Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Sonntag, 02. September 2007, 13:28 (vor 6084 Tagen)

Ich bin nach einer Op. in der Augenklinik auf dem Venusberg in Bonn stark beunruhigt und benötige dringend ein paar - hoffentlich positive Rückmeldungen - von Euch Betroffenen. Zum Hintergrund:
Ich bin vor 6 Wochen anl. einer Netzhautablösung in obiger Augenklinik operiert worden. Die Op. verlief erfolgreich, die Vernarbungen sind sehr zufriedenstellend. Es sind jetzt aber verschiedene Probleme aufgetreten, die mich beunruhigen:
- Das Gesichtsfeld des operierten (rechten) Auges ist so stark eingeschränkt, dass ich auf der rechten Seite eher weniger sehe, als ich mit dem linken Auge auf der rechten Seite erkennen kann. (Tunnelblick)
- Der Visus betrug vor der Op. 70, jetzt nur noch 30.
- Ziffern und Buchstaben zerlaufen bei der Betrachtung mit dem operierten Auge. So wandert zum Beispiel beim Betrachten einer "3" der untere Halbkreis nach unten weg und dann aber auch wieder zurück, wobei ich Ziffern und Buchstaben nie scharf umrissen sehen kann, sondern immer mit einem "abgelösten" Randbereich.
- Ganze Zeilen sehe ich in mehr oder weniger starken Schlangenlinien.
- Gegenstände verjüngen sich stark nach oben, wenn ich sie ausschließlich mit dem rechten Auge ansehe. Ein Finger verliert so ca. 1/3 seiner Breite.
- Eine waagerechte Linie sehe ich stark abgeknickt.
- Räumliches Sehen findet nicht statt.
Ich bin 61 Jahre alt, kurzsichtig (ca. 6 Dioptren) und Frühgeburt. Meine Augen lasse ich regelmäßig untersuchen, da mir die Risiken bewusst sind.
Meine Fragen:
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit meinem linken Auge das gleiche passiert>
- Sind die immer noch vorhandenen Narben und Blutergüsse für obige Phänomene verantwortlich> So gibt es einen für mich deutlich sichtbaren "Huckel" auf dem Auge beim Einstich.
- Das gesunde Auge tränt jetzt sehr oft, wenn ich Texte am PC lese. Ist das auf eine Überanstrengung zurückzuführen> Falls ja: kann das zu einer NHA führen>
- Kann man das linke Auge prophylaktisch lasern>
- Was kann ich tun, um den Zustand zu verbessern>
- Was muss ich tun, um den Zustand nicht zu verschlimmern>

Ich danke Euch für ein paar positive Antworten.
Jochen

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

TanjaM, Sonntag, 02. September 2007, 15:57 (vor 6084 Tagen) @ Jochen

Als Antwort auf: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 13:28:47:


Hallo Jochen,
wie bist Du operiert worden, nur gelaser oder hast Du vielleicht Gas oder Öl im Auge, das würde das schlechte Sehen erklären>!

Gruß
Tanja

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Sonntag, 02. September 2007, 15:59 (vor 6084 Tagen) @ TanjaM

Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von TanjaM am 02. September 2007 15:57:05:


es war Gas drin. ist aber jetzt raus.

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Sonntag, 02. September 2007, 17:57 (vor 6083 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 13:28:47:


Hallo Jochen!
Du schreibst:
"- Das Gesichtsfeld des operierten (rechten) Auges ist so stark eingeschränkt, dass ich auf der rechten Seite eher weniger sehe, als ich mit dem linken Auge auf der rechten Seite erkennen kann. (Tunnelblick)"

Wie groß ist dein Gesichtsfeld> Ist es automatisch per Computer gemessen worden mit Schwellenwerten, da ist der Gesichtsfeldwinkel, der ausgemessen wird, oft 30 Grad. Das sind schon mal die wichtigen Stellen im Zentrum unseres Blick- und Gesichtsfeldes, weil natürlich das, was unsere Aufmerksamkeit erregt, fixiert wird und das Sehzentrum erreicht.

Oder ist es manuell-kinetisch vermessen worden>

Das Gesichtsfeld beider Augen zusammen bildet ein ziemliches Oval, wobei sich das Gesichtsfeld beider Augen in der Mitte in einem ziemlich großen Bereich überlappt, so dass in diesem großen Bereich räumliches Sehen möglich ist.

Ein normales GEsichtsfeld (kann im Alter etwas variieren, ich habe irgendwo gelesen, es wird ein klitzekleines bisschen kleiner) hat an der Nasenseite ca. 60 Grad, oben zur Stirn 55 Grad, zur Schläfe 90 Grad, zum Boden ca. 75 Grad (Marke V/4) Lang, Augenheilkunde, S. 425.

Da der überlappende Bereich beider Augen ziemlich groß ist, scheint, wenn ich das richtig verstanden habe, das linke Auge den fehlenden Gesichtsfeldanteil des rechten Auges auszugleichen. Hochachtung an das Sehzentrum ;-)) !


"- Der Visus betrug vor der Op. 70, jetzt nur noch 30.
- Ziffern und Buchstaben zerlaufen bei der Betrachtung mit dem operierten Auge. So wandert zum Beispiel beim Betrachten einer "3" der untere Halbkreis nach unten weg und dann aber auch wieder zurück, wobei ich Ziffern und Buchstaben nie scharf umrissen sehen kann, sondern immer mit einem "abgelösten" Randbereich.
- Ganze Zeilen sehe ich in mehr oder weniger starken Schlangenlinien.
- Gegenstände verjüngen sich stark nach oben, wenn ich sie ausschließlich mit dem rechten Auge ansehe. Ein Finger verliert so ca. 1/3 seiner Breite.
- Eine waagerechte Linie sehe ich stark abgeknickt."

Das Ganze hört sich danach an, dass bei der Netzhautablösung die Macula beteiligt war. Die Macula ist der Bereich des inneren Gesichtsfeldes bzw. der Bereich des schärfsten Sehens. Innerhalb der Macula gibt es noch einmal die Sehgrube, das ist der Bereich mit der besten Sehleistung, hier ist ein Zapfen mit einer Nervenzelle, die zum Sehnerven führt, verschaltet, d.h. optimale Qualität und Auflösung. (Zapfen sind für Farbensehen, Tageslicht vorgesehen; Stäbchen, die in der Netzhautperipherie liegen, für schnelle Bewegungen, Dämmerungs- und Nachtsehen. In der Macula gibt es wenige, dann nach innen überhaupt keine Stäbchen. Und ganz innen gibt es sogar keine blauen Zapfen, das wird aber vom Gehirn überspielt. )
Die Stelle des schärfsten Sehens ist genau das und nur das, was mit der Sehschärfenbestimmung gemessen wird.

Irgendwo habe ich mal gelesen: Je schwerer die Netzhautablösung war, je schwerer die OP, umso länger brauchen die Zellen, um sich zu regenerieren. Da die OP erst sechs Wochen her ist, gibt es da noch einigen Spielraum. Ich bin beispielsweise mit 10 % Visus entlassen worden, er brauchte ca. ein halbes bis Dreivierteljahr nach meiner Erinnerung, um sich auf ca. 60 % zu berappeln.

Diese sich schlängelnden Wellenlinien, Zeilen, Buchstaben, Kleinerwerden von Gegenständen, ich glaube das heißt Micropsien, etc. deuten auch auf eine Maculabeteiligung hin. Die Funktion kann überprüft werden mit dem Amsler-Gitter oder Amsler-Test (Internet, Augenarzt). Wenn man von dem Blatt mehrere Kopien hat, kann man darin sogar einzeichnen, wo man was wie sieht oder nicht, mit Datum versehen und hat so ein Protokoll.

Diese Wellenlinien können wiederum ein Anzeichen für ein Maculaödem sein, eine feuchte oder trockene Maculadegeneration (Spätfolgen Kurzsichtigkeit, Frühgeburt) oder einfach, dass an der Stelle die Funktion gestört ist durch die Netzhautablösung. Vielleicht bessert sich da auch noch etwas.


"- Räumliches Sehen findet nicht statt."
Das ist klar, das Gehirn ist damit überfordert, zwei in der Qualität so unterschiedliche Bilder zusammen zu bringen!


"Ich bin 61 Jahre alt, kurzsichtig (ca. 6 Dioptren) und Frühgeburt. Meine Augen lasse ich regelmäßig untersuchen, da mir die Risiken bewusst sind.
Meine Fragen:
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit meinem linken Auge das gleiche passiert>"

Dazu hat Wolfram DD schon eine Menge geschrieben in anderen Beiträgen: Kann passieren, kann auch nicht passieren.

"- Sind die immer noch vorhandenen Narben und Blutergüsse für obige Phänomene verantwortlich> So gibt es einen für mich deutlich sichtbaren "Huckel" auf dem Auge beim Einstich."
Wo sind die Narben und Blutergüsse denn> Vorne> Bindehaut> Das geht bald weg.

"- Das gesunde Auge tränt jetzt sehr oft, wenn ich Texte am PC lese. Ist das auf eine Überanstrengung zurückzuführen> Falls ja: kann das zu einer NHA führen>"
Es ist eher die Überanstrengung, ich sollte damals, weil wahrscheinlich beim Lesen bzw. Naheinstellung auch die Augen nach innen konvergieren, erst mal einige Wochen nichts lesen und die Augen schonen. Ist über zwanzig Jahre her. Vom Lesen am Rechner gibt es keine Netzhautablösung.

"- Kann man das linke Auge prophylaktisch lasern>"
Lasern ist auch eine OP und jede OP hat ein Risiko, auch Lasern hinterläßt Narben, an denen die Netzhaut zwar sitzt, aber an denen auch nichts mehr gesehen wird - wird vom Gehirn ausgeglichen - und wozu dann einen Effekt setzen, wenn noch alles ok ist> Der Augenarzt wird sich die Augen sicherlich anschauen im Abstand von wenigen Wochen oder Monaten oder vielleicht auch halbjährlich und falles es kleine Veränderungen geben sollte, kann er es mit dir besprechen.

"- Was kann ich tun, um den Zustand zu verbessern>"
Sich an die Regeln halten, die hier auf der Hautpseite der Netzhaut-Selbsthilfe stehen, gesund leben und essen...

So schätze ich die Dinge ein, mal sehen, was die anderen schreiben.

Viele Grüße
rop

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Sonntag, 02. September 2007, 18:23 (vor 6083 Tagen) @ rop


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von rop am 02. September 2007 17:57:24:


Rop, ich danke Dir für die so ausführliche Antwort. Du hast mir damit sehr geholfen. Einige Punkte sind noch offen. Vielleicht führt das noch ein bisschen weiter:

Wie groß ist dein Gesichtsfeld>

Es ist bisher noch gar nicht vermessen worden. Ich kann höchstens sagen, wenn ich geradeaus schaue, sehe ich mit dem rechten Auge am Rande nur die Dinge, die in einem Winkel von etwa 50-60° rechts vor/neben mir sind. Wenn ich mit dem Rad fahre, sehe ich nach unten Nicht mein Vorderrad und nicht die Lenkertasche. Ich fliege sozusagen ohne Bezug zum Boden durch die Gegend. Sehr deprimierend und verstörend. Mit dem gesunden linken Auge kann ich meine Hand noch sehen, wenn sie direkt links neben mir ist (= 270°).

Da der überlappende Bereich beider Augen ziemlich groß ist, scheint, wenn ich das richtig verstanden habe, das linke Auge den fehlenden Gesichtsfeldanteil des rechten Auges auszugleichen.

Nein. Leider nicht. Ich sehe mit dem linken Auge auf der rechten Seite exakt so viel wie mit dem rechten Auge auf der rechten Seite. Die NHA ging von links oben bis fast zur Mitte nach rechts unten. Als ich operiert wurde, sah ich nur noch einen kleinen Streifen rechts oben. Die Ablösung erfolgte 3 Tage nach dem AA-Besuch (erfolgte aufgrund der ersten sichtbaren Blitze).

Ich bin beispielsweise mit 10 % Visus entlassen worden, er brauchte ca. ein halbes bis Dreivierteljahr nach meiner Erinnerung, um sich auf ca. 60 % zu berappeln.

Meinst Du damit die Makula-Zellen oder auch die, die den Tunnelblick auslösen> Meine Befürchtung ist nämlich, dass diese abgestorben sind und ich nie wieder etwas werde sehen können. >>>

Ich bin gespannt auf Deine/Eure Antworten und darf noch einmal Danke sagen.
Jochen

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Montag, 03. September 2007, 18:15 (vor 6082 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 18:23:39:


Hi Jochen,
;-)) etwas kompliziert, das Ganze, ich brauchte auch Jahre, um da durchzusteigen...
Die Netzhaut ist so aufgebaut: In der Peripherie - was dann auch im Gesichtsfeld außen ist - gibt es hauptsächlich Stäbchen, die sind praktisch clustermäßig verschaltet, also eine nicht so hohe Auflösung. Stäbchen sind , wie schon gesagt, für Dämmerungs- , Nachtsehen zuständig und für die Wahrnehmung von schnellen Bewegungen außen (Gefahr, fliegende Bälle, Sport, .... ) , sie unterstützen andererseits auch bei Tag, wenn es nicht so hell sind, die Zapfen, um dann an den dunkleren Stellen kontrastreich und detailreich wahrzunehmen.
Zapfen haben wir drei verschiedene, wie Computerbildschirn, Maximum Empfindlichkeit Rot, Grün oder Blau. Je mehr wir in das Zentrum des Gesichtsfeldes bzw. der Netzhaut vordringen, desto mehr Zapfen und desto weniger Stäbchen gibt es. Die Zapfen sind auch anders verschaltet, in der Sehgrube , wie gesagt, 1 Zapfen zu 1 Nervenzelle zum Sehnerven, also maximale Auflösung, ich glaube, der Bereich ist nur , was war das, 0,3 mm groß. Zapfen sind für das Farben- und Tagsehen verantwortlich.
Stäbchen haben wir ca. 120 Millionen, Zapfen ca. 6. Wieviel von den 6 Millionen dann dichtgepackt in der Sehgrube sitzen, um eine Sehschärfe von 100 Prozent zu bringen, keine Ahnung. Anscheinend brauchen es aber gar nicht sooo viele zu sein.
Direkt neben der Sehgrube in der Macula nimmt der Visus bereits rapide ab, dazu gibt es Grafiken im Internet.

Die Leistung, die mit dem Sehschärfetest gemessen wird, ist immer die der Zellen in der Sehgrube.

Ein gewisses Regenerationspotential ist drin, also mag sich der Visus noch verbessern, aber wenn die Netzhautablösung direkt durch die Mitte ging, wie du ja beschrieben hast, wollen wir mal hoffen, das die Zellen das noch auf die Reihe kriegen.
Dasselbe gilt für die Peripherie, den Tunnelblick, den du beschreibst. Wenn die Zellen nicht zu lange abgehoben waren, können sie noch etwas regenerieren.
Aber andererseits: was dann kaputt ist, ist dann kaputt. Der Körper kann zwar alles mögliche neu bilden, Rhodopsin, es gibt da verschiedene Kreisläufe und eine Vielzahl von Proteinen, die da hergestellt werden, aber wenn beispielsweise die Stäbchen und Zapfen oder die retinale Pigmentepithelschicht degenerieren - das retinale Pigmentepithel ernährt praktisch die Stäbchen und Zapfen - bzw. einen Schaden erlitten haben, weil sie durch die Ablösung zu lange abgehoben waren und nicht versorgt wurden, ist der Körper nicht in der Lage, diese Zellen und das RPE neu zu bilden.

lg rop


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

M;atthias, Montag, 03. September 2007, 19:13 (vor 6082 Tagen) @ rop


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von rop am 03. September 2007 18:15:07:


hi rop

danke für die ausführliche Beschreibung mit Stäbchen und Zapfen usw.
Durch Deinen Beitrag wurde mir nun klar, dass es mit dem Sehen nach meiner NHA nichts mehr werden konnte, da zwischen Ablösung und Op eine Woche verstrichen ist. Stimmst DU da mit mir überein >> Mir wurde nur gesagt, dass die Macula beschädigt ist.

LG

Matthias


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Dienstag, 04. September 2007, 09:40 (vor 6082 Tagen) @ M;atthias


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von M;atthias am 03. September 2007 19:13:52:


Hi Matthias,
kann ich mir auch so vorstellen - eine Woche ohne Blut- und Nährstoffversorgung, ohne funktionierenden Stoffwechsel da in den Zellen ... - ist schon etwas viel!
lg rop


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

KAtharina, Dienstag, 04. September 2007, 19:00 (vor 6081 Tagen) @ M;atthias


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von M;atthias am 03. September 2007 19:13:52:


Hallo Matthias, also nach bereits 6 Stunden Ablösung sterben die Zellen ab.
LG KAtharina


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Wolfram (DD), Sonntag, 02. September 2007, 19:38 (vor 6083 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 13:28:47:


Hallo Jochen,
Es ist schon einiges geschrieben worden - ich möchte das nicht wiederholen.
Da Du schreibst, daß das Gas jetzt raus ist, nehme ich an, daß die OP noch nicht lange zurückliegt.
Die Frage ist auch, ob die Makula beteiligt war, oder nicht; ob die NH schon wieder vollständig anliegt.
Mach Dich bitte erstmal noch nicht verrückt. Es kann sich noch vieles ändern.
Analysiere noch nicht alles, was noch nicht geht - das ist im Moment kein definitiver Befund. Da das Auge durch die OP massiv "geknautscht" wurde, ist erstmal noch kein Stereosehen vorhanden.
Hab erstmal Geduld.
Und das "gesunde" Auge nimmt nun erstmal die Aufgaben mit wahr - da ist es sicher nicht unnormal, daß es da tränt oder andere Reaktionen zeigt. Überanstrenge es bitte nicht.
ich denke, die Zeit seit der OP ist für Schlußfolgerungen wirklich zu kurz.
Es kann sein, daß die NH zu lange ab war; es kann sein, daß die Makula beteiligt war - aber das muß man abwarten.
Ich kann Dir leider im Moment nichts anderes sagen.
Versuche bitte, ruhig zu bleiben.
Herzliche Grüße
Wolfram

Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Sonntag, 02. September 2007, 19:50 (vor 6083 Tagen) @ Wolfram (DD)


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Wolfram (DD) am 02. September 2007 19:38:05:


Ich danke auch Dir, Wolfram.
Ich bin einer der ersten in Bonn gewesen, denen man das 4-5-Wochen-Gas injiziert hat. Seit der Op. sind jetzt 6 Wochen vergangen. Ändert das etwas an Deiner Aussage>
Danke
Jochen


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Wolfram (DD), Montag, 03. September 2007, 09:02 (vor 6083 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 19:50:11:


Hallo Jochen,
Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel eines OA aus Bonn gelesen, der über die Gastamponade mit anderem - nicht dem wohl traditionellen SF6 - berichtete. Dieses Gas soll wohl ölähnliche Eigenschaften haben; also auf Grund des spezifischen Gewichtes bei unterschiedlichen Lagen der NHA günstiger sein = die übliche Bauchlage fällt weg u.a. (Leider finde ich den Artikel nicht mehr).
ICH denke, ab dem Zeitpunkt, ab dem das Gas resorbiert ist, fängt das Auge erstmal an, sich zu "regenerieren". Und das ist bei Dir wohl erst seit 1-2 Wochen der Fall (>)
ICH halte es also für jegliche Prognosen für zu früh!
Vermutlich ist auch nicht "nur" eine Gasfüllung gemacht worden; bestimmt auch eine Cerclage oder Plombe, was ein Grund für die Gesichtsfeldeinschränkung sein könnte. Die schiefen Linien, Zahlen und das unzufriedenstellende Bild könnten von noch nicht vollständig anliegender NH - oder Falten der NH - herrühren.
KÖNNTEN - Konjunktiv!
Aber dazu müßten Deine AÄe eine Meinung haben... Frag bitte mal, ob die Makula in Ordnung ist; wenn ja, sind die Prognosen gut, wenn nein, nicht so... (Stelle des schärfsten Sehens -> siehe Rop´s Beitrag)

Die Gefahr, daß bei Deinem LA ähnliches passiert, liegt wohl statistisch bei 20 - 30%. Aber was besagen Statistiken> WARUM es das Zweitauge auch betrifft, ist eine Frage, die wohl noch nicht richtig geklärt ist. ICH schiebe es auf Überanstrengung - und die dürfte kurz nach der OP des anderen Auges enorm sein.
Daß die Narben und Blutergüsse für die Phänomene verantwortlich sind, würde ICH unbedingt bejahen - und einiges davon müßte noch besser werden.
Prophylaktisches Lasern ist so eine Sache. Man hat es früher oft gemacht, geht aber heute davon ab, da zwar die gelaserte Stelle fest ist - aber die Gefahr, daß es unmittelbar daneben oder völlig woanders zu Rissen oder Löchern kommt, ist groß.
Ich kann Dir nur zu Geduld raten - und dazu, mal Deine AÄ zu "löchern" = die sehen das Auge und die NH.
Herzliche Grüße
Wolfram


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Dienstag, 04. September 2007, 21:14 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 13:28:47:


Zuerst einmal DANKE an alle, die mir so ausführlich geantwortet haben.
Ihr habt mich damit motiviert, noch einmal einen (anderen) AA aufzusuchen.

Dieser hat die Gesichtsfeldbeschränkung gemessen: ich bin auf der ganzen unteren und auf der rechten Seite blind. Obwohl die Netzhaut sich durchaus manchmal erstaunlich gut regenerieren könne, sei es doch in diesem Falle fraglich. Ich werde also wohl damit leben müssen.

Die anderen Makula-Probleme beruhen darauf, dass sich die Netzhaut exakt bis zur Makula gefaltet hatte. Dort ist diese (= die Falte) jetzt deutlich zu sehen. Auch in diesem Fall KANN sich noch eine Verbesserung ergeben. Sie sei sogar wahrscheinlicher als im oberen Fall.

Die Sache sei noch zu frisch, um sie endgültig beurteilen zu können. In 2 bis max 6 Monaten wisse und sehe man mehr.

Resultat (Und zu dem gleichen Schluss seid auch Ihr schon gekommen): ich muss Geduld haben. Und Hoffnung. Und Gelassenheit. Und Realitätssinn. ;-)

Ich fliege jetzt erst einmal in den Urlaub nach Zypern. Dort werde ich mich erholen und möglichst wenig an die Probleme denken und möglichst oft mein Gehirn darauf einstimmen, auch ohne räumliches Sehen zurechtzukommen.

Auf meine Frage, ob das Fliegen zu einer NHA kommen könne, antwortete er skeptisch. Es lägen dazu keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Vermutlich wäre es in den betroffenen Fällen auch dazu gekommen, wenn die/derjenige zu Hause geblieben wäre.

Danke noch einmal.
Jochen


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

KAtharina, Dienstag, 04. September 2007, 21:31 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 04. September 2007 21:14:02:


Hallo Jochen,
nur eben zum Fliegen ohne Panikmache betreiben zu wollen: nur weil es irgendwozu keine statistische Erhebung gibt, heißt es nicht, das es harmlos ist. Ich hatte NHA nach dem Flug, mehrmals, und durch die Fragebögen schätze ich den Prozentsatz der Betroffenen bei dem Thema auf 10-20%. Vor Allem ist ein Zusammenhang mit schwachem Bindegewebe zu sehen.
Wenn Du also dort im Urlaub merkst, dass Du Probleme hast, ab in den nächsten Flieger und nach Dtl.!
Viel Spaß
Katharina


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Dienstag, 04. September 2007, 21:54 (vor 6081 Tagen) @ KAtharina


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von KAtharina am 04. September 2007 21:31:55:


Klar. Sobald ich Probleme habe: ab in die Heimat.
Nur: ich will mich nicht verrückt machen.

und: von welchem Fragebogen sprichst du>

Jochen


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Dienstag, 04. September 2007, 22:11 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 04. September 2007 21:54:53:


Hi Jochen,
Katharina schickt an alle Interessierte Fragebögen zur Netzhautablösung, macht dann eine Statistik draus
lg rop


Fragebogen

Wolfram (DD), Mittwoch, 05. September 2007, 08:26 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 04. September 2007 21:54:53:


Hallo Jochen,
der Fragebogen hat sich etwas auf Katharinas Seite versteckt
<A href="http://www.netzhaut-selbsthilfe.de/index.php>menuid=8&reporeid=30" target="_top[/link]http://www.netzhaut-selbsthilfe.de/index.php>menuid=8&reporeid=30</A>
Einen schönen Urlaub, gute Erholung und herzliche Grüße
Wolfram


Re: Fragebogen

Jochen, Montag, 10. September 2007, 22:25 (vor 6075 Tagen) @ Wolfram (DD)


Als Antwort auf: Fragebogen von Wolfram (DD) am 05. September 2007 08:26:51:


DANKE.
Hatte den Fragebogen nicht gesucht, weil ich mal wieder ganz andere Probleme hatte (siehe Wahrscheinlichkeit einer 2. NHA)
War heute mal wieder beim AA. Hat beide Augen wieder gelasert. Ist sich jetzt ziemlich sicher, dass es nicht wieder zu einer NHA kommen wird.
Er hat prophylaktisch (!) die beiden Teile des bis jetzt gesunden Auges gelasert, bei denen die NH besonders dünn war. Hoffentlich war das ok. Aber so kurz vor dem Urlaub ergreife ich jeden Strohhalm. Der AA sei sehr erfahren und kompetent, sagt man hier im Westerwald. (gequält lächelnd). Das gesunde Auge ist schon mehrfach gelasert und (wie sagt man das>) gekryot worden.
(seufz)
Meine Eltern haben ein Blindenheim geleitet. Ich kenne tausende glückliche Blinde (ernsthaft). Möchte aber dennoch gerne bis zum Lebensende dieses Schicksal Nicht teilen.


Re: Fragebogen

KAtharina, Montag, 10. September 2007, 22:40 (vor 6075 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Fragebogen von Jochen am 10. September 2007 22:25:12:


Ja, so geht es sicher vielen hier: Ich weiss auch, dass man als Blinder Mensch ein glückliches Leben führen kann, nur eben anders als bisher, aber wollen möchten tu ich das noch lange nicht.
Liebe Grüße Katharina


Re: Fragebogen

Wolfram (DD), Dienstag, 11. September 2007, 09:13 (vor 6075 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Fragebogen von Jochen am 10. September 2007 22:25:12:


Hallo Jochen,
Ich denke mal, prophylaktisch Lasern ist nicht gleich prophylaktisch Lasern ;o)
Wenn der AA bei allgemein dünner NH - und sonst o.B. - Lasern möchte, ist das sicher was anderes, als wenn das Partnerauge schon Ärger macht...
Oft merkt man es den AÄ schon an: "Man könnte da mal..." und "Man könnte es versuchen" --> ODER "Hier setzen wir zur Sicherheit mal ein paar Laserpunkte"
Warum soll man da kein Vertrauen haben>
Außerdem hat man "früher" ohnehin öfter vorsorglich gelasert - und die gegenläufige Tendenz hängt heute sicher mit der unklaren Erfolgsquote zusammen.
Auf jeden Fall fährst Du jetzt sicherer in den Urlaub!!
Einen schönen solchen und herzliche Grüße
Wolfram


Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

KAtharina, Mittwoch, 05. September 2007, 10:51 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 04. September 2007 21:54:53:


Von dem Bogen der SHG,kannst Du auf der Startseite runterladen, ausfüllen und an mich senden. Wir versuchen so noch andere Zusammenhänge und Ursachen für NHA zu finden.Schönen Urlaub
Katharina


Nachtrag-2 Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

Jochen, Dienstag, 04. September 2007, 21:31 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 13:28:47:


Ich bin gestern auch noch einmal am operierten Auge gelasert worden.
es hatten sich Ablösungen ganz unten ergeben. Undramatisch, aber man wollte sichergehen.
Und: Mein gesundes Auge tränt besonders morgens nach dem Aufstehen und abends. Abends kann ichverstehen. Aber morgens> Hat da jemand eine Idee> Habe es gestern leider nicht gefragt.


Re: Nachtrag-2 Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Dienstag, 04. September 2007, 22:13 (vor 6081 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Nachtrag-2 Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 04. September 2007 21:31:40:


Hi Jochen,
frag mal nach bei Prof. Dr. Brewitt augen-forum.de, er antwortet innerhalb 24 Stunden sachlich und kompetent
lg rop


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