Tipps für mentale Gesundheit

astrokatze, Sonntag, 08. Januar 2023, 15:16 (vor 471 Tagen)

Da die Angstbewältigung-Tipps, die man im Netz so findet, sehr allgemein und nicht gerade Augen-bezogen sind, wollte ich euch mal fragen wie ihr als Risikopatienten mit den Ängsten/Depressionen umgeht, die leider so oft bei (bereits vorhandenen und potentiellen) Augenproblemen entstehen?
Wie schafft ihr es, nicht jeden Tag daran zu denken, dass jederzeit etwas sehr schief gehen und möglicherweise das normale Leben (zumindest eine Zeit lang) beeinträchtigen kann?
Danke schon mal für eure Ratschläge.

Tipps für mentale Gesundheit

fiji @, Hamburg, Sonntag, 08. Januar 2023, 15:54 (vor 471 Tagen) @ astrokatze

Liebe astrokatze,

gehe raus ins Leben, rede mit Anderen über andere Themen. Deine 6 Dioptrien sind aus meiner Sicht nun wirklich nicht viel. Mit 10 Jahren hatte ich Minus 7 auf beiden Augen. Heute bin ich 63 und liege bei -20 Dpt. Netzhautloch Makula links. Gliose rechts. Glaubst Du ich ging den Leuten die letzten 40 Jahre damit auf den Keks? Nein, ich spiele heute noch im Dämmerlicht mit meinem besten Kumpel ne Runde Billard, Gomera gerade gebucht und geniesse mein Leben.

Es hilft nichts, soweit mein väterlicher Rat, hänge nicht soviel bei deinen Katzen rum, such dir Menschen mit denen du reden kannst und die dich aufbauen oder dir auch mal Widerworte geben und nicht nur ein Miau.

Sehe dich, soweit ich es aus deinen Beiträgen beurteilen kann, nicht als Risikopatientin auf dem Weg der Erblindung. Mir scheint, du machst dich durch Einsamkeit selbst verrückt.

Entschuldigung, falls mein Gesagtes nicht zutrifft.

fiji

Tipps für mentale Gesundheit

Venus @, Sonntag, 08. Januar 2023, 16:08 (vor 471 Tagen) @ fiji

Deine Augenangst ist Teil einer Angststörung, nicht die Ursache. Du wirst auch an anderen Stellen im Leben von Angst befallen. Ich weiß, wovon ich spreche, da kommt oft eins zum anderen.

Ich glaube auch, das Thema ist viel zu komplex, und wir kennen Dich viel zu wenig, um das alles hier diskutieren zu können.

Je mehr Du Dich auf diese Ängste fokussiert, umso stärker beeinflussen sie Dich.

Halte eine Adresse wie Augenarzt oder Klinik parat, suche Dir ein paar Telefonnummern für Taxis heraus, packe notfalls ein paar Sachen und halte sie bereit, fange mit der praktischen Seite an. Lege alle relevanten Akten und Befunde griffbereit heraus, alle in Kopien. Und schreibe alles auf, lege den Zettel an einen zentralen Ort und all das, an das man denken muss und nicht kann, wenn der Fall eintritt. Und dann sage Dir: ich habe alles getan, was nötig ist, es ist eben so jetzt, mehr kann ich nicht tun.

Ein Hobby wäre gut, ich fahre z.B. Motorrad und kann dann alles vergessen.

Tipps für mentale Gesundheit

Vanessa, Sonntag, 08. Januar 2023, 16:38 (vor 471 Tagen) @ astrokatze

Hallo astrokatze,

Depressionen sind eine psychische Erkrankung, bei der man sich immer Hilfe von einem Facharzt holen sollte.

Für mich war die Zeit nach der NH-OP am schlimmsten, eben weil ich mich schonen sollte/ krank geschrieben war und viel Zeit zum Grübeln hatte.
Da kamen auch ganz viele Ängste auf.

Und daher kann ich mich nur den beiden anderen User anschließen: Geh raus ins Leben, nimmt aktiv dran teil und beschäftige dich nicht ausschließlich damit, was passieren könnte.
Risikopatienten sind wir hier wohl alle, aber das heißt ja nicht, das zwingend was passieren muss.

Du bist doch in einer Therapie? Gib dir doch etwas Zeit, dass sie *anschlägt*. Vielleicht kannst du mit Mediation etwas mehr zur inneren Ruhe kommen?

Ich würde auch nicht alles negative zum Auge lesen, denn es scheint dir auch nicht gut zu tun, hat es für mich den Anschein.
Auch über das Internet sich mit Angstbewältigung zu beschäftigen, halte ich für fragwürdig. Denn am Ende bist du dann doch alleine mit deiner Angst.


Liebe Grüße
Vanessa

Tipps für mentale Gesundheit

Lily, München Umland, Sonntag, 08. Januar 2023, 19:47 (vor 471 Tagen) @ astrokatze
bearbeitet von Lily, Sonntag, 08. Januar 2023, 19:51

Liebe Astrokatze,

Ich kann gut verstehen, dass du verunsichert bist.

Es hilft mir in solchen Situationen mir die Angst wie ein Kaminfeuer vorzustellen. Schmeiße ich Holzscheite (Gedanken) hinein flackert es immer wieder neu auf. Ohne weitere Holzscheite brennt es herunter und verglüht.

Und....es kann ja auch gut ausgehen :-)

LG Lily

Tipps für mentale Gesundheit

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Sonntag, 08. Januar 2023, 20:36 (vor 471 Tagen) @ Lily

Schöner Vergleich!
Das, worauf du deine Energie und deine Gedanken richtest, ziehst du an.
Also richte deine Gedanken auf positive Dinge.
Das kannst du täglich üben.
Mit Achtsamkeitsübungen und Dankbarkeit.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Tipps für mentale Gesundheit

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Sonntag, 08. Januar 2023, 20:42 (vor 471 Tagen) @ astrokatze

Für richtige Angstzustände und Panikattacken würde ich mir aus meiner Erfahrung her professionelle Hilfe holen, aber den Schritt bist du ja schon gegangen.

Um das Adrenalin abzubauen und deiner Seele etwas gutes zu tun, geh raus. Spazieren, Nordic Walking. Bewegung. Sport.

Es gibt Meditationen und Atemübungen zum runter kommen, entspannen, einschlafen.
Ich nutze dafür die Calm App.

Du hattest gefragt was beruhigend wirkt und beim Schlafen hilft.
Hier gibt es viele Mittel, ich habe gute Erfahrungen mit Melatonin und Ashwanganda gemacht.
Lasea gibt es auch noch sowie diverse andere Produkte.
Dies schreibe ich nach reiflicher Ãœberlegung.
Solltest du diese Dinge nehmen und bekommst NH Probleme möchte ich dafür nicht haftbar sein.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Tipps für mentale Gesundheit

Lyn @, Samstag, 11. Februar 2023, 08:46 (vor 437 Tagen) @ astrokatze

Hallo Astrokatze,

„Wie schafft ihr es nicht daran zu denken…“
Gar nicht! Ich habe, so wie du, ebenfalls mit Ängsten und Depression zu kämpfen. Ich bin kein spiritueller oder religiöser Mensch, sondern eher rational und pragmatisch.
Was mir geholfen hat ist die totale Akzeptanz. Es ist wie es ist und ich kann’s nicht ändern. Also hab ich mir Listen angelegt mit Dingen die mir im Worst Case helfen sollen.
Anlaufstellen,Anträge, Beratungsstellen, Hilfsmittel, mögliche Berufsfelder bzw Umschulungen, mögliche neue Hobbies, etc. Natürlich alles im Handy mit entsprechenden Links, damit ich es per VoiceOver abrufen kann.
Das beruhigt mich zumindest etwas, weil ich alles griffbereit habe und mich nicht erst dann damit beschäftigen muss und dann eventuell was vergesse.
Vielleicht ist das auch was für dich. Ansonsten hilft nur deine Situation anzunehmen. Wenn’s kommt, dann kommt’s. Du kannst es nicht verhindern. Und dagegen anzukämpfen raubt dir unheimlich viel Kraft.

Liebe Grüße Evelyn

Tipps für mentale Gesundheit

Grauer Fleck, Dienstag, 21. Februar 2023, 10:44 (vor 427 Tagen) @ astrokatze

Gute Frage! Ich gebe Dir mal meine Gedanken:

Davon (das Mist passieren kann) bin ich schon immer ausgegangen. Ich bin bekennender Fatalist bzw. shit happens. Ich könnte auch irgendwo im Körper Krebs haben und es wurde eben noch nicht festgestellt.

Was mir passiert, das ist nicht so besonders und ich bin nichts besonderes. Das Leben spielt mit mir und ich mit dem Leben. Am Ende verliere ich sowieso, wie alle anderen auch. Sollte ich das Augenlicht auf dem operierten Auge verlieren, dann ist das nur eine weitere Herausforderung, die mein Leben für mich auf Lager hat. Der begegne ich dann. Heute sage ich: Ich habe ja noch das andere Auge.

Ich hatte in sehr jungen Jahren schon erhebliche Bandscheibenprobleme mit der Folge von jahrelangen Schmerzen und Verwachsungen. Damals habe ich herumgeheult und mir große Sorgen über mein "ach so wichtiges" zukünftiges Leben gemacht. Das half gar nichts. Was half, das war, mein Schicksal anzunehmen und an einer Verbesserung der Situation zu arbeiten. Bei mir waren Sport und Bewegung hilfreich, heute bin ich Mitte 50 und seit vielen Jahre schmerzfrei.

Ich will damit nicht sagen, dass ich alles irgendwie schaffen kann und werde. Ganz im Gegenteil: Jeder Mensch hat seine Sollbruchstelle, den einen wunden Punkt, wenn das passiert, dann schwindet die Hoffnung. Ich bin einfach nur dankbar, dass der bisherige Mist das jedenfalls nicht geschafft hat.

Lass Dich nicht schaffen. Lach dem Schicksal ins Gesicht.

LG

Tipps für mentale Gesundheit

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Freitag, 24. März 2023, 17:50 (vor 396 Tagen) @ astrokatze

Seit kurzem ist ein, zumindest meiner Meinung nach sehr gutes Buch zum Thema psychisches Wohlbefinden und Möglichkeiten dieses zu steigern, erhältlich.

Bas Kast: Kompass für die Seele

Dazu kann ich noch den Ernährungskompass vom gleichen Autor und ihr bekommt eine Menge geballtes Wissen an die Hand.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Tipps für mentale Gesundheit

nickylea @, Hessen, Samstag, 25. März 2023, 11:14 (vor 395 Tagen) @ KAtharina

Seit kurzem ist ein, zumindest meiner Meinung nach sehr gutes Buch zum Thema psychisches Wohlbefinden und Möglichkeiten dieses zu steigern, erhältlich.

Bas Kast: Kompass für die Seele

Dazu kann ich noch den Ernährungskompass vom gleichen Autor und ihr bekommt eine Menge geballtes Wissen an die Hand.

Hallo,

das Buch habe ich mir vor 3 Wochen oder so gekauft. Aber noch nicht angefangen zu lesen.


Liebe Grüße
Nicole

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