Nein zur Vitrektomie bei Glaskörpertrübungen (langer Text)

Malvina, Dienstag, 17. Mai 2005, 09:33 (vor 6912 Tagen)

Ich habe seit einigen Jahren Glaskörpertrübungen auf beiden Augen, die aber zwischendurch komplett weg waren und jetzt seit einigen Monaten wieder voll da sind. Warum das so ist, kann mir kein Arzt sagen. Anfangs dachte ich, ich hätte mich daran gewöhnt und daher sehe ich sie nicht mehr, aber sie dann wieder kamen so wie am Anfang, als ich sie bekam, merkte ich, dass ich sie wirklich nicht gesehen habe, also waren sie weg oder nicht sichtbar für mich. Nun, ich habe mich auch, in den Momenten in denen ich es vor Fäden und Schlieren kaum mehr ausgehalten, mit dem Gedanken auseinandergesetzt eine Vitrektomie durchführen zu lassen. In diesen Momenten vergisst man die Risiken dieser OP und denkt nur, dann bin ich erlöst von meinen Leiden. Aber dem ist nicht so. Man denkt, nach der Vitrektomie sieht man genauso wie vorher nur ohne die störenden Trübungen. Aber das ist ein grosser Irrtum. Ich war zweimal in der Uniklinik in München und beide Male, hat mich die Oberärztin, die fast täglich Vitrektomien mit durchführt, fast für verrückt erklärt, das ich das machen will. Sie sagte mir, sie sieht täglich was für grosse Komplikationen so ein Eingriff mit sich bringt und sie weigerte sich mich zu operieren. Sie sagte mir, dass ich nach der OP vielleicht nicht mehr diese Sehstärke erreichen werde, die ich jetzt habe. Ich habe trotz Brille ein Sehvermögen von 100% auf dem rechten und 90% auf dem linken Auge und sonst keine Beschwerden. Ich kenne noch einen anderen Augenarzt der Vitrektomien durchführt und der meinte nur, dass nach der Vitrektomie immer noch Trübungen zurückbleiben könnten, je nachdem wo diese Trübungen liegen. Wenn diese in der Nähe der Linse oder Netzhaut liegen, wo das Sauggerät nicht hinkommt, dann kann es sein, dass man danach die Schäden der OP hat und noch Trübungen dazu. Er erzählte mir, dass vor Jahren eine Türkin mit Glaskörpertrübungen zu ihm kam und eine Vitrektomie machen lassen wollte. Er wies sie ab. Sie ging dann in ihr Heimatland und liess es dort machen. Anfangs war alles gut. Aber nach 5 Tagen verschlimmerte sich der Zustand, das Auge entzündete sich und die Netzhaut bekam Löcher. Letztendlich verlor sie ihr Auge und die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun. Sie ging dann weinend zu dem Arzt , der sie wegschickte und sagte zu ihm, sie bedauere, dass sie nicht auf ihn gehört habe. Denn nun, hatte sie wirklich ein Problem. Ich kenne einige Menschen, die eine Vitrektomie nur bei Glaskörpertrübungen durchführen liessen, (ja, es gibt wohl Ärzte in Deutschland, die sowas machen!!!) und bei allen blieben Trübungen zurück. Beim einen lief alles gut, aber was ist mit den Lanzeitergebnissen> Viele bekommen den grauen Star danach und kriegen eine Kunstlinse ins Auge. Das ist eine Routineoperation, aber sieht man mit einer Kunstlinse genauso gut wie mit der eigenen> Das ist hier die Frage. Die Trübungen mögen so sehr nerven, aber unsere Augen sind gesund, warum wollt ihr aus gesunden Augen kranke machen> Das wäre das Gleiche, wenn man das Bein abschneiden würde, nur weil der Zehennagel eingewachsen ist. Alles Gute euch allen, es gibt viel wichtiger Dinge im Leben als Fusseln vor den Augen. Diese Einstellung musste ich auch erst lernen, ein Psychologe half mir dabei.

PS. Ein guter Freund meiner Bekannten ist unheilbar an Darmkrebs erkrankt, er ist 50 Jahre alt, und weiss, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er hat immer gesund gelebt. Diese Menschen habens schwer, die könnten depressiv sein, aber nicht wir. Das muss man sich immer vor Augen halten. Sicher gibt es Schlimmeres und Besseres, aber irgendwann wird man in die Welt schauen ohne diese lästigen Trübungen zu sehen, weil sie keinerlei Information für uns haben.
Gruss

Malvina


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