Vorstellung Sabine4716

Sabine4716, Dienstag, 22. November 2016, 12:05 (vor 2712 Tagen)

Hallo, liebe "Netzis",
ich bin eine "Neue", 47 Jahre.
Am 25.10.16 wurde bei mir im rechten Auge eine Netzhautablösung erkannt und am gleichen Tag in einer Augenklinik operiert. Es wurde eine Pars-plana-Vitrektomie durchgefĂŒhrt, die Netzhaut angelasert und spĂ€ter das Gas eingefĂŒllt. Position halten- ca.14 Tage; na, ihr kennt das.
In der Nachuntersuchung nach 14 Tagen in der Klinik "fiel ich aus allen Wolken", als der Chefarzt mir offerierte, dass ich 5 Tage spĂ€ter wieder alles machen könne. Meine Nachfragen nach lesendem Arbeiten, Auto fahren, Blasinstrument spielen, Fitnessstudio- auch Gewichte heben- beantwortete er alle mit "Das können Sie ohne EinschrĂ€nkungen ab nĂ€chste Woche wieder alles machen." "Ach, ja und in 1-2 Jahren haben Sie mit 80-90%iger Wahrscheinlichkeit den Grauen Star." (Vielleicht hat er recht, aber die Art und Weise der Aussage war einfach nur schwer sachlich). Ich kam jedenfalls nicht mehr dazu zu fragen, wieso ich Wellen sehe und grĂ¶ĂŸere Schatten und ein unsicheres Raumsehen habe... Dass das Auge ab und an schmerzt/ drĂŒckt, gerötet bleibt, es beim BĂŒcken sich wie Druckaufbau anfĂŒhlt...
Drei Tage spĂ€ter dann bei meinem Hausaugenarzt fand ich dann zum GlĂŒck wieder einen verstĂ€ndigen, empathischen Arzt, dem von sich aus klar war, dass bestimmte TĂ€tigkeiten einfach noch nicht gehen bzw. gehen können. Er bescheinigte mir auf dem operierten Auge zwar 70% Sehkraft, was wohl ganz gut ist nach so kurzer Zeit, aber er entschied dennoch, dass eine weitere 14tĂ€gige Krankschreibung nötig ist. Ansonsten sprach er allgemein von "Geduld haben und Schonung"- eben auch was das Wellen-, Schatten- und Raumsehen, Lichtempfindlichkeit betrifft.
GlĂŒcklicherweise habe ich euer Forum gefunden und mich in einigen Dingen durch eure EintrĂ€ge auch immer wieder bestĂ€tigt gesehen und hilfreiche Tipps entnommen.
Danke, dass es euch gibt.
Liebe GrĂŒĂŸe
Sabine4716/ eigentlich auch: Bine

Vorstellung Sabine4716

Ute M @, Berlin, Dienstag, 22. November 2016, 14:22 (vor 2712 Tagen) @ Sabine4716

Hallo Bine,

willkommen im Forum! Ich bin ebenfalls 47 und hatte vor zweieinhalb Jahren ebenfalls infolge einer NHA eine PPV mit Gas und Cerclage. Und ich bin ebenfalls sprachlos, was das bei Dir fĂŒr ein Chefarzt war in der Klinik! Hoffentlich hat er Dich „nur“ mit einer anderen Patientin verwechselt 
 Also natĂŒrlich darfst Du noch keinesfalls „alles machen“. Hast Du sicher auch schon recherchiert hier und anderswo. Ganz wichtig: keine Anstrengungen! Vor allem keine Hebungen, bitte Finger weg von den Gewichten. Ich (untrainierter Sportmuffel, 1,75 m groß, 67 kg) durfte im ersten Jahr nach der NHA nicht mehr als 3 kg heben, jetzt liegt mein Limit, und zwar fĂŒr immer, bei 5 kg. Vielleicht wird Dir ja mehr zugestanden, wenn Du sportlich bist - spĂ€ter. Man spĂŒrt einen gewissen Druck oder Zug im operierten Auge, wenn man sich beim Tragen dem kritischen Gewicht nĂ€hert, aber bitte nicht austesten! Und Schonung in jeder Hinsicht: keinen Stress, möglichst wenig lesen, dafĂŒr Spazierengehen und in die Ferne gucken (UV-Sonnenbrille!) usw. Man hat so zweifellos viel Zeit zum Nachdenken, ob das nun gut oder schlecht ist 


Dass Du noch Schmerzen hast, auch wenn die Heilung normal verlĂ€uft, ist aus meiner Sicht nicht ungewöhnlich. Immer vorausgesetzt, dass Dich Dein Hausaugenarzt regelmĂ€ĂŸig untersucht, war bei mir in den ersten sechs Wochen jeden Montag der Fall (und solange war ich auch krankgeschrieben). Das mit den Sehstörungen, Wellen und Schatten usw., da musst Du wirklich Geduld haben, denn da bessert sich noch einiges in der nĂ€chsten Zeit, das kann bis zu einem Jahr dauern. Vor allem muss sich das Gehirn auf das neue „SichtverhĂ€ltnis“ einstellen, und dann blendet es nach und nach die meisten Störungen einfach aus. Außerdem gewöhnt man sich, ehrlich. Sogar die 70 % könnten sich noch steigern, theoretisch. Also halte durch :-)

Mit dem Grauen Star hatte der Chefarzt wirklich Recht, dass es sehr viel wahrscheinlicher fĂŒr uns ist, ihn in der angegebenen Zeitspanne zu kriegen als nicht, da durch den entfernten Glaskörper der Augapfel nicht mehr ganz prall ist sozusagen und dadurch auch die Linse nicht mehr ganz so unter Spannung steht und schneller „schrumpelt“. War bei mir nach knapp zwei Jahren fĂ€llig z. B. Aber keine Angst, die Katarakt-OP ist nahezu schmerzfrei, kein Vergleich mit der PPV jetzt.

Dann drĂŒck ich Dir die Daumen, dass die Heilung bei Dir weiter so vorangeht wie bis jetzt, und lass Dich ruhig noch krankschreiben, wenn man Dir das anbietet - so schnell man auch zurĂŒck möchte in die NormalitĂ€t, Ungeduld zahlt sich gerade jetzt echt nicht aus.

Viele GrĂŒĂŸe

Ute

Vorstellung Sabine4716

Rudi @, Dienstag, 22. November 2016, 15:48 (vor 2712 Tagen) @ Ute M
bearbeitet von Rudi, Dienstag, 22. November 2016, 16:01

Hallo,

@UteM
Dass man in den ersten Wochen nach der Behandlung auf Heben/Tragen sowie Lesen verzichten soll, dem stimme ich zu, doch halte ich die Aussage, dass man spĂ€ter nicht mehr mehr als 5Kg heben darf fĂŒr zu allgemein.
Außerdem finde ich 5Kg als max. Gewicht schon sehr tief gegriffen, denn wenn man dies befolgt, dann darf man ja in seinem Alltag so gut wie NICHTS mehr tragen, denn 3x 1,5L Mineralwasser liegen dann ja schon knapp an der Gewichtsgrenze.
Man sollte beachten, dass man keine ruckartigen Hebebewegungen macht, d.h. wie sie z.B. ein Gewichtheber beim sogenannten "Reisen" tut, doch normales Anheben gewisser GegenstĂ€nde machen nach Aussage meines Augenarztes nichts aus und ich könne mein Leben nach wie vor ohne EinschrĂ€nkungen weiter fĂŒhren.

Wieso soll man denn deiner Aussage nach, nicht mehr als 5Kg anheben?
Wie ist denn der Zusammenhang zwischen dem Heben und der Netzhaut?
Meinem VerstÀndnis nach, ist hier hauptsÀchlich der Glaskörper und der daraus resultierende Zug auf die Netzhaut verantwortlich, doch da der Glaskörper durch die PPV ja entfernt wurde, ist diese Gefahr ja eliminiert.

WĂŒrde ich nach meiner beidseitigen NHA sowie nachfolgenden PPV nicht mehr mehr als 5kg heben dĂŒrfen, wĂ€re ich in meinem bisherigen Beruf nicht mehr arbeitsfĂ€hig und hĂ€tte umschulen mĂŒssen.
Doch laut meinem Augenarzt wie auch nach Aussage meines Operateurs wĂ€re dies nicht nötig und ich könne meinen Beruf, in dem ich immer wieder auch schwere Dinge tragen muss, weiter ausĂŒben.
WĂ€re ich in meinem jetzigen Beruf arbeitsunfĂ€hig, hĂ€tte ich von einem der Ärzte dies bescheinigt bekommen mĂŒssen, doch wie gesagt, waren beide der Ansicht, dass ich keine EinschrĂ€nkungen durch die Op hĂ€tte und es somit keinen Grund fĂŒr eine Umschulung gĂ€be.

So ĂŒbe ich meinen Beruf nun seit 2,5 jahren wieder voll aus und bisher waren alle Folgeuntersuchungen ohne Befund, d.h. die Netzhaut hĂ€lt.

Ich denke, man sollte sich an dieser Stelle nicht zu verrĂŒckt machen.
Klar, eine gewisse Vorsicht ist gerechtfertigt, doch man sollte dennoch LEBEN und wenn man mal in diesem Leben etwas anheben muss, was mehr wie 5Kg wiegt, dann ist das sicherlich zu vertreten.

Und auch auf Anstrengungen achte ich nicht sonderlich, denn wenn ich mich nicht mehr anstrengen dĂŒrfte, wĂ€re ja jeglicher Sport tabu und ich wĂŒrde auseinander gehen wie ein Hefeteig.
So habe ich mich in den ersten Monaten nach der Op wirklich geschont, doch mittlerweile fahre ich wieder Fahrrad und erklimme dabei auch Berge, d.h. eine gewisse Grundanstrengung hat bei mir bisher keine negativen Folgen gehabt, man solls jedoch nur nicht ĂŒbertreiben (d.h. ich erklimme nun keine Berge wie bei der Tour de France).
Auch achte ich darauf, beim "großen GeschĂ€ft" auf dem WC möglichst nicht stark zu pressen, denn dieser Druck kann sehr wohl sich auf die Netzhaut ausĂŒben, das hat mir auch mein Augenarzt mit so auf den Weg gegeben.

@Sabine4716
Was die Wellenlinien usw. angeht, das hatte ich nach meiner OP auch und auch der Seheindruck war irgendwie "komisch".
Das kann eine ganze Zeit noch andauern, denn wie oben schon erwÀhnt wurde, muss sich das Gehirn erst an die neue Situation gewöhnen.

WĂŒnsch dir fĂŒr die Zukunft alles gute.
Gruß Rudi

Vorstellung Sabine4716

Ute M @, Berlin, Dienstag, 22. November 2016, 17:20 (vor 2712 Tagen) @ Rudi

Hallo Rudi,

mit dem FĂŒnf-Kilo-Limit waren sich bislang alle AugenĂ€rzte bei mir einig, das mĂŒsste also stimmen ;-) Einen hab ich nĂ€mlich versucht, auf mehr raufzuhandeln, und der bat mich, nach kurzer Musterung, bei dem Limit zu bleiben. Aber ich sagte ja, dass das bei mir so ist, denn soweit ich weiß, wird das Limit nach GrĂ¶ĂŸe/Gewicht/Kondition und sicher auch Geschlecht ausgerechnet. Und ich war ehrlich gesagt schon vor der NHA nicht gerade Arnold Schwarzenegger :-P Nur dass man frĂŒher nicht mehr riskiert hat als Muskelkater oder 'ne Zerrung. Warum es bei Belastung an der Netzhaut zieht, auch wenn unsere Glaskörper raus sind, kann ich auch nicht sagen, aber ich merk's wirklich am Auge und riskier nix. Es diszipliniert auch - hĂ€tte frĂŒher nie gedacht, dass man mit 3,5 kg GepĂ€ck fĂŒnf Tage verreisen kann! NatĂŒrlich beneide ich Dich von Herzen, dass Du mehr tragen darfst und kannst. DafĂŒr vermisse ich den Sport nicht, d. h. ich mach tgl. 20 Min. den einschlĂ€gigen Gymnastik-Kram, wobei ĂŒbrigens das grĂŒne Theraband das Höchste der GefĂŒhle ist, wenn man auf 5 kg limitiert ist. Sagt der Physiotherapeut. Aber immerhin. Und jedenfalls stimmst Du mir ja zu, dass man in den ersten Wochen nach der OP krĂ€ftemĂ€ĂŸig absolut den Ball flach halten sollte; wenn man spĂ€ter dann wieder mehr machen darf, umso besser ...
Ich frag lieber nicht, wie viele Kilos Du darfst, sonst verzweifel ich an der Ungerechtigkeit der Welt (nee, Spaß!).

Viele GrĂŒĂŸe

Ute

Vorstellung Sabine4716

KAtharina @, Camburg/ThĂŒringen, Mittwoch, 23. November 2016, 11:00 (vor 2711 Tagen) @ Rudi

Guten Morgen,

die 5 kg Regelung kenn ich so auch nicht, mir wurde gesagt tendenziell um die 10 kg, mehr bitte nicht.
Denke mal Dein AA wollte auf Nummer sicher gehen.

Ich merke bis heute wenn ich etwas zu schweres Hebe ein Ziehen im linken Auge.

Wichtig ist wie schon hier erwÀhnt, wie man hebt.

Und ich finde das Risiko nicht eliminiert, wenn das Partnerauge noch einen Glaskörper hat...
Lieber etwas zu vorsichtig als dann der Katzenjammer.

--
Liebe GrĂŒĂŸe
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht


Vorstellung Sabine4716

K.H. @, Dienstag, 22. November 2016, 18:33 (vor 2712 Tagen) @ Ute M

Hallo,

ich verweise auf meine persönliche Meinung zum Heben schwerer Gewichte, die ich zu dem Thema schon frĂŒher geĂ€ußert habe.

http://www.forum.netzhaut-selbsthilfe.de/index.php?id=37897

Liebe GrĂŒĂŸe

Vorstellung Sabine4716

tom_hwi @, Wismar, Dienstag, 22. November 2016, 15:42 (vor 2712 Tagen) @ Sabine4716

Hallo Bine,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum bei den "Netzis". Meine 3. OP liegt mittlerweile fast 3 Monate zurĂŒck. Es hat sich in der Zeit sehr viel getan an meinem operierten Auge (Vitrektomie und Gas).
Bis jetzt hat sich die Sehleistung deutlich gebessert. Im Nahbereich ist es schon ziemlich scharf. Bloß die Verzerrungen stören. Das Bild ist irgendwie gestaucht und gewellt. Im Fernbereich ist es noch unscharf, was aber hoffentlich ein neues Brillenglas, das demnĂ€chst fĂ€llig ist, noch verbessert.
Aber wie schon oft gesagt, die Heilung dauert 6 Monate- 1 Jahr. Ich nehme zur UnterstĂŒtzung 3* tĂ€glich Heidelbeerextraktkapseln, die es bei Amazon zu kaufen gibt.

Gruß Tom

Vorstellung Sabine4716

Sabine4716, Dienstag, 22. November 2016, 16:28 (vor 2712 Tagen) @ tom_hwi

Hallo Ute, Tom und Rudi,

schön, dass ihr geantwortet habt und Dankeschön fĂŒr das herzliche Willkommen und die Zuversicht, die ihr ausdrĂŒckt. Ja, das Wichtigste ist wohl weiterhin Geduld und Zuversicht.
Im Forum hatte ich auch immer schon gelesen, dass man bestimmte AktivitĂ€ten auf "spĂ€ter" verlegen sollte (manches eventuell auch ganz sein lassen sollte), um so schockierter war ich dann eben auch ĂŒber die Bemerkungen des Chefarztes einer Berliner Klinik.
Es stimmt schon, dass ich jetzt viel Zeit zum Nachdenken habe. Daher kommen dann auch die Fragen zu dem was ich "vorher" gemacht habe,.... ob das sooooo auch wieder durchfĂŒhrbar ist. Ihr habt da auch schon Erfahrungen und wisst wie weit eure Belastungsgrenzen sind. Wahrscheinlich muss da jeder fĂŒr sich auch schauen, was möglich und "ungefĂ€hrlich" ist. Ganz sicher werde ich im Studio, wenn ich wieder gehen darf, nicht die 25-30 kg auflegen, sondern es ganz langsam angehen; aber da muss ich erstmal ankommen. Und ehrlich: im Moment ist tatsĂ€chlich noch so, dass ich am Druck im Auge spĂŒre, wenn mir eine Wasserflasche zu schwer ist;). Auf der einen Seite dann gut, wenn das Auge mit einem "redet" und stopp anzeigt;).
Das mit dem Heidelbeerextrakt hatte ich auch schon irgendwo gelesen. Was hat der hier fĂŒr eine Wirkung?

Viele GrĂŒĂŸe Bine

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