Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

Freddi, Sonntag, 16. Juni 2024, 20:56 (vor 84 Tagen)
bearbeitet von Freddi, Sonntag, 16. Juni 2024, 21:46

Liebes Forum,
Ich habe derzeit visuelle Phänomene von denen mein Augenarzt noch nie etwas gehört hat scheinbar, daher suche ich hier nach Erfahrung.

-6 Dioptrien
- netzhautloch auf einem Auge wurde gelasert
- extreme Trübungen links (nach absetzten eines anti depressivums vor ein paar Jahren)

Nun war mein bisheriges „Leiden“ auf die Glaskörpertrübungen begrenzt.

Nun seit einiger Zeit habe ich aber ein großes Problem:

Es fing damit an, dass ich das Gefühl hatte mein Handy sieht schräg aus wenn ich es ansehe. Dachte mir nichts dabei.

Irgendwann lag ich im Bett und habe auf dem Bauch liegend auf mein Handy geschaut, dann weiter weg aus dem Fenster und wieder aufs Handy. Plötzlich beim neu fokussieren auf das Handy hat sich das was ich sehe zeitverzögert „gedreht“.

Irgendwann, als wäre ein Seil gerissen, haben Dinge die ich sehe angefangen sich zu bewegen und zu verzerren.
Starre ich z.B. einen Gegenstand an, fängt dieser an sich zu verziehen und hin und her zu schwappen.
Bei geschlossenen Augen nehme ich dieses schwanken, nahezu Pulssynchron ebenfalls wahr!


Sprich wenn ich etwas lese, schwappen die Zeilen hin und her während ich versuche sie zu lesen.

Die ganze Zeit, je nach Augen Fokus zwischen weit und nah, „dreht“ sich das was ich sehe ein wenig und schwankt. Eine Zeit lang habe ich davon extremen Schwindel bekommen.

Schaue ich z.B nach oben links in die Ecke, fällt danach zeitverzögert mein Blickfeld nach unten weg.

Sprich die Phänomene sind reproduzierbar je nach Augenbewegung.

Zudem ist mir aufgefallen, wenn ich im Bett liege und an die Decke schaue also Augen nach ganz oben und dann von links nach rechts schaue, sehe ich halbrunde Blitze. Es sieht für mich fast so aus als wenn eine Folie an meiner Netzhaut zieht. Sprich mein Glaskörper.

Ich war natürlich bei gleich 2 Augenärzten, die in mein Auge geschaut haben und OCT gemacht haben und jeweils meinten „nichts zu sehen“.

Daraufhin ging ein Ärzte Marathon los, da ich als das alles losging auch viel Nackenschmerzen hatte und auch öfter schlagartigen Tinnitus in den Ohren.
Neurologe, HNO etc haben nichts gefunden ich bin angeblich kerngesund. Habe aber etwas Bluthochdruck.

Ich vermute nun weiterhin, dass es von meinen Augen kommt.

Ich bin nun völlig ratlos und frage mich, ob jemand soetwas schon mal erlebt hat oder eine Idee hat woran das liegen könnte. Für mich sieht es aus als hätte ich Wasser hinter dem Auge durch das ich schaue.

Wenn ich morgens aufwache sehe ich auch oft beim blinzeln die Adern meiner Netzhaut. Sobald ich aufstehe geht das vorbei.

Kann es sein, dass die Ärzte hier etwas übersehen haben?
Ich komme mir langsam verrückt vor, bin es aber nicht ;)

Ich mache mir große Sorgen, dass man z.B Zug vom
Glaskörper übersehen hat - kann ein Arzt sowas überhaupt sehen?

Oder dass meine Adern hinterm Auge sich stauen und dadurch diese Verzerrungen kommen?

Gibt es noch Tipps welche Untersuchung ich vielleicht machen sollte?

Wenn ich z.b von unten auf dem Handy nach oben auf den Fernseher schaue, kommt dieser etwas auf mich zu.

Kann es sein, dass ich Gliose habe die nicht gesehen wurde?

Oder kann sowas auch vom Innenohr kommen?

Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Montag, 17. Juni 2024, 21:29 (vor 83 Tagen) @ Freddi

Hallo Freddi,
ich fange mal von hinten an.

Mit deiner Vermutung einer Gliose könntest du richtig liegen.

Bei mir fing es auch damit an, dass ich beim blinzeln ein kurzes Nachleuchten einer Struktur hatte (es stellte sich später als die Blutgefäße meiner Netzhaut raus). Zu dem Zeitpunkt sagten mir auch alle Augenärzte es sei alles in Ordnung.
Gut ein halbes Jahr später hatte ich eine Gliose.

Am anderen Auge verlief es gut 15 Monate später genauso: kurzes Nachleuchten der Struktur der Blutgefäße. Die Augenärzte, obwohl ich sie darauf hingewiesen habe, dass es am anderen Auge mit diesem Symptom auch so anfing, verneinten eine Gliose. Auch hier hatte ich ca. ein halbes Jahr später die Gliose.

Interessanterweise schaute man sich dann ältere OCT Aufnahmen an und meinte "ach, da war ja auch schon was zu sehen".

Im fortgeschrittenen Stadium der Gliose, als die AA sie immer noch nicht erkannt hatten, hstte ich dann plötzlich auch Verzerrungen ähnlich wie du sie beschreibst. Zeilen waren wellig, Gesichter gestaucht etc.
Die AA meinten zu diesem Zeitpunkt ich hätte einen leichten grauen Star, aber noch nicht operabel.
Als mein Sehen zunehmend schlechter wurde, meinten sie, man könnte die Katarakt-OP ja vorziehen, was dann auch so gemacht wurde.
Als nach der OP die Augenklappe entfernt wurde, sah ich aber noch genauso schlecht wie vorher. Erst 1 Monat nach der OP hat man dann die Gliose diagnostiziert.

Eine Gliose könnte bei dir ebenfalls die Ursache für die Verzerrungen sein.
Denn bei einer Gliose bildet sich ein Häutchen (die AA nennen es Membran) auf der Netzhaut.
Dieses Häutchen vertrocknet mit der Zeit, schrumpft und zieht sich zusammen. Da es auf der Netzhaut klebt, zieht es diese dabei in Falten. Das ist dann die Ursache für die Verzerrungen.

Eine endgültige Diagnose kann dir aber nur ein Augenarzt stellen.
Ich würde mir eine weitere Meinung einholen und ganz gezielt auf den Verdacht einer Gliose hinweisen. Vielleicht gehst du hierfür zu einer Uniklinik, die in solchen Dingen mehr Erfahrung haben (als der Augenarzt um die Ecke).

mojoh

--
Verunstaltete Wörter oder Zusammenhänge sind der Autokorrektur oder meinen Augen geschuldet ;)

Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

Freddi, Dienstag, 18. Juni 2024, 23:56 (vor 82 Tagen) @ mojoh
bearbeitet von Freddi, Mittwoch, 19. Juni 2024, 00:12

Hallo Freddi,
ich fange mal von hinten an.

Mit deiner Vermutung einer Gliose könntest du richtig liegen.

Bei mir fing es auch damit an, dass ich beim blinzeln ein kurzes Nachleuchten einer Struktur hatte (es stellte sich später als die Blutgefäße meiner Netzhaut raus). Zu dem Zeitpunkt sagten mir auch alle Augenärzte es sei alles in Ordnung.
Gut ein halbes Jahr später hatte ich eine Gliose.

Am anderen Auge verlief es gut 15 Monate später genauso: kurzes Nachleuchten der Struktur der Blutgefäße. Die Augenärzte, obwohl ich sie darauf hingewiesen habe, dass es am anderen Auge mit diesem Symptom auch so anfing, verneinten eine Gliose. Auch hier hatte ich ca. ein halbes Jahr später die Gliose.

Interessanterweise schaute man sich dann ältere OCT Aufnahmen an und meinte "ach, da war ja auch schon was zu sehen".

Im fortgeschrittenen Stadium der Gliose, als die AA sie immer noch nicht erkannt hatten, hstte ich dann plötzlich auch Verzerrungen ähnlich wie du sie beschreibst. Zeilen waren wellig, Gesichter gestaucht etc.
Die AA meinten zu diesem Zeitpunkt ich hätte einen leichten grauen Star, aber noch nicht operabel.
Als mein Sehen zunehmend schlechter wurde, meinten sie, man könnte die Katarakt-OP ja vorziehen, was dann auch so gemacht wurde.
Als nach der OP die Augenklappe entfernt wurde, sah ich aber noch genauso schlecht wie vorher. Erst 1 Monat nach der OP hat man dann die Gliose diagnostiziert.

Eine Gliose könnte bei dir ebenfalls die Ursache für die Verzerrungen sein.
Denn bei einer Gliose bildet sich ein Häutchen (die AA nennen es Membran) auf der Netzhaut.
Dieses Häutchen vertrocknet mit der Zeit, schrumpft und zieht sich zusammen. Da es auf der Netzhaut klebt, zieht es diese dabei in Falten. Das ist dann die Ursache für die Verzerrungen.

Eine endgültige Diagnose kann dir aber nur ein Augenarzt stellen.
Ich würde mir eine weitere Meinung einholen und ganz gezielt auf den Verdacht einer Gliose hinweisen. Vielleicht gehst du hierfür zu einer Uniklinik, die in solchen Dingen mehr Erfahrung haben (als der Augenarzt um die Ecke).

mojoh

Vielen Dank für deine Antwort. Man ist das alles unheimlich ich bin noch unter 30 :(

Ich war bei 3 Augenärzten und niemand hat was festgestellt. 2 OCTs die angeblich wunderbar aussehen.

Diese Verzerrungen sind schwer zu beschreiben.
Vielleicht kannst du mir ja ein wenig helfen, ob das bei dir auch so war.

Bei mir ist es auch so, dass sich Dinge die ich ansehe eben bewegen. Je nach Augenbewegung. Wenn ich etwas lese schwappt z.B. der untere Teil meines Sichtfeldes entgegengesetzt zur Augenbewegung hin und her. War das bei dir auch so?

Und wie ist deine Sicht heute?

Mich macht das alles vollkommen fertig. Ich hatte immer gesunde Augen bis ich mal ein Anti Depressivum vor einigen Jahren eine Weile nahm. Schlagartig bekam ich etliche Trübungen und ein Netzhautloch nach dem Absetzen. Seitdem geht es bergab. Visus ist noch 1,0 auf beiden Seiten aber alles verzieht sich und „wabbelt“ rum. Als würde ich meinen Glaskörper rumwabbeln sehen. Aber wieso haben die Ärzte nichts gefunden? Man hat mich nur zum Neurologen verwiesen.

In meinem Beitrag habe ich ja meine Phänomene etwas genauer beschrieben. War das bei dir ähnlich oder doch anders?

Lieben Dank und ich muss wohl zu Augenarzt Nummer 4 mit dem direkten Hinweis auf Gliose..

PS: die Verzerrung habe ich ja bereits und ein aktuelles OCT auf dem angeblich niemand was sieht. Als du Verzerrungen hattest, war die Gliose da deutlich zu sehen auf den Bildern?

Und hast du auch mal bei geschlossenen Augen ein „verzerren“ wahrgenommen? Sprich dass das „dunkel“ was man dann sieht sich hin und her zieht? Das ist bei mir tatsächlich auch der Fall

Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Mittwoch, 19. Juni 2024, 12:12 (vor 81 Tagen) @ Freddi

Hallo Freddi,

nein, "Bewegungen" hatte ich nicht. Auch kein "schwabbeln". Es war nur alles verbogen.
Zeilen in einem Buch waren direkt im Zentrum nach oben verbogen und auf dem Scheitelpunkt gestaucht.

Beim OCT wurde zunächst auch nichts festgestellt obwohl ich ja schon Sehprobleme hatte.
Erst als die Gliose später diagnostiziert war, hat man auf dem OCT was gesehen (auch, dass die Netzhaut Falten hatte).

Daraufhin hat man sich die älteren OCT-Aufnahmen nochmal angesehen (auf denen zum Zeitpunkt der Erstellung angeblich nichts gesehen wurde) und festgestellt, dass ja dann doch was zu sehen war.

Und wie gesagt, es ist bei beiden Augen mit einem Abstand von ca. 15 Monaten aufgetreten. Verlauf war bei beiden Augen gleich: erste Sehprobleme, Nachbilder der Blutgefäße beim Blinzeln, OCT zu diesem Zeitpunkt ohne Befund, Verzerrungen, Gliose.

Heute sehr ich mit beiden Augen einigermaßen (125% mit Fernbrille). Allerdings habe ich durch die Operationen und Laserung von Netzhautlöchern Skotome. Und auf beiden Augen gegenläufige Verzerrungen im Sehzentrum (vertikale Linien wie z.B. Laternenmaste sind beim rechten Auge nach links gebogen und beim linken Auge nach rechts).
Das macht das Sehen in der Ferne sehr anstrengend, da ich im Prinzip Doppelbilder im Zentrum habe (drumherum ist es aber stimmig).
Lesen (kurze Entfernung) geht aber ganz gut, arbeiten am PC noch gerade so. Allerdings wird es schwierig wenn es um kleine Details auf dem Bildschirm geht. Das wird dann ebenfalls anstrengend, da sich hier die leichten Doppelbilder zusammen mit den Skotomen negativ bemerkbar machen.
Lesen geht gut, aber Detailarbeiten (Grafik, Bildbearbeitung etc. sind mühsam). Manchmal hilft es etwas neben die eigentliche Stelle zu schauen.

mojoh

--
Verunstaltete Wörter oder Zusammenhänge sind der Autokorrektur oder meinen Augen geschuldet ;)

Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

Maulwurf74 @, Adelsdorf bei Erlangen, Bayern, Mittwoch, 19. Juni 2024, 15:01 (vor 81 Tagen) @ mojoh

Mal etwas Grundsätzliches zum Thema OCT…

Das Augenarzthopping ist da mit Vorsicht zu genießen.
Ein Augenarzt der ein einmaliges OCT erstellt kann keine Aussagen über einen Verlauf machen und sieht auch keine Probleme die nur über den Verlauf erkennbar sind.
Ein befreundeter Professor geht sogar soweit das er den Rat gibt, das OCT immer auf den gleichen Gerät zu machen. Scheinbar gibt es da schon Unterschiede.

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mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Mittwoch, 19. Juni 2024, 18:14 (vor 81 Tagen) @ Maulwurf74

Hallo Maulwurf,

mit dem Verlauf hast du natürlich recht.

Allerdings ist es nur dann von Nutzen, wenn man bereits Anomalien gefunden hat und nun verfolgt wie sich diese entwickeln.

Bei Freddy hat man ja bisher noch nichts gefunden.

Bei mir war es ja auch so, dass es immer hieß, es sei alles in Ordnung obwohl ich von Monat zu Monat schlechter gesehen habe. Da zweifelt man schon an sich selbst (und hat so manche unruhige Nacht).

Mein "Verlauf" bestand dann darin, dass man, nachdem man im Oktober die Diagnose Gliose gestellt hatte, sich die zuvor im nahezu Monatsrhythmus erstellten OCT nochmal ansah und meinte, ja, da würde man auch schon was sehen.

Wenn Freddy also deutliche Sehprobleme hat und gesagt bekommt, es wäre alles in Ordnung, dann macht es m.M. nach aber schon Sinn nochmal andere Ärzte zu konsultieren.

mojoh

--
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Frage zu Verzerrt sehen / Blitze

Freddi, Donnerstag, 20. Juni 2024, 19:36 (vor 80 Tagen) @ mojoh

Ja definitiv,

Ich werde noch zu einem 3… Augenarzt gehen und habe ansonsten auch schon eine kleine Tournee hinter mir.

Ich sehe Blitze wenn ich von links nach rechts gucke besonders morgens und alles was ich sehe, je nach Schwerkraft verzieht sich. Für mich zieht es so aus als wäre meine Makula voll mit Wasser das hin und her schwabbt.

Allerdings sieht das OCt wohl gut aus… ob der glaskörper solche Dinge verursachen kann?

Es wurde noch festgestellt dass ich eine entzündete Zahnwurzel habe (bestimmt schon lange)
Irgendwie hoffe das ganze rührt daher. Ansonsten sagen die Ärzte nur Stress reduzieren. Natürlich leicht gesagt bei solchen Sehstörungen. Ich bin absolut überfragt derzeit. Wenn ich die Augen schließe sehe ich es auch hin und her wanken. Schon fast pulssynchron.

Und dann habe ich sorge mir platzt da bald ne Ader.

Ansonsten könnte es auch vom innenohr kommen meinte der Neurologe. Ich kenne meine floater und co aber dass sich alles bewegt und verzieht habe ich noch nie erlebt.
Extrem belastend und unheimlich

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