Geschichte

Herbert und Renate, Donnerstag, 02. Juni 2005, 13:17 (vor 6874 Tagen)

Renate (69); Ich, Herbert, ko-leidender, schreibe für sie
1993 – linkes Auge geht verloren durch Netzhautablösung wegen starker Kurzsichtigkeit, Glaskörperschrumpfung., Das rechte Auge gilt ebenfalls als gefährdet, deshalb seit dem laufend unter Kontrolle. 1998 an diesem Auge graue Staroperation. Sehleistung bis 90%. Anfang März 2005 wird plötzlich ein Schatten am unteren Rand wahrgenommen. Gewarnt durch denVerlust des linken Auges, sofort zum Notarzt (es war Wochenende). Befund: Wahrscheinlich Glaskörperablösung, Netzhaut liegt an. Sehleistung noch
unverändert gut. Darauf am nächsten Wochenanfang zum Haus-Augenarzt. Dieser bestätigt den Befund und macht einen Termin für die nächste Routinekontrolle in 6 Wochen. Jedoch einen Tag später: Die Konturen verschwimmen, das Bild wackelt. Sofort wieder zum Arzt, der jetzt umgehend zur Uniklinik Köln überweist. Dort sofortige Operation. Total, mit Vitektromie (Glaskörperentfernung) und Cerclage (Siliconring), Gasfüllung. Lt. Ärzte Operation gut verlaufen, jedoch Hornhaut beschädigt. Wird mit Antibiotika behandelt. Nach 4 Tagen entlassen zur weiteren Behandlung durch den Hausarzt. Sehvermögen ca. 10 -20 %. Das hat sich bis heute, nach einem viertel Jahr nur wenig geändert. Die Fernsicht ist vernebelt, Konturen sind unscharf. Die Pupillen sind ständig erweitert und reagieren nicht bei Helligkeit. In der Dämmerung und im Nahbereich teilweise bessere Sehfähigkeit. Z.B. kann ich fein einfädeln, auch kleine Schriften lesen, aber ganze Texte fallen mir schwer, die schwarzen Buchstaben erscheinen als Grautöne. Der Arzt hat bis jetzt die Hornhautbeschädigung als vorwiegenden Grund für den beschriebenen Zustand angegeben. Wir meinen jedoch, das kann nicht alles sein. Sicher spielen die inneren Regenationsvorgänge hinter der Netzhaut eine Rolle. Die Frage ist, wie viel kommt noch zurück an Sehkraft. Wer hat ähnliche Erfahrungen>

Re: Geschichte

maren, Montag, 06. Juni 2005, 19:04 (vor 6870 Tagen) @ Herbert und Renate

hallo renate, hallo herbert,
durch was soll denn die hh bei op geschädigt worden sein >
hat man euch denn dazu garnichts gesagt > wenn es mit antibiotika behandelt wird ist es am wahrscheinlichsten eine entzündung >!
die puplli braucht scheinbar sehr lange, in einigen fällen bis zu einem jahr bis sie wieder normal reagiert, habe ich auf jeden fall hier hier im forum mal gelesen. es gibt aber tropfen mit denen man die pupille etwas schneller dazu bringen kann sich wieder zubewegen.
ob und wieviel ein patient nach einer netzhaut op wieder sehen kann ist sehr verschieden, aber dem nach was die leute hier so schreiben, ist das sehen mit gas im auge nicht sehr einfach, erst wenn das gas vollkommen entwichen ist kann mehr sagen.drei monate ist auch noch nicht so sehr viel zeit für das auge umzu regenerieren.
gebt doch in die kleine suchmaschiene hier im forum einfach mal ein par begriffe ein .
ich wünsche euch, vorallem dir renate, alles gute
liebe grüße
maren

Re: Geschichte

Herbert und Renate, Freitag, 17. Juni 2005, 13:46 (vor 6859 Tagen) @ maren

Netzhautablösung – Geschichte ( v.02.06); Herbert schreibt für Renate
Hallo Maren (v. 06.06.) vielen dank für Deine Zuschrift. Ein Zuspruch macht Mut u. ist gut für die Seele. Inzwischen ist folgendes passiert – da spielte auch Dein Hinweis betr. Pupillen verengende Tropfen eine Rolle. Heute, 12 Wochen nach der NH Op. und 4 Wochen nach dem letzten Haus-Augenarztbesuch suchten wir diesen erneut auf, mit dem festen Vorsatz ihn zu einer präzisen Stellungnahme zu bewegen – er hatte sich bisher nur mehr allgemein ausgedrückt und die lädierte Hornhaut als Grund für das getrübte Sehen angegeben (ca. 20%). Jetzt stellte er fest, dass sich ein Nachstar hinter der 2000 schon einoperierten Kunststofflinse gebildet hätte. Dieser könne nicht weggelasert werden, sondern müsse operativ in der Klinik entfernt werden. Renate war schockiert bei der Vorstellung einer erneuten Op. Bei der Verabschiedung wies ich nun noch auf die starr erweiterte Pupille hin, die sich ja ähnlich wie eine weit getropfte verhalten würde. Da merkte er auf und gab ihr einen Tropfen Normoglaucon( wird sonst zur Glaukombehandlung eingesetzt). Wir sollten nach einer Stunde wiederkommen. Völlig am Boden zerschmettert setzten wir uns in ein Kaffee, bis sie sich plötzlich nach etwa einer halben Stunde umdrehte und rief: „ich kann da drüben das Schild Metzgerei lesen“! Die Pupille war jetzt ganz klein. Die anschließende Sehprobe ergab dass sie fast an 50 % kam. Das bedeutet, trotz des Nachstar erhöht sich im Zentrum die Sehkraft und lässt – wahrscheinlich wegen des Nachstars ab der Dämmerung nach. Heute, am nächsten Morgen war die Pupille wieder weit, es muss also täglich neu getropft werden, wenn sie am Tag sehen will. Es ergibt sich die Frage, wie wirken die Antiglaukomtropfen auf die Dauer. Der Druck ist von sich aus mit 12 mmhg absolut normal. Das Ziel muss sein, dass die Pupille von sich aus reagiert und die Trübung durch den Nachstar beseitigt wird. So wird man durch ein Wechselbad der Gefühle mit ungewissem Ausgang geschleudert, wobei der Arzt bisher wenig hilfreich wirkt. Wir werden uns nunmehr an die Uni Köln zwecks vorerst um Beratung wenden.

Re: Geschichte

maren, Freitag, 17. Juni 2005, 20:15 (vor 6859 Tagen) @ Herbert und Renate

hallo ihr beiden,
das freut mich ja, das das auge auf die tropfen reagiert, weil das ja heißt, das der muskel an sich gesund ist und sich bewegen und reagieren kann, sehr wahrscheinlich wird er dann irgenwann auch ohne tropfen wieder anfangen zuarbeiten. bei meinem sohn ist der muskel leider durch die ops nicht mehr vollständig in ordnung und kann sich daher nicht mehr eng stellen und ist außerdem mit der hornhaut verklebt.
soweit ich weiß kann man diese tropfen die renate nimmt relativ lange (einige jahre) ohne bedenken einnehmen.
was den nachstar betrifft, so bin ich mit aaron alle drei monate zur kontrolle um danach schauen zulassen, weil unser aa sagte das er den nachstar erkenne muß bevor aaron ihn bemerkt um ihn dann gleich wegzulasern. bisher gab es noch keinen. wenn der aa von renate den nachstar so spät erkannt hat das es nun nicht mehr zulasern ist, meine ich, ihr solltet den aa wechseln!!
ich wünsche dir, renate alles, alles gute,
liebe grüße an herbert, den fleißigen schreiber,
laßt von euch hören
maren

Re: Geschichte

KAtharina, Sonntag, 19. Juni 2005, 11:38 (vor 6857 Tagen) @ Herbert und Renate

Hallo ihr Beiden!
Es gibt auch noch andere tropfen wie z.b. pillocarbin (keinen ahnung ob ich das jetzt richtig geschrieben habe), welche nicht zur Glaucombehandlung eingesetzt werden und die Pupille wieder verkleinern. Bei mir hat man Anfangs auch versucht meine pupille nach zahlreichen OPs mit einer tropfenkur wieder beweglich zu bekommen, aber es war sinnlos. mit Tropfen wir sie größer und kleiner, aber sie stellt sich dann auf einen bestimmten punkt ein und so bleibt sie. Nach den ersten OPs hatte ich ds Problem, und nach über einem Jahr fing sie wieder von alleine an, sich unmerklich im mm-bereich zusammenzuziehen, und ich war glücklich. Dann kamen die nächsten beiden OPs und seit dem ist nichts mehr zu machen. Ich habe dann auch noch auf das pillocarbin allerfisch reagiert, mir wurde schlecht, Kopfschmerzen und ich habe nur noch s/w gesehen.
Erkundigt Euch doch mal nach anderen tropfen, falls es Probleme mit den Glaucomtropfen gibt.
Alles gute für Euch
KAtharina

Re: Geschichte

Renate, Sonntag, 19. Juni 2005, 20:36 (vor 6857 Tagen) @ KAtharina

Hallo KAtharina,

ich bin Renate, die Frau von Robert, der hier im Forum bereits berichtet hat.
Das Wirkstoff zur Pupillenverengung heißt Pilocarpin. Ich möchte Dich aber folgende seltene aber schwere Nebenwirkung von Pilocarpin hinweisen:
"In extrem seltenen Fällen Gefahr einer Netzhautablösung bei disponierten Personen (z.B. hohe Myopie, bekannte Netzhautdegenerationen). Deshalb sollte vor der erstmaligen Verordnung von Pilocarpin bei allen Patienten eine Netzhautuntersuchung erfolgen und bei disponierten Personen während der Behandlung eine regelmäßige Netzhautuntersuchung erfolgen. Disponierte Patienten sollten zuvor über typische Symptome einer Netzhautablösung aufgeklärt werden." (Quelle: Fachinformation zu Pilocarpol 1% SI, aber so oder ähnlich auch bei anderen Mitteln beschrieben).
Roberts Netzhautablösung ereignete sich kurz nachdem er neue Augentropfen (Pilocarpin + Timolol) zur Drucksenkung verordnet bekam. Aber keinerlei Hinweis auf die Gefahr und auch hinterher keinerlei Zusammenhang zwischen Augentropfen und Netzhautablösung von den Ärzten anerkannt.

Liebe Grüße
Renate

Re: Geschichte

KAtharina, Montag, 20. Juni 2005, 09:05 (vor 6856 Tagen) @ Renate

Hallo Renate und Robert!
Es ist ja immer sher schön solche Nebenwirkungen im Nachhinein zu erfahren. Mir hat man die tropfen trotz mehrfacher NH-Ablösung bedenkenlos ins Auge geschüttet, einen Beipackzettel habe ich nie beim AA gesehen. Abgesetzt wurde das ganze dann wegen der absoluten Unverträglichkeit. Es gibt wohl auch eine Pille sowie mehrere Antiallergika und Kopfschmerztabletten, die man nicht bei Augendruckproblemen (hat man ja eh meist nach NH-OP) nehmen darf, und keine weist einen darauf hin.
Ich wünsche Euch alles gute,
KAtha

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