Angstpatient - Maculaforamen - Angst vor ... und ... und ...

Angsthase, Dienstag, 02. Mai 2023, 11:40 (vor 332 Tagen)

Liebe Forenteilnehmer,

vielleicht kann jemand helfen, mit dem Angstproblem fertig zu werden. Ich schreibe hier für meine Frau,
die es betrifft.

Kurz zur Vorgeschichte: Maculaforamen III. Grades im Januar 2022 diagnostiziert. Da sehr rasch spontane Selbstheilung einsetzte, hoffte man ohne OP auszukommen.
Fortschritte in den folgenden 3-4 Monaten, dann ca. ein halbes Jahr keine weitere Verbesserung, nun zuletzt im März 2023 wieder Öffnung. Überweisung zu einer Fachklinik wg. sehr wahrscheinlicher OP, wobei gleichzeitig ein recht komplizierter grauer Star operiert werden müsste.

Trotz bisheriger ausführlicher Auseinandersetzung mit der Thematik und diversen Ansätzen der Angstbekämpfung
bleibt meine Frau voller Angst, wobei Sie teilweise nicht sagen kann, wovor sie eigentlich Angst.

Was sie sagen kann: Angst vor der Angst, vor Panikattacken. Insbesondere auch und vor allem vor der notwendigen Bauchlage: Angst nicht richtig atmen zu können, zu ersticken. (Sie hatte als Kind mitbekommen, wie ihre Großmutter infolge Lungenkrebses einen Erstickungstod erlitten hatte.) Angst, dass sie
bei möglichen Komplikationen ggf. "wieder" im Dunkeln mit Schmerzen liegen muss und Depressionen bekommt. (Sie hatte eine lange, sehr schwere mykotische Hornhautentzündung gehabt.)

Rationell ist der Angst nicht recht beizukommen.
Dass es Lagerungskissen gibt, die eine einigermaßen bequeme Bauchlage und Atmung ermöglichen ... das
reicht alles nicht.

Morgen ist der (erste) Termin in der Fachklinik ...


Kennt jemand von euch das Angstproblem?
Was habt ihr gemacht?
Habt ihr den Arzt darauf angesprochen?
Was hat der vorgeschlagen?

Danke für eure Hilfe!

Herzliche Grüße
i.A. vom "Angsthasen"

Angstpatient - Maculaforamen - Angst vor ... und ... und ...

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Dienstag, 02. Mai 2023, 13:13 (vor 332 Tagen) @ Angsthase

Lieber Angshase,

es gibt viele hier die das Angstproblem kennen, ich auch.
Meiner Erfahrung nach wäre Hilfe in Form einer Therapie beim Psychologen am Erfolg versprechendsten.

Und natürlich in der Klinik darauf hinweisen.
Aber seit euch bewusst, dort sind Augenärzte die meist keine Zeit haben um sich auf psychische Probleme ihrer Patienten einzustellen.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Angstpatient - Maculaforamen - Angst vor ... und ... und ...

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Dienstag, 02. Mai 2023, 18:41 (vor 332 Tagen) @ Angsthase
bearbeitet von Doreen1974, Dienstag, 02. Mai 2023, 18:45

Was sie sagen kann: Angst vor der Angst, vor Panikattacken. Insbesondere auch und vor allem vor der notwendigen Bauchlage: Angst nicht richtig atmen zu können, zu ersticken. (Sie hatte als Kind mitbekommen, wie ihre Großmutter infolge Lungenkrebses einen Erstickungstod erlitten hatte.) Angst, dass sie
bei möglichen Komplikationen ggf. "wieder" im Dunkeln mit Schmerzen liegen muss und Depressionen bekommt. (Sie hatte eine lange, sehr schwere mykotische Hornhautentzündung gehabt.)
Rationell ist der Angst nicht recht beizukommen.

Hallo Angsthasenbeauftragter und liebe Angsthäsin.

Vielleicht hilft es Dir, Deine Angst "umzuwidmen".
An die Lagerung zu denken und die Lagerung in diesem Fall "umzuwidmen".

Diese Lagerung wie eine Schwester zu sehen. Die Dich umarmt. Und diese Lagerung als liebevolle Freundin zu betrachten, die helfen wird, dass alles dort dran bleibt, wo es hingehört.

Es ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt, aber das war das erste, was mir einfiel.

Die Lagerung liebevoll anzunehmen. So schwer es wird. Sie willkommen zu heißen, als etwas, was Dir helfen wird, Dein Auge zu heilen.

Diese Lagerung ist Deine VERBÃœNDETE.

Wie lange wird Deine Frau denn liegen müssen???

Ich nehme jetzt schon seit längerem Sedariston Tropfen.

(Pflanzlich)

Ob sie helfen weiß ich nicht, aber sie scheinen auch nicht zu schaden, sie sollen den Sedaristonspiegel etwas anheben.

Eure Ärzte könnt ihr natürlich fragen,wegen der Angst, aber ich würde mir nicht zu viele Hoffnungen machen.

Sie haben wenig Zeit, meist nur für das "maschinelle" in unserer momentanen "Maschinen-Medizin".

Die großartig sein kann, aber die Seele und die Angst und die Verbindung von Körper und Seele meist negiert.
Dabei ist das so wichtig, finde ich.

Helfen würde oft auch nach OP eine Art Beziehungsmedizin, in der der Patient, als ein Wesen voller Angst und Zukunftsangst wahrgenommen wird.


Ich würde versuchen mit einem positiven Bild zu arbeiten, einer Umarmung von der Bauchlage sozusagen. Die mithelfen will das Auge zu schützen.

Ich hoffe, das konnte ich verständlich erklären.

Einen lieben Gruß an Euch beide.
Doreen

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Sandra1978 @, Essen, Dienstag, 02. Mai 2023, 20:02 (vor 332 Tagen) @ Angsthase

Guten Abend!

Das Thema Angst ist momentan auch mein Begleiter. Allerdings aus anderen Gründen (Angst vor Erblindung, Angst vor falscher Lagerung beim Schlafen seit Verschlechterung der Augen, Zukunftsangst etc.). Ich kann verstehen, dass Ängste nicht rational auflösbar sind. Da das Thema Angst so vereinnahmend geworden ist und ich schlussendlich auch mit Angstattacken zu kämpfen hatte, habe ich die Möglichkeit der Kurzzeitintervention in Anspruch genommen. Das sind 5 Sitzungen bei einem niedergelassenen Psychologen. Eine dritte Person, welche die Situation neutral betrachtet und "auseinandernimmt" ist schon hilfreich.

Die Augenärzte kann man zwar darauf ansprechen. Sie werden vermutlich versuchen zu beruhigen. Sie werden einen aber nicht anlügen. Die Erfahrungen, die man vorher gemacht hat, können die Augenärzte einem nicht nehmen.

Ich habe bei meinen OPs damals immer mindestens 5 Tage in der waagerechten Position verbringen müssen. Entweder liegend im Bett in einer Schaumstoffmaske. Oder sitzend am Tisch. Da gab es eine Halterung, in welche man den Kopf gelegt hat und dieser wurde in der Waagerechten gehalten. Beides hatte aber Aussparungen, so dass Atmen kein Problem war. Vielleicht bietet das Krankenhaus also eine solche Alternative zur Bettlagerung an? Fragen kann man ja mal. Zu Hause habe ich Nackenhörnchen verwendet und mein Gesicht dort draufgelegt. Auch da war genug Abstand zur Matratze.

Und bei aller Angst, die mich bisweilen nicht Schlafen lässt, ist es doch hilfreich, die Dinge positiver zu betrachten. Z. B.: "Die Bettlagerung mag ätzend sein, aber sie soll helfen, dass die Heilung positiv verläuft." Nur muss Deine Frau die Änderung der negativen Glaubenssätz selber umsetzen.

Wie ist denn das Gespräch in der Klinik gelaufen, wenn ich fragen darf? Konnten die Ärzte zur Lösung der Angstproblematik beitragen?

Lieben Gruß
Sandra

Angstpatient - Maculaforamen - Angst vor ... und ... und ...

Angsthase, Dienstag, 02. Mai 2023, 20:13 (vor 332 Tagen) @ Sandra1978

Liebe Sandra!

Vielen herzlichen Dank für Deine Worte. Schon Dein Mitgefühl ist wie eine Umarmung. Natürlich weiß ich, daß ich da durch muß, auch ein Arztgespräch hilft nur bedingt.

Morgen ist mein erstes Gespräch mit dem zuständigen Arzt in der Klinik. Ich berichte gern.

Herzlichen Dank für Deine guten Wünsche

Christine

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