NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Mati, Österreich - Graz, Samstag, 14. März 2020, 08:44 (vor 1476 Tagen)

Ich hatte vor zwei Wochen eine Vitrektomie an meinem linken Auge - Diagnose: Makulapucker - und würde mich gerne über die Erfahrungen vor, bei und nach der OP austauschen. So viel im Voraus: Bis dato nur positive Erfahrungen und gebe Infos gerne weiter.
LG Mati

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

Mati, Österreich - Graz, Donnerstag, 19. März 2020, 10:26 (vor 1471 Tagen) @ Mati

Mich würde vor allem interessieren:
Wie ist es Euch bei der OP mit örtlicher Betäubung (Spritze)und Sedierung gegangen? Was habt ihr von der OP mitbekommen - gesehen,gespürt?
Wie habt ihr nach der Verbandabnahme gesehen und wie hat sich das Sehen weiterentwickelt?
Wie war das Auge nach der OP?
Ich freue mich auf Eure Nachrichten.
Liebe Grüße, Helga

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

fth68 @, Sonntag, 22. März 2020, 12:24 (vor 1468 Tagen) @ Mati

Hi Helga,

Mich würde vor allem interessieren:
Wie ist es Euch bei der OP mit örtlicher Betäubung (Spritze)und Sedierung gegangen? Was habt ihr von der OP mitbekommen - gesehen,gespürt?

Ich hatte nun inzwischen 2 NHA-OPs mit örtlicher Betäubung. Schmerzhaft war jeweils nur ein kurzer Druckschmerzaufbau nach dem Setzen der Spritze - aber keine große Sache.

Von der OP habe "sehenden Auges" (wenn auch völlig unscharf) mitbekommen, wie die Instrumente im Inneren des Auges herumfuhrwerkten, der Glaskörper geschreddert und abgesaugt wurde etc. Bei der Kryopexie habe ich auch einen leichten Kälteschmerz gespürt.

Wie habt ihr nach der Verbandabnahme gesehen und wie hat sich das Sehen weiterentwickelt?

Da ich eine Gastamponade hatte, war nur Hell/Dunkel wahrnehmbar. In den ersten 3 Tagen war mein Visus nur "hbw", also Handbewegungen erkennbar, aber noch keine Finger abzählbar. Das ist aber relativ normal.

Erst wenn die Augenflüssigkeit über die Linse schwappt, kann man seinen Visus sinnvoller beurteilen. Der ist bei mir in der Nähe (20 - 25cm mit Brille -6 Dioptrien) ok, ich kann also auch kleine Schriften scharf sehen. Oberhalb der 25cm wird er allerdings zunehmend unbrauchbar. Offensichtlich ist meine Linse durch das Gas (bei mir C3F8, also das "harte Zeug" mit 6-8 Wochen Verweildauer) leider beeinträchtigt und mit ca. 2-3 Minusdioptrien myopisiert. Da dieser Eindruck leider schon seit 4 Wochen so stagniert, befürchte ich, dass die Gaskatarakt sich hier nicht mehr zurückbildet und ich eine Kunstlinse brauchen werde. Aber vielleicht und hoffentlich irre ich mich und muss nur noch ein paar Wochen länger geduldig sein.

Wie war das Auge nach der OP?

Es sah äußerlich aus, als hätte ich mir eine Lötlampe reingehalten. Ist dann aber innerhalb von 2 Wochen wieder gut verheilt.

Kleine Warnung:
Bei meiner ersten OP ist es leider nicht gut verlaufen. Damals hatte ich auch eine "mildere" Gastamponade drin. Innerhalb der ersten Woche nach OP hatte ich einen rötlich-dunklen Bereich wahrgenommen, den ich aber als normalen Effekt der Augen-OP und des Gases gedeutet hatte. Erst als der "Gasspiegel" über der Hälfte war und ich den Visus wieder normaler beurteilen konnte, stelle ich fest, dass auch dort der abgedunkelte Bereich gegeben war. Langer Rede kurzer Sinn: Eine Re-Ablatio unter Gas. Musste daher dann sofort nochmal operiert werden, dann mit Öl, was dann auch hielt.

LG, Thorsten

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

Mati, Österreich - Graz, Sonntag, 22. März 2020, 14:23 (vor 1468 Tagen) @ fth68

Hallo Thorsten,
vielen Dank für deine ausführliche Schilderung zu meinen Fragen. Da ich ja keine Tamponade bekommen habe, war meine Sicht nach der Abnahme des Verbandes sehr gut und meine Freude darüber groß. Übrigens wurde erst bei der OP entschieden, dass da nichts rein kommt. Lediglich mein Auge war bis auf ein paar kleine Inselchen blutrot. Nach etwa zehn Tagen war alles weg.
Von der Spritze habe ich eigentlich nichts mitbekommen, außer der Mitteilung des Chirurgen, dass er jetzt die Spritze gibt, ich aber nichts spüren werde.
Die große Überraschung war während der OP, wo ich zu Beginn wie du ein undefinierbares Herumfuhrwerken gesehen habe, dass ich urplötzlich total klare Sicht hatte. Ich bin darüber nicht erschrocken und habe mir nur gedacht, dass ich das jetzt ansehen muss, ob ich das will oder nicht, da man ja das Auge nicht schließen und auch nicht wegsehen kann. Das heißt, ich habe diese Minipinzette verfolgt, wie sie das Häutchen (Membran) nach und nach abgezogen hat und dann damit verschwunden ist. Mich hat dies so fasziniert, dass ich dieses Erlebnis nicht mehr missen möchte. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das überhaupt hätte sehen sollen. Normalerweise (lt. Suche im Internet) sollte die Spritze auch auf den Sehnerv wirken.
Alles in Allem war die ganze OP harmlos. Ich will damit sagen, es braucht sich keiner davor fürchten.
Meinem Auge geht es nach nun drei Wochen gut - die Verzerrungen weniger und die Sicht klarer als vor der OP. Mal sehen wie weit es sich noch bessert, was frühestens in sechs Wochen der Fall sein könnte.

Übrigens, mein Makulapucker war mindestens 15 Jahre alt und hatte sich erst im letzten Jahr stark verschlimmert (Verzerrungen, Doppeltsehen, 40 % Sehleistung). Zuvor hatte ich dieselbe Diagnose am anderen Auge. Dieser ist schnell gekommen und nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwunden - sehr zum Erstaunen der Augenärztin.
LG Helga

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

Bernbiker, Nähe Frankfurt am Main, Samstag, 28. März 2020, 09:01 (vor 1462 Tagen) @ Mati

Hallo Mati,

ich hatte Mitte Januar 2020 eine Vitrektomie links nach Ablatio. Das ganze mehr oder weniger im Eiltempo, war um 8 am Morgen in der Klinik und lag um 11 herum schon auf dem "Tisch".

Ich sah in den beiden Tagen vor dem Eingriff einen roten Schleiher im Auge, hatte Blitze und mir war klar, was es sein könnte als ich zur Notfallambulanz ins Krankenhaus ging.

Die Injektionen, 4 an der Zahl rund ums Auge und wohl auch eine davon schräg hinter den Augapfel habe ich als schmerzhaft empfunden. Die Ärztin gab ihr Bestes inkl. einer leichten lokalen Beruhigungslösung in den Arm vorher, aber es war dennoch kein Geschenk.

Die Sache an sich habe ich auch als eher angenehm empfunden, man sieht ja quasi unbeteiligt zu, die Entfernung mit dem Vitrectom erlebte ich als bunten, roten Farbwirbel, danach wurde gelasert und immer wieder mit Flüssigkeiten gespült und am Ende mit H2O gefüllt.

Die Nachsorge war eher lästig und unangehmen, Wundschmerzen ums Auge in der Nacht, dieses seltsame Sehen, trüb und mit kleinen Russflocken die im Auge herumpurzelten. 24 Stunden Headdown waren auch kein Geschenk für mich.

Innerhalb der nächsten beiden Wochen baute sich die Gasfüllung gut ab, nach etwa einer Woche sah ich etwa so, wie wenn man durch ein leeres Weinglas blickt, Lichtbrechungen im Auge durch Spielegelungen auf dem Flüssigkeitsstand waren für mich dabei am Auffälligsten.

Seit dem mehrere Nachkontrollen, die Netzhaut liegt gut an, vernarbt und man machte mir die Hoffung, bis zum Sommer würde die volle Sehkraft zurück kommen.

Und meine starken Glasköpertrübungen bin ich links nun auch los, das ist etwas worüber ich mich sehr freue.

Grüße Norbert

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

Bernbiker, Nähe Frankfurt am Main, Sonntag, 29. März 2020, 06:58 (vor 1461 Tagen) @ Bernbiker

Kein H2O, das ist ja Wasser. Das Auge wurde mit Luft aufgefüllt bei mir.

GrüßeNorbert

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - Ergänzung

Mati, Österreich - Graz, Sonntag, 29. März 2020, 10:29 (vor 1461 Tagen) @ Bernbiker

Hallo Norbert,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Natürlich unterscheiden sich unsere Erfahrungen, da die Vitrektomie aus unterschiedlichen Diagnosen Ablatio/Epiretinale Gliose erfolgt ist und vielleicht in einer anderen Technik.

Interessant finde ich, dass du mehrere Injektionen um das Auge herum bekommen und noch dazu als schmerzhaft empfunden hast. Ich weiß leider nicht, wie viele Einstiche ich hatte, aber laut Aufklärungsgespräch maximal zwei, nach meinem Empfinden jedoch nur einen. Wäre ich nicht darüber informiert worden, hätte ich von der Injektion gar nichts bemerkt. Kann sein, dass deine OP ja auch länger gedauert hat. Sonst ist die OP wohl annähernd gleich mit Glaskörperentfernung, bei dir anschließend das Lasern und bei mir die Häutchenentfernung.
Nach der OP hatte ich null Schmerzen. Wenn nicht das rote Auge gewesen wäre, hätte man gar nichts bemerkt.
Vor der OP war nicht klar, was als Ersatz in mein Auge kommt. Noch am OP-Tisch war also meine erste Frage: "Was ist jetzt hinein gekommen?" Der Chirurg wiederholte die Frage. Die Antwort kam von einer Studentin: "Nix." Chirurg war einehemaliger Oberarzt mit Schwerpunkt Netzhaut- und Kataraktchirurgie in der Universitäts-Augenklinik und heute ebendort Privatdozent.
Ärgerlich ist für mich nur, dass wegen Corona mein zweiter Kontrolltermin um einen Monat (wenn es überhaupt dabei bleibt) verschoben wurde.
Bin schon neugierig, wie wir in einigen Monaten sehen werden und würde mich über eine Nachricht freuen.
Liebe Grüße aus dem "Corona-Gefängnis DAHEIM"
Helga

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - dieZeit danach

Mati, Österreich - Graz, Montag, 11. Mai 2020, 06:54 (vor 1418 Tagen) @ Mati

Ein Hallo an alle, die innerhalb des letzten Jahres eine Vitrektomie auf Grund einer epiretinalen Gliosehatten und jetzt wie ich im Ungewissen pendeln: Mit welcher Besserung kann man in welchem Zeitraum rechnen?

Hier meine Fragen:
Wie hat sich in welchem Zeitraum die Sehleistung verändert?
Haben sich die Dioptrien erhöht (eventuell wegen einer Linsentrübung)?
Wie weit haben sich die Verzerrungen gebessert?
Hat sich die Linse getrübt?
Wie habt ihr Euch bei einer Katarakt-OP entschieden: Nah- oder Fernbrille?

Ich hatte meine OP Ende Februar und meine Verzerrungen waren sofort fast komplett weg. Meine Sehleistung hat sich jedoch nicht verbessert und liegt noch immer bei etwa 30 %.
Laut OCT ist die Netzhaut im Fovea-Bereich noch immer verdickt.
Eine bereits vor der OP vorhandene Linsentrübung hat sich weiter verstärkt.
Ich habe nun in drei Monaten einen weiteren Kontrolltermin. Vorweg wurde mir gesagt, dass wahrscheinlich im Herbst eine Katarakt-OP notwendig ist - hintereinander auf beiden Augen.
Ich habe auf dem operiertem linken Auge -9,5 und auf dem gesunden rechten Auge -7,25 Dioptrien.
Ãœbrigens:
Meine Sehleistung war viele Jahre trotz Gliose nahe 100 %. Erst ab 2017 wurde sie immer schlechter und die Verzerrungen mehr. Im Jahr 2010 hatte sich auch auf dem rechten Auge kurzfristig ein Makula Pucker gebildet, der innerhalb eines Monats wieder verschwand.
Ich freue mich auf Eure Reaktionen und wünsche einen schönen Tag.
Helga

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - dieZeit danach

Bernbiker, Nähe Frankfurt am Main, Donnerstag, 09. Juli 2020, 19:08 (vor 1359 Tagen) @ Mati

Hallo,
mal ein spätes Update von mir zum Thema. Ich sehe inzwischen (6 Monate nach OP) gut mit dem operierten Auge. Anfänglich habe ich mir Gedanken zum Thema Glaskörper weg und was passiert bei einer Augenverletzung gemacht, das ist überwunden.

Die Sehkraft steht irgendwo zw. 90 und 100% Visus. Blendempfindlichkeit ist noch vorhanden. Dies führe ich aber auch auf das völlige Fehlen der Glaskörpertrübungen zurück, die ich seit der Pubertät in beiden Augen hatte.

Demnächst steht eine Nachkontrolle an. Der sehe ich entspannt entgegen. Nur die hin und wieder auftauchenden leichen Blitze, Photopsien bemerke ich. Ist besser geworden nachdem ich viel Blaubeer-Extrakt in Pillenform einnehme.

Was ich bemerke, ist ein kl. halbdurchsichtiger Öltropfen, der mal mehr mal weniger deutlich zu sehen ist. Er treibt im Auge herum, ist wie ich vermute ein Rest einer Spülflüssigkeit. Ich habe im laufe der Jahre gelernt, die Mouche Volantes gut zu ignorieren, das wird mir mit dem Tröpfchen hoffentlich auch gelingen.

Also: im Ganzen war es ein erfolgreicher Eingriff, ich hoffe dennoch das ich am anderen Auge weiterhin Ruhe habe und das es nicht mehr zu einer NH-Ablösung kommt.

Viele Grüße Norbert

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - dieZeit danach

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Samstag, 11. Juli 2020, 19:19 (vor 1357 Tagen) @ Bernbiker

Das hört sich doch sehr positiv an.
Weiterhin alles Gute!

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade - dieZeit danach

Mati, Österreich - Graz, Sonntag, 12. Juli 2020, 08:34 (vor 1356 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

ja, ich bin wirklich positiv überrascht, zumal man mir gesagt hat, dass die Verzerrungen nicht komplett weggehen werden. Sie und die Doppelbilder waren sofort weg. Allerdings ist die Sehschärfe nicht besser geworden, was hoffentlich vor allem am Grauen Star liegt, der stetig zunimmt. Anfang August habe ich die nächste Kontrolle und bekomme voraussichtlich einen OP-Termin, wo dann (lt. Info der Augenklinik) im Abstand von einer Woche beide Augen operiert werden. Es war mein Wunsch, auch diese OP's dort mit jeweils einer Nächtigung zu machen und natürlich kennt man dort mein Auge am besten auf Grund der vorangegangen Untersuchungen.

Dazu habe ich nun eine Frage: In unserem Bezirks-Krankenhaus wird von einem Augenarzt die Operation an beiden Augen auf einmal gemacht. Das finde ich eigenartig. Oder liegt das am Ermessen des Chirurgen und ist seine Entscheidung?

Liebe Grüße und ich werde weiter berichten.
Mati

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Mati, Österreich - Graz, Dienstag, 22. September 2020, 15:40 (vor 1284 Tagen) @ Mati
bearbeitet von Mati, Dienstag, 22. September 2020, 16:39

Ein Hallo an alle, die hier mitgelesen und an alle, die geantwortet haben. Ich möchte heute über den neuen Stand berichten:
Am 14.9. am linken Auge Katarakt-OP(im Februar 2020 Vitrektomie.
Am 21.9. am rechten Auge Katarakt-OP.
Heute, am 22.9. Nachuntersuchung - alles in bester Ordnung: Augendruck und Sehleistung. Ich habe mir auch gleich eine Übergangsbrille anfertigen lassen (1/2 Stunde Wartezeit zum Spottpreis). Jetzt sehe ich so gut wie schon seit mehr als zwanzig Jahren nicht. Lesen ohne Brille, in der Ferne -3 und -2,75 Dioptrien (zuletzt in der Ferne -10 und -7,5). Ich werde mir in sechs Wochen, wenn sich die Augen total erholt haben, eine Gleitsichtbrille anfertigen lassen. Meine Entscheidung, lieber eine Fernbrille, gründet auf der Gewohnheit, dass ich seit Jahren ohne Brille lese und diesen Luxus als Leseratte nicht missen möchte. Außerdem trage ich seit 1975 sonst ständig eine Brille und sie ist somit ein Teil von mir.
Ein kleiner Minuspunkt ist noch da: Die Verzerrungen beim linken Auge sind doch nicht komplett weg, ich merke sie jedoch beim Schauen mit beiden Augen nicht. Aber vielleicht verschwinden diese ja auch noch; so wie mein riesiger Floater, der mich jahrelang belästigt hat, nachdem der Makula Pucker am rechten Auge von allein verschwunden war.
Also: Ich bin hochzufrieden und den beiden Ärzten, welche die OP's gemacht haben, unendlich dankbar.
Vielleicht kann ich mit diesem Bericht dem einen oder anderen Mut und Zuversicht für bevorstehende OP's geben.
Liebe Grüße, Mati

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

UVin, Montag, 21. August 2023, 08:44 (vor 221 Tagen) @ Mati

Hallo Mati,
bei mir wurde ebenfalls Makulapucker am linken Auge seit 2019, bin 63 Jahre alt)diagnostiziert, damit bin ich bis jetzt mit wenigen Beeinrtächtigungen, d.h. langsame Verschlechterung der Sehschärfe auf dem linken Auge, ganz gut klar gekommen. Seit diesem Jahr habe ich leider in zunehmend engeren Zeitabständen (ca 10 Wochen) Blitzen im Auge, das nach ca. 5-10 Minuten wieder verschwindet. Inzwischen ist aber auch meine Sehschärfe so beeinträchtigt, dass ich mich zu einer OP entschlossen habe (geplanter Termin ist Oktober 23), aber es gibt doch einige Fragen, die mich sehr beschäftigen.
Die Augenklinik bei der ich zur jährlichen Kontrolle (Schichtdickemessung OCT) bin hat mir jetzt zur OP geraten, einen Besprechungstermin gibt es aber nur direkt vor der OP).:-(

Was mich sehr beschäftigt ist die Frage, wie die längerfristige Prognose nach der Glaskörperentfernung ist, und welche Ersatzstoffe verwendet werden. Im besten Fall jedenfalls kein Gas, wie war das bei dir?

Als Narkose ist bei mir eine Vollnarkose geplant, die Entscheidung hierzu wurde mir selbst überlassen, aber falls eine Lokalanästhesie Vorteile hätte, würde ich mir das vielleicht nochmal überlegen. Habe da ziemlich Angst davor, wie wahrscheinlich die meisten, die zu ersten Mal mit einer Augen-OP konfrontiert sind.

Was mich auch beschäftigt, ist die Fragen nach Rezidiven der Gliose, ich habe gelesen, dass die Membran auch wieder nachwachsen kann, hast du da Erfahrungen inzwischen?

Dein positiver Bericht hat mich doch bestärkt, den Eingriff machen zu lassen,werde dann auch gerne über meine Erfahrungen berichten.

Viele Grüße
Ute

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Mati, Österreich - Graz, Montag, 21. August 2023, 10:15 (vor 221 Tagen) @ UVin

Hallo Ute,
ich freue mich über deine Nachricht, welche mir zeigt, dass ich mein jahrelanges Augenproblem nunmehr beinahe vergessen habe.
Also:
Ich bin überglücklich, dass ich die OP gemacht habe.
OP im Februar 2020 in der Augenklinik Graz - bei mir kam nach der NH Vitrektomie weder Gas, noch sonst etwas hinein.
Im September 2020 mit einer Woche Abstand Katarakt-OP links und rechts.
Seit Oktober Gleitsichtbrille mit derselben Stärke. Lese alles ohne Brille, brauche sie nur für die Ferne. Einzig die Übergangszeiten waren etwas nervig, da sich stets die Sehschärfe verändert hatte.
Ich habe in Kürze wieder eine Kontrolluntersuchung. Bis zur letzten war stets alles in Ordnung. Zwar ist die Verzerrung durch die OP nicht zu 100 % weg, aber ich merke sie nicht, wenn ich mit beiden Augen schaue. Die Sehschärfe ist wieder voll da.
Ãœbrigens ist mein Augenarzt nun jener Arzt, der mich auch operiert hat.
Natürlich verstehe ich deine Bedenken - mir war es ebenso ergangen. Aber du brauchst vor dieser OP wirklich keine Angst zu haben. Sie ist schmerzlos und kurz (bei mir etwa 20 Minuten).
Liebe Ute, wenn du weitere Fragen hast oder einfach nur Beruhigung brauchst, dann melde dich.
Liebe Grüße :-)
Mati

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Montag, 21. August 2023, 18:48 (vor 221 Tagen) @ UVin

Hallo Ute,
ich erlaube mir mal mich hier einzuklinken, da ich als mittlerweile an beiden Augen wegen Gliose Operierter da einige Erfahrungen beisteuern kann.
Das erste Auge wurde im Dezember 2020 operiert. Wegen Corona stand aber kein Anästhesist zur Verfügung, so dass ich die Wahl hatte: entweder OP mit örtlicher Betäubung oder Verschiebung auf unbestimmte Zeit. Da die Verzerrungen aber sehr stark geworden sind (Gesichter hatten die Form von dicken Bananen), entschied ich mich für die OP unter örtlicher Betäubung.

Vorab: man spürt nix! Lediglich die Spritze in das zuvor mit Tropfen betäubte Auge. War für einen Sekundenbruchteil als kleinflächiger Druck zu spüren. Das war's auch schon.
Schlimm war für mich jedoch der Gedanke, dass ich jetzt hier auf dem OP-Tisch liege und mir gerade jemand in meinem Auge rumdübelt. Aber letztendlich konnte ich mich soweit beruhigen, dass es mental auszuhalten war.

Das zweite Auge wurde im Februar 2022 unter Vollnarkose operiert. Davor war ich tiefenentspannt. Und so verlief es auch. Aus der Narkose aufgewacht und alles war vorbei. Und den Rest des Tages habe ich als Folge der Narkose schlafend verbracht, was dem Auge sicher auch gut getan hat.

Bei beiden Augen wurde mit Luft tamponiert. Die Gasblase war dann auch innerhalb einer Woche wieder verschwunden.

Leider haben sich einige Monate nach den OPs bei mir auf beiden Augen wieder Verzerrungen eingestellt. Aber wenn ich mit beiden Auge schaue, geht es einigermaßen.

Auf jeden Fall war das Sehen mit der Gliose deutlich schlechter, als es jetzt ist.
Und da beide Glaskörper entfernt wurden, ist auch das Risiko einer Netzhautablösung durch Glaskörperabhebung fast auf Null gesunken (fast, da meist immer noch Teile vom Glaskörper im Auge bleiben, weil dieser nicht vollständig entfernt werden kann).

Vielleicht sind dir meine Erfahrungen bei deiner Entscheidungsfindung hilfreich.

LG
mojoh

--
Verunstaltete Wörter oder Zusammenhänge sind der Autokorrektur oder meinen Augen geschuldet ;)

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Freitag, 25. August 2023, 12:40 (vor 217 Tagen) @ mojoh

Ich bin auch froh, den Thread hier noch mal lesen zu können.

Habe eine epiretinale Gliose Diagnose bekommen.

Jetzt ca, 3 Jahre nach der beidseitigen Katarakt-OP, dem darauf folgenden Netzhautloch- mit Riss und der darauf folgenden Massiv-Einblutung, und der darauf folgenden PPV mit Gas und großflächiger Laserung.

Nun folgt darauf die epiretinale Gliose...Makula Pucker , ach ja, dumm gelaufen...

Und ich weiß gar nicht, ob ich das in Vollnarkose machen lassen soll, weil ich danach immer fast spucken muss, aber vor dem Wachsein bei OP ja auch Angst hab.

Jedenfalls vielen Dank, für die Infos, ich weiß ja noch nicht genau, wie viel Zeit ich noch habe, je nachdem wie schnell es sich nun weiterentwickelt.

Viele herzliche Grüße
Doreen

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Mati, Österreich - Graz, Samstag, 26. August 2023, 07:59 (vor 216 Tagen) @ Doreen1974

Hallo Doreen,

zur Diagnose epiretinale Gliose möchte ich dir sagen, dass ich schon 2003 auf meinem linken Auge verzerrtes Sehen bemerkt habe. Die Diagnose wurde aber erst 2019 gestellt, als sich das Sehen binnen kurzer Zeit immer mehr verschlechterte. Dazu muss ich sagen, dass ich schon aus dem Grund meiner starken Kurzsichtigkeit regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen bei drei verschiedenen Augenärzten gegangen bin. Dabei habe ich immer auf diese Verzerrungen hingewiesen. Da jedoch die Sehleistung ok war, kam es aus welchem Grund auch immer zu keiner Diagnose.
Allerdings bekam ich nach einer Virusinfektion 2010 die Diagnose Makula Pucker auf dem rechten Auge und ich erhielt einen Untersuchungstermin für eine nachfolgende OP in der Augenklinik. Dazu kam es jedoch nicht, da sich das Häutchen nach etwa einem Monat von allein gelöst hat.
Ich erzähle dir das, weil du schreibst, du weißt nicht, wieviel Zeit du noch hast. Obendrein bin ich mittlerweile davon überzeugt, meine Makula Pucker waren eine Folge meiner Lebenssituation (unglückliche Partnerschaften). Dies schließt auch mein nunmehriger Augenarzt (er hat die OP gemacht) nicht aus.

Ganz liebe Grüße
Mati

NH Vitrektomie (hintere) ohne Endotamponade

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Samstag, 26. August 2023, 14:31 (vor 216 Tagen) @ Mati

Liebe Mati,

lieben Dank für Deine Nachricht. Es scheint für Dich momentan einigermaßen gut gegangen zu sein, und Du hast ja auch eine lange Zeit mit den Verzerrungen gelebt.

Ich finde es toll, hier überhaupt lesen zu können, wie unterschiedlich die Verläufe sein können. Wie kurz oder lang es geht, wie es einigen nach der OP geht.

Am Auge, das ist ja sehr sehr Angstbehaftet. Und ich habe auch nix gefunden, zu den Ursachen von Gliose oder Pucker. Nur vorhergegangene Augen-OPs.

Möglich, dass psychosoziale Ursachen auch mit reinspielen können. Wie wohl bei so vielen Erkrankungen, das wird in letzter Zeit auch immer mal wieder in den Artikeln der komplementär Medizin angesprochen.

Vielen Dank für alle Infos, und schöne Grüße an Dich und alle anderen Leidensgenossen.

Doreen

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