Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Ute, Donnerstag, 16. August 2007, 11:26 (vor 6104 Tagen)

Ich habe heute mal eineFrage zur Narkose bei der Augen-OP.
Die erste Narkose, als die NHA festgestellt wurde und das Öl reinkam, wurde unter Vollnarkose gemacht, die OP hat angeblich auch recht lange gedauert. Die Narkose an sich habe ich sehr schlecht vertragen, mir war es hinterher zwei Tage lang übel, konnte nichts essen.
Als im Juni dann das Öl rausgemacht wurde, sagte man mir im KH, daß das nur mit Lokal-Anästhesie gemacht wird, weil es nicht lange dauert und nur ein kleiner Eingriff ist. Ich hatte zwar etwas Angst davor, aber außer der Betäubungsspritze, die wirklich unangenehm war, war das kein Problem. Ich habe auf dem Auge überhaupt nichts gespürt und auch während der OP nichts gesehen (Anfangs habe ich gar nicht gemerkt, daß die schon angefangen haben zu operieren). Mir ging es hinterher prima, vor allem war mir nicht schlecht.
Als sich zwei Wochen später die NH wieder ablöste und erneut Öl reinmusste, habe ich es dann auch mit Lokalanästhesie machen lassen. Und das habe ich als furchtbar empfunden. Ich habe auf dem Auge zu Beginn der OP Schatten gesehen, also habe ich gesehen, als der Operatuer zu schneiden angefangen hat, und ich habe vom ersten Schnitt an Schmerzen gehabt. Lt. Operatuer ist das ganz normal, da sich der Bereich des Auges nur schwer vollständig betäuben lässt. Aber bei der vorherigen OP hat es doch auch geklappt. Auf jeden Fall hätte ich während der OP vor Schmerzen in die Luft gehen können, hatte teilweise ziemlich Panik wegen dem Tuch über dem Gesicht und man muß ja ruhig liegen bleiben. Sie haben mir zwar während der OP immer wieder Betäubungstropfen ins Auge getropft, aber gebracht hat das so gut wie gar nichts.
Jetzt habe ich natürlich tierisch Angst vor der nächsten OP. Denn so etwas möchte ich nicht nochmal mitmachen. Kann ich auf einer Vollnarkose bestehen, auch wenn sie im KH sagen, daß bei der Öl-Entfernung normalerweise keine Vollnarkosen gemacht werden> Wie sind eure OP Erfahrungen>


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Meike, Donnerstag, 16. August 2007, 12:02 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute,
ich würde nach Deiner schlechten Erfahrung auch auf jeden Fall auf eine Vollnarkose bestehen. Es wäre sicher nicht hilfreich für die OP wenn Du Ihnen vom OP Tisch springst. Als meine OP anstand, hatte ich auch zuerst die volle Panik, als ich von der Vollnarkose höte war es für mich nur noch halb so schlimm. Mir war auch sehr übel nach der OP und der Kaffee ,Mineralwasser gingen schon auf der Rücktour ihren Weg zurück. Auch später mußte ich einige Male erbrechen und das Auge fing an zu bluten. Die Antwort der Ärztin, wenn es nicht Eimerweise kommt, ist es nicht so schlimm. Sehr beruhigend. Trotzdem würde ich nie eine andere Narkose vorziehen. Lieber einen Eimer mitnehmen. Bin wohl ziemlich feige. Also kann ich Dich sehr gut verstehen, womit ich jetzt nicht sagen will das Du auch feige bist. Gruss Meike


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Wolfram (DD), Donnerstag, 16. August 2007, 13:54 (vor 6104 Tagen) @ Meike


Als Antwort auf: Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Meike am 16. August 2007 12:02:07:


Hm.
Jain!
Das ist z.B. auch ein Grund zur Entscheidung: Vollnarkose oder Lokalanästhesie:
Brech- und Würgereiz während oder nach der OP ist absolutes Gift für die NH!
LG Wolfram

Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Angelika Bonyadi, Donnerstag, 16. August 2007, 12:44 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute, es tut mir leid, dass du bei deiner Lokalnarkose eine so schlimme Erfahrung machen musstest. Ich habe meine erste OP ( im Landeskrankenhaus Feldkirch, Vorarlberg, Österreich) auch nicht in so guter Erinnerung. Es war zwar kein solcher Horror, wie du ihn beschreibst, aber gegen Ende der OP verspürte ich auch Schmerzen und das Tuch über mir verursachte bei mir unangenehme Gefühle. Ich wurde noch weitere vier Male operiert, dann aber an der Universitätsklinik in Innsbruck, wo bis auf eine OP alle von Prof.Kieselbach durchgeführt wurden.( in Feldkirch konnten sie mir nicht mehr helfen)Grund für die OPs war übrigens jedesmal Netzhautablösung. Ich habe so ziemlich das ganze Programm hinter mir, Glaskörperentfernung, Kunstlinse, Gas, Öl und schließlich, nachdem die Netzhaut immer wieder abging, Cerclage.
Wenn ich lese, dass dein Operateur gesagt hat, dass Schmerzen bei der Operation normal seien, weil sich das Auge nicht vollständig betäuben lässt, wundert mich das sehr! Nach meinen Erfahrungen an der Uni-Klinik in Innsbruck ist diese Aussage schlichtweg falsch! Ich wurde nur in Lokaler Narkose operiert. Ich hatte weder Angst noch Schmerzen zu erdulden, war durch das Beruhigungsmittel völlig entspannt, die Betäubungsspritze am Anfang war das einzig Unangenehme, ich habe sie aber nicht schlimmer erlebt als die Spritzen beim Zahnarzt.
Der Operateur versprach mir, dass ich nach der Spritze keine Schmerzen mehr verpüren müsse und so war es dann auch.
Ich würde mich selber als etwa durchschnittlich einstufen, was Schmerzempfindlichkeit und Ängstlichkeit betrifft.
Wenn dir also nochmal jemand erklärt, dass eine Augen-OP ganz ohne Schmerzen nicht möglich ist, bitte sofort wiedersprechen ( du kannst meine Erfahrungen berichten ). Liebe Grüße Angelika Bonyadi / Österreich


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Meike, Donnerstag, 16. August 2007, 13:15 (vor 6104 Tagen) @ Angelika Bonyadi


Als Antwort auf: Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Angelika Bonyadi am 16. August 2007 12:44:46:


Hallo Angelika,
dass klingt ja nicht sehr vielversprechend, dass sich die Netzhaut immer wieder gelöst hat. Ist das immer sehr schnell passiert oder hat es immer einige Wochen gedauert. Welche Gründe wurden Dir dafür genannt > War das Loch besonders groß >
Bei mir wurde auch Gas genommen und das Netzhautloch soll klein gewesen sein. Das Gas war nach knapp 2 Wochen völlig verschwunden.
Gruss Meike


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Angelika Bonyadi, Freitag, 17. August 2007, 20:31 (vor 6103 Tagen) @ Meike


Als Antwort auf: Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Meike am 16. August 2007 13:15:07:


Hallo Meike, habe soeben deinen Beitrag gelesen, hier meine Antwort: Die Abstände zwischen den Ablösungen waren ca. 2 - 4 Wochen lang. Ursache für die erste Operation in Feldkirch war ein Netzhautriss mit beginnender Ablösung. Die Sache begann urplötzlich mit einer drastischen Sehverschlechterung. Am Vormittag war ich noch bei der Arbeit, ich kann mich nur erinnern, dass im äußeren Augenwinkel schwarze Schlieren ( eine Art Spinnennetz) zu sehen war, die ich bis dahin nie wahrgenommen hatte, die mích aber auch nicht erschreckten, da die Sicht ja normal war. Hatte außerdem von Augenerkrankungen bis dahin keine Ahnung. Am Nachmittag desselben Tages bemerkte ich plötzlich, dass ich auf meinem rechten Auge nur noch sehr schlecht sehen konnte. Der Augenarzt, den ich sofort aufsuchte, überwies mich sofort ins Krankenhaus zur stationären Aufnahme. Das Ganze erschreckte mich fast zu Tode, da ich wie gesagt mit meinen Augen außer der Kurzsichtigkeit nie etwas gehabt hatte. Im Krankenhaus wurde ein Netzhautriss und eine beginnende Ablösung festgestellt.
( eine "giftige Sache" nannte es die Ärztin, die mich untersuchte). Am nächsten Tag wurde ich operiert ( Silikonplombe ). Drei Wochen nach der OP ging ich wieder arbeiten. Die Sicht war sehr enttäuschend ( immer noch schlecht und tanzende Mücken vor dem Auge), aber ich hoffte, es würde sich bessern. Nach ca. 2 Wochen Arbeit tauchte im rechten äußeren Augenwinkel ein schwarzer Fleck auf. Ich suchte sofort einen Augenarzt auf ( diesmal einen anderen, auf Empfehlung von Freunden ). Der schaute mir ins Auge, sagte, er könne nichts feststellen, es seien wohl Reste der Blutung, die ich gehabt hatte. Das war ein verhängnisvoller Irrtum. In den folgenden Tagen wuchs der schwarze Vorhang an, ich in meiner Unwissenheit dachte immer noch an Blutungsreste, auch Blitze waren da, die ich aber nicht zu deuten wusste. Kein Mensch hatte mich darüber aufgeklärt, worauf ich achten müsste. Dafür erntete ich heftige Vorwürfe von ebendiesem Arzt, der mich mit beginnender Wiederablösung nach Hause geschickt hatte, ohne mir die notwendigen Informationen zu geben, worauf ich zu achten hätte. Die weiteren Operationen fanden, wie schon gesagt in Innsbruck statt, vor der zweiten OP konnte ich nicht einmal mehr Handbewegungen erkennen, das einzige, das ich noch sehen konnte, waren Lichtreize. Ich denke, dass die Ursache für die wiederholten Ablösungen darin lag, dass die Ablösung beim zweiten Mal so weit fortgeschritten war. Es wurde mir auch so erklärt, dass die Netzhaut, wenn sie zu lange nicht mit Nährstoffen versorgt wird, danach umso schwerer zum dauerhaften Anliegen gebracht werden kann.
Ich denke, wenn ich gleich zu Beginn in die richtigen Hände gelangt wäre und auch genügend Information erhalten hätte, wäre mir vieles erspart geblieben und ich hätte heute sicher mehr Sehkraft auf diesem Auge.
Du schreibst, dass du nur ein kleines Loch in der Netzhaut hattest, das klingt in meinen Ohren nach wenig Komplikationen und gutem Erhalt der Sehkraft.
Jedenfalls wünsch ich dir das, ich hab meine Geschichte so ausführlich erzählt, weil ich das Gefühl habe, dass du Angst hast, dass sich die Ablösung auch bei dir wiederholen könnte. Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute. Angelika Bonyadi

Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Claus, Donnerstag, 16. August 2007, 13:08 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute,
nachdem ich meine erste Augen-OP (Anbringung einer Plombe) in lokaler Betäubung zwar schmerzfrei, aber ansonsten als reine Horrorversion erlebt hatte (da ich auf dem operierten Auge während der OP sah), habe ich bei meiner zweiten OP (Glaskörperentfernung) um eine Vollnarkose gebeten. Absolut problemlos, ich würde nie wieder eine lokale Anästhesie auch nur in Erwägung ziehen.
Gruß
Claus


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Wolfram (DD), Donnerstag, 16. August 2007, 13:21 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute,
Ich bin der gleichen Meinung, wie Angelika! Am Auge dürfte nach den beiden Spritzen wirklich nichts mehr weh tun! Allerdings habe ich schon von mehreren Patienten gehört, daß sie Probleme mit dem Lidspanner hatten. Ich selbst hatte nie Schmerzen bei der OP. Allerdings bekam ich mit dem Tuch und der Wärme auch sehr Probleme.
Eins ist allerdings möglich, daß NACH SEHR VIELEN (!) OPn das Auge tatsächlich nicht mehr vollständig schmerzfrei wird. Aber das als "normal" zu bezeichnen, finde ich unverantwortlich.

Ich habe - bis auf eine - alle meine OPn mit Lokalanästhesie erlebt. Die Anästhesie ist heute so weit, daß man mit Beruhigungsmitteln schon sehr weit sedieren kann. Ich habe eine sehr geringe Schmerztoleranz und auch erheblich Angstprobleme. Aber ich hatte hier immer Glück mit guten Ärzten in der "Vorbereitung".

Das weiteste, an was ich mich zurückerinnere, ist das grelle Licht über mir und Instrumente, die in mein Auge kamen. Da war ich 3 Jahre alt. Es ist eine extreme psychisiche Belastung und richtet in dem Alter Schaden an. Deswegen operiert man z.B. hier in Dresden Kinder grundsätzlich unter Vollnarkose.

Ich denke, Du kannst schon eine Narkose verlangen - aber bie 10-min-OPn wird man das nicht gern tun. a) ist eine Narkose im Prinzip eine gezielte Vergiftung (-> Übelkeit nach der OP) und b) muß bei einer Narkose ein Anästhesist dabei sein. Ich bin aber der Meinung, daß man "kleine" OPn auch so weit sedieren kann, daß man als Patient auch nicht so viel mitbekommt.
Ich habe gehört, daß man die Ölentfernung teilweise schon nur mit Tropfanästhesie macht.
Ich würde die AÄ immer wieder bitten, eine ausreichende Beruhigung/Sedierung zu gewährleisten. Eine Schmerzfreiheit erachte ich einfach als selbstverständlich.
Und ein Arzt, der Schmerzen während der OP als NORMAL bezeichnet, sollte m.A.n. über die Rückgabe seiner Approbation nachdenken!
So hart - und so deutlich! Wir sind nicht mehr im Mittelalter.
Daß es AUSNAHMEN geben kann, ist uns sicher allen klar.
Herzliche Grüße
Wolfram


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Ursula (NRW), Donnerstag, 16. August 2007, 16:51 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo, Ute,
allein aus psychologischen Gründen würde ich nie eine lokale Betäubung in Erwägung ziehen. Was mich allerdings wundert, ist diese heftige Übelkeit bei dir nach der OP. Auch ich habe schon einige lange OP hinter mir, und im Gegensatz zu früher war mir in der jüngsten Vergangenheit eigentlich nicht schlecht. gäbe es denn nicht evtl. die Möglichkeit, mit den Narkoseärzten über eine andere Narkose zu sprechen, die weniger Übelkeit verursacht>
Aber egal, wie, am besten wäre für uns alle, gar keine OP.
Alles alles Gute.
Ursula


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

TanjaM, Donnerstag, 16. August 2007, 21:04 (vor 6104 Tagen) @ Ursula (NRW)

Als Antwort auf: Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ursula (NRW) am 16. August 2007 16:51:09:


Hallo Ute,
ich kann dem nur zustimmen. Ich wurde innerhalb von 2 Jahren 7 mal unter Vollnarkose operiert, bei der ersten war mir auch sterbenselend. Dies habe ich dann bei den weiteren Vorgesprächen dem Narkosearzt erzählt. Daraufhin wurde mir immer schon vor und auch wärend der Narkose ein Mittel gegen die Übelkeit gespritzt. Danach hatte ich keine Probleme mehr. Also lieber vorher daraufhin weise.
Gruß Tanja

Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

maren (rlp), Donnerstag, 16. August 2007, 17:14 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


hallo zusammen,
mein sohn hatte nach der laser und ölfil-op damals einen üblen migräneanfall, dh, er hat komplett drei tage über dem eimer gehangen. die ärzte hat es nicht sehr gestört, es hatte schließlich "nichts" mit dem auge zutun, nach diesen drei tagen haben sie dann eine kinderärztin geholt, die ihn entprechend mit medikament eingestellt hat.
bei der op zum öl entfernen habe ich es dem narkose doc gesagt und er meinte mann könne vorbeugend direkt nach der op, etwas per infusion im aufwachraum gegen eventuelle übelkeit geben, das haben sie dann wohl auch gemacht und es war kein problem mehr. der operierende arzt meinte später noch zu mir das jeder eingriff am auge eine migräne auslösen kann. war mir auch neu.
alles gute
maren


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

KAtharina, Donnerstag, 16. August 2007, 18:15 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Also, ich kenn das alles nur bei Vollnarkose, nur auf ausdrücklichen Wunsch wird lokal betäubt. Klar kannst Du auf eine VK bestehen! Schließlich ist es
Dein Auge und Du hast die Schmerzen. Und es gibt auch verschiedenst Mittel zuir VK, so dass man ja mal sehen kann, ob Dir dann noch schlecht ist.
LG KAtharina


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Erika, Donnerstag, 16. August 2007, 18:19 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute,

das ist ja heftig was du erlebt hast. Die Antwort des Operateurs ist nicht nachvollziehbar. Ich habe dir mal aufgeschrieben was unsere Rechtsprechung dazu sagt.

"Der Patient hat ein Recht auf eine adäquate Schmerztherapie und kann dieses Recht einfordern!
Der Arzt, der es unterlässt, starke Schmerzen zu lindern, macht sich gleich nach 3 Paragraphen des Strafgesetzbuches strafbar:

nach § 323c STGB der unterlassenen Hilfeleistung
Nach §§223 und 230 STGB wegen vorsätzlicher und fahrlässiger Köperverletzung durch Unterlassung."

Natürlich kannst du in einem Gespräch mit der Anästhesie deutlich machen das du eine Vollnarkose haben möchtest. Vor allem deine Angst und deine Erfahrungen solltest du unbedingt weitergeben an den Operateur wie auch an den Anästhesisten. Schon die Angst allein verstärkt die Schmerzwahrnehmnung und bedarf einer adäquaten Behandlung vor und während der OP.
Scheue nicht deine Argumente für eine Vollnarkose in dem Gespräch offen darzulegen.

Ich hatte den Fall andersrum. Mir ging es nach einer Kryo in Vollnarkose so richtig schlecht und deshalb habe ich bei Ölentfernung auf einer örtlichen Betäubung bestanden. Es gab eine heftige Diskussion mit der Anästhesistin aber ich habe darauf bestanden und dann auch bekommen. Ich wurde auch nochmal während der OP nachgespritzt, habe gesagt das ich noch Schmerzen hätte, und während wie auch hinterher war dann alles nur super gut.

Ich wünsche dir viel Kraft und sicherlich Mut für deine weiteren Entscheidungen und denke dabei immer an "DEIN" Wohlbefinden!!!!!

Liebe Grüße und einen schönen Abend
Erika:-)


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

M;atthias, Donnerstag, 16. August 2007, 19:06 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


hallo Ute,

derartige Erfahrungungen erschweren natürlich eine weitere OP ungemein.
Ich kenne OP`s unter Vollnarkose und auch bei örtlicher Betäubung. Nach örtlicher Betäubung ist mann/frau schneller wieder auf dem Damm, bei Narkose kann das auch mal länger dauern. Meine Augen-OP`s habe ich unter Vollnarkose in München durchführen lassen. Standard ist dort unter Betäubung, jedoch ist die OP unter Narkose kein Problem. Ich bin kein ängstlicher Mensch, allerdings bei einem Tuch über dem Kopf bekomme ich Atemprobleme, so dass ich OP`s am Kopf oder Hals nur unter Vollnarkose machen lasse. Bei meinem Zimmergenossen wurde die OP unter Betäubung wegen Kreislaufproblemen abgebrochen und wurde drei Tage später unter Vollnarkose nachgeholt.
Eine ähnliche Aussage von einem Operateur kenne ich auch. Bei einer Handoperation hatte ich starke Schmerzen, dann sagte er mir, er hätte gespritzt und das muss reichen und ohne Schmerzen geht´s halt nicht, wobei eine Augen-OP schon noch etwas andres ist.


Liebe Grüße

Matthias


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Ute, Donnerstag, 16. August 2007, 19:35 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Vielen Dank für eure Meinungen.
Ich werde auf jeden Fall vor der nächsten OP mit dem Anästhesisten reden. Es gibt doch z.B. bei Magen-Spiegelungen so Kurzzeit-Narkosen (mein Mann hatte da mal eine, er war eine halbe Stunde weg und dann wieder topfit.) So etwas müsste da doch auch möglich sein. Aber auf jeden Fall werde ich es unter Vollnarkose machen lassen.


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Thomas, Donnerstag, 16. August 2007, 19:43 (vor 6104 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Liebe Ute,
wenn Du sicher gehen willst, ist eine Vollnarkose das Beste. Wenn Du im gleichen Krankenhaus bist, kannst Du dem (der) Narkosearzt(ärztin)sagen, dass Dir schlecht war, Du nichts essen konntest. Die brauchen so etwas als Hinweis, um eine andere "Mischung" anzurühren. Sie können also dosieren und dafür sind Erfahrungen nötig.
Das Schmerzempfinden ist bei uns allen sehr unterschiedlich, d.h. jede lokale Betäubung kann ggf. versagen (das ist eigentlich kaum berechenbar - es gibt eben nur den statistischen Durchschnitt und wenn Du (vielleicht nur an dem Tag) nicht dazu gehörst,...
Eine Vollnarkose kannst Du natürlich verlangen. Mir hat man immer gesagt, dass die Ops hinten am Auge besser unter Narkose laufen (eben weil man nie weiss).
Alles Gute und lieben Gruß
Thomas


Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Rita, Freitag, 17. August 2007, 08:24 (vor 6103 Tagen) @ Ute


Als Antwort auf: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Ute am 16. August 2007 11:26:57:


Hallo Ute,
das ist ja furchtbar, was Du da mitgemacht hast. Ich hatte seit
Mai 2005 fünf OPs und alle unter Vollnarkose (darunter auch zwei Ölentfernungen). Die beiden Ölentfernungen hätte ich unter lokaler Betäubung machen lassen können, ich wollte das aber nicht und es gab da auch gar keine Probleme. Gegen die Übelkeit nach der Vollnarkose kann man was geben, gegen Erbrechen kann ebenfalls was gespritzt, bzw, mit der Infusion gegeben werden.
Erbrechen ist nach der NH OP ganz ganz schlecht. Wichtig ist natürlich, das man sich strikt an die Vorgaben der Narkoseärzte hält, einige Stunden vorher nichts essen oder trinken und absolutes Rauchverbot (bin eh Nichtraucher),
Gruß Rita


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