Gliose früh operieren?

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Mittwoch, 11. August 2021, 09:59 (vor 961 Tagen)

Empfiehlt es sich eine Gliose in einem möglichst frühen Stadium zu operieren, bevor sich die Schäden an der Netzhaut ausweiten?

Oder ist das nicht sinnvoll, da die Membran noch zu dünn ist um sie beim Peeling "abziehen" zu können?

Diese Frage beschäftigt mich gerade, da sich an meinem bisher gesunden Auge eine Gliose gebildet hat.
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Ergebnis der Gliose-OP des anderen Auges bin ich da sehr verunsichert.

mojoh

Gliose früh operieren?

die HEIKE, Nordhessen, Mittwoch, 11. August 2021, 10:29 (vor 961 Tagen) @ mojoh
bearbeitet von die HEIKE, Mittwoch, 11. August 2021, 10:38

Moin,

in der Augenklinik wurde mir erläutert, dass man mit der OP wartet, bis sich auch der Visus entsprechend verschlechtert.

Bei mir ist die Gliose auch auf dem Auge ohne Netzhaut-OP. Die Verzerrungen haben zugenommen aber der Visus liegt mit zusätzlicher Linse und Brille immer noch bei 0.8 bis 1.0 (je nach Tagesform).Immerhin kann ich die Verzerrungen scharf sehen;-)

Also abwarten und beobachten...

LG
die HEIKE

Gliose früh operieren?

Lavazza84 @, Mittwoch, 11. August 2021, 10:45 (vor 961 Tagen) @ die HEIKE

Hallo,
wie äußern sich solche Verzerrungen, sind sie nur bei geraden Linien zu sehen, z. B. Kacheln, Türrahmen, Buch oder ist dann alles verzerrt? Ruckelt das Bild dabei auch oder sind die Linien "nur" krumm?

Gliose früh operieren?

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Mittwoch, 11. August 2021, 19:49 (vor 961 Tagen) @ Lavazza84
bearbeitet von mojoh, Mittwoch, 11. August 2021, 19:55

Also an dem bereits operierten Auge waren die Verzerrungen bei horizontalen Linien zu sehen. Kanten von Bilderrahmen, Möbeln aber auch Zeilen beim Lesen waren im Zentrum angehoben und zusammengestaucht. In Verbindung mit dem damals noch gesunden Auge war Lesen damit mühsam. Der Blick in die Ferne war auszuhalten. Aber wehe man sah Ortsschilder oder Kennzeichen. Auch Dächer, Kofferraumlinien Bordsteine waren unangenehm anzuschauen.

Nach der OP war dieser Effekt verschwunden aber Kanten, Linien wirkten noch etwas "krakelig".
Jetzt fast 8 Monate nach der OP hat sich das verbessert. Aaaaber: entweder hat sich eine neue Gliose gebildet oder es handelt sich um eine Restgliose (Meinung vom lokalen Augenarzt): Im März habe ich festgestellt, dass vertikale Linien nach links ausgebeult sind. Das hat sich bis heute verstärkt.
Der operierende Augenarzt an der Uniklinik kann keine Restgliose sehen. Er meint das liegt an einer (seit der OP) vorhandenen Netzhautschwellung und Makulaödem. Ich habe deshalb eine Ozurdex-Spritze bekommen. Das hat zwar die typischen Symptome des Ödems (graue Flecken, ausgefranzte Kanten) weitgehend beseitigt, aber die Ausbeulung nach links ist geblieben. Lokaler Augenarzt sieht kein Ödem aber neue bzw. Restgliose.

Am "gesunden" Auge wurde jetzt auch eine Gliose festgestellt (ich klage zwar seit dem Frühjahr über Sehverschlechterungen, aber niemand hat's gesehen). Mit dem Wissen der Gliose hat man ältere OCT-Aufnahmen verglichen und festgestellt "ach ja, da sieht man's ja auch schon" :-( .

An diesem Auge habe ich leichte Unebenheiten bei horizontalen Linien, am ehesten bei Buchstabenzeilen bemerkbar. Zunächst dachte ich, das ist ein vom Gehirn erzeugtes gegenläufigen Muster zu den Unebenheiten des operierten Auges. Aber da jetzt immer mehr Ausfransungen und Unschärfen hinzukommen (ähnlich als wenn man durch Plastikfolie schauen würde) ist das ganz klar die Gliose. Auch die Tatsache, dass ich beim Blinzeln kurz die Blutgefäße im Auge als Nachbild sehe, ist typisch, da ich genau die gleichen Symptome vor der OP am anderen Auge hatte.

Also kurz zusammengefasst: Bei mir sind horizontale bzw. jetzt vertikale Linien ausgebeult. Visus ist bis auf 0,8 (von 1,25 im Frühjahr) gesunken.


Es soll aber auch Variationen geben, wo die Verzerrungen wie eine Art Strudel um die Makula herum kreisen.


mojoh

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