Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Mittwoch, 29. März 2017, 22:35 (vor 2577 Tagen)

Liebe Mitglieder der Selbsthilfegruppen,

ich bin froh, dass ich euch im Netz gefunden habe. Lebe seit Januar diesen Jahres in Angst und Panik aus folgendem Grund:

Im Jahr 2000 wurde bei mir eine prolepherative Retinopathie mit starken Einblutungen in den Glaskörper beidseitig diagnostiziert. Infolge wurde mit der Lasertherapie begonnen. Beide Augen sind massiv gelasert. Erhebliche Netzhautariale sind verödet. Links schloss sich im Jahr 2001 eine Vitrektomie an.

Seit dem Jahr 2003 gab es keine Einblutungen in den Glaskörper. Der Netzhautbefund ist stabil. Mein Visus lag zwischen 80 und 90 Prozent. Das Sehen war gut.

Im Januar 2017 nun eine Kehrtwende. Mein Visus hat sich reduziert, aber beunruhigend ist auch das periphere Sehen. Die äußeren Netzhautbereiche sind unruhig im Sinne von: große weiße "Blasen" laufen am Rand hoch und runter und platzen auf, wie ein weißer, teilweiser schwarzer Farbkleks, weiße Blitze sind regelmäßig sichtbar, die äußeren Gesichtsfeldteile wirken - je nach Lichteinfall - bläulich/violett, "verschatten" regelmäßig, verfärben sich also grau und teilweise sogar beängstigend schwarz. Das alles spielt sich im peripheren Netzhautbereich ab. Das periphere Sehen ist belastend oder einfach nicht mehr möglich (Blitze, Striche, Punkte, permanentes Flackern. Darüber hinaus ziehe ich beim Gucken "Lichthöfe" hin und her. Schaue ich z. B. auf einen Bildschirm, sehe ich die beleuchtete Fläche noch ewig lange hinterher.

OCT und Untersuchung des Augenhintergrundes zeigen - laut Aussage meines Augenarztes - keine Anzeichen für diese Verschlechterung. Aktuelle Einblutungen gab es keine. Die Netzhaut liegt an. Ödeme gibt es nicht. Infolge gibt es auch keine Therapie.

Ich bin verzweifelt. Wenngleich ich sehr dankbar bin, dass das Sehzentrum nicht betroffen ist und ich sehen kann, ist Sehen eine Qual und erzeugt Panikschübe. Natürlich bin ich seit Januar stark am Beobachten und Analysieren.

Leider kann ich mein krankhaftes Sehen nicht besser beschreiben.

Hatte von euch jemand so eine oder eine ähnliche Situation? Und welche Therapiemöglichkeiten gab es für euch?

Verzweifelte Grüße
Friedericke

Verlust des peripheren Sehens

Black @, Kreis Groß-Gerau, Donnerstag, 30. März 2017, 10:03 (vor 2577 Tagen) @ Friederike

Du meine Güte, das klingt wirklich beängstigend! Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das sehr belastet.

Folgende Möglichkeiten fallen mir ad hoc ein:

1. wurdest du schon mal auf Retinopathia Pigmentosa hin untersucht?

2. möglich wäre vielleicht auch, dass die Beschwerden nicht direkt vom Auge kommen und vielleicht eine HWS-Blockade oder ähnliches vorliegt? Wäre auch Augenmigräne (mit Aura) möglich?

Warst du schon bei einem Neurologen?

Gruß, Black

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Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 10:38 (vor 2577 Tagen) @ Black

Guten Morgen Black,

vielen Dank für deine Antwort und deine Hinweise.

Selber bin ich im Moment mutlos und ich habe keinen Plan, wie ich weitermache und welche Schritte ich als nächstes anstrebe. Deine Hinweise werde ich aufgreifen und in das Augenarztgespräch - dort geht es nächste Woche nochmals hin - einbringen.

Ich war bislang weder beim Neurologen noch wurde eine derartige Untersuchung hinsichtlich Retinopathia pigmentosa durchgeführt. Der Befund steht für meinen Augenarzt fest. Die aktuell anhaltenden Beschwerden sind für ihn nicht erklärbar. Motto: "Ist so! Seien Sie froh, dass Sie noch gucken können. Bei der schlechten Ausgangslage.".

Das ist wenig befriedigend und beruhigend. Meiner Ausgangslage bin ich mir bewusst. Dennoch gab es die Verschlechterung nach 14 Jahren Stabilität.

Mein eigener Erklärungsversuch ist, dass die kleinen Kapillaren, die die Netzhaut mit Nährstoffe und Sauerstoff versorgen, durch massive Laserei überwiegend zerstört sind und nach vielen Jahren der Mangelversorgung, die Netzhaut "aufgegeben hat". Allerdings finde ich meine Erklärung an keiner Stelle im Netz. !?

Ich danke dir nochmals für deine Hinweise.

Herzliche Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Black @, Kreis Groß-Gerau, Donnerstag, 30. März 2017, 11:42 (vor 2577 Tagen) @ Friederike
bearbeitet von Black, Donnerstag, 30. März 2017, 11:46

Hat sich denn in deinem Leben jetzt was geändert? Hast du mehr Stress? Hast du etwas an der Ernährung verändert?

Es könnte schon sein, dass die Gefäße die Hufe hochreißen, aber so geballt, wie du es beschreibst, finde ich das schon etwas seltsam.

Eine vernünftige Ernährung der Netzhaut (über die Aderhaut) ist sehr wichtig. Unter anderem durch (ein ggfs. erhöhtes Maß) an Sauerstoffzufuhr. Deshalb wäre es es zum einen wichtig, dich möglichst viel draußen an der frischen Luft zu bewegen. Evtl. wäre auch eine hyperbare Sauerstofftherapie sinnvoll? Hierzu würde ich einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren.

Wichtig wäre auch, den Eisenspiegel zu kontrollieren (bei uns uns Frauen leider "gottgegeben" zumeist viel zu niedrig). Ein vernünftiger Eisenspiegel ist ebenfalls wichtig für die Sauerstoffzufuhr (Bildung von Hämoglobin zum Sauerstofftransport). Wichtig ist hier das zweiwertige Eisen, da nur das vom Körper gut verwertet werden kann. Wichtig ist auch, die Nieren zu checken bzw. deren Tätigkeit anzuregen, denn auch hier findet eine nicht wesentliche Produktion von Erythropoetin (dient ebenfalls der Bildung von Hämoglobin).

Gerade jetzt in der Frühlingszeit gibt es viele Möglichkeiten, den Körper auf natürliche Weise etwas zu entlasten. In der Natur findest du einige Kräuter wie z.b. Bärlauch, Sauerampfer, Scharbockskraut, Brunnenkresse, Löwenzahn. All diese Kräuter regen die Nierentätigkeit an und legen so die Weichen für eine gute Funktion. Alternativ gibt es im Reformhaus entsprechende Tees (bspw. Schachtelhalm, Bärentraubenblätter oder ähnliches), die sich alle positiv auf die Nierentätigkeit ausüben. und dann eben zusätzlich Eisen supplemetieren. Vorher würde ich aber den Eisenspiegel unbedingt erstmal checken lassen.

Ich denke tatsächlich, dass es sinnvoll wäre, ein Hauptaugenmerk auf die Sauerstoffversorgung deiner Augen (und natürlich auch des restlichen Körpers) zu legen - neben dem Abchecken weiterer Möglichkeiten wie RP und Augenmigräne.

Gruß, Black

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Verlust des peripheren Sehens

Gitte089, Donnerstag, 30. März 2017, 13:17 (vor 2577 Tagen) @ Black

Hallo,

meine ersten AugenOPs waren auch wegen Blutungen an den Netzhautgefäßen mit Narben usw. Als ich dann wieder merkwürdige wabbernde, dunkle, helle, runde, ovale Erscheinungen im Auge hatte (die schlimmen Blutungen sahen wie weiße Bettzipfel, die kurz vors Auge flattern aus) bekam ich natürlich Panik...Das Ganze hatte sich auch ständig je nach Tageszeit verändert.

Es war aber alles o.k. und ist bei mir nur eine Sache des Glaskörpers. Feuchtigkeitsmangel und Altersbedingt weniger flexibles Kollagen (quasi Falten im Auge :-) ). Das Wabbern kommt lt. Augenarzt natürlich zum einen von der Struktur der Kollagenfasern, zum anderen vom Blutdruck/Kreislauf. Seitdem trinke ich viel 2-3 Liter am Tag und versuche den Blutdruck stabiler zu halten (habe eher niedrigen). Es ist allerdings nicht immer gut, aber besser.

Ohne irgendetwas direkt raten zu können, dürfte der Ansatz von Black nicht schlecht sein, wenn alle schwerwiegenden organischen Augen"geschichten" abgeklärt sind.
LG und alles Gute Gitte

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 14:04 (vor 2577 Tagen) @ Gitte089

Liebe Gitte,

vielen Dank für deine Nachricht. Ich empfinde deine Worte beruhigend. Dennoch... Das, was ich sehe, macht mich wahnsinnig und ich hoffe, dass sich das irgendwie bessert... normalisiert.

Seit dieser Verschlechterung versuche ich auch viel zu trinken. Mein Ziel pro Tag sind mindestens 3 Liter. Manchmal gelingt es, manchmal auch nicht. Ich bin irgendwie nie durstig. ;-)

Ich bin vielleicht zu ungeduldig... Aber egal, was ich mache - ob Nahrungsergänzungsmittel für die Augen, viel Wasser - das periphere Sehen bleibt bescheiden schön.

Deine Nachricht hat mich an einer Stelle zum Schmunzeln angeregt und deshalb beende ich meine Nachricht mit einem Zwinkern und etwas Galgenhumor:

Da bin ich ja froh, dass die Falten in und nicht an den Augen sind. Obwohl - auch das stimmt nicht mehr so ganz. :-D

Ich wünsche dir beste Gesundheit.

Herzliche Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 13:45 (vor 2577 Tagen) @ Black

Ich freue mich wirklich sehr, dass du dir so viel Mühe mit mir und meinem Augenbefund gibst und mir so viele hilfreiche Tipps für mich hast. Vielen herzlichen Dank. Allein schon der Austausch hilft mir, den Kopf nicht ganz hängen zu lassen.

Das "Massensterben der Gefäße" erscheint mir auch seltsam. Immerhin sind beide Augen betroffen, das Linke stärker als das Rechte. Ich entwickle mich von gutem Sehvermögen hin zu jemanden mit starker Sehbehinderung - und das offenbar ohne medizinische Nachweisbarkeit.

Die Frage nach Stress... nach zu viel Stress habe ich mir auch schon gestellt. Ich arbeite ein Berufsleben lang unter Volldampf in verantwortlicher Position, teilweise 10 bis 12 Stunden. Meine Freizeit ist knapp bemessen und diese nutze ich... muss ich nutzen, um mich zu regenerieren. In meinem Leben kenne ich nur zwei Zustände: Entweder bin ich im Stress oder ich schlafe. ;-)

Das ist natürlich etwas übertrieben, aber es erfasst meine Situation. Daran erkennst du, dass ich mich wenig an frischer Luft bewege. Es kommt vor - ich fahre Fahrrad und wandere auch lange Strecken - aber nicht oft.

In diesem Jahr steht tatsächlich eine berufliche Veränderung an... und ich "kämpfe" mit der Entscheidung. Ich wäge seit Jahresbeginn verstärkt das Für und Wider ab und befinde mich als ewiger Zweifler in der Situation "Eher nein, aber eigentlich doch!?". Mir ist bewusst, dass Gesundheit über alles geht und Voraussetzung für alles ist. Demgegenüber steht mein berufliches Verantwortungsbewusstsein. Ich habe mir tatsächlich auch die Frage gestellt, ob sich diese Situation negativ auf meine Gesundheit auswirkt!? Der Körper sucht sich ja oft die schwächste Stelle - und das sind meine Augen - und schlägt Alarm.

Weitere Veränderungen, wie z. B. in meiner Ernährung, gibt es nicht. Ich ernähre mich abwechslungsreich und gesund. Inzwischen nehme ich eine Menge Nahrungsergänzungsmittel bezogen auf die Augensituation - nur um irgendetwas zu tun.

Eine Blutuntersuchung fand letztmals im Dezember statt. Ohne Auffälligkeiten. Nierenwerte waren OK, nach Eisen habe ich nicht explizit gefragt... Wenn der Augenarzttermin ergebnislos bleibt, folgt der Gang zum Hausarzt... Und dann beginnt - vermutlich - wieder die Planlosigkeit. Deine Hinweise greife ich aber auf jeden Fall auf.

An eine Sauerstofftherapie dachte ich selber auch schon. Wollte den Augenarzttermin zum Anlass nehmen, um über meine Optionen zu sprechen (Ich höre schon: "Keine! Sie sind austherapiert!") und um dann die Sauerstofftherapie als eine Möglichkeit zu hinterfragen. Du hast mit deiner Empfehlung natürlich recht. Der Augenarzt wird wohl nicht der richtige Ansprechpartner sein.

Als jemand der sich schon etliche Jahre in (augen-)ärztlicher Behandlung befindet, stelle ich fest, dass der Generationswechsel bei den Ärzten dazu geführt hat, dass sich kein Arzt mehr richtig verantwortlich fühlt. Die Aussage kann man natürlich nicht verallgemeinern - das möchte ich nicht und das steht mir auch nicht zu (Will nicht undankbar sein. Immerhin bin ich bis hierher nahezu beschwerdefrei gekommen.) - aber in meinem Fall fühle ich mich schlecht aufgehoben. Die Ängste, die sich mit so einer Situation verbinden, können offenbar - zu mindestens von meinem Augenarzt nicht nachvollzogen werden. Ich vermisse die Vorgängerin.

Ich muss einfach noch einmal sagen, dass ich mich sehr freue, dass du dir Zeit für mich nimmst.

Herzliche Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Black @, Kreis Groß-Gerau, Donnerstag, 30. März 2017, 14:12 (vor 2577 Tagen) @ Friederike

Im Grunde genommen hast du dein Problem ja schon ganz gut erkannt: du merkst, dass dir der Stress nicht gut tut und er sich (höchstwahrscheinlich auch) in körperlichen Symptomen niederschlägt. Das Problem ist jedoch, dass die meisten Menschen lieber eine "greifbarere" Diagnose hätten, die man stringent therapieren kann. Mit Meds beispielsweise oder diversen Eingriffen.

Die Frage nach deiner beruflichen Veränderung solltest du dir nochmal im Stillen Kämmerlein überlegen... ganz vorne weg die Frage "was will ich vom Leben, bzw. was will ich in meinem Leben erreichen?" und dann "was bin ich bereit, dafür zu tun, was nicht?".

Das sind ganz elementare Fragen, die sich jeder Mensch bisweilen stellen sollte, es macht den Kopf klarer und man kann Ziele besser definieren.

Leider ist der normale berufliche Arbeitsalltag heutzutage (mehr denn je) alles andere als förderlich für Körper, Geist und Seele. Um mich herum habe ich nur Arbeitstiere, die sich in der Job-Tretmühle befinden, zu immer mehr Leistung und Verantwortung getrieben werden. Um mich herum Menschen in einem Alter, in denen sich der Dauerstress dann letztlich körperlich bemerkbar zu machen beginnt.

Der Mann einer Freundin, er ist 40, ist letztens mit Herzrhythmusstörungen und sehr hohem Blutdruck in der Notaufnahme aufgeschlagen, andere haben immer häufiger Spannungskopfschmerz von dem Hirnge****** (nicht jugendfrei), das sie sich täglich auf der Arbeit antun. Das ewige Sitzen am Schreibtisch, vor dem Notebook oder im Auto tut sein übriges. Ist doch klar, dass der Körper da irgendwann Alarm schlägt...

Work-Life-Balance ist so ein wunderschöner Begriff, der sich herrlich liest, aber in den meisten Fällen schnöde Theorie bleibt. Flexiblere Arbeitszeiten gibt es irgendwie gefühlt nur zugunsten des Arbeitgebers, der somit noch weiter auf die Ressourcen der Mitarbeiter zugreifen kann. Das ist eine sehr ungute Entwicklung.

Ja, die Frage ist tatsächlich, was sich jeder einzelne vom Leben erwartet. Wo er/sie sich sieht und welchen Preis er/sie bereit ist, dafür zu zahlen.

Die Gesundheit ist unser höchstes Gut, sie zu erhalten und zu pflegen sollte eigentlich ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, aber leider machen sich viele Menschen noch nichtmal ansatzweise Gedanken um ihre Ernährung. Leider merken es die meisten auch erst, wenn es zu spät ist.

Neben der rein organischen Abklärung deiner Beschwerden (wie gesagt, nochmal Eisenspiegel checken, Hinweis auf RP usw) möchte ich dir ans Herz legen, deine Lebensziele für dich zu überprüfen und zumindest versuchen, ein wenig mehr Ausgleich in dein Leben zu bringen. Wie gesagt, frische Luft ist wichtig, Sauerstoffzufuhr - und Entspannung. Da gibt es ganz verschiedene Ansätze - PMR, Bodyscan, Meditation, Achtsamkeitsübungen.... Von den Krankenkassen werden öfter auch Medien angeboten, wie man solche "Skills" erlernen kann. Oder du besuchst einen Kurs in der VHS, kaufst dir ein Buch, schaust im Internet. Möglichkeiten gibt es da viele, und ich hofffe wirklich sehr für dich, dass du das für dich passende herausfiltern und anwenden kannst.

Ich drück dir die Daumen.

Gruß, Black

--
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Verlust des peripheren Sehens

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Donnerstag, 30. März 2017, 14:51 (vor 2577 Tagen) @ Black

Gebe Black Recht,
unterschätze Stress niemals, schon gar nicht psychischen.
Über 80 Prozent haben in den Fragebögen angegeben, sie haben vor der Netzhautablösung Extremen psychischen Stress gehabt.
Diese hohe Zahl hat selbst mich erstaunt.

2 Tips von mir:
- höre auf dein Bauchgefühl, nicht darauf was andere von Dir erwarten
- nimm Dir die Zeit für 92 Seiten, und lies "Das Café am Rande der Welt"
Das Buch ist immer meine Rettung wenn ich unsicher bin auf meinem Weg.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 18:43 (vor 2576 Tagen) @ KAtharina

Liebe KAtharina,

als ich im Netz auf der Suche nach einem Forum war und die von dir gegründete Selbsthilfegruppe gefunden habe, las ich zuerst deine Erfahrungsberichte.

Du hast deinen geplanten beruflichen Werdegang zu Gunsten deiner Gesundheit verlassen bzw. hast dich umorientiert. Das hat mich sehr beeindruckt.

Ich denke ganz fest darüber nach... Und nicht nur das... Ich will und muss zu einem Ergebnis kommen.

Vielen Dank für deinen Buchtipp.

Herzliche Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 18:36 (vor 2577 Tagen) @ Black

Ich weiß, dass ich Stress... Dauerstress nicht unterbewerten darf oder sollte. In Phasen, in denen es mir gut geht, vergesse ich das. Und in gesundheitlich schlechten Phasen sind die Strukturen um einen herum irgendwie da und feststehend... Ein Teufelskreis.

Aber... Vielen Dank für deine Ratschläge. Ich werde sie beherzigen. Und ich werde Antworten finden müssen... über den Fortgang meines Lebens. Im Moment drücke ich mich so ein bisschen um die Antworten herum... Und nun auch noch das Augen-Desaster!

Natürlich ist es einfacher, eine behandelbare Ursache diagnostiziert zu bekommen... Aber ich will auf alle Fälle ein fröhlicher Mensch bleiben bzw. wieder werden. Selbst wenn alles so schlecht bleibt wie es ist.

Nach dem ausführlichen Austausch, insbesondere mit dir und vielen anderen Netzis geht es mir ein Stück weit besser. Von "fröhlich" bin ich noch entfernt... Aber optimistisch bin ich.

Würde gerne mit dir in Kontakt bleiben. Ich melde mich auf alle Fälle, wenn es etwas Neues, hoffentlich Positives, gibt.

Viele liebe Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Ute M @, Berlin, Donnerstag, 30. März 2017, 15:34 (vor 2577 Tagen) @ Friederike

Hallo Friederike,

ergänzend zu den vielen guten Ratschlägen hier habe ich vielleicht auch noch einen Tipp: Blaubeeren! Bei mir ist nur das rechte Auge betroffen, dort habe ich nach totaler NHA und PPV (Gas) nur noch 17 % und ein stark eingeschränktes Gesichtsfeld. Und jede Menge "Erscheinungen" wie bunte Schatten oder meine "OP-Lampe", die immer mal kurz an der Peripherie entlang wandert. All dies hat laut sämtlichen Augenärzten, wie bei Dir, keinerlei medizinische Bedeutung oder schlimme Ursache. Nur dass ich das von Anfang hatte, auch wenn die Erscheinungsformen sich im Lauf der Jahre veränderten. Jedenfalls reduziert sich bei mir dieses "Netzhautkino" deutlich, wenn ich jeden Tag zwei bis drei Handvoll Blaubeeren esse. Tue ich das ein paar Tage nicht, nehmen die Erscheinungen wieder zu. Kannst Du ja auch mal versuchen, ergänzend. Aber natürlich würde ich an Deiner Stelle auch wissen wollen, warum das nach all den Jahren JETZT auftritt. Sollte tatsächlich allein Stress die Ursache sein, kann man das mit Blaubeeren natürlich nicht kompensieren.

Halt die Ohren steif, liebe Grüße

Ute

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 30. März 2017, 19:01 (vor 2576 Tagen) @ Ute M

Liebe Ute,

vielen Dank für deine Nachricht.

Das ist noch einmal ein guter Hinweis, von dem ich auch schon einmal gehört habe. Infolge habe ich mir nach eingetretener Verschlechterung und Verlust bzw. sehr starker Einschränkung des peripheren Sehens und Reduzierung des Visus ein Heidelbeer-Extrakt als Nahrungsergänzungsmittel gekauft und nehme nun drei Kapseln pro Tag. Dazu kommen noch andere Präparate, die für die Augen und für gutes Sehen gut sein sollen.

Das ganze verkonsumiere ich seit knapp zwei Wochen. Ohne Ergebnis. Durch das ständige, panikgetriebene Beobachten meines "Netzhautkinos" (Den Begriff finde ich sensationell für das, was sich gerade "abspielt"! ;-)) kann ich nicht einmal mehr sicher feststellen, ob eine Verbesserung, eine Verschlechterung oder auch ein Gleichstand eingetreten ist.

Morgen ist Wochen-Einkaufstag. Blaubeeren sind dabei.

Ich finde es so schön, dass ich Dank eurer Ratschläge noch vieles probieren und auf Besserung hoffen kann. Vielleicht tritt ja irgendein lindernder Effekt ein.

Eigentlich ist es negativ... Aber ich finde es im Moment für mich positiv, dass es so viele "Mit-Patienten" gibt, die auch ähnlich geartete Probleme haben und damit umgehen. Ich neige in solchen akuten, für mich bedrohlichen Situationen schnell dazu, zu denken, dass ich es am Allerschlimmsten von allen habe. ;-)

Ich wünsche dir alles Gute.

Viele liebe Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

CEHDD @, Samstag, 01. April 2017, 17:16 (vor 2575 Tagen) @ Friederike
bearbeitet von CEHDD, Samstag, 01. April 2017, 17:39

Hallo Friederike,

es ist immer blöd, wenn eine klare Diagnostik nicht möglich ist. Trotzdem finde ich es unprofessionell, wenn ein Arzt signalisiert, dass es sich nicht mehr lohnt.

Bei mir wurde sehr intensiv gesucht und nichts greifbares gefunden, warum sich mein Sehvermögen so verschlechtert auf dem nicht operierten Auge. Die wahrscheinlichste Theorie ist eine sich potenzierende Überlappung verschiedener Faktoren:
empfindliche Oberfläche, angegriffene Lungen, leicht eingeschränkte Belastbarkeit des Herzens, beginnender Katarakt. Ob es auch Durchblutungsstörungen im Kopf gibt, wird noch geprüft. Eine Allergiekomponente wurde diagnostisch ausgeschlossen.

Die Konsequenz heißt Therapieoptimierung auf den einzelnen Baustellen. Vielleicht gibt es auch bei Dir verschiedenen Faktoren, die abgeklärt werden können.

Außerdem nehme ich Magnesium.

Liebe Grüße

CEHDD

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Samstag, 01. April 2017, 22:49 (vor 2574 Tagen) @ CEHDD

Lieber Netzi CEHDD,

Danke für deine Nachricht.

Ich hoffe sehr, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, wenigstens den jetzigen Zustand einzufrieren.

Ich bin sehr dankbar für die vielen Ratschläge der Netzis, auch für deinen. Nichts ist schlimmer für mich als tatenlos - im wahrsten Sinne des Wortes - "zuzusehen", wohin sich das Sehen entwickelt.

Du hast absolut recht... bei einem planlosen Arzt fühlt man sich schlecht aufgehoben. Aber... was soll ich machen!??? Wenn es keine organische Ursache gibt, wird man ja schnell als "Rad ab" abgestempelt. Das nervt zusätzlich!!!!

Ich wünsche dir beste Gesundheit und alles Gute für dich und insbesondere für dein Augenlicht.

LG Friederike

Verlust des peripheren Sehens

filmer007, Österreich tirol, Montag, 03. April 2017, 19:47 (vor 2572 Tagen) @ Friederike

Hallo
Ich kann mich allen nur anschließen, wobei ich viel auf die augenakupunktur halte und diese testen würde.
Außerdem würde ich noch eine zweite Meinung überlegen und mal drüber nachdenken einen weiteren Augenarzt oder Klinik aufzusuchen .
Alles gute Burgi

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Montag, 03. April 2017, 21:39 (vor 2572 Tagen) @ filmer007

Lieber Netzi Burgi,

vielen Dank für deine Worte und deine Hinweise.

Heute war wieder "sehtechnisch" ein beängstigender Tag. Das "Netzhautkino" war unerträglich. Ich bekomme mich nicht abgelenkt. Die Angst um den Fortgang der Situation und mein Augenlicht dominiert. Mal ist es so... Mal so.... Aber nie gut. Oder entspannt.

Bei uns im Ort gibt es einen Heilpraktiker, der Akkupunktur durchführt. Nach meinem Augenarztbesuch - der findet kommenden Donnerstag statt - wollte ich mich um einen Termin dort kümmern. Habe ein bisschen Angst vor unabgestimmtem Vorgehen. Schließlich bin ich mit blutverdünnenden Medikamenten vollgefüllt (ASS, Trental, Gingkobil), Einblutungen in den Glaskörper hatte ich ja ziemlich massiv beginnend in 2000... Nicht, dass ich nach vielen Jahren Stillstand erneute Einblutungen erzeuge und die jetzigen Beschwerden der mildere Schicksalsschlag sind!? Ich habe so viele Anregungen von euch bekommen, dass ich im Augenarztgespräch die Optionen eigeninitiativ vortragen kann.

Der "Kampf" um eine Zweitmeinung ist... war elend. Nach vielen Versuchen und Ablehnungen habe ich leider erst im Mai einen Termin in einer Augenarztambulanz mit Schwerpunkt Netzhaut. Im Mai diesen Jahres! ;-) :-D

Ich hoffe dir geht es gut und ich wünsche dir beste Gesundheit.

LG Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Netzifrischling @, Dienstag, 04. April 2017, 07:06 (vor 2572 Tagen) @ Friederike

Hallo Frederike, dein Schicksal tut mir sehr leid ich war auch in dem Teufelskreis wo dieses beschissene sehen einen verrückt macht. Mittlerweile bin ich ejiger aber ich bin ein gewohnheitstier ich füge mich jedem Schicksal irgendwann. Es gibt netzhauttelefone bzw. Allgemein Spezialisten wo auch manche Kliniken anbieten bin der Meinung auf der Tübinger Uniklinik Seite was gesehen zu haben. Und z.b bei der Aok gibt es Spezialisten Rufnummern bei denen du bis du einen Termin bekommst mal anrufen kannst. Zwecks Akupunktur. Und mit dem Hausarzt würde ich mich auch besprechen.
Ich wünsche dir alles alles Gute.

Liebe Grüße Claudi

Verlust des peripheren Sehens

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Dienstag, 04. April 2017, 08:47 (vor 2572 Tagen) @ Netzifrischling

So weit ich weiß wird die Akkupunktur nach Boel für die Augen nicht von der KK übernommen, auch führt düse Form nicht jeder Heilpraktiker durch.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Verlust des peripheren Sehens

filmer007, Österreich tirol, Dienstag, 04. April 2017, 11:49 (vor 2572 Tagen) @ KAtharina

Ja das ist richtig , das die Akupunktur nach boel nicht jeder durchführt.
War nur eine positive Erfahrung die ich weitergeben wollte.
Danke mir geht's gut, habe sehr von Masserberg profitiert.
Kämpfe zwar immer wieder mit meiner Kontaktlinse, aber das wird immer so bleiben.
Bin sehr zufrieden wies ist und dankbar für jeden Tag wo ich noch so gut sehen kann.
Es reicht für mich, ich tu allerdings auch viel dafür.

Wünsche dir alles gute fuer die nächste Zeit und genieße den Frühling!
Liebe Gruesse Burgi

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Dienstag, 04. April 2017, 19:41 (vor 2571 Tagen) @ filmer007

Hallo Burgi,

freut mich sehr, dass es dir gut geht.

Vor einiger Zeit noch habe ich auf die Frage "Wie geht es dir?" geantwortet: "Ich bin froh, dass alles nur so schlecht ist wie es ist. Und nicht noch schlechter.".

Zu dieser Einstellung will ich auch wieder zurück.

Leider bin ich noch nicht so weit. Positives nehme ich im Moment nicht bewusst wahr und kann es auch nicht zum Kompensieren, meines "Netzhautkinos" heranziehen.

Lass es dir und deinen Augen gut gehen. Viel für seine Augen zu tun, finde ich richtig und das einzig Vernünftige, wenn man sich in einer nicht ganz so optimalen Lage befindet. Ich muss mein Leben noch sortieren und Stress abbauen.

LG Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Dienstag, 04. April 2017, 19:25 (vor 2571 Tagen) @ KAtharina

Hallo KAtharina,

habe im Internet recherchiert, wer die Augenheilkunde nach Professor Boel anbietet. In meiner Region, die ich in einem so genannten "Heil-Verzeichnis" weiträumig abgesucht habe, gibt es niemanden, der diese Therapie anbietet.

Hast du eine Empfehlung?

Viele Grüße
Friederike

Verlust des peripheren Sehens

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Dienstag, 04. April 2017, 19:53 (vor 2571 Tagen) @ Friederike

Nein, ich kenne keine Therapeuten außerhalb des Verzeichnisses.
Mach doch mal in Dänemark bei Familie Boel Urlaub in Kombination mit einer Behandlung.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Verlust des peripheren Sehens

filmer007, Österreich tirol, Mittwoch, 05. April 2017, 22:14 (vor 2570 Tagen) @ Friederike

Hallo Friederike!
Such im Netz mal nach acunova, da anmailen, die senden dir eine Liste mit Therapeuten die bei Ihnen die Ausbildung gemacht haben.
Liebe Gruesse Burgi

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Donnerstag, 06. April 2017, 20:26 (vor 2569 Tagen) @ filmer007

Liebe Netzis,

vielen herzlichen Dank nochmals für eure vielen freundlichen Worte und die vielen hilfreichen Ratschläge.

LG Friederike

Verlust des peripheren Sehens

Friederike @, Dienstag, 04. April 2017, 19:15 (vor 2571 Tagen) @ Netzifrischling

Liebe Claudi,

deine lieben Worte haben mich sehr gefreut.

Ich habe sehr viele Erfahrungsberichte in diesem Forum gelesen und war bzw. bin ziemlich aufgewühlt und betroffen.

Leider ist es so. Man muss sich mit bestimmten Situationen und Zuständen abfinden oder sich aufgeben. Aber Letzteres ist keine Option.

Ich bin noch weit davon entfernt... mich abzufinden. Ich habe schwer mit der Realisierung des neuen, schlechteren Sehens zu tun. Natürlich weiß ich seit vielen Jahren, dass Augenprobleme ein Thema für mich sind .... und dennoch hofft man nur das Beste und auf einen positiven Verlauf. Mich versetzt in erster Linie, die Richtung, in die es gehen könnte, in Angst und Panik.

Ich danke dir für deine Nachricht und deine Ratschläge.

Ich wünsche dir alles Gute.

LG Friederike

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