neu im Forum - meine Geschichte

Markus, Mittwoch, 20. Juli 2005, 19:03 (vor 6854 Tagen)

Hallo - liebe Forumgäste,

nachdem ich bei euch schon eine Weile mitlese und selbst auch für jede Information über die NHA dankbar bin will ich euch kurz ein paar Daten zu meiner Geschichte geben:

Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet mit zwei Kindern, beruflich habe ich auf dem Schreibtisch einen PC stehen, den ich etwa zur Hälfte meiner Arbeitszeit auch benützen soll.

Begonnen hat bei mir alles mit dem Grauen Star auf dem rechten Auge, das war im Jahr 1999. Die Trübung war ziemlich schnell immer stärker geworden, sodass ich mich zur OP und Kunstlinse entschlossen habe. Die Ärzte meinten eigentlich wär’s ungewöhnlich für mein Alter.
Anmerken möchte ich noch, das sich bei mir auf dem rechten Auge die Kurzsichtigkeit innerhalb der letzten 5 Jahre davor von –3,5 auf –7,5 erhöht hat.
Im Herbst 2000 traten dann rechts Löcher in der NH auf, die gelasert wurden.
Im Jan. 2001 ging die NH ab. Einige Tage zuvor Gesichtsfeldeinschränkung beobachtet, am Samstag noch gewandert, am Sonntag ging „der Vorhang zu“.
Ich bin zum Glück an die UNI-Klinik München (ich glaube alles in allem eine ganz gute Adresse) empfohlen worden. Es folgte dort Glaskörperentfernung und das Anlegen der NH mit Gas.
Auf diesem rechten Auge sehe ich heute wieder zu 100 %, aber das dauerte etwa ein halbes Jahr. Arbeiten konnte ich wieder nach etwa 2-3 Monaten.

Jetzt zum linken Auge, da kam dann das gleiche, aber hier kam es zu insgesamt 5 OPÂ’s.
Im Jan. 2003 löste sich die NH ab, Op mit Plompe. Wasser bildete sich hinter der NH. Nach zwei Wochen wieder OP mit 2. Plompe. (sind bis heute noch drin)
Nach zwei Wochen löste sich die NH wieder jetzt kam dann die Glaskörperentfernung und zugleich, auch hier wegen des Grauen Stars, das Einsetzen einer Kunstlinse.
Alles soweit neben den bekannten "Psycho auf- und abÂ’s" gutgegangen. Die NH wurde auch hier mit Gas angelegt.
Aber eine Komplikation ist mit der Linse eingetreten. Noch in der Klinik hat man bemerkt das sie verrutscht ist. Ich sollte es aber erst mal so lassen. Als dann das Gas raus war störten mich besonders bei Nacht die Doppelbilder. Ich entschied mich dann zu einer Linsenkorrektur-OP.
Zwei Tage noch mal in die Klinik, mittlerweile war es April geworden. Scheinbar auch wieder alles gut gegangen. Ich konnte zu 100% auch links wieder sehen. Man war das ein Gefühl.

Doch jetzt kommt’s – nach zwei Wochen war die Linse weg! Mein hiesieger AA sagte mir, jetzt mit einem Anflug von leichter Panik, sie müsse hinten im Auge liegen. Ich solle es aber so belassen, man könnte auch ohne Linse leben, wie er mir von einer seiner Patientinnen berichten könne. (Starke Brille usw.) Am Auge wäre schon zuviel rumoperiert worden, Risiko zu groß etc....
Ich meldete mich aber dann doch in der Klinik worauf die Ärzte meinten das „U-Boot“ heben wir. Kann unmöglich im Auge liegen bleiben, könne bei jeder Bewegung an der NH ziehen usw. Man wollte OP mit Setzen einer Vorderkammerlinse durchführen (amerikanische Methode).Angeblich wären links die Bänder für die Befestigung nach der HKL Methode zu schwach gewesen.
Ich rang mich durch und ließ es machen. Als ich aufwachte sah ich links nicht mal mehr die Türe im Zimmer. Das besserte sich ganz langsam, angeblich vom Blutgemisch im Auge)
Meine Psyche spielte verrückt nach etwa 32 Tagen Klinikaufenthalt innerhalb von vier Monaten. Aber es besserte sich, zwar ganz langsam aber es wurde immer besser. Nach zwei Wochen in der Klinik war ich bei 60%, etwa nach 10 Monaten war ich auch links dann wieder und bis heute bei 100% Sehfähigkeit.

Ich habe mich langsam wieder hochgezogen und es dauerte auch bis ich wieder „geradeaus- Denken“ konnte. Die Lebensfreude kam zurück – aber ich war ganz schön ausgebrannt.
Heute mache ich wieder alles, treibe dreimal die Woche Sport, nur von einigen ehrenamtliche Aufgaben habe ich mich getrennt, um den Stress runterzufahren.

Ich kann euch alle sehr gut verstehen, ich hoffe ja auch das bei mir alles stabil bleibt und wenn beide Augen betroffen sind, ist das schon so eine Sache.
Ich hoffe ich kann euch mit meiner Geschichte auch etwas Mut zu sprechen und Hoffnung geben. Die Medizin ist heute doch schon etwas weiter als man vielleicht denken mag in seinem „Unglück“. Es ist ganz wichtig ohne Zeit zu verlieren sofort in eine gute Klinik zu kommen.
Leider, bis auf wenige Ausnahmen, sind die AA ganz verschlossene Doktoren.
Deshalb finde ich hier euer Forum ganz toll um eigene Erfahrungen auszutauschen und Mut zuzusprechen.

Bis auf weiteres und liebe Grüße
Markus


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