Ist der Austausch der Silikonölblase riskant?

Hallo,
ich habe unfallbedingt seit meinem 10. Lebensjahr eine Netzhautablösung, die mit einer Silikonölblase operativ behandelt wurde. Leider konnte meine Sehfähigkeit dadurch nicht erhalten bleiben, aber immerhin konnte ich mein Auge behalten.
Nun hat bei einer Routineuntersuchung meine Augenärztin festgestellt, dass diese vor ca. 40 Jahre eingesetzte Silikonölblase kaputt ist und ausgetauscht werden muss.
Bei der Voruntersuchung am Uniklinikum Halle wurde mir allerdings von der Augenärztin erklärt, dass das zu riskant sei und deshalb eine Prothese eingesetzt werden müsste. Sie sprach von dem Risiko einer sympathischen Ophtalamie. Ich habe das gegoogelt, das Risiko beträgt 0,1 %.
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Austausch der Silikonölblase?
Ich werde mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen, hatte bisher noch nicht die Kraft dafür.
Liebe Grüße
Sonja

Was genau ist denn mit "kaputt" gemeint? Hast du da mal nachgefragt? Ich kann mir darunter gerade gar nichts vorstellen.

Bei mir wurde das Öl einmal ausgetauscht. Das war nicht problematischer als die anderen Operationen. Gewisse Risiken gibt es bei solchen Operationen natürlich immer.

Meine Augenärztin hat bei der Untersuchung festgestellt, dass das Silikonöl frei in meinem Auge "schwimmt" und die Gefäße blockiert, weshalb ich einen viel zu hohen Augendruck hatte. Dieser konnte mit Augentropfen gut gesenkt werden.
Und meine Augenärztin meinte eben, dass die Silikonölblase defekt ist und ausgetauscht werden muss.
Leider hat eben die Augenärztin in der Uniklinik Halle nur mein "funktionsloses" Auge gesehen und meinte deshalb, dass wenn die Augentropfen nicht mehr genug wirken, eine Prothese eingesetzt werden müsste. Mich hat das sehr entsetzt und auch meine Augenärztin hier in Leipzig war sehr überrascht.
Aber bei Dir haben die ÄrtzInnen nicht von dem Risiko gesprochen, dass dann auch das gesunde Auge erblinden könnte (sympathische Ophtalamie)?
Viele Grüße
Sonja

Hallo Sonja,

ich bin mir nicht sicher, ob ich die Erklärung deiner Ärztin richtig verstehe.
Das Silikonöl wird ja ohnehin "frei" ins Auge eingefüllt.
Kann es sein, dass bei dir Öl irgendwohin gelangt ist, wo es nicht sein sollte - z.B. in die Abflusswege des Kammerwassers?
Das würde dann auch den hohen Augendruck erklären. Möglicherweise muss dann operiert werden, um diese Wege wieder frei zu machen.

Über die Risiken wurde ich vor jeder OP aufgeklärt, aber das Risiko einer sympathischen Ophtalmie wurde nicht stärker betont als alle anderen Risiken (Endophtalmitis etc.). Trotzdem war es für mich gar keine Frage, ob die OP durchgeführt wird oder nicht, da es ja um den Erhalt der verbliebenen Sehkraft ging.

Ich würde den Ärzten in deinem Fall eher die Frage stellen, ob es anatomische Gründe gibt, warum ein Erhalt des Auges nicht angestrebt werden kann oder sollte. Ich würde aber auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen. Manchmal wollen Chirurgen auch eine bestimmte Vorgehensweise durchsetzen, weil sie sich etwas anderes nicht zutrauen. Dann ist der Gang in ein anderes Krankenhaus vielleicht die bessere Wahl.

Ich hoffe, du findest gute Antworten!

Liebe Grüße
Annie

Hallo Sonja,

ich bin mir nicht sicher, ob ich die Erklärung deiner Ärztin richtig verstehe.
Das Silikonöl wird ja ohnehin "frei" ins Auge eingefüllt.
Kann es sein, dass bei dir Öl irgendwohin gelangt ist, wo es nicht sein sollte - z.B. in die Abflusswege des Kammerwassers?
Das würde dann auch den hohen Augendruck erklären. Möglicherweise muss dann operiert werden, um diese Wege wieder frei zu machen.

Das wär unlogisch, einmal im Trabekelwerk kann das Öl leider nicht mehr entfernt werden.

Hallo Sonja,
das Öl emulgiert mal irgendwann und wird dann normalerweise ausgetauscht.
Warum das bei Dir ein Problem sein soll verstehe ich nicht, ich rate Dir dringend zu einer 2. Meinung.

Vielen Dank euch für die Antworten!
Sie machen mir Mut, dass es nicht automatisch zu einer Prothese kommen muss.
Und ich hole mir auf jeden Fall eine zweite Meinung, wollte nur erst Erfahrungen hier lesen, damit ich ein bisschen besser gewappnet bin.
Zuerst lasse ich mir jetzt aber nochmal die Unterlagen der Uniklinik Heidelberg schicken, damit ich auch weiß, was damals genau gemacht wurde.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde ein Silikonring um mein Auge gelegt, damit die Netzhaut wieder an das Auge gedrückt wird. Ich war damals aber noch Kind bzw. Teenager und weiß das nicht mehr so genau.
Auf jeden Fall ist Silikonöl da, wo es nicht sein soll und verschließt tatsächlich die Gefäße am Auge, weshalb das Kammerwasser nicht abfließen kann und der Augendruck zu hoch ist.
Die Augentropfen senken zwar den Augendruck gut, haben aber auch starke Nebenwirkungen, weshalb ich sie nicht ewig nehmen möchte.

Dann hast du eine Cerclage um das Auge.
Das Problem ist, selbst wenn das Öl entfernt oder getauscht wird, hilft das deinem Augendruck nicht mehr.
Das was einmal im Trabekelwerk hängt und es verstopft bekommt man da nicht mehr raus.
Das Problem habe ich seit vielen Jahren.
Mich hat Meditation gerettet und den Augendruck gesenkt, so dass ich nur noch 1 x morgens tropfen muss.

--
Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.

Ja das Stresslevel beeinflusst den Augendruck natürlich auch...
Ich werde mir eine zweite Meinung holen und vielleicht sagen die mir auch, wo überall das Silikonöl im Auge rum schwimmt. Im Moment habe ich nicht das Gefühl, gut informiert zu sein.
Vielleicht fange ich dann wieder mit Yoga an, das hilft mir auch immer Stress abzubauen. :-)

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