Re: Nebenwirkungen einer Laserkoagulation

rop, Sonntag, 23. Dezember 2007, 00:44 (vor 5978 Tagen) @ Udo


Als Antwort auf: Re: Nebenwirkungen einer Laserkoagulation von Udo am 23. Dezember 2007 00:01:51:


Lieber Udo,
bei der Gesichtsfeldmessung gibt es zwei verschiedene Techniken, die quasi wie Diesel- und Benzinmotor nicht miteinander zu vergleichen sind:
Für gutachterliche Zwecke wird mit dem Goldmann-Perimeter gemessen (manuell-kinetische Messung). Das ist eine Halbkugel, in dessen Mitte man einen Punkt fixiert. Von außen werden dann Marken in einem bestimmten Winkel zum Zentrum geführt. Du musst immer das Zentrum fixieren und darfst dich durch den Lichtpunkt, der dann irgendwann am Rand auftaucht nicht ablenken lassen. In dem Moment, wo du das Teil bemerkst, drückst du einen Knopf. An dieser Stelle ist dann die Gesichtsfeldaußengrenze. Für gutachterliche Zwecke wird mit der Marke III/4 gemessen. Es gibt auch noch andere Marken.
Meistens bricht die Messung dann an der jeweiligen Außengrenze ab. Ich habe es erst einmal miterlebt, und zwar bei einer Art Obergutachterin, die dann innerhalb der Außengrenzen mit Marken an bestimmten Punkten weitergemessen hat, um innerhalb der Grenzen Defekte (sog. Skotome) festzustellen - praktisch "Blinde Flecken", wie du sie beschreibst.
Es gibt aber für innere Außengrenzen, die dann auch irgendwie kreisförmig sind, auch andere Marken: I/4... Messweise ist wie oben beschrieben, von außen kommend.

Daneben gibt es noch ein computergestütztes Verfahren, das nicht für gutachterliche Zwecke verwendet werden darf. Es ist das computergestützte statisch-automatische Verfahren. Hier kommen die Messpunkte mit einer bestimmten Größe für einen nicht nachvollziehbar wahllos in die Halbkugel, man drückt dann auch einen Knopf. Im Unterschied zum anderen Verfahren kann hier bei Nichterkennen der Normmarke der Schwellenwert so weit erhöht werden an derselben Stelle, bis das Teil erkannt oder nicht erkannt wird.
Dann gibt es verschiedene Grafiken und Kurven, die zeigen, ob man in der Norm drin ist oder an welchen Stellen man abweicht. Auch werden die verschiedenen Schwellenwerte hellgrau bis schwarz (= Nichterkennen, Skotom) dargestellt. Diese Messmethode eignet sich besonders gut zum Aufdecken von Defekten, wie du sie beschreibst und wird gern innerhalb des 30 Grad Gesichtsfeldes gemacht, während die manuell-kinetische Methode wirklich von den Außengrenzen her kommt, das sind horizontal ungefähr 90 Grad nach außen, also beide Augen zusammen 180 Grad fast; und vertikal sind es so 130 Grad. Nasal überlappt sich der Bereich bei fast 60 Grad. Das ist auch gut so, denn in dem großen Bereich ist räumliches Sehen möglich.

Pi mal Daumen könntest du dein Gesichtsfeld mit dem Amsler-Gitter prüfen, der ich glaube den Maculabereich innerhalb der 30 Grad ungefähr austestet, wenn du in dem Bereich da Ausfälle oder Fehlfunktionen hättest, müssten die sich bemerkbar machen.

Ich denke, eine Gesichtsfeldmessung wird dich schon mal ein Stück weiterbringen. Und die Blendung legt sich hoffentlich bald wieder! 680 Schüsse sind schon eine Menge, ich glaube, ich hatte bei der letzten Sitzung 30-40, und das hat schon gereicht, das war ein Riegel.

Aber entspanne dich erst mal, so gut es geht -
ich wünsche dir in dem Sinne ein frohes Weihnachtsfest
lg rop



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