Erfahrungen mit PVR

Horst, Montag, 16. November 2020, 21:16 (vor 1246 Tagen)

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier. Und ich habe mein Problem: Komplikation nach Netzhaut-Op und unterschiedliche Meinungen von zwei Augenärzten. Nun habe ich schon viel bei euch gelesen und denke, dass ich hier richtig bin.

Ich vermute, dass ich eine „Proliferative Vitreoretinopathie“ (PVR) als Komplikation der Netzhaut-OP bekommen habe. Ich habe jetzt viel recherchiert, finde aber leider keine Berichte zu den Symptomen der PVR. Und das obwohl sie als Komplikation mit 5-10 % relativ häufig vorkommen soll. In der Patientenaufklärung heißt es zu den Komplikationen u.a. „Manchmal bilden sich einige Wochen nach erfolgreicher OP bindegewebige Wucherungen auf der Netzhautoberfläche…“.

Hier jetzt aber mein „Lebenslauf“: 64/m, lange Jahre kurzsichtig, 2017 Grauer-Star-OP erfolgreich. Dann im August 2020 Netzhautablösung, Hufeisenforamen auf 8h (mein Ziffernblatt), als Notfall in Uniklinik Münster erfolgreich operiert (Cryo mit Gas), „Netzhaut liegt an“, Visus 1.0. 3 Nachkontrollen, alles i.O.

Nun mein Problem: 3 Wochen nach OP hatte ich einen plötzlichen Sichtfeldverlust im Sektor ca. 4h festgestellt: Ich sehe meine Fingerspitze in dem Sektor nicht mehr. Kein „Schwarzsehen“. Die Kontrolle bei der Vertretung meines AA (betreibt auch eine lokale Augenklinik) ergab nichts Auffälliges: „Netzhaut liegt an“. Alle Untersuchungen mit Weitstellung und Kontaktlupe.

Nach 6 Wochen bei meinem AA wegen starker Augenschmerzen, Messung Sichtfeld (mit vielen Punkten): Am Polygon ist die Einschränkung zu sehen. Er sieht „Cryo-Herde“, vermutet eine „Netzhautfibrose“, gibt mir ein Amsler-Gitter mit und schickt mich nach langen, beruhigenden Worten wieder nach Hause (er hat sich aber große Mühe gemacht).

Dann zur Zweitmeinung wieder zur Vertretung. Aufwendige Untersuchung. Sichtfeldmessung (nur 8 Punkte) o.B., Angiografie o.B., Untersuchung der Netzhaut o.B. Die direkte Nachfrage nach „Cryo-Herde“und einer „Netzhautfibrose“ meines AA hat er verneint, sehe er nicht.

Und das ist jetzt mein Problem: Der eine AA sagt dies, der andere sagt dies nicht. Ich bin natürlich verunsichert und habe Angst. Es geht mir gut, aber die Prognose mit PVR kann eine rasche Verschlechterung bedeuten. Für Ende November habe ich mir einen Termin in der Uniklinik besorgt und bin gespannt was die sagen.

Kann jemand berichten, wie sich die PVR entwickelt und wie man die wahrnimmt? Bei der Häufigkeit als Komplikation gibt es vielleicht andere Erfahrungsberichte. Hier im Forum habe ich nur die passenden Berichte vonLSFPH und von Fafner gefunden. Stellt sich die PVR so früh als kompletter Sehverlust im betroffenen Bereich dar? Oder ist die erst durch die Verziehungen/Traktionen bemerkbar?

Ich freue mich auf eure Berichte.

Liebe Grüße
Horst

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