Bedeutung vom Visus Wert

hemanu1975 @, Thüringen, Montag, 06. März 2023, 12:55 (vor 388 Tagen) @ Vina67

Hallo Vina,

ich hatte jetzt auch vor knapp 12 Wochen meine OP.
Vitrektomie bei Makulaforamen (großes Loch) und epiretnialer Gliose, aufgr. vitret. Traktion auf dem RA. Ich bekam Gas ins Auge und ein Thrombozytenkonzentrat, 14 Tage Bauchlage, ca. 4 Wochen Medis wie Kortison, AB und Benetzungstropfen, Benetzungstropfen nehme ich immer noch. Die Heilung verlief und verläuft immer noch ohne Komplikationen. Lediglich kurzzeitg ein etwas erhöhter Augendruck. Dieser hat sich aber unbehandelt wieder von ganz allein eingepegelt. Seit der OP sehe ich alles was über meine Armlänge hinaus geht sehr unscharf und verschwommen. Dies hat sich bis heute nicht verändert. Der Kontrast ist wieder ganz gut zurückgekommen und fast wie vorher, vor dem Loch und Gliose. Ich hatte ca. 4 Wochen Post OP einen Visus von 80 Prozent. Dieser Visus wurde durch Apparate bestimmt. Ohne Apparatur und Berücksichtigung von Astigmatismus etc. Fehlsichtigkeiten komme ich auch nur gerade so auf 60 Prozent. Habe mir das von einem Optiker erklären lassen. Der Visus allein ist für ein gutes Sehen nicht ausreichend. Aber er ist wichtig, um zu wissen, was deine Netzhaut in der Lage ist wiederzugeben. Sprich mit Korrektur der Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Weitsichtigkeit etc). Deshalb sprechen Ärzte und Optiker auch immer vom korrigierten Visus. Habe das auch erst die letzten Wochen lernen müssen, da ich auch der Meinung war bei einem Visus, welcher schwankt zwischen 80-90 Prozent, müsste ich doch wieder super sehen. Nein...auch ich muss direkt vor den Ortseingangsschildern, Verkehrszeichen, Kennzeichen stehen, um sie lesen zu können. Dies jedoch ohne Brille. Mit Brille könnte ich, Stand letzte Woche, auf einen korrigierten Visus von 100-125% kommen. Jedoch soll ich mit der Brillenanpassung noch warten. In der Klinik sagte man mir idealerweise bis zu 6 Monate. Auch wenn meine Mindestheilzeit von 12 Wo fast rum ist, werde ich noch zuwarten, da es auch eine Kostenfrage ist. Die Heilung der Makula, so kann man es auch überall lesen, dauert 6-18 Monate. D.h. bis zu den 6 Monaten und darüber hinaus, kann sich der Visus/Sehleistung immer noch ändern.
Ich habe durch die OP eine Kurzsichtigkeit entwickelt und hatte davor eine leichte Weitsichtigkeit. Ich bin von +0,5 jetzt bei -1,25 Dioptrien, damit könnte ich korrigiert mit Brille bis zu 125 Prozent rausholen. Auf meinen gesunden Auge habe ich auch ein + 0,5. Deshalb ist mein Seheindruck auch sehr bescheiden.
(Doppelbilder, Verzerrt, unscharf, verschwommen). In der Nähe ist es so, dass mein gesundes Auge klein, normal und breit abbildet und mein operiertes größer und gedrungener. In der Nähe kann ich mit meinem operierten Auge auch ohne Brille gut lesen, dies geht mit meinem gesunden nicht so gut. Aber das ist hier im Forum "Jammern auf sehr hohem Niveau". Viele sehen hier viel schlechter und können es nicht korrigieren lassen. Darüber muss man sich immer bewusst sein! Vor allem darüber, was gewesen wäre, ohne die OP! Großer zentraler Gesichtsfeldausfall oder im schlimmsten Fall blind. Dem gegenüber ist das Sehen, wie wir es jetzt erleben, dann doch ein Geschenk!
Nebenwirkungen oder Folgeerscheinungen einer Vitrektomie mit Gas, Öl sind u.a. Änderung der Dioptrienzahl, Kurzsichtigkeit, grauer Star.
Es kann auch sein, dass die OP direkt den grauen Star angetriggert hat. Dies erklärte man mir nach der 1. Kontrolluntersuchung in der Klinik, das dies Möglichkeit bestünde. Man dies aber erst später ca. nach 6 Monaten, genauer sagen kann. Es gibt auch nicht Wenige, die nach 6 Monaten schon am grauen Star (als OP Folge) operiert werden mussten. Auch hat sich ja die Form/Geometrie deines Auge verändert. Du besitzt ja jetzt nicht mehr den eigenen Glaskörper. Dieser wird durch das Kammerwasser jetzt ersetzt. Allein dadurch ändert sich das Sehen ja schon etwas. Ich hoffe ich konnte dir ein Stück weiterhelfen....VG Manu


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