Re: @alle

Angelika (Bayern), Dienstag, 11. Juli 2006, 07:11 (vor 6506 Tagen) @ K.H.


Als Antwort auf: Re: @alle von K.H. am 11. Juli 2006 00:22:10:


Hallo Bernhard und K.H. (und alle anderen, die diesen Beitrag lesen),
es gibt hier im Forum wenige Personen, die wirklich ALLE Beiträge lesen, wobei Kathi selbst betroffen ist und ich von einer anderen Erkrankung betroffen bin und "nur" beschränkt zu direkten Fragen zur NHA antworten kann. Dadurch dauert es manchmal seine Zeit, bis Antworten kommen. Es schauen auch die anderen hier nicht regelmäßig ins Forum und wissen gleich eine Antwort (da geht es allen genauso wie euch auch). Es wird niemand ausgegrenzt oder benachteiligt. Wenn ganz dringende Fragen bestehen (z. B. bei Fristen, die einzuhalten sind), sind wir auch gern bereit, die Fragen über persönliche Mails individuell zu beantworten bzw. stehen telefonisch zur Verfügung. Kathi leitet die Selbsthilfegruppe NHA und ich selbst versuche gerade, hier in Bayern einen Landesverband aufzubauen. Beide Gruppen leben von ihren Mitgliedern, um die wir uns kümmern. Beide Gruppen erfordern einen zeitlichen und einen finanziellen Aufwand, wobei wir beides weitgehend alleine tragen (die Gruppen sind noch nicht groß genug). Hier haben sich schon einige Menschen gefunden, die sich heute untereinander persönlich austauschen - und das ist ja das eigentliche Ziel. Heilen können wir nicht, aber unterstützen und Möglichkeiten aufzeigen, wie das Leben auch mit einer Augenerkrankung weitergehen kann.
Durch meine berufliche Erfahrung und meine Erkrankung kann ich im gesetzlichen Bereich helfen und versuchen, Euch die Angst vor einer Erblindung zu nehmen. So schlimm ist das nämlich gar nicht. Das Leben ändert sich eben und das "Sehen" verlagert sich. Und trotzdem habe auch ich heute noch meine "Durchhänger" und Schwierigkeiten, das fehlende Sehen zu kompensieren. Es ist also nicht damit getan, einmalig über dieses Thema zu sprechen, sondern vielmehr ein fortwährender Austausch nötig. Wenn dann auch noch der Anspruch dazukommt, die Öffentlichkeit für unsere Probleme zu sensibilisieren und weiterhin auch noch die Menschen zu erreichen, die über keine Internetverbindung verfügen, Eltern zu unterstützen, deren Kinder von einer Sehbehinderung betroffen sind, den Gesetzgeber auf fehlende Integration aufmerksam zu machen und noch vieles mehr, so wird dieser Arbeitsaufwand fast zu viel. Mit anderen Worten: wer sich selbst engagieren möchte, ist bei uns mehr als willkommen - und wer einfach "nur" Hilfe im Austausch sucht, auch. Davon lebt die Selbsthilfe - von der Hilfe und Unterstützung des Einzelnen für die Gruppe.
Ich denke mal, jeder hat hier schon mitbekommen, daß wir keine gelangweilten Hausfrauen sind, die sich eine interessante Freizeitbeschäftigung gesucht haben :-)
Alles Liebe und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Infos
Angelika

www.sehbehinderung-bayern.de


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