung dies nicht zulässt.
Deshalb habe ich mich wieder für Marburg entschieden.
Darf ich fragen, welche Ursache dein Augenleiden hat!
Bei mir ist es meine starke Kurzsichtigkeit die ich bis zu meinem 30 Lebensjahr kaum bemerkt habe. Konnte meinen Führerschein machen und hatte meinen Traumjob.
Allerdings hätte es mit meinem linken Augen auch nicht so weit kommen müssen, wenn mich mein damaliger Augenarzt (bei dem ich seit meinem 4 Lebensjahr war) richtig über die Risiken und Symptome aufgeklärt hätte.
Zudem hat mich die Augenärztin, zu der ich damals zuerst ging (zu meinem alten Augenarzt wollte ich nicht mehr), wieder nach hause geschickt. Sie sagte, es wäre wohl eine Netzhautblutung und ich solle doch in 14 Tagen noch mal kommen.
Hätte ich diesen Rat befolgt, würde ich heute wohl eine Glaskugel besitzen!
Tja, und nun stehe ich vor einer wichtigen Entscheidung!
Obwohl ich unter 2 % liege, kann ich eigentlich noch alles machen. In meiner Wohnung sehe ich auch noch alles. Kann noch Fernsehen, am PC arbeite und meine Wäsche bügeln, etc. Nur im Freien, da sieht es etwas anders aus. Es ist halt alles grau eingefärbt und im Gegenlicht sehe ich selbst die Straße nicht, auf der ich gehe! Ein Haus in 10 m Entfernung nehme ich nur als “graues etwas“ war. Straßen kann ich natürlich nur noch mit Hilfe einer Ampel überqueren. Und da tue ich mir schon schwer, da ich das grüne Männchen im Sonnenlicht kaum erkennen kann (eigentlich ja nur noch die Farbe des Männchens).
Wenn es jetzt drinnen wie draußen gleicht schlecht wäre, würde ich sofort ja sagen!
Zudem haben mir die Ärzte in Marburg “nur“ eine Verbesserung von 10 % - 15 % in Aussicht gesellt. Damit wäre ich allerdings völlig zufrieden. Damit kann man gut leben.
Na ja, ich werde jetzt den Lasertermin (11 April) abwarten, danach muss ich sowieso 4 Wochen warten, bevor die OP stattfinden kann. Da hab ich noch sehr viel Zeit zum grübeln.
Oh je, langsam geht mir das Papier aus! Dann mach ich mal Schluss.

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Corinna, Samstag, 26. März 2005, 11:03 (vor 6964 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen,

tja, mit Marburg, das kann ich so in zwei Sätzen garnicht alles schreiben. Dafür müsste man sich vielleicht mal mailen oder gar telefonieren. Ich stehe allerdings heute noch sporadisch mit einer Frau in Kontakt, die in der Augenklinik Marburg arbeitet. Sie sagt immer, wenn sie sich dort operieren lassen würde, dann nur von Dr. Schmidt. Prof. Kroll würde wohl kaum noch Kassenpatienten operieren und sei ja außerdem schon etwas älter....
Leider kann man sich als Kassenpatient den Arzt in der Regel nicht aussuchen.
Das ist in Ffm.-Höchst (nicht UNI-KLINIK!!!) natürlich auch so, wobei dort alle Oberärzte als recht kompetent einzustufen sind.
ABER:
Natürlich ist meine Meinung subjektiv und bei mir sind durch Deinen Beitrag eben wieder die ganzen schlechten Erinnerungen an MR hochgekommnem und ich möchte Dich damit eigentlich in Deiner schweren Situation nicht irritieren und zusätzlich belasten, sorry !!! Natürlich kann Dir auch in Höchst niemand eine 100% Sicherheit geben. Du hast auf jeden Fall Recht: In einer anderen Klinik könnte man Deine NH derzeit nur durch Ultraschall beurteilen und da wäre es vielleicht doch für Dich sinnvoll, in MR zu bleiben.
Jetzt nochmals zu Deiner Entscheidung: Irgendwann musst Du die OP ja leider sowieso machen lassen, den der graue Star wird ja nicht besser. Vielleicht wäre jetzt doch der richtige Augenblick und ich weiß z. B. garnicht genau, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer postoperativen NH-Ablösung in Deinem Fall eigentlich wäre>
Was ist denn bei dem anderen Auge alles operiert worden, warum konnte die NH nicht zur Anlage gebracht werden, vielleicht würde sich für das andere Auge noch eine Zweitmeinung lohnen>>>
Du fragtest nach meiner Augenproblematik. Ich habe Dir meinen Beitrag, den ich unter Vorerkrankungen geschrieben habe, nochmals reinkopiert:
Meine Grunderkrankung RPM ist die Abkürzung für Retinopathia praematurorum (Frühgeborenenretinopathie). Dabei wird die unreife, nicht komplett ausdifferenzierte Netzhaut in den ersten Lebenswochen duch die Gabe von Sauerstoff bzw. durch Schwankungen in der Sauerstoffzufuhr geschädigt. Die Krankheit verläuft in fünf Stadien, wobei das letzte Stadium eine beidseitige komplette NH-Ablösung bedeutet, die auch nicht reparabel ist. Ich hatte insofern großes Glück, dass ich primär - zumindest mit dem besseren Auge - nur Stadium drei erreicht habe und somit noch 20-30% Sehschärfe hatte. Das andere Auge lag schon immer unter 10%. Die NH-Ablösungen im späteren Leben (bei mir mit 27J.) werden als Spätkomplikationen gerechnet und sind durch die Vorschädigung der NH immer schwer zu behandeln. Mein schlechteres Auge hat es ja auch leider nicht "überlebt", mit dem besseren Auge sehe ich eben nach den NH-Ablösungen heute noch 3%.
So, jetzt mach ich mal Schluss, ist leider wieder verdammt lang geworden!!!
Gruß Corinna

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Samstag, 26. März 2005, 21:07 (vor 6963 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

dieser Dr. Schmidt hat auch mich operiert. Er ist dort sozusagen “der Mann für schwere Fälle“. Meine Linsentrübung wird er wohl nicht operieren. Es sei denn, er möchte gleichzeitig mein linkes Auge noch mal operieren. Wollte er 2002 schon, aber er konnte mir damals nicht versichern, das es besser wird. Da ich gerade meine Umschulung beendet hatte und auf Arbeitssuche war, habe ich es dann nicht machen lassen. Ein recht sympathischer Mensch (was man von anderen Oberärzten nicht unbedingt sagen kann), der sich noch Jahre nach meiner OP über die Länge meines Auges gewundert hat (so eine langes Auge hätte er noch nie gesehen).
Prof. Kroll (er ist der Klinikleiter) behandelt nur Privatversicherte. Allerdings schaut er sich schwierige Fälle immer selbst an, auch die von “normalen Patienten“!
Die Netzhaut meines linken Auges liegt nicht vollständige an (Faltenbildung im unteren bereich). Das hängt damit zusammen, dass die Adernhaut dort zu dünn ist. Auch wird vermutet, dass sie sich nach dem entfernen des Öls (habe ich jetzt schon 7 Jahre) wieder ablöst.
Von deinem Augenleiden habe ich noch nie was gehört. Obwohl ich in der Zeit meiner Umschulung (BFW Würzburg) mit vielen verschiedenen Erkrankungen konfrontiert wurde.
Deswegen finde ich dieses Forum als Basis zum Erfahrungsaustausch unter Betroffenen sehr gut.
Denn “normal sehende“ können sich kaum oder gar nicht in unsere Situation versetzen.

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Corinna, Sonntag, 27. März 2005, 10:08 (vor 6963 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen,

gestern Abend traf ich mich mit einer Freundin und plötzlich erinnerte ich mich daran, dass sie letztes Jahr auch eine Kataraktop am letzten Auge hatte und alles blendend gelaufen ist. Sie hat die gleiche Grundaugenerkrankung wie ich, bisher allerdings ohne Netzhautablösungen und ist mit dem Ergebnis der OP sehr zufrieden. Ich denke, es muss nicht immer alles schief laufen, jeder Mensch hat ja auch mal Glück!!!
Das mit Deinem anderen Auge beschäftigt mich aber noch. Ich würde an Deiner Stelle – wenn Du die Linsenop hinter Dich gebracht hast – unbedingt nochmals eine andere Klinik aufsuchen. Vielleicht kann man da doch noch was machen und Du hast an diesem Auge ja absolut nichts zu verlieren.
Ich hatte übrigens in den Jahren Dezember 92 bis Februar 94 elf OP`s in Marburg und war fast jede Woche dort zugange. Damals operierte Prof. KR auch Kassenpatienten, war er der „Mann für die schweren Fälle“. Allerdings kam man sich eher wie ein Versuchsobjekt vor und wurde auch so behandelt (Untersuchung meistens auf dem Stationsflur mit dem Kommentar: „Stell Dich mal da an die Wand“...). Dr. Schmidt stand am Anfang seiner Oberarztkarriere, war sozusagen die “rechte Hand“ vom Prof. und der einzige menschliche Lichtblick dort. Ich wünsche Dir, dass Du wieder in seine Hände gerätst.
Dass Du in Würzburg nichts von RPM gehört hast liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten mit dieser Erkrankung bereits im Kindesalter hochgradig sehbehindert oder blind sind und dann natürlich nicht in einem BFW auftauchen.
In welchen Beruf hast Du denn umgeschult, bist Du noch berufstätig>

Ich wünsche Dir alles Gute!

Grüße von

Corinna

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Sonntag, 27. März 2005, 14:18 (vor 6963 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

ich wurde zum Informatikkaufmann umgeschult. Nach der Umschulung war ich fast 1 Jahr arbeitslos und seit September 2002 bekomme ich Rente.
Leider muss ich sagen, dass die zweieinhalb Jahre in Würzburg umsonst waren. In solchen Berufen ist Flexibilität gefordert, und die kann ein Mensch mit Behinderung nicht bieten.
Eine Rolle spielt mit Sicherheit auch die hohe Arbeitslosigkeit. Schon die Suche einer Praktikumsstelle gestaltete sich schwierig, obwohl die Firmen für 6 Monate eine kostenlose Arbeitskraft bekommen.
Hast du einen Job>

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Corinna, Montag, 28. März 2005, 17:44 (vor 6962 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen,

habe unter dem Thread "@Corinna und Jochen-Umschulung und Star OP" geantwortet.

Alles Liebe

Corinna

@corinna und jochen-umschulung und star-op

KAtharina, Montag, 28. März 2005, 11:42 (vor 6962 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna, hallo Jochen!
ICh hoffe Ihr hattet schöne Ostern> Nur gut das man von uns nicht mehr verlangen kann Eier zu suchen...*lacht* Hat ja alles was positives.
Ich war bei einem sehr netten AA in Weimar, der seit 6 Jahren in seiner ambulanten Klinik "Stare" operiert. Er hat 1 x in dieser Zeit als folge einer Star- OP eine NHA beobachtet. 5 Mal hatte er Patienten, wo die NHA vorher gelasert wurde, um auf Nummer sicher zu gehen. Ergibt dann 320 OPs pro Jahr mit meiner Meinung nach wenig Komplikationen.
Ich hatte mich auch einmal mit der ganzen Umschulungsgeschichte beschäftigt, aber es ist nicht sehr sinnvoll. Mir wurd gesagt, für Sehbehinderte im Osten entweder das was Jochen gemacht hat, oder eine Ausbildung als Masseurin. Toll, mit NHA kann man das letzteres nicht wegen der Kraftanstrengung, und viel Arbeit am, PC machen meine Augen nicht mehr mit. Also habe ich meine Fühler dann erst mal eingezogen. Ich hätte gerne noch ein Zweitstudium Richtung Soziologie und Psychologie gemacht, aber das bezahlt ja leider niemand. Ich hätte mir sehr gut Vorstellen können, mit Blinden und Sehbehinderten zu Arbeiten, da ich mich ja nun in die Situation versetzen kann. Diese Ambitionen lebe ich ja jetzt hier aus *lacht*.
So, liebe grüße aus Thüringen
KAtharina

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Corinna, Montag, 28. März 2005, 17:42 (vor 6962 Tagen) @ KAtharina

Hallo Jochen, hallo Katharina, hallo restliche LeserInnen,

die NH-Probleme des rechten Auges traten bei mir seinerzeit im Studium (Sozialpädagogik) auf. Das Studium konnte ich zwar noch beenden aber im Anerkennungsjahr kamen dann die NH-Ablösungen am anderen Auge hinzu und ich wurde natürlich nicht in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
Danach war ich ein Jahr arbeitslos und bin dann ohne Umschulung (PC Kenntnisse hatte ich), mit technischen Hilfsmitteln versorgt, in einen Bürojob "reingerutscht". Dort arbeite ich noch heute, habe aber mittlerweile - durch erhebliche Zunahme der Arbeitsbelastung (mehr Arbeit bei weniger Personal) - große Schwierigkeiten.
Ich bin körperlich am Abend total ausgelaugt und gehe des öfteren auch noch samstags ins Büro, um die Arbeitsflut überhaupt zu bewältigen. Finanziell steht die Organisation schlecht da, so dass man eigentlich ständig mit einer Kündigung rechnen muss. Das Klima ist entsprechend angespannt ("friss oder stirb").
Die Arbeitssituation ist für mich ein bisher ungelöstes Problem. Selbst kündigen kann ich nicht, eine Umschulung würde mir auch nur finanziert, wenn ich arbeitslos wäre und einen neuen Job zu finden, ist unmöglich (fast 40 Jahre, hochgradig sehbehindert). Auf der anderen Seite leiden meine Lebensqualität und mein Gesundheitszustand (habe noch andere gesundheitliche Einschränkungen)stark. Irgendwie trete ich auf der Stelle.
Naja, vielleicht kommt irgendwann die rettende Idee...
In diesem Sinne liebe Grüße
von Corinna

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Jochen, Montag, 28. März 2005, 19:45 (vor 6961 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

oh je, hier sind ja nur sehr gebildete Menschen! Da bin ich ja gerade zu ein “Exot“ “gg“

Deine Probleme am Arbeitsplatz kann ich gut nachvollziehen. Allerdings muss ich von mir aus sagen, dass ich lieber arbeiten würde! Man kommt sich überflüssig und nutzlos vor, wenn man mit 38 Jahren zu hause rum hockt. Ob ich jedoch 8 Stunden am Tag am PC arbeiten kann, weiß ich natürlich nicht. Am besten wäre ein 400 € Job (für mich 320 € wegen der Rente).
Na ja, vielleicht ergibt sich ja irgendwann etwas in der Richtung. Solange verbringe ich halt sehr viel Zeit im Internet. Man muss sich und die grauen Zellen ja auf dem Laufenden halten!
Kannst du deinen Job nicht in einen Halbtagsjob umwandeln>
Hast du schon mal einen Rentenantrag gestellt> Zum Zeitpunkt, als mir die Rente genehmigt wurde, hatte ich noch eine Sehleistung von 25 %! Allerdings habe ich eine weitere Einschränkung, ich höre schlecht. Inwieweit das eine Auswirkung auf meinen Rentenantrag hatte, kann ich nicht sagen. Das Versorgungsamt bewertete diese Behinderung mit 30 %.
Wegen einer Umschulung – hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, welcher Beruf es sein sollte> Da ist die Auswahl nicht besonders groß! Vor allem entscheidest nicht du allein welcher Beruf es letztendlich sein soll, sondern auch oder vor allem der Kostenträger.
Bei mir gab es in dieser Angelegenheit große Differenzen mit meinem Kostenträger (BFA).


Gruß Jochen

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Corinna, Dienstag, 29. März 2005, 19:13 (vor 6960 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen,

von Veitshöchheim habe ich schon positive und negative Rückmeldungen bekommen (wahrscheinlich wie überall). Was ich allerdings überhaupt nicht wusste, dass der Kostenträger versucht, Dich in eine bestimmte Berufssparte zu "drücken". Sind die Kosten denn so unterschiedlich hoch>

Ich hatte mich tatsächlich auch mal für Informatikkauffrau ínteressiert aber das ganze nicht weiter verfolgt, da es für mich ja (noch) nicht spruchreif war.

Ich würde einerseits gerne nochmals eine Ausbildung machen, andererseits hätte ich wenig Lust, in so ein Internat zu ziehen und denke, dass es mir nach der Ausbildung wohl so gehen würde wie Dir. Deine Voraussetzungen, einen Arbeitsplatz zu finden, waren vor drei Jahren noch deutlich besser als meine heute wären (Alter, Sehbehinderung).

Berentet sein und etwas nebenher verdienen, das wäre auch für mich optimal. Ich würde vielleicht erst einmal mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit beginnen, um dann evtl. einen entsprechenden Einstieg zu finden. Ich glaube schon, dass man in Ffm. einen 325,- EURO Job finden könnte aber sicher bin ich mir natürlich auch nicht.

Eigentlich arbeite ich 30 Stunden/Woche und werde auch danach bezahlt. Tatsächlich ist es aber ein Vollzeitjob, aufgrund der Überstunden. Würde ich jetzt auf 20 Stunden runter gehen, hätte ich trotzdem die gleiche Arbeit zu bewältigen, da niemand eingestellt wird.

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich keine Chance auf Teil- oder Voll-Erwerbsminderungsrente habe, da meine Augenproblematik derzeit nicht akut ist (zum Glück!!!). Ich sehe zwar nur noch 3% kenne andererseits aber einige blinde Leute, die arbeiten gehen. Ich hab keine Ahnung, welche Kriterien beim Rentenantrag definitiv eine Rolle spielen. Da ich nicht weiß, wie ich es am besten anfangen soll, habe ich bisher keinen gestellt.

So, jetzt bin ich mal wieder total vom Thema abgekommen aber es spielt halt vieles ineinander.

Viele Frühlingsrüße von
Corinna

Re: @corinna

KAtharina, Dienstag, 29. März 2005, 19:30 (vor 6960 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna!
ICh sehe ja noch viel mehr als Du und habe das mit dem Rentenantrag schon mal versucht. bei mir wurde der allerdins aus rechtlichen Gründen abgelehnt.
Wir müsen mal telefonieren, falls Du diese Möglichkeit in betracht ziehst, da läßt sich das besser erklären als hier alles zu schreiben.
Liebe Grüße
KAtha

Re: @Katharina

Corinna, Mittwoch, 30. März 2005, 18:59 (vor 6959 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

danke für Dein Angebot. Ich werde gerne darauf zurückkommen und mich nach dem 07.04. - wenn Dein neuer Anschluss gelegt ist - bei Dir melden.

Liebe Frühlingsgrüße

Corinna

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Jochen, Dienstag, 29. März 2005, 22:39 (vor 6960 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

will nicht behaupten, dass der Kotenträger mich in einen Beruf “drücken“ wollte! Vielmehr sichern dich die Kostenträger mit Hilfe des Arbeitsamtes ab. Wenn das Arbeitsamt sagt, man hat in dem gewünschte Beruf mit der vorliegenden Behinderung keine Chance auf eine Arbeitsplatz (so wie in meinem Fall), dann ist der Kostenträger halt dagegen. Nur in den Berufen, die mir als Alternative angeboten wurden, hätte ich nach meiner Einschätzung noch geringer Chancen gehabt. Welche Kriterien nur ausschlaggebend sind, kann ich nicht sagen.
Am “Idiotentest“ kann es nicht gelegen haben, denn den habe ich mit “Erfolg“ bestanden!
Letztendlich hatte das Arbeitsamt recht! Aber wie es mit einem anderen Beruf gelaufen wäre, weiß man nicht.
Bei mir wurde die Rente vermutlich deshalb genehmigt, da der Kostenträger mir nach zwei Jahren erfolgloser Suche nach einem Arbeitsplatz eine weiter Umschulung ermöglichen muss.
Wie gesagt, ist nur eine Vermutung!

Wegen dem Umstand bei einer Umschulung in ein Internat ziehen zu müssen,
kann ich nur sagen - das war das Beste an der ganzen Umschulung. Der kollektive Zusammenhalt unter den Leuten war spitze. Man ist einfach unter seinesgleichen und jeder hat Verständnis für die Probleme des Anderen.

Du wohnst in Frankfurt! Da sind wir gar nicht so weit auseinander, denn Ich komme aus der nähe von Aschaffenburg.

Wegen deiner Rente würde ich mich wirklich mal mit Katharina unterhalten!
Viele Blinde gehen arbeiten, da sie dies wollen oder weil ihnen keine Rente zusteht.
Wie gesagt, ich würde auch lieber arbeiten gehen! Ob ich die gefordert Leistung erbringen kann, weiß ich allerdings nicht.

Oh je, so viel wie in den letzten drei Tagen haben ich in den letzten drei Jahren nicht geschrieben.

Gruß Jochen

@Jochen

Corinna, Mittwoch, 30. März 2005, 19:34 (vor 6959 Tagen) @ Jochen

Hey Jochen,

für Dich stehen ja jetzt erst mal andere Dinge an.

Wäre schon toll, wenn die OP doch einen Erfolg bringen würde. Was Katharina von dem Arzt in Weimar schrieb, klang doch sehr ermutigend.

Bevor mit Deinen Augen nicht etwas "Ruhe einkehrt", kannst Du Dich mit dem Thema Job nicht wirklich befassen, umso mehr hoffe ich für Dich auf ein positives Ergebnis.

Heute hatte ich ein gutes Gespräch mit meiner Vorgesetzten. Vielleicht könnte zu meiner Entlastung ein "1,50 € Jobber" eingestellt werden. Ich hoffe sehr, dass auch unser Geschäftsführer zustimmen wird. Das wäre für mich ein kleiner Lichtblick im "Arbeitsdunkel".

Aber wegen der Rentensache werde ich trotzdem mit Katharina telefonieren.

Soso, da wohnst Du wirklich ganz in meiner Nähe. Umso mehr wundert mich, dass Dein AA Dich nach MR geschickt hat. Ich dachte immer, die Würzburger Augenklinik sei auch sehr gut>>> Nun gut, es ist wie es ist.

Jetzt muss ich merst mal was essen.

Bis später

Corinna

Re: @Jochen

Jochen, Mittwoch, 30. März 2005, 22:37 (vor 6959 Tagen) @ Corinna

Stimmt Corinna, die Sache mit dem Arzt aus Weimar hat mich zuversichtlich gestimmt!
Obwohl ich sowieso ein Optimist bin! Auch wenn manche Dinge nicht so laufen wie ich es gerne hätte.

Na das wäre ja toll, wenn dir dein Chef etwas entgegenkommen würde!
Dann macht dir die Arbeit bestimmt auch wieder mehr Spaß.

Da wir ja nicht so weit auseinander Wohnen, habe wir bestimmt schon mal an einem Bahnhof nebeneinander gestanden und uns die Nase an der Scheibe platt gedrückt, um den Fahrplan zu lesen :-))

Glaube, mein AA hat in Marburg studiert. Er hatt mir damals noch Gießen genannt. Im Nachhinein habe ich dann Erfahren, das Gießen nicht so doll sein soll.

Kannst du das was ich dir schreibe noch lesen oder benutzt du eine Brailzeile>

Gruß Jochen

Re: @Jochen

Corinna, Donnerstag, 31. März 2005, 19:50 (vor 6958 Tagen) @ Jochen

Hey Jochen,

naja, die Zeiten, wo ich mit platt gedrückter Nase Fahrpläne am Bahnhof entziffern konnte sind lange vorbei aber lesen kann ich mit starker Vergrößerung und in einem Abstand von ca. 10 cm vom Bildschirm gut. In der Arbeit benutze ich auch eine Sprachausgabe (wenn sie dann funktioniert).

Punktschrift habe ich bisher nicht gelernt und am Arbeitsplatz könnte ich damit auch nur einen Teil erledigen. Also wurschtele ich mich so durch, klappt ja auch recht gut.

Du hast in Veitshöchheim sicher Punktschrift gelernt> Wendest Du sie an>

Benutzt Du einen Langstock> Ich ja. Da mein Gesichtsfeld extrem eingeschränkt ist und ich auch keine Treppen, Bordsteine, Pfähle etc. erkenne, könnte ich es mir ohne nicht mehr vorstellen. Ich fühle mich so sehr sicher und bin sehr schnell damit.

Gruß

Corinna

Re: @Jochen

Jochen, Donnerstag, 31. März 2005, 21:09 (vor 6958 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna,

nein, ich habe keine Punktschrift gelernt. In Veitshöchheim hatte ich zum Schluss (Januar 2002) noch eine Sehleistung von 40 %. Punktschrift kann man eigentlich erst erlernen, wenn man die Schwarzschrift nicht mehr sieht. Denn wenn man noch besser sieht, erkennt man die Punkte und somit den Buchstaben.
Einen Langstock habe ich nicht! Momentan geht es noch gerade so ohne! Jedoch habe ich Problem, wenn die Sonne von der Seite kommt. Dann muss ich mir die Hand an die Schläfe halten, um überhaupt die Straße zu erkennen. Gleiches gilt im Winter bei tief stehender Sonne von vorne! Am besten ist es, wenn sie von hinten kommt.

Am PC kann ich – je nach Lichtverhältnissen – recht gut lesen. Habe meinen Schriftgrad lediglich auf 125 % stehen und meine große Nase ist ca. 15 cm vom Bildschirm entfernt.
Bei mir nützt eine starke Vergrößerung nichts, da das Problem hauptsächlich in der Streuung des Lichts liegt.

Gruß Jochen

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Lorena, Mittwoch, 30. März 2005, 13:00 (vor 6960 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen !!!
Ich habe eure beiträge wegen umschulung und rente gelesen, da ich zur zeit mir auch nicht sicher bin wie es bei mir weiter gehen soll würde mich interesieren wie du das mit der rente gemacht hast. Wer hat dir gesagt das du in deinem beruf nicht mehr weiter arbeiten kanst und wie bist du da vorgegangen > Ich hatte schon von Katharina empfolen bekommen auch mal bei der BfA einen antrag zu stellen, habe dann mit meinem AA darüber gesprochen und der meint die chancen wären schlecht für eine rente dafür sehe ich noch zu gut, aber hat auch seine bedenken ob es für meinen beruf ausreicht. Ich will ja auch garnicht in rente gehen dafür arbeite ich viel zu gerne in meinem beruf doch mir kann keiner definitiv sagen ob ich mit meiner sehkraft von 30 % und 40 % ihn noch ausüben kann denn schließlich hängt davon auch die gesundheit anderer menschen ab. Ach ja, ich bin Krankenschwestre in einer Psychiatrie ( Sucht - Alkohol,Drogen, Medikamente abhängige Patienten ) Es ist nicht so ganz ungrfährlich mein Job.
Über eine antwort würde ich mich freuen, vieleicht hilft es mir weiter
Gruß Lorena

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Jochen, Mittwoch, 30. März 2005, 14:21 (vor 6960 Tagen) @ Lorena

Hallo Lorena,

meinen Antrag auf Rente (damals auf Berufsunfähigkeit) habe ich nach einer Untersuchung beim Medizinischen Dienst gestellt. Da wurde festgestellt, dass ich in meinem alten Beruf nicht mehr arbeiten kann.
Dieser Antrag war dann auch der Grund, warum mir von der BFA eine Umschulung genehmigt wurde.
Nach meiner Umschulung hat die BFA diesen Rentenantrag abgelehnt. Da ich zu diesem Zeitpunkt (war fast 6 Monat arbeitslos) schon gemerkt habe, dass es für mich schwierig wird eine Job zu finden, habe ich dieser Ablehnung widersprochen. Begründet habe ich dies durch die Verschlechterung meiner Augen (damals ca.25 %), sowie die Nichtbeachtung meiner Schwerhörigkeit.
Die Bearbeitung meines Widerspruchs dauerte 4 Monate. Allerdings wurde mir die Rente rückwirkend genehmigt.

Für die volle Erwerbsminderungsrente siehst du vermutlich zu gut. Eventuell käme eine Teilrente in betracht. Aber aus Sicherheitsgründen dürftest du doch gar nicht mehr als Krankenschwester arbeiten!> Ist bei euch nicht auch die Berufgenossenschaft zuständig!> Ich durfte damals in meinem alten Beruf/Tätigkeit (Werkstattmeister und Testfahrer in der Bremsenentwicklung) nicht mehr arbeiten!
Würde mich da mal in Ruhe! informieren.

Ach ja, so alle drei bis vier Wochen bin ich auch mal Alkohol(Bier)krank! Vor allem nach dem Durst kommt dann die Krankheit :-))

Gruß Jochen

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Lorena, Donnerstag, 31. März 2005, 11:37 (vor 6959 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen !
danke für die antwort, mal sehen wie ich weiter vorgehen werde. Ich muß mich noch mehr schlau machen denn ich befürchte das je mehr mein arbeirgeber von der krankheit weiß desto mehr steine wird der mir in den weg legen da auch bei uns zur zeit gespart werden muß. Aber andererseits bin ich seit 20 jahren jetzt schon im Öventlichen dienst und bis jetzt hatte der keinen grund zur beschwerde. Ein problem von dem ganzen ist das ich auch nun seit 7 Jahren nur im nachtdienst tätig bin und das auch gerne weiter machen würde da ich zwei kleine kinder habe. Ich habe ja auch noch ein jahr zeit da ich z.Z im erziehungsurlaub bin, hätte aber doch alles gerne vorher geklärt. Bei meinem letzten gespräch mit der chefin hat die gesagt ich kann sofort wieder anfanget trage aber die volle verantwortung für alles allein, und das ist das was mir sorgen macht. Die ideee mit der berufsgenosenschaft ist glaube ich ganz gut ich hole da mal infos ein.
Das du alle paar woche mal Alkohol ( Bier ) krank bis ist doch o.k wäre ja auch schlimm wenn man auch auf das noch verzichten müsste.
Nochmals Danke und viel Glück und erfolg bei deiner anstehender Op.
Gruß Lorena

@Lorena

Corinna, Donnerstag, 31. März 2005, 20:06 (vor 6958 Tagen) @ Lorena

Hallo Lorena,

schade, da Du von Deinen Kollegen und Vorgesetzten wohl keine Unterstützung erwarten kannst (wie meistens heutzutage)und zudem Nachtdienst machst, wird es nicht möglich sein, Deinen Arbeitsplatz entsprechend Deiner Bedürfnisse anzupassen.

Jochens Idee mit der BG ist wohl in der Tat gut. Mir würde da nur noch die Personal- oder Schwerbehindertenvertretung einfallen. Letztere falls Du einen Schwerbehindertenausweis hast.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und gutes Weiterkommen.

Gruß
Corinna

Re: @Lorena

Lorena, Freitag, 01. April 2005, 13:02 (vor 6958 Tagen) @ Corinna

Hallo Corinna !
Du hast ja recht das man heute keine erwartungen mehr an den arbeitgeber haben kann, meine kolleginnen / kollegen sind aber alle super in ordnung und haben auch verständnis für mich doch hilft es mir nicht weiter. im nachtdiest sind wir immer alleine und können nur im notfall hilfe holen. dadurch trage ich auch alleine die verantwortung und mus alle aufgaben selbständig erledigen können. im tagdienst müsste ich schichtdienst machen und das geht wegen den kinder nich denn ich habe keine möglichkeit die gut unterzubringen und die sollen nich auch noch wegen meiner arbeit zu kurz kommen. Da ich noch ein jahr zeit habe wegen dem erzihungsurlaubes möchte ich doch gerne es in dieser zeit klären.Habe auch schon an eine umschulung gedacht aber das ist nicht so einfach mit zwei kindern und in meinem alter ( 38 J ).Binn aber weiterhin für jede info froh.
Dir wünsche ich nicht so viel streß bei der arbeit und weiterhin alles gute
Gruß Lorena

Re: @Lorena

Jochen, Freitag, 01. April 2005, 22:22 (vor 6957 Tagen) @ Lorena

Hallo Lorena,

wegen deinem Alter und einer Umschulung würde ich mir keine Sorgen machen. In Veitshöchheim waren auch 48 jährige!
Auch wegen den Kindern gibt es keine Probleme! Veitshöchheim hat extra Apartments, in denen Mütter mit ihren Kindern wohnen können.

Gruß Jochen

@Lorena

Corinna, Mittwoch, 30. März 2005, 18:56 (vor 6959 Tagen) @ Lorena

Hallo Lorena,

vielleicht könnte man auch betriebsintern bei Dir eine Lösung finden. Ich meine damit, dass Du z.B. keine Spritzen gibst und keine Medikamente richtest> Ich denke, gerade in der Psychiatrie gibt es noch genügend Aufgaben, bei denen es nicht auf das exakte Sehen ankommt (Gespräche, Tagesstruktur...). Aber da müssen die Kollegen und Vorgesetzten halt mitspielen !

Ich selbst habe mal als Sehbehinderte (damals 20-30%)in einem Heim für schwerstkörperbehinderte Menschen gearbeitet und durfte von vorneherein keine Medikamente und Spritzen geben. Alles andere konnte ich ohne Probleme leisten, musste dann aber wegen erster NH-Löcher die körperlich schwere Arbeit aufgeben.
In der Psychiatrie musst Du doch nicht schwer zupacken> Das könntest Du natürlich heute auch nicht mehr.
Es würde mich für Dich freuen, wenn Du Deinen Beruf, mit leichten Abwandlungen, doch noch ausüben könntest. Denn, wenn man einmal in so einem Bereich tätig war und es gerne tat, fällt einem ein "Bürojob" sehr schwer (mental).

Liebe Grüße

Corinna

bfa

KAtharina, Mittwoch, 30. März 2005, 20:53 (vor 6959 Tagen) @ Lorena

Hallo Lorena!
Ich hatte wir Jochen eine Untersuchung biem medzinischen Dienst, allerdings auf KK- Befehl. Rente bzw. Teilrente kannst Du beanragen, wenn Du der Meinung bist, teilweise oder voll berufsunfähig zu sein. Voll BU ´haiß unter 15h/Woche arbeitsfähig, teilweise BU über 15 Stunden, aber nicht mehr las halbtags. Du kannst übrigens auch mit Teilrente arbeiten, so ist das nicht. Geprüft ob Du BU bist wird durch bestellt Ärzte der BFA, die Dir dann in Augen und Psyche schauen, Deine Ärzte geben dazu auch noch Gutachten ab.
Som erst mal ab in die Wanne!
LG KAthi

Re: @corinna und jochen-umschulung und star-op

Jochen, Montag, 28. März 2005, 21:31 (vor 6961 Tagen) @ KAtharina

Hallo KAtharina,

na ja, wir hatten auch nicht unbedingt das Wetter zum Ostereiersuche :-(
Noch ein Grund mehr, auf dem Sofa bzw. am PC zu bleiben :-)

Wegen der Berufsfindung war ich 14 Tage im BFW um dort in alle angebotenen Berufen mal “reinzuschnuppern“ und einen “Idiotentest“ (heißt eigentlich Eignungstest) zu machen.
Da gibt es schon einige Angebote (sieh bfw-vheim.de). Allerdings muss auch der Kostenträger seine Zustimmung geben. Mich wollten sie zuerst unbedingt als Verwaltungsfachangestellten oder Sozialversicherungskaufmann ausbilden. Da gab es schon mal mächtig Zoff mit meinem Kostenträger (BFA). Das artete so weit aus, das ich vor Gericht gehen wollte.
Ein Techniker wie ich kann sich nicht den ganzen Tag mit Paragraphen rumschlagen, da fehlt einfach das Interesse. Noch dazu bin ich es von meiner alten Tätigkeit gewohnt, selbständig zu denken. Und das ist in den beiden Berufen verboten.
Tja, letztendlich habe ich mich doch durchgesetzt. Die BFA hat zwar während der Ausbildung immer einen Grund gesucht, um die Umschulung abzubrechen (Noten, Fehltage etc.), aber keinen gefunden.
Auch kann ich das BFW Würzburg nicht unbedingt weiterempfehlen. Meines Erachtens geht es den Verantwortlichen dort nur um den Kommerz!
Aber das ausführlich zu erläutern würde etwas lange dauern und gehört ja auch nicht zum eigentlichen Thema.

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

maren, Freitag, 25. März 2005, 17:31 (vor 6964 Tagen) @ Jochen

hallo jochen,
unser sohn aaron hat 2002 neue linsen bekommen.er hatte vorher sehleistung von 15% und 18 mon.danach 70% - 80% mit brille. der halteapperrat der linse und der glaskörper mußten entfernt werden, ich dachte immer, das das den größten teil des risikos für eine spätere nha aus machen würde. hier im forum wurde ich eines besseren belehrt.
im nov. 04 hatte aaron dann eine nha, das andere auge ist soweit ok.
ich glaube, könnten wir die zeit zurück drehen, wir würden als eltern wieder die entscheidung für die neuen linsen treffen !!! wir haben alle behandlungen von aaron immer noch mit alternativen methoden betreut. weiter unten im forum kannst du unter "vorgeschichte und alternative medikamente" nachlesen.
ich halte dir die daumen das alles glatt läuft,
alles gute
maren

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Freitag, 25. März 2005, 21:41 (vor 6964 Tagen) @ maren

Hallo Maren,

es ist als Erwachsener schon schlimm, sich mit einer solchen Erkrankung abzufinden! Aber als Kind ist es mit Sicherheit um einiges schwieriger!
Kann von Glück sagen, dass ich trotz meiner starken Kurzsichtigkeit (die ich mit Kontaktlinsen fast ausgleichen konnte) eine “normale Kindheit“ hatte. Die Probleme fingen bei mir erst mit 30 Jahren an.
Hat sich Aarons Sehleistung nach der Netzhautablösung stark verschlechtert>

Gruß Jochen

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

KAtharina, Samstag, 26. März 2005, 13:52 (vor 6964 Tagen) @ Jochen

Hallo Jochen! Ich kenne die Problematik sehr gut. Im Nov. 2003 hatte ich eine meine 8. Netzhaut-OP. Ich hatte Öl im Auge, und durch dieses hat sich die Linse getrübt. DAmit lies sich am Anfang auch noch ganz gut Leben, bis innerhalb von 10 TAgen als ich unter enormen Psych. Stress stand der Star so schlimm wurde das ich noch nicht einmal mehr meine Hand vor Augen sehen konnte. Ich hab mich damals entschieden, ÖL raus, Linse raus. Jetzt wurde mir geraten, mir eine Sekundärlinse ins Auge einsetzen zu lassen. wie Du habe ich jetzt eine Heidenangst, das die NH wieder abgeht. Ich war jetzt bei 3 Ärzten und habe mir Meinungen eingeholt. Einen Prozentsatz für das Risiko kann niemand so richtig angeben. ICh will es ja auch immer ganz genau wissen und bin dann sehr nervig. Im Moment entscheide ich mich wahrscheinlich dafür, weil ich so wieder über 10% sehen könnte. Will sagen, die Entscheidung kann Dir niemand abnehmebn, aber irgendwann wird der Star so schlimm wie bei mir, und Du verlierst Deine Restsehkraft. Und dann mußt Du es sowieso machen lassen. Über MArburg habe ich persönlich noch nichts gehört. Aber Du kannst es ja als Kassenpatient so machen, das die regulären Leistungen von der KAsse bezahlt werden, und Du Dir den Arzt der operieren soll aussuchst, und dann die Mehrkosten für diesen Arzt aus eigener Tasche zuschießt. So habe ich es das letzte mal gemacht, und werde wohl auch dieses mal wieder drauflegen. So weiß ich aber ich habe den besten Operateur der Klinik und keinen Assistenzarzt, und das macht viel aus. ICh selber kann Dir als Klinik die Uniklinik in Köln empfehlen.
Schöne OStern
Katharina

Re: Netzhautablösung - grauer Star OP

Jochen, Samstag, 26. März 2005, 21:36 (vor 6963 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

erst mal ein dickes Lob für das Forum. Eine wichtige Basis zum Erfahrungsaustausch unter uns Betroffenen!
Nach meiner Umschulung hatte ich fast keine Gelegenheit, über Probleme und Erfahrungen zu sprechen. Nicht betroffene Menschen können unsere Situation nur schwer oder gar nicht einschätzen!

Auch bei mir kann niemand das Risiko einer OP in Zahlen fassen. Um es zu reduzieren, wird vor der OP die Netzhaut an vier Stellen gelasert.
Bedenken habe ich persönlich auch, aber ich bin ein Optimist! I
irgendwie geht es immer weiter! Hätte mir 1997 (als alles anfing) jemand gesagt, dass ich keine Auto mehr fahren darf, hätte ich vermutlich geantwortet: “Ohne Auto kein Leben“! Auch weil ich durch die Augenerkrankung meinen Traumjob (Werkstattmeister und Testfahrer in der Bremsenentwicklung) nach 10 Jahren aufgeben musste. Jetzt fahre ich schon fast 4 Jahre kein Auto mehr und sehe die Sache etwas anders.
Eigentlich habe ich mich schon entschieden, denn ich hab am 11 April in Marburg einen Lasertermin. Die eigentliche OP findet dann ca. 4 Wochen später statt. Bin allerdings nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung ist!
Für deine anstehende OP drück ich dir die Daumen.

Gruß Jochen

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