Fragen über Fragen nach Netzhautriss, OP und Linsentausch
Hallo Truli,
erst einmal herzlich willkommen im Forum – schön, dass du hierher gefunden hast!
Ich möchte Dich bitten, bei deinen nächsten Einträgen Deine Texte gemäß unserer Bitte um Lesbarkeit zu formatieren, so ist das zum Beispiel für mich sehr anstrengend zu lesen.
Als erstes, deine Operation ist noch nicht lange her, hab Geduld mit Dir und deinem Auge.
Die Heilung ist erst nach ca. 12 Wochen abgeschlossen, ab da sind meist auch die Werte für Brille oder Kontaktlinse stabil.
Ich möchte dir zu ein paar Punkten aus Meiner Erfahrung etwas mitgeben, vielleicht hilft es dir, dich besser zu orientieren und manches einzuordnen:
Die Weitsichtigkeit & „Hubbel“ beim Lesen ist leider keine Seltenheit nach Linsenersatz bei Netzhauteingriffen.
Meist wird eine sogenannte Monofokallinse eingesetzt – die ist oft auf „Ferne“ eingestellt, sodass das Sehen im Nahbereich ohne Brille kaum möglich ist.
Dass du noch Verzerrungen oder ein „dreidimensionales“ Gefühl beim Lesen wahrnimmst, kann an deiner Resthornhautverkrümmung (Astigmatismus) liegen.
Denkbar wäre auch einer Veränderung der Makula durch die OP (z. B. eine kleine Schwellung) oder an einer vorübergehenden Unruhe im Zusammenspiel der Augen liegen (binokulare Verarbeitung braucht Zeit).
Manchmal bessert sich auch das Zusammenspiel mit dem Partnerauge ganz von allein, wenn das Gehirn Zeit hatte, sich neu einzustellen. Auch hier gilt: Geduld.
Gefühl von „Schielen“, Schwummerigkeit, Auge fühlt sich zu groß an
Dein Gehirn kämpft noch damit, die neue Sehsituation zu verarbeiten. Besonders nach Gasfüllung + Linsenersatz braucht das visuelle System oft viele Wochen, bis es sich halbwegs beruhigt. Was du beschreibst – dieses „komische Gefühl“, als sei das Auge fremd oder der Augapfel größer – berichten viele in der Frühphase. Gut ist: Es bessert sich meist deutlich, so wie du es schon erlebt hast.
Sichtbare Blase beim Zurücklehnen – Gasrest?
Ja, das kann tatsächlich noch ein Restgas oder Abbauprodukt sein. Verschwindet meist von selbst irgendwann.
flackerndes „Zahnrädchen“
Das klingt sehr typisch für eine postoperative Eigenaktivität der Netzhaut, oft als Photopsie bezeichnet. Schau mal auf der Website, da gibt es einen extra Artikel dazu. Mein flackerndes Rädchen begleitet mich schon viele Jahre.
Lichtempfindlichkeit und LED-Röhren
Das ist ein häufiger Nebeneffekt nach Netzhaut- oder Glaskörpereingriffen.
LEDs flackern oft minimal – das nehmen gesunde Augen nicht wahr, aber ein gereizter Sehapparat reagiert da sensibler. Auch kleine Narben oder Veränderungen der Netzhautstruktur können dazu führen, dass Licht nicht mehr gleichmäßig gebrochen wird, besonders bei punktueller oder greller Beleuchtung.
Das kann sich mit der Zeit bessern durch die Anpassung des Sehnervs, bessere neuronale Gewöhnung, oder gezielte Brillengläser mit Blaulichtfilter / Entspiegelung.
Es ist absolut verständlich, dass du ungeduldig wirst, weil vieles noch nicht so funktioniert wie vorher – aber dein Auge (und dein Gehirn) leisten gerade wirklich Großes.
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Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.