niederer Augendruck nach OP's

Margit, Mittwoch, 18. April 2007, 18:06 (vor 6226 Tagen)

Meine Mutter (84) hat nach mehreren Ops Februar/März 07(misslungener Katarakt, Netzhautablösung, Glaukomanfälle) einen immer weiter sinkenden Augendruck, derzeit 6, zudem ist die Kunstlinse mit Membran an Pupille angewachsen, durch stündliche Kortisontropfen soll sich diese auflösen, im Auge ist noch Silikonöl, das in 3 Wochen abgelassen werden soll. Kennt jemand Möglichkeiten, den Augendruck wieder anzuheben> Akkupunktur> Oder anderes> Wie weit darf der absinken, was kann man machen>
Woher kommt der langsame Rückgang> Vor 4 Wochen 12, dann 2 Wochen 8, jetzt 6, obwohl Erholung des Auges einsetzen müsste>
Danke für Antworten.
Margit


Re: niederer Augendruck nach OP's

mice, Mittwoch, 18. April 2007, 19:05 (vor 6226 Tagen) @ Margit


Als Antwort auf: niederer Augendruck nach OP's von Margit am 18. April 2007 18:06:53:


Hallo Margit,

Zunächst mal zum Augen Innendruck, es gibt jede Menge Mittel, um ihm zu senken, nicht aber um ihm zu erhöhen. Bei mir viele Augen Innendruck bis auf null nach der OP, bei der das Öl entfernt wurde. Sowas zieht eine Anstrengung der Aderhaut nach sich, da diese sehr stark durchblutete Gefäße enthält die nun keinen entsprechenden Gegendruck mehr haben. Ich kann euch nur raten, das Öl auf gar keinen Fall entfernen zu lassen, solange der Augeninnendruck nicht deutlich über 10 liegt. Da sich im Auge deiner Mutter Silikon Öl befindet, braucht ansich nur sehr wenig Kammerwasser gebildet werden um den Augeninnendruck zu normalisieren. Genau diese Bildung von Kammerwasser scheint bei deiner Mutter nicht mehr zu funktionieren. Das Öl wirkt einem Kollabieren des Auges aber entgegen, davor zumindest muss man keine Angst haben. Es ist durchaus möglich, dass sich der Augeninnendruck im Laufe der Zeit wieder etwas erholt. Bei mir sind es bei der letzten Messung immerhin schon wieder 3 mmGH gewesen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ;-)

Für den sinkenden AugenInnendruck kann durchaus auch die Fibrin-Bildung verantwortlich sein. Eventuell sind da kleine Kapillare verklebt. Die Verklebung des Implantats mit der Pupille ist eine unangenehme Sache, weil sie dazu führen kann, dass die Pupille starr bleibt, sich also keinen Lichtverhältnissen mehr anpasst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass allein die Gabe von Cortison zu einer Auflösung des Fibrins führt.

Alte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, hole mindestens eine zweite Meinung ein und wenn möglich, erspare deiner Mutter eine weitere, wirklich nicht unheftige Operation. Wenn ihr Visus noch einigermaßen, das andere Auge noch fit ist würde ich auf das Entfernen des Silikon Öls verzichten.

Ganz liebe Grüße an deine Mutter und dich
- mice -


Re: niederer Augendruck nach OP's

KAtharina, Mittwoch, 18. April 2007, 19:36 (vor 6226 Tagen) @ mice


Als Antwort auf: Re: niederer Augendruck nach OP's von mice am 18. April 2007 19:05:46:


Schließe mich an, solange der Druck so tief ist würde ich das öl auf keinen Fall entfernen lassen.
Beste Grüße
KAtharina


Re: niederer Augendruck nach OP's

Birgit, Mittwoch, 18. April 2007, 23:56 (vor 6226 Tagen) @ KAtharina


Als Antwort auf: Re: niederer Augendruck nach OP's von KAtharina am 18. April 2007 19:36:24:


Schönen guten Abend,

Nebenwirkung der Kortisontropfen sind: Steigerung des Augendrucks, Vermeidung weiterer Narbenbildung und was für Deine Mutter irrelevant ist, Katarakt Bildung.
Nach meiner Öl Entfernung fiel der Augendruck auch auf 4. Das liegt sicherlich auch an den drucksenkenden Augentropfen die ich davor genommen hab, andererseits aber auch daran, dass das Auge ein bisschen Zeit braucht, bis es wieder so "funktionniert" wie vor dem Öl.

lg Birgit


Re: niederer Augendruck nach OP's

Margit, Donnerstag, 19. April 2007, 21:47 (vor 6225 Tagen) @ mice


Als Antwort auf: Re: niederer Augendruck nach OP's von mice am 18. April 2007 19:05:46:


danke für Eure Tipps und Antworten. Die Ärzte sagen, dass das Öl deshalb bald raus soll, weil in die Vorderkammer auch etwas Öl gekommen ist und das die Hornhaut schädigen könne. Auf jeden Fall gibt es jede Menge Fibrin und Vernarbungen im Auge, und ich dachte auch schon, ob das nicht die Bildung des Kammerwassers hemmt und ob es nicht besser wäre das Fibrin zu entfernen, zusammen mit der Membran an der Pupille, nur dieser so niedere Augendruck macht mir Sorge, weil das Auge ja zusammenfallen kann.
Nach den Ops war er ja immer so sehr hoch und sie hat wochenlang Diamox und senkende Tropfen bekommen. Bei der Entlassung war er dann 12, jetzt im Heilungsprozess wird er niedriger und niedriger, ein Arzt sagte auch, es könne wegen der Membran gar kein Kammerwasser zirkulieren.Danke Margit


Re: niederer Augendruck nach OP's

Wolfram (DD), Freitag, 20. April 2007, 10:49 (vor 6224 Tagen) @ Margit


Als Antwort auf: niederer Augendruck nach OP's von Margit am 18. April 2007 18:06:53:


Hallo Margit,
Das Öl stabilisiert in gewisser Weise das Auge - ich wäre also auch der Meinung, daß zuerst der Grund für den niedrigen Druck geklärt werden müßte. WOBEI - der "normale" Druck liegt zwischen 10 und 20 mm HG, ist aber sowohl individuell unterschiedlich mit allgemeinen Schwankungen von +/- 3-5 mm HG; und hängt auch mit dem Zustand der Hornhaut zusammen. (dünne Hornhaut = zu niedrige Meßwerte! Was mir anfangs als eigentlich unlogisch erschien) Aber das sind nur theoretische Erklärungen, denn die AA rechnen das bei der Messung dagegen.
Die Verklebeung des Implantats mit der Pupille verhindert die Zirkulation des Kammerwassers, d.h. es kann durch die verklebte Pupille nicht nach vorn laufen -> damit wird die Hornhaut nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und wäre somit durch das Öl leichter angreifbar. Ob das der alleinige Grund für den niedrigen Druck ist> Und woher kommt das Fibrin> Da muß es Blutungen gegeben haben>
Es wird also schwierig sein, hier zu raten.
Dir und Deiner Mutter alles Gute und herzliche Grüße
Wolfram


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