Erfahrungsberichte - Wichtig bitte lesen!

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Montag, 16. November 2009, 11:06 (vor 5237 Tagen)

Liebe Netzis,

in diesem Thread habt Ihr die Möglichkeit Eure Erfahrungsberichte anderen Netzis zur Verfügung zu stellen.

Wichtig!
Damit das Ganze übersichtlich bleibt, und hier NUR Erfahrungsbericht zu finden sind, tragt Euren ersten Bericht bitte jeweils als Antwort auf DIESEN Beitrag ein.
Wenn Ihr Eure eigenen Beiträge ergänzen möchtet, antwortet dazu bitte auf Euren ersten Bericht.

Dies ist KEIN Diskussionthread!

Bitte in diesem Thread keine Beiträge mit Rückfragen/Anmerkungen
usw.

Danke!

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

KAtharina- Teil 1

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Montag, 16. November 2009, 18:39 (vor 5236 Tagen) @ KAtharina

Gut, dann fange ich an:
KAtharinas Geschichte - Teil 1

Angefangen hat es mit den NHAs 1996 im September, kurz nach dem Abitur.
Ich war damals 20 Jahre alt, Kurzsichtig seit der 4. Klasse mit -4,5 Dioptrien.
Bei einer Kontrolluntersuchung beim Augenarzt (nach einem Flug) wegen neuen Kontaktlinsen kam der große Schock:
9 Löcher in der Netzhaut des linken Auges, sofortige OP in Erfurt, da die Klinik dort unberechtigter Weise einen guten Ruf hatte.
Es wurde gelasert und Plomben aufgenäht.
Anfang Januar 1997 (nach einem Flug) die nächste NHA.
OP mit Cryo, Laser, Plomben.
4 Wochen später sah ich wieder den berühmten Schatten, eine erneute NHA, es wurde mit 350 Schuss gelasert, die NH hielt nur 3 Tage.
Die Netzhautablösung entpuppte sich als Schisis amotio, aus der sich eine Netzhautablösung entwickelt hat.
Erst Jahre später habe ich erfahren dass man eine Schisis durch Lasern nicht wieder anheften kann.
Mir und meinem Auge wurde durch den damaligen Professor eine OP mit Silikonöl angeboten,
Gas als Alternative wurde abgelehnt.
Einen Grund, warum die NH nicht hält, konnte der Prof. in Erfurt nicht erkennen.
Der Visus nach der OP sollte mit viel Glück um 10 % sein, oder eine Erblindung.
Sein Angebot war, die Klinik zu wechseln (evt. Leipzig, München, Köln), mit dem Hinweis, dort würde ich erst drankommen wenn es zu spät ist, oder wiederzukommen wenn es ganz dunkel ist (Zitat Prof.)
Auf eigenen Wunsch habe ich noch am selben Abend nach 3 erfolglosen OPs innerhalb von
6 Monaten die Klinik verlassen.
8 Wochen später hatte ich endlich meinen OP- Termin an der Uniklinik Köln.
Ein normaler Stationsarzt fand die Löcher in der NH, die ein Prof. in Erfurt übersehen hatte.
Ich hatte meine erste Vitrektomie mit Gas.
Nach 5 Wochen schlafen auf dem Bauch mit dem Gesicht nach unten ging es dann wieder aufwärts (im wahrsten Sinne des Wortes).
Innerhalb der nächsten 5 Jahre stieg die Sehkraft wieder von 25% auf sagenhafte 80%.
Ich habe angefangen, mir ein normales Leben aufzubauen und den Schock zu verarbeiten.

2 Jahre nach den ersten Problemen mit dem linken Auge, im Januar 1999, löste sich nun auch die Netzhaut auf dem rechten Auge ab.
Ich war am Boden zerstört.
Auch hier eine Schisis Amotio.
Ich erfuhr durch Zufall, dass ich von Anfang an auch auf dem rechten Auge eine kleine Stelle hatte, da eine Schisis immer beidseitig auftritt. Außerdem gab es wohl schon 1996 kleinerer Einblutungen, über die mich niemand informiert hatte.
Zuerst war ich darüber empört, aber im Nachhinein bin ich darüber fast dankbar, so hatte ich noch 2 unbeschwerte Jahre mehr, in denen ich dachte es ist nur ein Auge betroffen.
Nach 2 OPs des rechten Auges in Köln (Plombe und Cerclage) sehe ich wieder 80 % auf diesem Auge und bete, dass wenigstens diese erhalten bleiben.
Beim Studium habe ich ein komplettes Semester gefehlt, ich habe zusätzlich zu meinen normalen Prüfungen noch alle verpassten, die im OP- Zeitraum lagen, nachgeholt.

5 Jahren nach der letzten Ablösung der Netzhaut des linken Auges, im Februar 2002, löste sich nun die Netzhaut wieder ab.
Eine Woche zuvor hatte ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen.
Davor habe ich 4 Monate jeden Tag 8-16 Stunden am PC verbracht und mit Grafikprogrammen meine Pläne erstellt.
Ich habe es wie immer früher gemerkt, als meine Augenärztin etwas erkennen konnte, aber das Glück war mir nicht hold.
Bei der Untersuchung war nichts zu erkennen 24 Stunden später war die NH ab.
Ich war in dieser Nacht noch bei meiner Augenärztin, Visus noch 70%.
Ich beschloss auf Rat meiner Ärztin erst den nächsten Früh nach Leipzig in die
Klinik zu fahren, da es schnell gehen muss und Köln zu weit entfernt ist.
Als ich nach dieser Horrornacht meine Augen aufmachte, konnte ich kaum noch etwas erkennen, die Netzhaut war ab.
Es war fast das gesamte Gesichtsfeld grau.
Ich wusste, dieses mal ist auch die Makula (der Punkt des schärfsten Sehens), betroffen.
Innerhalb von nur 6 Stunden war ein großer Teil der NH abgelöst.
So schnell ging es vorher noch nie.
Ich werde niemals das Gefühl vergessen, als ich plötzlich meine Fingerspitzen an der Hand vor meinem Auge nicht mehr erkennen konnte da der Gesichtsfeldausfall so viel endgültiger und schlimmer war als die vergangenen Male.
Selbst heute wird mir bei dem Gedanken noch übel.
In der Uniklinik Leipzig hat man mich über 5 Stunden warten lassen, obwohl ich angemeldet (und nüchtern für die OP) war und es bekannt war, das ich eine Netzhautablösung habe.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

KAtharina- Teil 2

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Montag, 16. November 2009, 18:40 (vor 5236 Tagen) @ KAtharina

Teil 2
Der diensthabende Oberarzt hat mit trotz einem Telefonat mit meiner Augenärztin nicht geglaubt, dass ich mit dem Auge die Nacht vorher noch 70% gelesen habe, denn mehr als 20 % konnte ich leider schon nicht mehr vorweisen.
Er hat mir unterstellt, dass ich und meine Ärztin lügen.
Die Aussage dass er mich sofort operiert hätte, wenn ich wirklich noch so viel gesehen hätte hat mich fast zur Weißglut getrieben!
Das Ganze war an einem Freitag, und ich wurde erst Montag operiert. Im Laufe des Wochenendes konnte ich zusehen, wie der Gesichtsfeldausfall immer größer wurde, immer mehr verschwand von meinen Fingern, die ich mir vor Augen hielt um zu sehen, ob die Ablösung fortschreitet.
Ich hätte schreien könne vor Angst und Frust. Da bin ich in der Klinik und keiner hilft mir!!!
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der diensthabende Oberarzt sich nicht getraut hat, mein Auge zu operieren.
Das Auge wurde dann am Montag wieder mit einem schweren Gas gefüllt.
Nach 3 Wochen straffen liegen auf der rechten Seite ging die Netzhaut wieder ab.
Es wurde erneut operiert, diesmal bekam ich Silikonöl ins Auge.
Einen Tag nach der 2. OP wurde vergessen, den Augendruck zu messen.
Dadurch wurde der Sehnerv stark beschädigt, so dass mein Gesichtsfeld jetzt nur noch aus einem schmalen Schlitz bestand. Auf die Bitte hin, einen Arzt zu rufen wegen extrem starker Gesichts- und Kopfschmerzen bekam ich nur eine Schmerztablette, da sich die Schwester nicht getraut hat, den diensthabenden Arzt aus dem Bett zu holen.
Wenn ich in dieser Nacht gewusst hätte, dass es am zu hohen Augendruck liegt, hätte ich mich mehr beschwert und Theater gemacht - aber die Erkenntnis kam leider zu spät.
Sarkastisch ausgedrückt:
Optimistisch wie ich bin weiß ich es dann für das nächste Mal.
Ich habe dann noch um die 20% mit Öl im Auge gesehen.
2002 habe ich die SHG Netzhautablösung gegründet, in der Hoffnung, Menschen mi t der gleichen Krankheit zu finden und Erfahrungen auszutauschen.
War ich am Anfang selbst die Hilfesuchende, bin ich heute soweit, dass ich selbst andere „Netzis“ helfe und zeigen möchte, dass ein Leben mit dieser Erkrankung auch Lebenswert ist.
Über 1 Jahre lang habe ich Antidepressiva genommen und habe bei einem Psychologen eine Verhaltenstherapie gemacht, damit ich lerne, mit meinen Ängsten umzugehen.
Ein erfolgreiches Diplom, und dann von einem Tag auf den anderen auf einem Auge fast blind, über Monate wahnsinnige Schmerzen und die ständige Angst vor einer erneuten Ablösung, sowie das Wissen, meinen Traumberuf als Landschaftsarchitektin nicht ausüben zu können, waren einfach zu viel für mich. Ich musste mein WG Zimmer in Erfurt aufgeben und mit 25 Jahren wieder bei meinen Eltern einziehen, von meinem damaligen Lebensgefährten habe ich mich getrennt.
Ganz abgesehen davon, dass ich lange Zeit immer auf die Hilfe anderer angewiesen war.
Durch das Silikonöl habe ich einen Grauen Star bekommen sowie auch ein Sekundärglaukom.
Im Oktober 2003 wurde der Graue Star innerhalb von 5 Tagen so schlimm, dass ich meine Hand vor Augen nicht mehr erkennen konnte.
Es ist ungewöhnlich das der Graue Star so schnell schlechter werde kann, aber wenn es um das Thema Auge geht, denke ich, ist mittlerweile alles möglich.
Zu dieser Zeit hatte ich enormen seelischen Stress, und denke, dass die plötzliche Verschlechterung des Grauen Stars auch damit zusammen hing.
Das Öl wurde im November 2003 entfernt, zudem wurde ein Membranpeeling durchgeführt(was ich erst hinterher in den Akten gelesen habe) und die trübe Linse entfernt.
Im März 2006 kam mein Sohn Spencer per Kaiserschnitt auf die Welt, da mir von einer normalen Geburt auf Grund meiner Augen abgeraten wurde.
Ende Mai 2006 bekam ich in Leipzig eine Kunstlinse eingesetzt, und bin jetzt bei -2,5 Dioptrien angelangt.
Die Sehleistung lag danach wieder bei 20-25 %. Das Gesichtsfeld ist auf einen kleinen zentralen Kreis zusammengeschrumpft, der Augendruck machte immer noch Probleme, die Pupille ist starr und reagiert nicht mehr auf Licht.
Weiterhin habe ich sehr oft Schmerzen in diesem Auge, dazu kommt ab und an Migräne auf dieser Kopfseite.

2009 Burn out...

2010 / 2011 wurde das Sekundärglaukom immer schlimmer, es gab einige Glaukomanfälle und dazu noch 2mal eine Uveitis im linken Auge.
Um den zu hohen Druck zu senken tropfte ich teilweise 5mal täglich verschiedene Glaukommedikamente. Leider wirkte sich dieses sehr negativ auf die sowieso schon vernarbet und empfindliche Hornhaut des Auges aus, so dass ich fast ständig mit einer Hornhaut- Keratitis zu tun habe und dazu, schon eher nebensächlich, extrem trockene Augen habe.
In dieser Zeit suchte ich mir erneut eine Psychologin, welche mich bis Ende 2012 sehr gut durch mein Leben begleitet hat. Es war ein langer und steiniger Weg, der sich aber durchaus gelohnt hat.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

KAtharina- Teil 3

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Montag, 05. März 2012, 12:00 (vor 4397 Tagen) @ KAtharina

Teil 3, sorry, aber es geht eben immer weiter:

12/2010 ließ ich in Dresden eine SLT machen, leider senkte diese den Druck nicht genug.

10/2011 wurde in Leipzig eine CPC zur Drucksenkung durchgeführt. Danach bildete sich ein Makulaödem und die Hornhaut schloss sich nicht mehr. Der Visus sank auf unter 5%, ich hatte extreme Schmerzen.
2 Monate Behandlung mit Diamox und Schmerzmitteln halfen, das Ödem hat sich zurückgebildet.
Leider hat sich ein Makularpucker als weitere Folge der CPC gebildet. Allerdings ist wohl bei einer Verschlechterung des Puckers kaum ein Arzt so risikofreudig, ein erneutes Membranpeeling durchzuführen.

Anfang 2012 beschloss ich, die Glaukommedikamente abzusetzen, da ich einfach am Ende meiner Kräfte war und nicht mehr konnte.
Nahm ich die Augentropfen, war die Hornhaut offen und ich hatte ständig Schmerzen. Setzte ich die Tropfen ab, heilte die Hornhaut einigermaßen ab, aber der Druck war so hoch, dass ich mit einer Erblindung rechnen muss.
Ich suchte in München einen mit homöopathischen Mitteln behandelnden Augenarzt auf, leider halfen die Medikamente auch nicht weiter.

Im Mai 2012 wurde ich erneut schwanger, so dass ich sich Frage nach Medikamenten zum Augendrucksenken für mich nicht mehr stellte.

Im Februar 2013 brachte ich meine Tochter Amilia mit einer normalen Geburt auf die Welt.
Mit Lumigan edo ist der Druck stabil unter 20, die Netzhaut liegt an.

11/2014 Nach 6 Wochen mit zig Glaukomanfällen gab es nur noch die Möglichkiet einer erneuten OP zum Senken des Augendruckes.
Weder Glaupax noch Tropfen haben es geschafft den Druck auf normale Werte zu senken, soll heissen, Wochenlange Druckwerte zwischen 28 und 41 trotz Medikamenten.
Ich hatte ständig Kopf-, Gesichts- und Augenschmerzen, Konzentrationsstörungen, vom Glaupax ständige Übelkeit und Erbrechen, dazu kam es fast zum Nierenversagen auf Grund der Medikamente.
In Dresden wurde von Prof. Pillunat "Ahmed 4" implantiert.

02/15 Ahmed wurde entfernt, da das Implantat verrutscht war. Ein erneutes Implantat habe ich abgelehnt, da ein myopes Auge nach mehrfachen Netzhautoperationen nicht mit Ahmed kompatibel war und ist.


04/15 Zyklo- Kryokoagulation linkes Auge in Köln

01/17 Zyklo-Kryokoagulation linkes Auge in Köln

Seit dem immer wieder Druckspitzen, vor allem im Herbst und Winter. Mittlerweile vertrage ich außer Ganfort keinerlei Medikamente mehr.

Seit Januar 2018 hintere Glaskörperabhebung am guten rechten Auge bisher nur mit massiven Trübungen und Sehstörungen.

Dezember 2020, der Augendruck ist beidseits zu hoch, erneute Einweisung zur OP, welche ich abgelehnt habe.

März 2020, ich meditiere seit Dezember regelmäßig, der Augendruck ist das erste mal seit Beginn der Erkrankung im Normalbereich!
Danke an die Uni Magdeburg für die Studie zu dem Thema!

2023 alles soweit stabil, die Netzhaut hält, der Augendruck ist meist im normalen Bereich, es sei denn ich schludere mit meditieren und habe zu viel Stress.
Die hintere Glaskörperabhebung ist abgeschlossen.

Manchmal reicht es mir einfach und ich habe nach über 20 Jahren einfach keine Kraft mehr zum Kämpfen.
Ich bin so müde und frage mich, warum ich kein normales Leben wie die “Anderen“ führen kann.
Das Leben mit solch einer Erkrankung ist nicht immer leicht, aber es ändert die Prioritäten im Leben zum Positiven.
Auf der anderen Seite helfen mir gerade die geänderten Prioritäten, das Leben sprichwörtlich mit anderen Augen zu sehen und die Zeit, in der es mir gut geht, zu genießen.

Ich habe mir vorgenommen, mein Leben nicht mehr von Ängsten bestimmen zu lassen.
So gehört die Angst vor dem Erblinden oder einer erheblichen Seheinschränkung zu meinem Leben, aber ich lasse mich nicht mehr von ihr beherrschen.

Positive Schlussfolgerung im Moment: seit 20 Jahren keine NHA mehr gehabt!!!

Immer Augen auf und durch, das Leben ist so bunt und wunderbar.
Ich für mich werde das Beste daraus machen.
Denn ich habe nur dieses eine Leben.
Und das ist zu kurz, um es sich durch so eine Erkrankung vermiesen zu lassen.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Wolfram - Impressionen aus dem weißen Haus

Wolfram (DD), Dresden, Montag, 16. November 2009, 22:33 (vor 5236 Tagen) @ KAtharina

Den folgenden Artikel habe ich an das Krankenhaus geschickt - er wurde dort auch so veröffentlicht.

IMPRESSIONEN aus dem „weißen“ Haus

Die Gelegenheit, die Welt aus überwiegend waagerechter Perspektive betrachten zu können, bietet sich manchmal schneller, als man denkt! Manchmal ist das jedoch auch planbar!
Zum 11. Februar 2003 erhielt ich von der Uni-Augenklinik wieder einmal eine Einladung. Der Terminus ist medizinisch nicht ganz korrekt; denn auf dem Zettel stand „EINWEISUNG“
Der nun folgende Ablauf ist mir nicht ganz fremd, da ich schon oft Gast auf einer der Stationen des Hauses 18 dürfen sein mußte.

Als erstes fiel auf, daß die Station nicht mehr „18 C“ – sondern jetzt „AUG S2“heißt. Auch sonst gab es Neuerungen. Die Aufregungen, die wohl im Normalfall mit dem Einleben in einer solchen Einrichtung verbunden sind, lassen diese Neuerungen nur vielfach nicht gleich ins Bewußtsein durch...

Umfangreiches Baugeschehen – teils noch „Restarbeiten“ und Folgen des vorjährigen Hochwassers, welches die Uniklinik auch massiv heimgesucht hatte – teils Neu- oder Umbauten – lassen das Bild quasi täglich verändern. Auf dem Wege zur Anmeldung fielen also nicht nur aufgebuddelte Straßen, sondern auch z.B. das neue „Seelsorgezentrum“ auf.

Nach der Zuweisung eines Bettes die nächste Neuerung: Telefon am Bett! Allerdings mit den leider typischen Gebühren. Aber trotzdem ein Fortschritt. Wer eine – aus welchen Gründen auch immer - ärztlich verordnete Bettruhe verpaßt bekommt, weiß von der Unmöglichkeit des Erreichens des Telefons bestenfalls im Treppenhaus zu berichten.

Weiterhin ein neuer Aufzug! Nicht mehr das nach Fett und Öl „duftende“ Lastenhebegerät, zu dem auf der Station jeweils nur eine Person den Schlüssel hatte und mit dem man am OP-Tag nicht nur aus Angst schlotternd in das EG = OP gefahren wurde.

Die Einrichtung zur Entrichtung der Notdurft ist (noch) nicht verändert. Der Einbau von Sanitärzellen dürfte auch im Hinblick auf Platz, Kosten und Bausubstanz nicht ganz einfach sein. --- Aber: der nächtlich kühle Wind, der einen beim „Vorgang“ über den Hintern streicht, ist zuweilen nicht so ganz angenehm und verleitet wohl einige temporäre Benutzer, die Tätigkeit dahingehend abzukürzen, daß sie Zielversuche im Stehen machen, die auf Grund der fehlenden Sehkraft einfach scheitern müssen...
Der Nächstbenutzer ist nun – symptombedingt - auch optisch nicht imstande, die „Lage“ zu bemerken und trägt alsbald unangenehme Befeuchtungen an Stellen mit sich fort, die eigentlich besser trocken sein sollten......... Aber das (im wahrsten Sinne des Wortes) nur am Rande.

Ich traf wunderbare und nette Schwestern wieder, die ständig bemüht sind, den Patienten den Aufenthalt so beschwerdefrei wie möglich zu machen, ich traf Patienten, die das nicht begreifen wollten, weil sie einfach ständig herumkritteln wollten oder mußten. Ich traf wunderbare Ärzte, die den Menschen im Patienten sahen und ihn auch – trotz aller mißlichen Erscheinun-gen, die gewisse Hierarchien leider mit sich bringen – so behandeln.
Ich traf Patienten, die sich ihrem Schicksal ergeben hatten und solche, die in der Lage sind, sich selbst und andere auf die Schippe zu nehmen (wer schon einmal in der „Vorbereitung“ vor dem OP gelegen hat, weiß zumindest letztere partiell zu schätzen...)
Ich traf einen neu organisierten Stationsablauf, bei dem als erstes wohltuend auffiel, daß sich nicht mehr 3 Ärzte mit jeweils 1 Patienten im Untersuchungsraum drängeln mußten – was für beide nicht die schönsten Bedingungen gewesen sein dürften.
Ich traf leider auch einige Patienten wieder, die ich von vergangenen „Einliegezeiten“ schon kannte – wir „erkannten" uns aber größtenteils noch, was hier im optischen Sinne gemeint ist; wissend der Tatsache, daß dieser Prozeß schleichend schlechter wird.

Ich kam dieses Mal um die oben beschriebene Aufzugs-Fahrt im OP-Outfit herum; aber ich weiß, daß ich nicht das letzte Mal Gast auf dieser Station war...


Es ist mir einerseits ein Bedürfnis, all denen zu danken, die mir – auf welche Art auch immer – in dieser Zeit geholfen haben und es gewiß weiter tun werden;

Andererseits möchte ich aber auch einen Appell an alle richten:
Tun wir etwas, daß Ärzte, Schwestern und Pfleger nicht zu juristisch-neutralen Dienstleistern degenerieren, tun wir etwas, daß das Portemonnaie nicht zum primär zu therapierenden Organ des Patienten wird.
Wir können es noch – jeder für sich – ob medizinisches Personal oder Patient!

Danke!

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram

Erfahrungsbericht

Johannes, Montag, 23. November 2009, 21:19 (vor 5229 Tagen) @ KAtharina

Hallo Netzis !!
Auf spezielle Bitte hin mein Bericht auch an dieser Stelle:
Ich habe als NHA-Leidensgenosse und PPV–Operierter im NET Eure Selbsthilfegruppe gefunden und mich entschieden, an Eurem regen Erfahrungsaustausch (den ich sehr hilfreich finde) zu partzipieren.
Mich selbst hat das „Schicksal“ im Juni dieses Jahres ereilt:
Angefangen mit den typischen Lichtblitzen, die ich einige Tage als Überreizung der Augen am Computer wertete, bis dann plötzlich ein „heftiger“ Rußregen hinzukam. Der lokale AA diagnostizierte ein größeres Loch in der Netzhaut diagnostizierte und überwies mich zur Klinik. Es wurde ambulant gelasert, aber zur Sicherheit noch an einigen Punkten zur Sicherheit per Kryo fixiert.
Die Klinik reichte mich zur Nachsorge an den lokalen AA zurück, aber dessen Instruktionen waren alles Andere als richtig:
„Einige Tage nicht Lesen, nicht an den PC, kein Sport treiben, nichts Schweres heben, Krankschreiben nicht notwendig.“
Also fing ich natürlich wieder viel zu früh an, mein Auge zu belasten, was dann auch prompt zum Einreißen am Rand der gelaserten Stellen führte, fiel dem AA aber nicht auf. Bin dann selbst zur Klinik, die die Risse auch erkannten und eine komplette Kryo durchführten, dieses Mal mit vernünftigen Verhaltensmaßregeln: 3-4 Wo nicht lesen, schreiben, kein PC, keine körperlichen Anstrengungen.
Die Kryo-OP kam kurz vor unserem geplanten Familienurlaub (Wandern in den Bergen) und wurde von der Klinik genehmigt, vorbehaltlich, dass ich nicht selbst Auto fahre bzw. keine anstrengenden Bergtouren mache, was ich auch eingehalten habe.
Ein Schleier im Auge blieb auch während des Urlaubs, so dass ich nach Rückkehr wieder zum lokalen AA ging zur Nachkontrolle (diesmal zu einem anderen AA). Auch hier die Diagnose „NH anliegend“, machte mich aber stutzig, und ich ging wieder zur Klinik, wo dann die „Hammernachricht“ kam: NH-Randpartie abgelöst (hätte der lokale AA sehen müssen !!), sofortige OP – und zwar diesmal unvermeidlich PPV. Die OP führte der Chefarzt durch, wegen meines Alters (53) entschied er sich für eine Gasfüllung, um mir eine Zweit-OP wie bei Öl zuu ersparen. Die Gas-OP hielt trotz absoluter körperlicher Schonung noch nicht einmal vier Wochen. Ich wachte eines morgens auf und konnte nur noch die „untere Hälfte“ als Bild wahrnehmen, die obere Hälfte war dunkel. Also NHA und erneute PPV – diesmal mit Cerclage und Öl.
Das Öl ist nun seit etwas mehr als zwei Monaten im Auge, war bis dato auch erträglich (abgesehen von den üblichen Begleiterscheinungen). Meine Sichtigkeit ist von ursprünglich -2 Diopt. auf + 2 gegangen. Habe mir ein Übergangsglas machen lassen, was eine Weile ganz okay war, mittlerweile wird´s aber wieder weniger (u.a. Katarakt im Anzug).
Die letzte Kontrolle in der Klinik gibt Anlass zur Hoffnung, sieht alles gut aus und Öl soll Mitte Dez. entfernt werden. Ich hoffe, die AA behalten recht!!
Bezüglich Verhaltensmaßregeln wurde mir das gesagt, was viele hier schreiben: Man kann sich schonen, und trotzdem reißt die NH, oder man treibt Sport, und alles hält. Eine allgemeingültige Regel für alle Netzis gibt es nicht. Auf jeden Fall den Optimismus nicht verlieren!!
Alles Gute weiterhin, und dass die NH tut, was sie soll (nämlich halten und sehen) !!
Gruß
Johannes

Roswitha - Erfahrungsbericht

Ro (BY), München-Umgebung, Mittwoch, 25. November 2009, 00:08 (vor 5228 Tagen) @ KAtharina

Hier ist nun mein
Erfahrungsbericht:

Mein linkes Auge Sehkraft: 10 %
(Glaukom-OP war 1995)

Aktuelle Probleme mit dem rechten Auge:
Netzhautriss im Juni 2009, das Loch in der Netzhaut wurde in der Klinik zeitnah per Laser "angeschweißt", weil es massive Einblutungen in den Glaskörper gegeben hatte. Ich habe fast nichts mehr gesehen anschließend. In den Wochen danach Schlierensehen, schwarze Punkte, aber man gewöhnt sich dran.
Seit Sept. 2009 nun verstärktes "Nebelsehen" wenn z.B. die Sonne scheint oder ich in Richtung Fenster schaue. Habe große Probleme m. Bildschirmarbeit. Sehkraft lt. AA noch 40 %.

Ich hoffe und bete, dass sich der "Zustand" meines sehenden rechten Auges nicht noch mehr verschlimmert.

PS: weiß nicht, ob das relevant ist, aber ich bin auch Diabetikerin.

Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich dieses Netzhautforum gefunden habe. Fühle mich seitdem nicht mehr so hilflos und allein mit meinem Problem.

Danke dafür, dass es euch gibt!

--
Viele lb. Grüße von
Roswitha aus Bayern

Erfahrungsberichte - Tanja

Tanja @, Nürnberg, Dienstag, 01. Dezember 2009, 14:34 (vor 5222 Tagen) @ KAtharina

Hallo,

anbei mal mein hoffentlich nicht zu langer Erfahrungsbericht:

- Seit der 2. Klasse kurzsichtig bis ca. -7 Diop. auf beiden Augen.

- Während einer Routineuntersuchung (35 Jahre, hochschwanger) stellte man auf beiden Augen hochgradige, angeblich schon ca. 3 Monate alte NHA fest. Ich habe absolut nichts gemerkt.

- Am nächsten Tag auf den OP-Tisch, am RA NH-OP mit Gas und Cerclage. Es hat über 2 Monate gedauert bis das Gas absorbiert war, so dass 4 Monate später Katarakt-OP folgte. (Zwischendurch per Kaiserschnitt gesunden Jungen zur Welt gebracht).

- 7 Monate! nach NHA-Diagnose OP am LA. Mit Gas, Cerclage, erfolgreich, ich sehe mit CL noch 100%. Es ist also mein gutes Auges. (So viel zum Thema, es muss sofort operiert werden).

- 4 Jahre nach NH-OP am RA erneute NH, d.h. OP mit Gas, NH hielt 14 Tage, dann wieder NH-OP mit Öl. Dabei hat es irgendwie den Sehnerv zerschossen. Schuldzuweisungen kann man ja nicht machen. NH liegt an, aber nur noch 4% dunkle Sehkraft.

- 5 Jahre nach NH-OP am LA, Risse in der NH, wurde sofort gelasert und ist bis auf lästige Schlieren in Ordnung. Habe immer noch 100%.

Jetzt sind 6 Jahre vergangen und ich kann, natürlich wissend, dass es irgendwann mal ganz dunkel wird, recht gut damit leben. Ich bin berufstätig, fahre Auto (nicht mehr so viel, wenig im Dunkeln), kann mir leider keine Putzfrau und Kindermädchen leisten, d.h. bin auch noch Mutter und Hausfrau. Dass ich nicht mehr fliegen oder skifahren kann, bedaure ich
schon gelegentlich. Ich hoffe, dass mein LA noch ein paar Tage hält. Die Ärztemeinung lag zwischen 5 und 20 Jahren. Irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit. Ich hoffe auch, diese Krankheit nicht vererbt zu haben.

Was wirklich positiv ist, dass man mit dieser Krankheit weiterleben kann und keine Angst haben muss vor einem zu frühen Lebensende. Das sollte Euch allen auch etwas Mut machen.

Tanja
aus Nürnberg

Mein Erfahrungsbericht zu lange bestehender NHA

roberto79 @, Österreich, Mittwoch, 06. Januar 2010, 00:05 (vor 5186 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen!

Da diese Art der NHA selten ist, möchte ich Euch auch gerne meine Geschichte erzählen - vor allen Dingen, da ich in diesem Forum in der schwierigen Zeit, viel mitgelesen habe.

Angefangen hat alles bei einer Routinekontrolle beim Augenarzt am 4. Mai 2009. Ich hatte nie irgendwelche Blitze bemerkt und doch wurde an diesem Tag bei der Augenhintergrunduntersuchung am linken Auge (4,5 Dioptrien, kurzsichtig) eine Netzhautablösung -unten- sehr nahe am Sehzentrum diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auf diesem Auge 90 % Sehleistung, wie in vielen anderen Tests Jahre zuvor. Wie gesagt - ich hatte nichts bemerkt.

Am selben Tag völlig schockiert ins Krankenhaus / Augenambulanz zur genaueren Untersuchung. Dort wurde Entwarnung gegeben, denn es handle sich um keine NHA, sondern um eine Retinoschisis (Netzhautspaltung), die kurz vor dem Sehzentrum "stehengeblieben" war. Eine Retinoschisis muss nicht operiert werden - weshalb ich erleichtert nach Hause ging.

Ich wollte mir jedoch eine zweite Meinung einholen und so wurde ich 2 Wochen später in einer weiteren Klinik vorstellig. Dort wurde mein Auge nochmals gründlich kontrolliert und die Ärzte kamen zu der Diagnose - keine Schisis, sondern eine alte Ablatio (NHA), mehrere Monate alt!! Entstanden ist die Ablösung durch ein relativ kleines Loch weit in der Peripherie und hat sich langsam bis kurz vor die Makula (Sehzentrum) vorgearbeitet. Durch die bestehenden "Hochwasserlinien" konnte man erkennen, dass sich die NH in "kleinen Schritten" weiter abgehoben hat. Mehrere subretinale Stränge (Vernarbungen unter der Netzhaut) haben eine rasche Ablösung verhindert. Dieser langsame Vorgang wurde dadurch begünstigt, dass die Ablösung unten (und nicht wie so oft oben) stattgefunden und mein noch relativ fester Glaskörper (bin 30 Jahre alt) das Netzhautloch teilweise tamponiert hat wodurch nur langsam Flüssigkeit unter die NH eindringen konnte. Diese Klinik teilte mir mit, dass keine unmittelbare Gefahr bestünde, da zu diesem Zeitpunkt die NHA still stand aber dass eine OP über kurz oder lang unumgänglich wäre.

Man entschied sich zu monatlichen Kontrollen, da meine Sehkraft so erstaunlich gut war und man nichts gefährden wollte. Man bedenke: zu diesem Zeitpunkt war die Netzhaut etwa zur Hälfte ab ABER im Stillstand. Habe dann auch oben rechts einen Schatten bemerkt, als mir der Arzt genau erklärte, wo ich diese Einschränkung sehen müsste. Ohne Hinweis darauf hätte ich das vermutlich nicht wahrgenommen aber der Schatten war da und damit das bedrohliche Gefühl, dass mein Augenlicht in Gefahr war...

Von Juni bis September hatte ich monatliche Kontrollen in jener Klinik, operiert sollte jedoch nicht werden. An Urlaub war nicht zu denken - es könnte jederzeit soweit sein, dass ein plötzlicher Sehkraftverlust eintritt, also wenn die NH an der Makula abhebt. Psychisch war das nicht lange tragbar für mich, also weiter in die einige Autostunden entfernte Uniklinik Innsbruck.

Dort war klar - eine OP (Plombe) solle so schnell als möglich erfolgen. Zwei Wochen später (Anfang Oktober 2009) lag ich unter dem Messer. Durch das Aufnähen einer Plombe wurde das NH-Loch tamponiert und die (große) Menge an Flüssigkeit unter der NH wurde binnen 24 Stunden großteils von der Aderhaut resorbiert wonach sich die NH wieder anlegen konnte. Großes Problem war das lange Bestehen der NHA und der entstandenen Stränge unter der Netzhaut, die nun nach Wiederanlage eine gewisse Spannung erzeugen, was sich aber nach mehreren Monaten geben wird.

5.1.2010: Jetzt, drei Monate nach der OP hatte ich bereits mehrere Nachkontrollen und die Ärzte sind sehr zufrieden mit dem Genesungsverlauf. Das Auge ist noch leicht rot, hin und wieder flimmert es oben noch ganz leicht, die Brille passt nicht mehr (etwa 0,5 Dioptrien mehr, andere Hornhautverkrümmung) aber der Schatten ist weg und die Sehleistung ist wieder bei den 90 %, die das Auge immer hatte, angelangt. Ganz zu schweigen von dem seelischen Druck, der mir genommen wurde.

Grüße aus Österreich,
Robert


P.S.: Namen der beiden Krankenhäuser, die nicht operiert haben, werde ich nicht nennen, da deren Meinungen zu diesem äußerst heiklen Thema nachvollziehbar waren und ich niemandem einen Vorwurf mache, zumal ich in einem davon meine Nachkontrollen hatte und ich mich immer gut betreut fühlte.

Erfahrungsbericht Klaus Teil 1

railtux @, Nürnberg, Mittwoch, 06. Januar 2010, 14:21 (vor 5186 Tagen) @ KAtharina

Ende Juni 2007 hatte ich bei einem Ausflug starkes Fremdkörpergefühl
und mußte ständig blinzeln. Ich bemerkte auch einen kleine dunklen Fleck
im Bereich der Nasenwurzel. Leider maß ich dem keine so große Bedeutung zu.
Am Sonntag ließ dieses Fremdkörpergefühl etwas nach.

Am Montag auf der Arbeit war es zwar lästig, aber es ging noch,
auch am darauf folgenden Tag ging ich zur Arbeit.
Doch dann wurde es immer schlimmer. So ging ich nach Rücksprache mit meinem
direkten Vorgesetzten zum Augenarzt.

So setzte ich mich also in meine Auto und fuhr wieder nach Hause,
eine sehr unangenehme Fahrt und machte mich dann auf den kurzen Fußweg
zum Augenarzt. Der kleine Fleck bewegte sich wie ein kleines Fähnchen.
Da hatte ich irgendwie die Vorahnung einer Netzhautablösung.

Beim AA schilderte ich die Geschehnisse und meine Ahnung wurde bestätigt.
Die Netzhaut war gerissen und hatte sich gelöst. Es war ein längerer vertikaler Riß.
Nach der gründlichen Untersuchung rief der AA sofort in der Erlanger Klinik an
und meldete mich als Notfall an.

Also Sachen packen und ab in die Klinik.
Dort nochmalige gründliche Untersuchung, u.a. auch mit dem Kontaktglas.
Noch am gleichen Tag OP.
"All inclusiv", also Cerclage, PPV, Cryo und Gas. Anfang 5-6 mal täglich Druckmessung
und die üblichen Kontrollen und Behandlungen mit Tropfen.
Klinikaufenthalt ca. 1 Woche.

Anschließend besucht ich regelmäßig meinen AA zur Kontrolle.
Die Gasblase löste sich nach gut 2 Wochen auf.
Die Sehkraft steigerts ich langsam auf ca. 40% innerhalb von 4 Wochen.

Bei einer Untersuchung bemerkte er einen beginnenden Riß, den man beobachten müße.
Dann bemerkte ich morgens wieder eine dunklen Fleck
und sofortiger Besuch beim AA. Die Dignose erneute NHA.
Sie hatte sich etwa an der gleichen Stelle wie beim ersten mal gelöst.

Also wieder Klinik und OP. Auch diese OP wurde mit Gas durchgeführt.
Das Behandlungsprogramm in der Klinik war das gleiche wie bei der ersten OP,
abgesehen vom Operateur. Aufenthalt in der Klinik wieder ca. 1 Woche.

Anschließend die üblichen dichten Nachkontrollen bei meinem AA.
Die Gasblase hatte sich noch nicht ganz aufgelöst,
als ich morgens einen wandernden Lichtpunkt bemerkte.
Man kann es mit einem Laserpunkt vergleichen,
mit dem man ein Stück aus einer Blechtafel schneidet.
Nach dem aufstehen bemerkte ich dann am oberen Rand des Blickfeldes
einen kleinen sich bewegenden dunklen Vorhang.

Der AA bestätigte dann meine Vermutung, erneute NHA. Dieses mal war der Riß
horizontal. Also wieder Klinik.
Gleiches Programm, gleicher Operateur, ca. 2 Wochen nach der 2. OP.

Als die Gasblase sich langsam auflöste, bemerkte ich ein grauen Keil.
Der AA diagnostizierte ein Ödem, welches man beobachten müsse.
Natürlich wieder die üblichen Nachkontrollen beim AA.
Dabei wurde zwischen 2 Cryopunkten ein kleiner Riß festgestellt.
Diese Diagnose hatte die 3. OP im August 2007 zur Folge.

--
Herzliche Grüße aus Nürnberg
Klaus

Erfahrungsbericht Klaus Teil 2

railtux @, Nürnberg, Mittwoch, 06. Januar 2010, 14:25 (vor 5186 Tagen) @ KAtharina

Die Untersuchung in der Ambulanz war dieses mal sehr gründlich,
denn während der Warte zeiten zwischen den Untersuchungsschritten
liefen mir beide Operatuere über den Weg.
Jedesmal die Frage, was machen Sie denn hier.
Jeder schaute sich dann mein Auge an.
Dieses Mal stand dann auch Öl zur Debatte.
Die Diskusion endete mit dem Entschluß,
dies während der OP entsprechend den Gegebneheiten zu entscheiden.
Es wurde dann doch nochmals Gas verwendet.

Anschließend die übliche Behandlung und NAchkontrolle.
Die Kontrolluntersuchungen wurden im Lauf der Zeit in größeren Abständen,
sowohl in der Klinik als auch beim AA durchgeführt.
Bezüglich des grauen Keils meinte der OA in der Ambulanz,
daß das Auge einfach Zeit brauche. Und wenn sich das innerhalb eines JAhres
nicht bessere, sei nichts mehr zu machen.
Dies hat sich bestätigt und inzwischen als Vernarbung herausgestellt.

Im Lauf der Zeit hat sich der Graue Star immer stärker bemerkbar gemacht.
Wegen der viel OP's innerhalb kurzer Zeit wurde die Katarakt-OP
allerdings erst ca. 1 Jahr nach den NH-OP's durchgeführt.
Zum Schluß hatte ich das Gefühl einen Wattebausch auf dem Auge zu haben.
Diese OP ist ohne Probleme und Komplikationen verlaufen.

Es erfolgte eine ausführliche Nachuntersuchung,
die auch eine ausführliche Gesichtsfeldmesung nach Goldmann beinhaltete.
Mein Gesichtsfeld ist massiv eingeschränkt,
so sehe ich Personen rechts neben mir erst, wenn sie ein wenig vor mir stehen,
auch nach unten fehlt ein großer Teil des Blickfeldes.
Den Bericht wollte der OA, welcher 2 der NH-OP's durchführte,
ausdrücklich selbst durchlesen, da er zur Vorlage beim Versorgungsamt
geeignet sein solle.

Der entsprechende Antrag wurde innerhalb von 2 Wochen positiv,
mit einem GdB von 30% unbefristet, entschieden.
Die Gleichstellung mit Schwerbehinderten durch die Agentur für Arbeit ist erfolgt.

Da bei der 3. NHA die Makula betroffen war, ist der Visus entsprechend vermindert.
Ich kann halt noch die 3. Zeile mit ihren 3 Zahlen "lesen",
allerdings habe ich dadurch noch räumliches Sehvermögen.

Dadurch ist halt z.B. Autofahren möglich.
Inzwischen ist das Auge auch wesentlich unempfindlicher, allerdings deutlich wetterfühliger als früher.
Mittlerweile brauche ich auch regelmäßig Tropfen wegen trockener Augen.

--
Herzliche Grüße aus Nürnberg
Klaus

Erfahrungsbericht Volker

Volker, Montag, 15. Februar 2010, 18:48 (vor 5145 Tagen) @ KAtharina

Ich bin 47, seit langem kurzsichtig (Tendenz steigend, bisher ca. -5 Dioptrien beidseits), die Altersweitsichtigkeit setzt seit einigen Jahren ein, aber ich war mit Gleitsichtbrille eigentlich recht zufrieden mit meinen Augen.

Letzten Sommer sah ich dann plötzlich Lichtblitze rechts ganz am Rande des Gesichtsfelds. War sehr beunruhigt und nahm auch erstmals schattenartige Streifen in jedem Auge (links waagerecht von unten nach oben ziehend, linkst von links nach rechts) wahr, die aber schon länger vorhanden gewesen sein könnten. Bin sofort zum AA1 (ich nummeriere mal durch), der abwiegelte: Die Blitze seien bei Kurzsichtigen normal, die Streifen ein Alterungseffekt des Glaskörpers, an den ich mich gewöhnen würde. Da mich die Antwort nicht befriedigte, ging ich zu AÄ2, die immerhin etwas genauer hinschaute (wie AA1 aber ohne Kontaktglas). Sie konnte die verantwortlichen Defekte im Glaskörper immerhin ebenfalls erkennen; die Blitze tat auch sie als nebensächlich ab.

Nach Weihnachten wurde mir aber klar, dass von rechts unten ein dunkler Fleck in mein Gesichtsfeld ragte, besonders beim Aufwachen und abendlichen Lesen sichtbar. Also besorgte ich mir einen Termin in der Uni-Augenklinik Ulm. Dort erkannte dann mit Kontaktglas die untersuchende Ärztin einen Netzhautriss, den wenig später der Oberarzt bestätigte und für „recht groß und bereits unterspült“ erklärte. Er sagte mir, dass eine OP unausweichlich wäre. Mit Plomben sei das nicht mehr zu machen, er müsste Silikonöl einfüllen. Außer der Info, dass damit eine Nachfolge-OP verbunden ist und langfristig auch eine Katarakt-OP, wurden mir keine speziellen Risiken erläutert, war ja alles ein Notfall zwischen den Feiertagen.
Am nächsten Tag also pars plana Vitrektomie, ein großer Orariß und ein Loch mit insgesamt 14 Kryo- und Laserpunkten angetackert. Fünf Tage später wurde noch der Verdacht weiter untersucht, dass auch am linken Auge Netzhautdefekte sein könnten. Dazu musste das Auge eingedellt werden, mindestens lokale Betäubung sei nötig, Narkose standby, falls operiert werden müsse. Ich habe dann eine Vollnarkose von Anfang an vorgezogen. Es mussten auch drei Löcher mit 11 Kryopunkten (Laser ging so weit außen nicht) bearbeitet werden. Acht Tage nach der OP wurde ich entlassen, rechts nun mit einem Visus von angeblich 0,8 (ich glaube, da habe ich durch eine Lochmaske geschaut) bei +2,5 Dioptrien und 23 mmHg Augeninnendruck.

Erfahrungsbericht Volker Teil 2

Volker, Montag, 15. Februar 2010, 18:51 (vor 5145 Tagen) @ KAtharina

An Tag 12 nach der OP habe ich mich wieder bei AÄ2 vorgestellt. Die hat mir nach eingehender Untersuchung (wieder ohne Kontaktglas) ihr Mitleid ausgesprochen, der Augeninnendruck sei (mit, soweit ich mich erinnere, 33 mmHg) jetzt ja auch gestiegen, schade, kommen sie in einer Woche wieder. Langsam war ich misstrauisch geworden und suchte mir AÄ3. Hatte inzwischen mit einem sehr erfahrenem NHA-Betroffenen telefoniert und viel gelernt -- Lesen durfte ich ja nicht. Zum Beispiel nahm ich mir vor, keinen AA mehr zu akzeptieren, der nicht mit Kontaktglas arbeitet. Währenddessen nahm das seit der OP vorhandene Druckgefühl in Auge und Kopf wieder zu. So kam ich an Tag 15 nach der OP später bei AÄ3 an, die auch sehr kompetent (und trotzdem mit Verständnis für die seelische Belastung) und mit Kontaktglas untersuchte. Die NH lag an (wie bei allen anderen Untersuchungen). Aber der Innendruck am operierten rechten Auge war auf 56 mmHG gestiegen. Sie gab mir sofort Tropfen und zwei Tabletten und schickte mich zurück zur Augenklinik, eventuell müsse das Silikonöl wieder raus.

Gottseidank ging der Druck schon auf dem Weg zur Klinik zurück, ich bekam Cosopt (Dorzolamid+Timolol) verschrieben, setzte die Dexa-sine Kortisontropfen ab, die ich seit der OP neben Voltaren nahm. Außerdem sollte ich mit vorgebeugtem Kopf nach unten schauen und auf dem Bauch schlafen, für den Fall, dass das Silikonöl das Problem sei. Komisch, denn seit der OP schlief ich in der Klinik und zuhause auf dem Rücken, um die Augen zu schützen. Dies und das Verbot mich länger vorzubeugen habe ich auch der kurzen Patienteninfo entnommen, die ich zur Entlassung bekam. Inzwischen ist der Druck auch ohne Cosopt wieder okay (unter 20 mmHg), es muss also eine Reaktion auf das Kortison (Steroidglaukom) gewesen sein. Eines der herausstehenden Fadenenden hatte sich nicht aufgelöst und wurde bei einer der Untersuchungen in der Augenklinik noch rausgezupft – eine Riesen-Erleichterung ...

Ich wurde noch bis zum 34. Tag nach der OP krankgeschrieben, hatte aber bereits in der letzten Woche nicht mehr das Gefühl der Besserung: Das operierte Auge fühlt sich „fremd“ an, schmerzt, wenn ich die Voltaren-Tropfen auf 2 pro Tag reduziere. Die Iris reagiert nur träge und bleibt recht weit offen. Rotgeädert ist das Auge sowieso, bei der Verheilung haben sich Zysten gebildet, die nach Ansicht der AÄ3 bei der Silikonöl-Entfernung gleich mitbehandelt werden sollen. Ich habe auch schon einen Termin gut zweieinhalb Monate nach der ersten OP.

Seit knapp zwei Wochen versuche ich nun (nach Beratung mit AÄ3) mit Kontaktlinse auf dem nicht-operierten Auge und Lesebrille für die Nähe meine Arbeit zu bewältigen. Beide Augen ermüden aber sehr schnell, ich halte die Kontaktlinse auch nicht länger als 8 Stunden aus (das ging früher locker 12 Stunden). Schutzsonnenbrille für den Weg zu/von der Arbeit ist bei dem Schnee ein Muss; auch wenn z.B. bei Vorträgen helle Folien verwendet werden, brauche ich eine Sonnenbrille. Und: Fünf Wochen nach der OP, seit einer Erkältung mit Husten, wieder gelegentlich kleine Lichtblitze, diesmal links. Laut AÄ3 ist aber keine NHA sichtbar…

Die Belastung durch die ganze Sache kann man auch mitfühlenden Zeitgenossen kaum erklären, das Auge ist eben schon sehr nah an der Seele. Deshalb freue ich mich darauf, beim Austausch zwischen Betroffenen mitzumachen, es half mir schon viel, von ähnlichen Fällen Genaueres zu erfahren -- Vielen Dank! Ich bin sehr beeindruckt, welche Schwierigkeiten viele hier meistern und wie sie anderen helfen.

Fortsetzung folgt gegen Ostern.

Erfahrungsbericht - Christoph

Christoph @, Ense, Montag, 01. März 2010, 15:24 (vor 5132 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Christoph, Montag, 01. März 2010, 15:47

Hallo zusammen,

mit einer Netzhautablösung habe ich auch so meine Erfahrung gemacht, Nach einer Kataraktoperation auf dem linken Auge im November 2005 hatte ich kurz vor Weihnachten d. J. ein ungutes Gefühl. Ich erklärte dem Augenarzt auf dem linken Auge eine Wand hochkommen zu sehen, begleitet mit Rußregen und Blitze sowie einem eingeschränktem Gesichtsfeld. Nach Untersuchung des Auges meinte er, dass alles in Ordnung sei.

Am 30. 12. 2005 sah ich auf dem linken Auge plötzlich nur noch einen Spalt mit ganz verzerrtem Bild. Da mein Augenarzt Urlaub hatte suchte ich sofort den augenärztlichen Notdienst auf. Die Diagnose Amotio totalis bei Riesenriss machte mir bei der Frage was ist passiert und hoffentlich wird die Sehkraft wieder voll hergestellt Angst. Er überwies mich sofort mit dem Kommentar „man sollte den Augenarzt verklagen“ in die Augenklinik nach Dortmund. Das habe ich aber leider nie getan, da es sehr schwer ist einem Arzt einen Kunstfehler nachzuweisen.

In der 1. OP wurde die Netzhaut nach Entfernung des Glaskörpers mit schwerem Silikonöl als Ersatz wieder angelegt. Es bildeten sich allerdings Stränge, deren Zug die Netzhaut wieder ablösen kann. In einer 2. OP wurden die Stränge entfernt.

Auf dem rechten Auge bin ich aufgrund einiger Löcher in der Netzhaut gelasert worden.

Mir wurde von den Augenärzten nach den ganzen Untersuchungen und Operationen mitgeteilt, dass ich kein Auto und auch keine Flurförderzeuge als Logistikfachkraft mehr fahren darf. Das war für mich sehr bitter muss ich sagen.

Da ich auf dem Auge links nur noch 20 % sehe und das räumliche Sehen aufgehoben ist, wurde mir vom Unternehmen auch gleich zum 28. Februar 2006 gekündigt. (Wenn der Ackergaul gesund ist und arbeitet ist alles in Ordung nur sobald der Ackergaul lahmt geht es zum Schlachthof)
Ich konnte mir vor dem Arbeitsgericht wenigstens eine Abfindung erstreiten.


Im Juni 2006 sollte mir auf dem linken Auge das Silikonöl entfernt werden. Die OP konnte nicht weiter durchgeführt werden, da das Auge stark blutete. In einer 2. OP konnte das Silikonöl endlich entfernt werden.


In einem Antrag beim Versorgungsamt wurde mir ein Grad der Behinderung von 40 % zuerkannt.

Über Die Deutsche Rentenversicherung schulte ich über eine Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben als Bürokaufmann um. Mir geht es gut. Die Netzhaut ist stabil und es fällt mir auch nicht mehr so schwer zurechtzukommen.

Erfahrungsbericht - Biggi

Biggi, Samstag, 06. März 2010, 01:24 (vor 5127 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Biggi, Samstag, 06. März 2010, 01:33

Ich bin 45 und schon immer kurzsichtig, LA ca. -11 und RA ca. -18 dpt. Die Kurzsichtigkeit stammt aus der Familie meiner Mutter. Korrigiert mit CL habe ich aber immer ganz vernünftig gesehen, LA 0,9 und RA 0,5. Da ich mit dem RA nach innen schielte, wurde ich mit 10 Jahren am RA operiert sowie mit knapp 15 nochmal über das LA nachkorrigiert.

Mitte Dezember 2009 nahm ich auf meinem guten LA vermehrte Glaskörpertrübungen wahr, die ich aber im üblichen Weihnachtsstress, so gut es ging, ignoriert habe. Anfang Januar hatte ich eine äußerst heftige Bronchitis. In diesen Tagen tauchten verteilt über zwei Tage 3 schwarze Pünktchen im LA auf, die sich so verhielten wie Glaskörpertrübungen. Es blitzte wieder der Gedanke auf, ein Termin beim AA sei langsam nötig.

Am 22.01.2010 nahm ich auf dem Weg nach Gießen auf dem LA einen kleinen dunklen Schatten am unteren Bildrand wahr. Die ersten Assoziationen an die nahezu totale NHA meiner Mutter vor gut 30 Jahren kamen auf. Aber vielleicht war ja auch nur die CL verschmutzt... Leider war sie es nicht.

Am nächsten Abend, wir feierten den 87. Geburtstag meines Schwiegervaters, tauchte plötzlich ein massiver Rußregen auf. Nach der Feier sind wir noch in der Nacht zur Uni-Augenklinik in Gießen weitergefahren.

Nach unheimlich gründlicher Untersuchung des jungen diensthabenden Arztes stand fest, es ist eine NHA. Nach telefonischer Rücksprache mit seiner OÄ, sollte ich morhgens um 08:30 h nüchtern wieder kommen. Um 9 h war der OP beschlossen, der leitende OA und NH-Spezialist wurde gerufen, es wurden noch etliche Untersuchungen von ihm durchgeführt, der OP-Verlauf besprochen und um 10 lag ich im OP.

Da dank des Schiel-OPs keine Tamponade von außen möglich war, wurde eine PPV mit Gas gemacht, die NHA wurde gelasert, eine Laser-Cerclage von innen her gelegt und die Linse wurde direkt ausgetauscht gegen eine sphärische Kunstlinse.

Die erste Nacht danach war im ersten Teil schlaflos, zum einen dank meiner schnarchenden alten Mitpatientinnen, zum anderen dank der Notbeleuchtung, die auf Wunsch meiner Bettnachbarinnen an bleiben musste. Sie ermöglichte mir trotz Verband und Klappe, dass ich wahrnahm, dass da eine größere dunkle Stelle war. Kurz bevor ich völlig abdrehte, bin ich zur Nachtschwester gegangen, die mir gegen das Schnarchen Oropax gab und zum anderen den Arzt rief, der mich dann in der Nacht noch mal untersuchte. Es war alles ok, die NH lag an und die größere dunkle Stelle war genau der Riss, der jetzt angetackert war und den ich aber vorher nicht wahrgenommen hatte. So fand ich wenigstens noch ein bisschen Schlaf - mit Oropax in den Ohren.

Danach lief alles komplikationslos und auch der Augeninnendruck war immer im grünen Bereich. Mittwochs habe ich dann den Heimweg antreten dürfen.

Die nächsten gut zwei Wochen waren geprägt vom Aquarium und vom erhöht auf dem Rücken schlafen/liegen müssen, was für mich als passioniertem Flach- und Bauchschläfer ganz schön blöd war. Erlösend war nach einer Woche die Entdeckung, dass ich auf einmal oberhalb des Wasserspiegels wieder etwas sehen konnte.

Heute knapp sechs Wochen nach diesem denkwürdigen Wochenende, sehe ich auf meinem guten Auge fast wieder so gut wie vorher. Nur im Nahbereich bin ich schlagartig seit dem OP-Tag "altersweitsichtig", was ich aber als angehende Oma mit Fassung trage. Geblieben ist die dunkle Stelle, die aber zum Teil eh von meiner Nase verdedeckt ist und zum anderen vom halbwegs vernünftig funktionierenden RA ergänzt wird. Seit 2 1/2 Wochen gehe ich wieder arbeiten und es geht mir und meinem Auge gut!

Jeden Tag merke ich, wie es immer noch etwas besser geht. Ich hoffe und bete, dass ich von meiner Mama nicht nur die schlechten Augen sondern auch ihr gutes Netzhaut-"Heilfleisch" geerbt habe.

Liebe Grüße aus dem Oberbergischen Land
Biggi

PS: An dieser Stelle ein großes Lob an die medizinisch und menschlich hochkompetenten Ärzte/Ärztinnen und Schwestern in der Gießener Uni-Augenklinik!!!

Erfahrungsbericht Lujobe

Lujobe, Dienstag, 09. März 2010, 20:50 (vor 5123 Tagen) @ KAtharina

Eigentlich verwunderlich dass ich dieses Forum erst jetzt gefunden habe, da ich mich mit diesem Thema bereits seit gut 10 Jahren befasse (muss). Bei mir hat alles im Jahre 2000 begonnen. Katarakt-OP hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon an beiden Augen hinter mir. Bei Vorbereitungsarbeiten zu einer Messe bemerkte ich einen Schatten im linken Auge. Blitze habe ich damals keine gesehen. Ich habe dies zuerst für Überanstrengung gehalten. Erst als der Schatten am nächsten Tag größer und deutlicher war wurde mir klar dass hier was ernsteres vorliegt. Statt direkt vor ort in eine Klinik zu gehen bin ich dann mit einem Kollegen nach Hause gefahren und dort zu meinem Augenarzt gegangen. Der hat ich sofort zur Uniklinik verwiesen.
Dort wurde von den Ambulanzärzten dikutiert wie eilig eine OP ist. Diese Diskussion wurde von einem Oberarzt, der wohl eher zufällig dazukam, beendet mit der Entscheidung "SOFORT". Es folgte eine Nacht-OP von etwa 5 Stunden Dauer bei der eine Vitrektomie vorgenommen wurde und mehrere großflächige Netzhautablösungen mit Plomben und Cryokoagulation behandelt wurden. Es wurde eine Gastamponade vorgenommen.
Ergebnis dieser ersten OP war eine vollflächig wieder anliegende Netzhaut aber Narben, auch im Bereich der Makula. Sehvermögen war, nach entsprechender Erholungszeit, scharf und kontrastreich aber durch narbenbedingte Verzerrungen in der Lesefähigkeit dauerhaft eingeschränkt. Die Aussage dass eine Amotio meist eine einmalige Angelegenheit ist war zu dem Zeitpunkt eine gewisse Beruhigung.
Um es kurz zu machen, es blieb nicht einmalig und es blitzte auch häufiger. Am gleichen Auge gab es im Abstand von Tagen bis Wochen mehrere weitere Foramen und Amotio. Folge war eine Cerclage, Öltamponade sowie weitere Plomben und Cryos.
Noch bevor die Öltamponade wieder entfernt werden sollte kam die erste von mehreren Amotio am anderen Auge. Mittlerweile mit geschärften Sinnen für solche Probleme habe ich diese recht früh bemerkt und schnell reagiert. Um es kurz zu machen, am Ende waren es 14 Operationen wegen Amotio, 3 Operationen wegen Katarakt bzw. Verisyse-Linse und ungezählte Laserbehandlungen. Beide Augen sind betroffen, wobei das häufiger operierte Auge heute noch eine brauchbare Sehleistung aufweist. Die Option am zweiten Auge auch eine Vitrektomie vornehmen zu lassen habe ich, in Absprache mit dem Professor der Klinik, nicht wahrgenommen. Die Meinungen der behandelnden Ärzte waren hier durchaus geteilt. Letztlich denke ich dass die Entscheidung so richtig war.
Zu allem Überfluß kam es vor etwa 2 Jahren zur Loslösung der Linse im schlechten Auge. Die ist mir einfach "ins Auge gefallen". Also wieder OP, nun eine Verisyse-Linse an der Iris festgeklammert. Leider geht seit diesem Zeitpunkt die Sehkraft des Auges beständig zurück. Neben Arealen in denen ich keine Farben sehe ist genau zentral bei geringer Helligkeit nur noch eine graue Fläche.
Sehnerventzündungen, Retinaentzündungen, Ödeme, diesem Auge blieb wenig erspart.
Trotz alledem bin ich noch voll im Beruf und kann und darf auch noch PKW fahren. Aktuell habe ich nun einen GdB von 40 bekommen. Dies allerdings nur im Zusammenspiel mit weiteren Problemen.
Amotio hatte ich nun seit einigen Jahren keine mehr, was ich auch darauf zurückführe, dass ich alle Risiken die mir bekannt wurden absolut meide. Mit jeder OP bin ich vorsichtiger geworden.
Die Anmerkung eines Assistenzarztes, nach der letzten OP vor 2 Jahren - damit können sie kopfstehend Trampolin springen - habe ich lediglich kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen.

Übrigens den Spruch
"Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar"
habe ich mir auch zu eigen gemacht und bei diversen Gelegenheiten als Motto angegeben.
Passt eben irgendwie zu unserer Situation.

Gruß
Lujobe

--
"Du kannst nicht wählen, wie du stirbst oder wann.
Aber du kannst bestimmen, wie du lebst. JETZT!"
(Joan Baez)

Erfahrungsbericht

Marit, Samstag, 27. März 2010, 22:08 (vor 5105 Tagen) @ KAtharina

» Hallo, liebe Forummitglieder,
nachdem fast 5 Monate seit meiner ersten Netzhaut-OP vergangen sind und ich relativ oft bei euch ins Forum geschaut habe, wollte ich euch ebenfalls an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Sie könnten interessant für euch sein, da ich nicht in Deutschland, sondern in Russland operiert worden bin.
Hier also meine Geschichte: Angefangen hat alles mit den üblichen Symptomen wie Blitze im linken Auge sowie muches volantes auf hellem Hintergrund. Da ich jedoch völlig ahnungslos war, bin ich erst nach ca. 6 Wochen zu einem Augenarzt gegangen. Dort stellte man beginnende Netzhautablösung sowie mehrere Risse fest und empfahl mir, mich sofort vor Ort (d.h. in Sankt Petersburg, wo ich derzeitig lebe) operieren zu lassen. In Russland gilt diese Krankheit als Notfall, so dass dich im Prinzip jedes Krankenhaus aufnehmen muss. Für mich kamen zwei Spezialkliniken in Frage. Ich habe mich dann für eine staatliche Augenklinik entschieden und wurde dann nach 3 Tagen aufgenommen. Vorher musste ich jedoch nachweisen, dass mein Gebiss saniert ist, da laut Aussage meiner Ärztin Netzhautablösung mit kariösen Zähnen zusammen hängen könne. Nach anderhalbtägigen Voruntersuchungen wurden mir beide Augen verbunden, mein Kopf wurde hochgelagert und ich durfte mich bis zur OP nicht mehr bewegen. Diese wurde dann erst am 5. Tag nach meiner Einweisung ins Krankenhaus durchgeführt. Bis dahin war das Wasser im Auge so gut wie abgeflossen. Die OP verlief ohne besondere Zwischenfälle – mir wurde eine Silikonplombe eingesetzt. Nach der OP musste ich weitere 3 Tage mit verbundenen Augen liegen und hatte strengste Bettruhe. Dann wurden sie aufgebunden, aber ich durfte nur zum Essen sitzen, sonst weiter liegen, nach weiteren 2 Tagen durfte ich zur Toilette gehen und schließlich aufstehen. Insgesamt lag ich 14 Tage im Krankenhaus. Während des gesamten Krankenhausaufenthaltes durfte ich nicht duschen, keine Haare waschen, nichts Hartes essen.
Als ich nach Hause entlassen wurde, sollte ich die erste Woche noch viel liegen, ich durfte rein gar nichts im Haushalt machen, lesen und fernsehen waren für 2 Monate verboten. In der zweiten Woche durfte ich mit zugeklebten Auge (später nur noch mit 25% abgedunkelter Sonnenbrille aus Glas), warmer Kopfbedeckung und in Begleitung für ca. 15 Minuten rausgehen. Außerdem waren 2 Monate lang verboten: Konzerte, Theater, Haustiere und kleine Kinder in der Wohnung, Berufsausübung, selbst Auto fahren, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, schwer heben, am Auge reiben, nach unten schauen, Wasser im Auge, Kontaktlinsen (bis zu 6 Monaten, danach nachts Vitamine ins Auge tropfen), Brille, Schminken, Sport (bis zu 6 Monaten), Haare fönen, Sauna und heiße Wannenbäder (1-2 Jahre), harte Sachen (z.B. Nüsse) essen, Mineralwasser mit Kohlensäure, Alkohol. Ich habe die ersten 4 Wochen nach der OP fast nur gelegen und im Prinzip nichts gemacht.
Eine nochmals besonders kritische Phase ist laut meiner russischen Ärztin der Zeitraum zwischen dem 30. und 40. Tag nach so einer OP. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zu Hause nochmal strenge Bettruhe und durfte auch nicht spazieren gehen. (In dieser Zeit haben sich die Fäden aufgelöst, was ich durch ein Brennen im Auge bemerkt habe. Die Gefahr einer erneuten Netzhautablösung ist zu dieser Zeit wohl am größten.)
Nach diesem Zeitraum durfte ich so langsam wieder anfangen, leichtere Hausarbeiten zu erledigen – leicht heißt, eine Kartoffel schälen, einen Teller abwaschen etc. und das Ganze habe ich dann so nach und nach gesteigert.
Insgesamt war ich 3 Monate krank geschrieben. Mit Lesen, Computer, TV habe ich nach 2 Monaten langsam wieder angefangen – 45 Minuten lesen, dann Pause. Das habe ich so langsam gesteigert. Nach wie vor esse ich nichts Hartes, Alkohol soll ich nur in reiner Form trinken, heben bzw. tragen nur bis zu 4 kg möglichst am Körper verteilt. Fliegen hat mir die Ärztin relativ schnell wieder erlaubt. Beim Starten und Landen soll ich den Mund öffnen. (Allerdings bin ich bisher nicht wieder geflogen.) Zug fahren ist wegen der Erschütterungen angeblich problematischer als Fliegen. Lesen im Zug oder im Bus ist verboten, auch soll ich nicht seitlich aus dem Fenster sehen. In Zukunft soll ich möglichst alle Extreme vermeiden, d.h. z.B. auch im Winter nicht in die Hitze fliegen. Das betrifft auch den Sport – verboten sind alle Ballsportarten, Jogging, schwere Gewichte, ins Wasser springen etc.
Momentan gehe ich alle zwei Monate zur Kontrolle, es werden immer beide Augen kontrolliert. Bei Bedarf wird hier in Russland eine prophylaktische Lasertherapie am nicht operierten Auge gemacht. Bei mir war das jedoch nicht notwendig. Bis 4 Wochen nach der OP habe ich noch Medikamente eingenommen und getropft, jetzt nehme ich nur noch Vitamine ein.
Soweit mein Erfahrungsbericht. Solltet ihr noch Fragen haben, so beantworte ich sie gern. Ansonsten allen alles Gute!

Netzhautablösung und Vorgeschichte

Andree @, Hessen, Montag, 19. April 2010, 13:42 (vor 5083 Tagen) @ KAtharina

Vorgeschichte Kurzfassung .Im August 2009 ,
Bulbusverletzung: Sklera-Patch-Aufnähung,Kunstlinse ,Keratoplastik,4 Operationen.
Im Januar bemerkte ich wie eine schwarze Wand im unteren Bereich des Blickfeldes aufstieg, bin sofort zum Aa. dann sofort in die Klinik . Dort wurde sofort Operiert 5.Op.
Cerclage , PpV , Gas .
Strikte Bauchlage das Gas war zwei Wochen im Auge .
Vier Wochen später sah ich ein flimmern im oberen Bereich .
Bin sofort in die Klinik nach ca.6 Stunden war alles schwarz .
6. Op :Re-PPV , Silikon-Öl .
Ich bin wöchentlich zur Kontrolle , die Sehstärke ist im moment bei Handbewegung .
Der Druck ist in Ordnung .

Erfahrungsbericht - USB

USB, Nürnberg, Freitag, 30. April 2010, 18:18 (vor 5071 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzis!

Ich bin ganz neu hier im Forum und möchte nun auch gerne meinen Erfahrungsbericht abliefern.

Ich habe plötzlich in meinem linken Auge einen grünen Balken, der das Gesichtsfeld eingeschränkt hat. Dies habe ich während einem Urlaubsaufenthalt in Amerika bemerkt. Da ich leider keine Erfahrung mit Augenkrankheiten hatte, bin ich in Amerika nicht zum Arzt und zu Hause auch nicht gleich. Bei einem Augenarzttermin wurde dann festgestellt, dass die Netzhaut bereits bis zum stärksten Sehnerv abgelöst war. Ich wurde sofort in die Klinik gebracht und dort noch am gleichen Tag operiert. Grundsätzlich wurde mir zu einer OP mit Gas gerade, es stellte sich aber während der OP heraud, dass die Ablösung dafür bei mir zu weit fortgeschritten war. Somit bekam ich Silikonöl ins Auge.

2 Tage nach der OP hat sich das Auge dann enzündet und es wurde im aneren Auge 2 identische Netzhautlöcher entdeckt. War dann 2 Wochen in der Klinik bis die Enzündung zurückgegangen war. Am Tag nach meiner Entlassung ging ich gleich routinemäßig zum Augenarzt und es wurde festgestellt, dass der Augeninnendruck viel zu hoch ist. Ich wurde dann sofort wieder in die Klinik eingeliefert und blieb dort einer weitere Woche. In der ich verschiedene zusätzliche Augentropfen bekam und der Druck regelmäßig gemessen wurde.

Jetzt fast 2 Monate nach der OP, komme ich im Großen und Ganzen eigentlich ganz gut mit der Krankheit zurecht. Die anfängliche Diagnose, dass ich mit Brille noch maximal 50% sehen kann, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Aktuell sehe ich fast 80%. Es bleibt natürlich die Angst vor der 2. OP und die Ungewissheit ist auch sehr schlimm, weil ich noch sehr jung bin und mir keiner sagen kann, woher die Ablösung bei mir kam.

LG USB

Erfahrungsbericht Isabel B

Isabel B, Mittwoch, 08. September 2010, 20:04 (vor 4940 Tagen) @ KAtharina

Am 23.7., Freitagnachmittag, sah ich Blitze und erschrak sehr, da man mich aufgrund meiner starken Kurzsichtigkeit (12 Dioptrien) schon öfter vor diesem Alarmzeichen gewarnt hatte. Aber Freitagnachmittag hat meine Augenärztin zu.
Am Samstagmorgen (es blitzte weiter) ging ich dann statt zur Love Parade zur Augenklinik. Der junge Arzt dort fand nur eine Glaskörpertrübung, keine Netzhautablösung. Am frühen Abend platzte eine Ader in meiner Netzhaut, ich sah es, erschrak sehr und ruderte mit den Armen nach der Riesenschliere links von mir. Danach blieben Schlieren in meinem Blickfeld. Da der Arzt mir morgens noch bestätigt hatte, dass die Netzhaut in Ordnung sei, wartete ich bis Montag.
Mo 26.7. war meine Augeärztin in Urlaub, ich ging zu einem anderen Augenarzt. Der stellte eine starke Glaskörpertrübung fest, an die ich mich halt gewöhnen solle. Ich bekam nicht einmal eine AU. Mein Hausarzt gab mir dann die AU.
Di 27.7. arbeitete ich und versuchte mich an die schlierige Sicht zu gewöhnen. Ich verspannte total, mir tat nach 9 Std. PC-Arbeit alles weh und ich fiel nur noch völlig erschöpft in mein Bett.
Mittwoch 28.7. ging ich arbeiten bis gegen 9:30 Uhr mein rechts Auge blitzte und ebenfalls plötzlich voller Schlieren war. Ich rief den Augenarzt an, der mir sagte, ich solle am Nachmittag (!!!) als Notfall in die Augenklinik gehen. Also arbeitete ich noch bis 14 Uhr und ging dann in die Augenklinik. Dort wurden beiderseits Blutungen, Zysten, Plattenverschiebungen (und weitere Fachbegriffe) sowie links Risse diagnostiziert. Krankschreibung bis 5.8., Ruhe, kein Lesen, PC und körperliche Anstrengung.
Do 28.7. sah ich dann wohl „Russregen“ und ging wieder als Notfall in die Augenklinik. Dort wurden Blutungen bestätigt, aber keine Netzhautablösung.
Kontrollen am 3.8. und 5.8. ergaben stabile Risse links.
Am 6.8. ging ich wieder arbeiten. Kontrolle am 10.8. zeigte unveränderte Risse.
Am 17.8. war meine Augenärztin wieder da und sie sah eine Ablösung und schickte mich für den nächsten Tag zur Augenklinik, das müsse operiert werden.
Am 18.8. verbrachte ich 9 Std. in der Augenklinik und mein linkes Auge war von den vielen Kontaktglasuntersuchungen durch etliche Ärzte schließlich komplett zu geschwollen. Die Chefärztin befand es auch für Ablösung an extrem schwieriger Stelle, OP für Freitag 20.8., Aufnahme und Aufklärung sofort.
Die OP (Plombe, Cerclage und Gas) dauerte sehr lange und ich verschlief den Rest des Tages. Am nächsten Morgen wurde der Verband abgenommen und mir ins Auge geleuchtet, alles war schwarz und ich wurde ohnmächtig. Am Sonntagmorgen kam dann eine Ärztin, der ich entsetzt berichtete, dass alles schwarz sei. Sie sagte, das sei das Gas und es verschwände in ca. 10 Tagen. Da fühlte ich mich gleich besser! Mein Kreislauf war allerdings völlig hin, ich wurde beim Duschen ohnmächtig, beim Essen noch mal.
Montag Mittag durfte ich nach hause, Tasche voll Medikamente, Auge verklebt und schmerzend und laufen konnte ich auch kaum. Aber zuhause! Wir feierten mit chinesischem Abendessen und ich schlief früh ein. Nachts musste ich zur Toilette und hatte grässliche Schmerzen im Auge, im Arm und im Bein, ich wurde wieder ohnmächtig.
Am nächsten Morgen rief ich meine Mutter zu Hilfe, da ich kaum laufen konnte und zu meiner Augenärztin sollte. Ich bat sie zuerst zum Hausarzt zu fahren, da mein Bein so wehtat. Er vermutete eine Thrombose und schickte mich zur Phlebologin, die nicht nur akute, sondern auch alte Thrombosen feststellte. Ich bekam Rezepte für Thrombosestrümpfe und Spritzen.
Die Augenärztin war aber sehr zufrieden, ich konnte das erste Mal ein bisschen sehen und sie sah, dass die Netzhaut perfekt anlag. Zuhause war ich so fertig, dass ich mich erbrach und dann ohnmächtig wurde.
Die erste Woche war schwer, der Kreislauf kam kaum in Gang, ich schlief viel, aß viel und machte wenig, hatte Schmerzen und Langeweile.
Nach exakt 10 Tagen war das Gas weg.
Nun sind fast 3 Wochen rum, die Thrombosen sind abgeheilt, der Kreislauf ist putzmunter, die Netzhaut liegt perfekt an und die Fäden sind fast aufgelöst. Auf dem linken Auge sehe ich sehr verschwommen, rechts stören die Blutgerinnsel, verkehrstüchtig bin ich nicht, aber ich fühle mich gesund und freue mich, dass die OP gelungen ist.

joeb - Teil I

joeb, Freitag, 04. Februar 2011, 19:20 (vor 4791 Tagen) @ KAtharina

Drei Wochen ist es her, vielleicht auch vier. Zuerst habe ich die herumfliegenden Punkte vor meinem Auge auf die Hitze geschoben, aber als dann der Schatten kam wollte ich es doch abklären lassen und habe mir den Termin geholt. <<
Und Ihnen fehlt da auch tatsächlich ein ganz schönes Stück. <<

... anwortete die Augenärtzin beim Betrachten der Gesichtsfeldmessung!

Jetzt ging alles schnell, sehr schnell, zu schnell für mich.
Weittropfen - Augenhintergrundkontrolle -- Netzhautablösung auf dem linken Auge - Notfall - Meine Mädels machen sofort einen Termin in der Augenklinik!

Sie gehen mal gleich nach Hause und packen Ihre Tasche für drei oder vier Tage. <<
Termin steht. <<
Heute noch OP. <<
Viel Glück! <<

Zu Hause angekommen wollte meine Frau mich alten Hypochonder gerade necken, als ich ihr die Überweisung vor die Nase hielt. Obwohl ich als Krankenpfleger weiss das man vor einer OP nüchtern sein muss und Rauchen auch verboten ist, musste ich noch eine rauchen. Dann ab in die Klinik. Dort erwartete man mich mehr oder weniger schon und nachdem der dort operierende Professor mit einer Kontaktglasuntersuchung die Diagnose der Augenärztin bestätigte, konnte er den Anästhesisten gerade noch vom Feierabend machen abhalten. Er wollte gleich operieren. Ich konnte gerade noch meiner Frau bescheid geben und ehe ich mich versah' hatte ich schon eine Nadel im Arm. Mit einem flachen Witz hat der Narkosearzt dann abgedrückt und es wurde dunkel.
Ohne fehlende Zeit für mich bin ich dann, noch immer saumüde, mit einem Verband am linken Auge aufgewacht. Ich wollte einfach nur schlafen, aber mein soeben gewonnener neuer Freund im Zimmer wollte einfach nur reden. Also bin ich relativ bald aufgestanden und durfte dann auch eine Suppe essen.

Aber schön auf den Boden gucken <<

Meinte die Schwester als sie die Suppe brachte.

Sie haben nämlich Gas im Auge. <<

Weitere Informationen bekam ich heute erst mal keine. Der weitere Tag verlief eher schleppend. Es ist eine kleine Augenklinik am Rand von Nürnberg und außer ein wenig spazieren gehen, kann man hier eigentich nichts machen. Immerhin waren die Schmerzen erträglich und ich hatte mich jetzt schon daran gewöhnt das mir ständig jemand am Auge rumfummelt und sonstwas reinschmiert- und tropft.
Am nächsten Tag erfuhr ich dann bei der Visite auch endlich was genau gemacht worden war.
Cerclage und Cryokoagulation!
Der zur Samstagsvisite verdonnerten diensthabenden Arzt meinte das alles in Ordung sei. Immerhin konnte ich mit dem knallroten, zugeschwollenem, vermiertem etwas da links in meinem Gesicht, sogar schon ein bisschen was erkennen. Allerdings nicht lange, dann wurde es wieder zugeklebt. Na, wenigstens muss ich es so nicht sehen. Mein vielredenter, lautschnarchender Zimmernachbar wurde entlassen und ich war alleine im Zimmer und hatte meine Ruhe. Nachdem ich ja die letzte Nacht unfreiwillig durchgemacht hatte, döste ich viel, bekam Besuch, ging spazieren. So kam er, der Montag. Zwar langsam, aber sicher. Diesmal wieder Visite beim Professor und hip hip hurra, ich durfte nach Hause. Nicht viel machen, rechts liegen, Filme gucken. Und was für ein Glück das ich meine Freizeitaktivitäten vor kurzem von sehenden (Computer) auf hörende (Klavierspielen) Aktivitäten umgestellt hatte. Außerdem war ja Sommer und ich hatte Zeit für ausgedehnte Spaziergänge. So kriegt man sechs Wochen durchaus rum. In dieser Zeit erholte sich das Auge zusehends und ich konnte es selber kaum glauben, es sah auch fast wieder wie ein Auge aus. Das Sehen wurde besser und an die Glaskörpertrübungen und das Flackern gewöhnte ich mich.
Also ging es wieder ab in die Arbeit und jeden Tag wurde es ein kleines Stückchen besser. Inzwischen ist fast ein halbes Jahr vergangen und soweit auch alles in Ordnung. Auch muss ich nicht mehr jeden Tag daran denken, auch wenn ich es des öfteren durch Drücken, Jucken, Trockenheit und eben die üblichen Symptome noch merke.
Geblieben ist eine feuchte Stelle an der Netzhaut, ein sogenannter Vorhof. Dieser soll sich laut dem Professor aber noch geben und geblieben ist ein viertel Dioptrin schlechteres Sehen. Da bin ich wohl noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Sollte mir wieder einmal etwas komisch vorkommen, gehe ich schneller zum Arzt.
Nicht nur beim Auge!

joeb - Teil II

joeb, Freitag, 04. Februar 2011, 19:21 (vor 4791 Tagen) @ joeb

Warum ich das jetzt noch schreibe>
Weil es positiv ausgehen kann!
Klar ist eine Netzhautablösung eine doofe und heikle Sache.
Klar macht man sich Gedanken um seine Sehkraft.
Klar kann es immer wieder kommen.
Und klar gibt es Leute bei denen die Netzhaut nach einer Ablösung, zumindest erst einmal, einfach nicht mehr halten möchte.
Aber man muss es, wie so vieles im Leben, doch eh nehmen wie es kommt.
Die OP, die Schmerzen, das Tropfen, Salben und die anfänglichen ständigen Nachkontrollen, an das alles gewöhnt man sich und es ist auszuhalten!
Die Angst bleibt, doch wie hier schon so oft geschrieben darf man sich davon nicht kontrollieren lassen, wirklich nicht!
Und es kann eben auch gut ausgehen!
Nur schreiben diese Fälle hier wohl wirklich nicht so oft ...

Vielleicht kommt es auch bei mir wieder. Vielleicht verliere ich eines Tages wirklich meine Sehkraft vollständig. Hier möchte ich an die Worte von Katharina denken und ihr dafür danken. Denn selbst dann geht mein Leben weiter. Sicher anders, aber sicher nicht schlechter und die Lebensfreude lasse ich mir davon auf keinen Fall rauben.
Momentan bleibt mir aber nur Danke zu sagen. Danke an alle Ärzte die sich in der heutigen Zeit noch Mühe geben, weil sie wissen wie wichtig die Augen sind - und das halte ich nicht für selbstverständlich.
Und zu guter letzt wohl auch
"Gott sei Dank!”

Gerald-BT, keine NHa aber andere Sachen wie Uveitis, usw.

Gerald-BT @, Bad Berneck, Samstag, 05. Februar 2011, 19:15 (vor 4790 Tagen) @ KAtharina

Also ich hatte 2007 mein erstes echte Problem mit meinen Augen. Ich stehe Sonntag früh auf und sehe auf einmal auf einem Auge nichts mehr, also 0%.
Naja, war schon beunruhigt, aber ich wollte bis Montag warten um zu einem AA zu gehen der mir seit Jahrzehnten bekannt ist und von dem ich wusste das er damals der einzige Augenfacharzt war.
Naja, nach dem mich dort mein AA, ein weiterer, der Sohn (Privatdozent) und ein weiterer Privatdozent der an diesem Tag zu Besuch da war untersucht und nach einigen Tests ( ca. 6 Std.) war klar. Schwere Sehnerv und Glaskörberentzündung an beiden Augen, sofort in die Uniklinik nach Erlangen. Also ich erst mal Nach Hause, Frau aufgeklärt, Koffer gepackt und nach Erlangen mit dem Auto.
4 Tage dort auf dem Flur verbracht mit stündlichen Tropfen (auch Nachts)hatte ich schon mal wieder 3% Sehkraft, weitere 6 Tage in einem Zimmer und massig Untersuchungen, Tropfen ohne Ende, 3x 1000 mg Cortison direkt in die Vene hat sich die Sache langsam wieder gelegt.
Das anschließende Problem war, das der Glaskörber sich durch die Entzündung an meine Netzhaut festgeklebt hat!
Das hatte zur Ursache das ich mir ständig durch Augenbewegungen Löcher in die Netzhaut gerissen habe die mit Laser geflickt wurden. Nach unzähligen Laser-OPs musste ich nach Nürnberg in die Maximillian-Augenklinik und der erste Glaskörber wurde heraus operiert. Und obwohl dieser angeklebt war an der Netzhaut, hat alles wunderbar funktioniert. Das gleiche Später am anderen Auge. Da hatten wir dann das Problem von viel zu hohen Augendruck der mit Tropfen nicht in Griff gebracht wurde (Druck zwischen 40 - 50) Also 3. Augen OP unter Vollnarkose und da kam ein Filterkissen ins AUge um den Druck zu regulieren. Danach hatte ich nur noch 2 OPs wegen dem anschließenden grauen Star.
Also so 3 Jahre später hatte ich nun links wieder 100% mit Brille und rechts 60%.
Rechts allerdings verzerrte durch grünen Star, Makuladegeneration und Flüssigkeitseinschlüsse in der Netzhaut. Jetzt 2011 auf einmal wieder links Probleme mit Entzündung, Druck auf 50, usw.
Momentan nehme ich:
4x 1/2 Diamox
Azarga AT 2x tgl
Vexol AT 5x tgl
Mydiatikum AT 3 tgl
Kalinor Brausetabletten 2x tgl.

Leider ist ja das Forum in der Uveitis Selbsthilfegruppe tot, deshalb habe ich nun hier mal geschrieben. Vielleicht kennt ihr ja noch Foren für Erfahrungsaustausch und Co>

Meine NHA und mein Leben danach...

Katinka, Freitag, 25. Februar 2011, 19:19 (vor 4770 Tagen) @ KAtharina

Ich möchte an dieser Stelle auch meine Erfahrungen mit meiner Netzhautablösung veröffentlichen, da ich hoffe, liebe Menschen mit ähnlichen Beschwerden kennenzulernen und auch anderen mit diesem Bericht zu helfen, da sie nicht alleine sind. Ich hatte meine erste (und hoffentlich letzte) NHA im Juli 2008 auf dem linken Auge. Das Schlimme daran war auch noch, dass ich es nicht sofort bemerkt habe. So muß es zumindest gewesen sein, da der AA meinte, die NHA sei schon so weit fortgeschritten, bis zum Punkt des schärfsten Sehens. Was ich merkte war, dass sich mein linkes Auge irgendwie komisch anfühlte, irgendwas war anders. Ich war Kontaktlinsenträgerin und 4 Jahre nicht beim AA gewesen, da ich schlechte Erahrungen mit meinem letzten gemacht hatte.Es hätte aber Not getan, da ich immerhin li: -6,5 und re: -6 Dioptrin hatte. naja, ich war halt immer nur beim Optiker und das reichte (dacht ich). Irgendwie hab ich dann mal gemerkt, dass meine Sicht irgendwie komisch, leicht verzerrt war. Beim nächsten Blick war es wieder weg. Ich schob es innerlich auf ne falsch/schlecht sitzende Kontaktlinse. Bis ich dann auf Arbeit mal auf die glorreiche Idee kam, beide Augen getrennt zu testen, mit und ohne Kontaktlinse. ich bekam fast einen Schock, als ich mit dem linken Auge mit und ohne Linse einen geraden Strich "nicht gerade" sah, er hatte eine Unterbrechung (schief oder verzerrt). Ich dann gleich zum AA. Im Wartezimmer schaute ich an die Decke und sah links schon einen kleinen Schatten. Oh Mann, der AA meinte, ich solle gleich ins Virchow Klinikum Berlin fahren. Tja, es ging schnell, dort ging ich als Notfall durch und wurde am Nachmittag operiert, es wurde eine Cerclage gemacht und zusätzlich gelasert (2 Tage später dann). Es gibt wohl auch noch eine Flüssigkeitsablagerung, die aber auch erstmal da bleiben kann. Der "Knick in der Linse" ist geblieben, ich sollte es mir wie einen Knick im Fotofilm vorstellen, den kann man auch nicht mehr ausbügeln. Die Werte gingen von -6,5 auf -7,5 Dioptrin hoch, aber bis heute sehe ich sehr scharf auf dem Auge. Ich habe sogar das Gefühl, dass es besser wird. Das zum linken Auge. Mein rechtes ist leider auch nicht super, dort habe ich Netzhautdegeneration (denke ich). Sie habe im Krankenhaus gesagt, es gibt schon dünne Stellen, sie würden dann profilaktisch lieber lasern. Ich habe das natürlich alles hingenommen. Erst im Nachhinein kam ich mir ziemlich "überfahren" vor. Einem wurde ja s gar nichts erklärt von alleine, für jede etwas ausführliche Info mußte man fast betteln. Das hat mir mit am meisten zu schaffen gemacht! Jedenfalls bin ich seitdem regelmäßig beim AA, alles 3 Monate. Bis Montag (21.2.11) war immer alles gut. Jetzt wurde am rechten Auge eine Mini-Blutung hinter einem bereits vorhandenen Laserherd entdeckt. Der AA meinte, bei meinen Augen würde er lieber noch mal lasern, bei jemandem, der sonst nix hat, würde er das wohl nicht machen müssen. Seit Montag bin ich nun wieder total unsicher und relativ ängstlich. Das ärgert mich so, da ich mich schon wieder so gut "berappelt" hatte in den letzten 2,5 Jahren, denn ich war echt psychisch angeschlagen nach der OP. Jetzt habe ich Angst vor einer NHA am rechten Auge. Ich weiß auch nicht so richtig, wie ich mit der Sache umgehen soll, dashalb habe ich mich jetzt entschieden, hier dem Forum beizutreten. Mal habe ich keine Ängste, da denke ich kaum an meine Augen und mal habe ich tierische Angst blind zu werden! Ich habe seit dem Dezember eine zauberhafte Tochter und möchte ihr natürlich viel Kraft geben!! Wie geht Ihr mit Euren Ängsten um> Ich hoffe, ich durfte diese Frage an Euch stellen ;-) Ich lebe in Berlin, vielleicht ergeben sich Kontakte>! Vielen Dank, dass ich mich Euch mitteilen konnte! Das hat jetzt gut getan :-))

Erfahrungsbericht Volker - Teil 3

Volker, Montag, 28. Februar 2011, 13:03 (vor 4768 Tagen) @ KAtharina

Tja, wo war ich stehengeblieben> Mit Silikonöl im rechten Auge im Frühjahr 2010 nach meiner Netzhautablösung zum Jahreswechsel 2009/2010. Ich habe seitdem wohl keinen neuen Erfahrungsbericht gepostet, weil ich gehofft habe, dass er mit Warten doch etwas positiver ausfallen könnte...

Ende März wurde das Öl planmäßig entfernt. Ich konnte mit der OP ganz gut umgehen, weil ich ja inzwischen wusste, dass das Auge so einiges aushält. Trotzdem kam schon in der Klinik nicht so richtig Freude auf. Ich blieb etwas länger als erhofft dort (8 Tage), u.a. weil der Augeninnendruck nicht so recht steigen wollte, und wurde schließlich mit 6 mmHg entlassen.

Zuhause kam der Druck aber bald wieder in den Normalbereich und ist nie mehr zum Problem geworden. Cortisontropfen habe ich jeweils wieder pünktlich vor der zu erwartenden Drucksteigerung abgesetzt (Kopfschmerz hat mich jeweils rechtzeitig gewarnt), außerhalb der Klinik auch "mildere" Steroidtropfen bekommen.

Leider war mir schon im Krankenzimmer aufgefallen, dass ich mit dem operierten Auge irgendwie in der Mitte des Blickfelds schlecht sah (konnte z.B. die Checkliste der Putzfrauen im Bad leidlich gut sehen, aber die Einträge, die ich fixieren wollte, nur als unscharfen grauen Fleck). Als ich dies bei den Visiten äußerte, wurde ich vertröstet, dass das sich wohl wieder bessern würde. Da war ja auch sonst noch alles aus dem Lot.

Danach wurde aber immer klarer, dass sich das nicht mehr bessert. Habe alle Untersuchungen durchlaufen: OCT/"Anschauen" (NH und Makula okay bis auf ganz geringen Ansatz von Gliose); FAG (Durchblutung okay); MRT (Sehnerv etc. okay). Letzte Bestätigung mit mfERG im Juni: Im Bereich des schärfsten Sehens sind die Rezeptoren nicht mehr funktionstüchtig, das Auge fokussiert inzwischen etwas seitlich, um das auszugleichen. Trotzdem Visus bei 0.1 (Tendenz fallend, vor allem wohl wegen der zunehmenden -- nach Öl zu erwartenden -- Linsentrübung).

Die Linse habe ich entsprechend im August tauschen lassen (ambulant außerhalb der Klinik; mit Vollnarkose wegen des fehlenden Glaskörpers etc.). Diese OP lief erwartungsgemäß super. Ich hatte ja inzwischen gelernt, etwas Geduld beim Heilungsprozess zu haben. Aber der Visus wurde nicht mehr besser als 0.25. Immerhin kann ich das Gesamtbild gut erfassen und daher auch einigermaßen räumlich sehen.

Im linken Auge blitzt es oftmals, das wurde aber über die Monate immer schwächer, so dass ich hoffe, diesen Albtraum nicht noch einmal mit dem anderen Auge zu erleben.

Was bleibt sind sehr leicht "reizbare" Augen: So kämpfe ich nach einer akuten Bindehautentzündung seit mehr als drei Monaten gegen eine Lidrandentzündung. Ach ja, ein relativ großer Silikonöltropfen wird nicht (wie die vielen kleinen, schwebenden, die sich teilweise auch irgendwo verfangen und nur bei Erschütterungen lösen) vom Gehirn ausgeblendet und kullert unweigerlich ins Blickfeld, wenn ich den Kopf senke. Nicht störender als die starken Glaskörpertrübungen links -- die ich gerne in Kauf nehme. Einem "Nachstar"-Lasern, das bald fällig sein wird, sehe ich gelassen entgegen.

In Alltag/Arbeit/Autofahren komme ich aber gut zurecht, so dass auch ich trotz allem sagen kann: Gott sei Dank! ... und den Ärzten auch, selbst wenn nicht alles optimal gelaufen ist.

Erfahrungsberichte Didi50

Didi50, Dienstag, 24. Mai 2011, 12:01 (vor 4683 Tagen) @ KAtharina

Ich hatte im Mai 2009 und im Dezember 2010 "Graue Star"-Operationen. Mit neuer Brille hab ich dann gesehen wie ein Adler, keinerlei Probleme.
Dann vor ca. 3 Wochen erste schwarze Punkte im rechten Auge. Kannte diese Zeichen nicht und habs vernachlässigt. Plötzlich über Nacht unten rechts ein wabbernder schwarzer Fleck, der ungefähr 1/6 des Sehfeldes ausmachte.
Hab die Symptome bei der Anmeldung zum Augenarzt geschildert, bekam trotzdem erst einen Termin ca. 1 Woche später. Die Arzthelferin hätte diese Symptome eigentlich besser deuten müssen. "Glücklicherweise" verschlimmerte sich der Zustand über Nacht, 1/2 Sehfeld vom rechten Auge war zu. Kam dann beim Augenarzt gleich dran, Diagnose Netzhautablösung. Der Arzt versuchte noch für den gleichen Tag (11.5.2011) einen OP-Termin zu bekommen. Klappte aber nicht, sodass ich am nächsten Tag operiert wurde. PPV-Operation mit Gasfüllung. 2 Tage später entdeckte ich noch im Krankenhaus oben im Auge einen rötlichen Schatten. Ergebnis der nachfolgenden Untersuchung: erneute Netzhautablösung an anderer Stelle. 2te PPV-Operation am 16.5.2011, diesmal mit Silikonoelfüllung.
Jetzt nach 8 Tagen nach OP sehe ich im gesamten Gesichtsfeld wieder alles, aber etwas kleiner, nach links verschoben, unscharf und gerade Linien sind etwas gewellt, was aber täglich besser wird. Pupille ist noch sehr groß, hoffe dass es sich gibt.

Erfahrungsbericht Ka Nin

Ka Nin, Montag, 27. Juni 2011, 17:16 (vor 4648 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,

ich danke Euch sehr für Eure Berichte, die ich nun in meiner 6.Woche nach der NHA selbst lesen kann. Es ist sehr schwierig etwas zu NHA zu finden und wenn es einen trifft unmöglich, da lesen dann ja verboten ist.

Zu mir und meinen Augen: Ich bin 43 Jahre- Seit meinem 5.Lebensjahr kurzsichtig hatte vor der OP -8 Dioptrien links und -9 rechts (derzeit -11 rechts). Meine Mutter hatte ungefähr in meinen Alter eine Netzhautablösung rechts und hat Ihr Auge dadurch verloren.

Ich sah am 17.05.2011 drei schwarze Punkte vor dem rechten Auge und habe nicht gleich reagiert. Habe noch in Stuttgart unterrichtet und bin danach joggen gewesen. Beides war nicht gut, würde ich auch nicht wieder tun- mit dem was ich jetzt weiß. Am Abend dann eine schwarze Wolke rechts oben im rechten Auge- Fahrt zurück nach Düsseldorf mit der Bahn: Koffer tragen und umsteigen in Köln. Direkt zum Augenarzt und dann ins Martinushospital in Düsseldorf: Netzhautablösung im Randbereich unten rechts. Der Glaskörper hatte die weitere Ablösung verhindert!

Im Krankenhaus durfte ich nichts mehr tragen, aber mich schon noch bewegen, schlafen musste ich mit hochgestelltem Kopfende. OP unter Vollnarkose, Dauer ca. 2 h, Plombe an abgelöster Stelle und Lasern um das Fortschreiten der Ablösung zu stoppen- hat super funktioniert! - DANKE! Krankenhausaufenthalt 5 Tage

Verhaltensregeln nach der OP:
1.nicht bücken, nichts heben, nicht Auto fahren, nicht lesen, schlafen mit erhöhtem Kopfende. Ich darf fernsehen und spazieren gehen (muss mich bewegen, da ich immer viel Sport mache und mein Herz daran angepasst ist, gehe anfänglich ca. 1 h mit MBT-Schuhen- die starke Dämpfung tut mir gut)
Ich war sehr lichtempfindlich und mein Optiker hat mir eine Photophobiker Sonnenbrille verkaufen können (er hat immer eine da für Notfälle), das war SUPER!!!- die Brille ist rundherum zu und kann über der Korrekturbrille getragen werden (ich habe sie am Anfang auch in geschlossenen Räumen getragen, jetzt nur noch bei Sonnenschein und Wind zum Schutz der Augen)
2.nach 10 Tagen ist das gelaserte Gewebe vernarbt – keine Verhaltensänderung meinerseits nur längere Spaziergänge bis zu 14 km.
3.nach 3 Wochen darf ich wieder anfangen langsam zu lesen, ab jetzt darf ich auch wieder bis zu 5 kg heben und versuchen Auto zu fahren
Mir fällt auf, dass das operierte Auge alles doppelt bis 4-fach sieht. Der nächste AA stellt fest, die Achse des operierten Auges ist verschoben von „rechtsdrehend“ vorher auf „linksdrehend“ hinterher. Ich bestelle mir ein Übergangsbrillenglas- das alte Glas hat wohl dafür gesorgt, dass das operierte Auge nicht mehr mit gesehen hat, da das Bild so schlecht war, durch das jetzt falsche, alte Brillenglas. Ich war schnell müde, weil-so denke ich- das Gehirn da einiges Ausgleichen musste.
Das Autofahren geht jetzt für 15 Minuten, dann kommen Kopfschmerzen und ich setzte mich auf den Beifahrersitz und lasse weiter fahren.
Jetzt beginnt auch der Augeninnendruck im operierten Auge zu steigen und ich habe kurzzeitigen Visusverlust auf dem operierten Auge, wenn ich aus der Hocke hochkomme. Ich stelle mich in der Heliosklinik in Wuppertal vor- sehr gute ambulante Betreuung! und erfahre, das der hohe Augeninnendruck den Visusverlust macht bei Lageveränderung des Körpers. Die Kortisontropfen (nehme ich in abnehmender Menge seit der OP) werden abgesetzt, da sie den Augeninnendruck erhöhen, die Kortisonsalbe zur Nacht bleibt noch (da eine Entzündung jetzt extrem schlimm wäre).
4.nach 5 Wochen: Visusverlust wird nicht besser sondern kommt immer häufiger. Ich bekomme von meinem AA Tropfen, um den Druck im operierten Auge zu senken, damit klappt es endlich, der kurzzeitige Visusverlust wird seltener ist aber bis jetzt nicht total weg.

Ich bin jetzt in Woche 6 nach der OP und habe viele Fragen zum Arbeiten, noch bin ich krank geschrieben und werde auch nicht wieder starten, bis ich alles wieder kann ohne den Augen zu schaden: Normal ist für mich 6-8 h pro Tag Arbeit am Labtop/BB. Dienstlich bin ich viel unterwegs mit PC-Roll-Rucksack (ca. 7 kg) und Koffer auf Rollen ca. 10 kg in jeder Art von Verkehrsmittel. Wie ich bei Euch gelesen habe, ist das wohl mit nur einer Plombe im operierten Auge alles machbar.

Ich plane 8 Wochen nicht zu joggen (Empfehlung vom Krankenhaus, und für mich sehr hart)- Dann fange ich wieder an, aber nur auf Waldboden bis sich nach 6 Monaten mein Auge wieder sortiert hat (der Glaskoerper nicht mehr flüssig ist (so wie jetzt noch) und auch die endgültige Seestärke feststeht)- ich hoffe dieser Plan ist gut so...denn außerhalb dieses Forums findet sich wirklich nicht so viel zu dem Verhalten nach der OP...wohl weil es für jeden anders ist. Ich werde jedenfalls noch eine zweiten Eintrag machen und berichten, ob der Plan so gut war für mich.

Ich danke allen vor mir für Ihre Einträge, die Tipps geben und Mut machen!

Erfahrungsbericht Anna-Lucia 4 Netzhaut-OPs in 5 Wochen

Anna-Lucia, Dienstag, 12. Juli 2011, 09:58 (vor 4634 Tagen) @ KAtharina

Hier mein Bericht:

Vorausgeschickt: ich bin 61 Jahre alt, sehr kurzsichtig gewesen zeit meines Lebens (blind sozusagen) und gehe ungern zum Arzt. Sobald ein Arzt zu mir sagt, ich solle mir keine Sorgen machen, alles wäre nur eine Alterserscheinung, mache ich einen Luftsprung und bin schneller aus der Praxis als man schauen kann. Draußen rufe ich dann alle meine Lieben an und sage, daß nichts wäre - wie immer und daß ich so weitermachen kann wie bisher (bisher hat noch jede Warnung nicht zugetroffen, egal wie dringend sie geäussert wurde): so war es diesmal nicht. Es waren Motten auf den Augen, ich bin zum Augenarzt, habe mich nicht abwimmeln lassen, habe mehr als 4 Stunden gewartet, bin NICHT weitgetropft worden, habe NICHT gesagt bekommen, daß es eine Netzhautablösung sein könnte und auch NICHT, daß das bei starker Kurzsichtigkeit immer eine Gefahr sein kann, auch wenn es NUR Motten sind und bin in Ruhe mit Kindern und Enkelkinder in die Osterferien weit weg ans Meer gefahren. Dort ist mir dann von oben herunter ein dunkler Bogen ins Auge gefallen, den ich glaubt ignorieren zu können, weil "ich geduldig sein soll, das würde nach unten sinken, es ist ja nur eine Alterserscheinung". Damit bin ich quer durch Europa mit dem Kleinbus nach Hause gefahren: der Schatten kam immer weiter runter. Zu Hause angekommen, habe ich meine Nachbarin gefragt, ob ich denn zu ihrem Mann morgen gehen könne (der auch Augenarzt ist), mir wäre doch sehr komisch zumute mit dem Schatten, der immer weiter runterkäme...

Der langen Rede kurzer Sinn:
sie hat mich sofort in die Uniklinik geschickt, ich bin aufgenommen und noch am nächsten Tag operiert worden. Die 1. OP war eine Plombe, die höllisch weh getan hat und nach zwei Tagen war das Auge entzündet, dunkelroter Ring ums Auge, der immer röter wurde, nach 5 Tagen entlassen mit viel Penicillin und schon nach anderthalb Tagen war die Netzhaut wieder ab, diesmal noch weiter als vorher, die 2. OP mit 40% Gas im Auge war auch nicht nett: immer nur auf dem Bauch liegen und nach unten ins Kissen gucken und nach anderthalb Tagen Entlassung und noch röterem Auge sofort wieder zurück: diesmal war es nur noch ein schmaler Schlitz, den ich sehen konnte, wie aus einem U-Boot raus oder einem Schützenpanzer der Schlitz fürs Maschinenegewehr, die 3. OP dann 80% Gas mit ziemlich viel Druck im Auge, viel "rausgekratzt" und plangeschabt im Auge drin (hat sich angehört wie eine Abtreibung) und wieder heftige Entzündungen - die hat mich dann zu Hause völlig lahmgelegt mit ständigen Schmerzen bis es schliesslich wieder heftige Antibiotika benötigt hat, daß ich wieder rumlaufen konnte, dann 5 Tage gutes Sehen, zwar ziemlich lila-weiß, aber immerhin wieder plastisches Sehen und nicht Stolpern, Hinfallen, Kopfanschlagen, Kaffeedanebengiessen und vor allem: Schlafenkönnen und dann bin ich - übermütig, übermütig - mit dem Zug nach Paris gefahren und mit dem Zug wieder zurück (TGV) und dann war die Netzhaut wieder ab, diesmal kein Schatten, nicht schwarz, sondern ein Schleier übers ganze Auge und es hat geschwappt im Auge (nicht das Gas!), gestern die 4. OP und jetzt ist Öl im Auge und alles ist heute ruhig. Ruhig. Ruhig.

War es der Zug> Oder hat sie einfach nicht halten wollen> Keine Ahnung. Aber ich bin froh, daß es Kliniken gibt, die reparieren und ich bin froh, daß es dieses Forum gibt. Wenn es auch beängstigend ist, was man hier liest und man die gutgehenden Fälle nicht so oft zu hören/lesen bekommt: ich bin tendenziell eher ein worst- case Mensch und hasse es, ständig überrascht zu werden von schlechten und schlechtesten Nachrichten: lieber lasse ich mich positiv überraschen oder stelle mich darauf ein, wie eine Eidachse meinen Schwanz abwerfen zu müssen, wenn Gefahr im Verzug ist. Das wäre dann eben das Auge und es ist noch nicht das Leben: das muß man wissen.

Anna-Lucia

Jahrestag Netzhaut-OP

HansPeter, Dienstag, 13. September 2011, 18:22 (vor 4570 Tagen) @ KAtharina

» Hallo zusammen,

habe schon oft hier die Berichte gelesen. Habe mich jetzt auch registriert und auch den Fragebogen ausgefüllt.

Morgen vor einem Jahr hatte ich meine erste NH-Operation bei Prof. Walter im UK Aachen. Die Netzhautablösung kam bei mir von heute auf morgen. Nach fünf Tagen wurde ich dann wieder entlassen. Drei Wochen später bei der Kontrolluntersuchung im UK Aachen wurde festgestellt, dass der Augendruck zu hoch war. Also nochmal für drei Tage rein. Dann sah eigentlich alles gut aus. Ich habe seit dreißig Jahren Sport gemacht - jetzt aber erstmal drauf verzichtet. Dann am 05.11.2010 wieder eine Kontrolluntersuchung. Ich dachte, alles ist ok - ab morgen kann ich wieder joggen - und dann der Schock. Die NH hatte sich wieder etwas gelöst. Gleich neue OP - diesmal mit Öl hinterlegt. Drei Tage später konnte ich dann nach Hause.
Dann am 12.04.2011 Entfernung des Öls. Verlief soweit wohl auch ganz gut.
Hatte auch keinerlei Probleme mehr. Vor drei Wochen wieder Kontrolluntersuchung im UK Aachen. Dabei wurde ein Augendruck von 44 festgestellt. Es war dann noch ein Rest Öl im Auge ( war schweres Öl )Das wurde dann am nächsten Tag durch eine Vorderkammerspülung entfernt.
Heute Kontrolle bei meinem AA. Es ist wohl noch ein kleiner Rest Öl in der Vorderkammer, der aber nach seinen Angaben von alleine verschwindet. ( Hoffe ich dann mal ).
Der wichtigste Satz für mich immer: Die Netzhaut liegt an. Wenn ich den bei den Untersuchungen höre bin ich happy.
Mache mittlerweile auch wieder meinen geliebten Sport ( Joggen und Mountainbike )
Den Jahrestag meiner OP morgen werde ich auf jeden Fall mit einem dicken Eisbecher ein bisschen feiern.
Vor einem Jahr habe ich noch gedacht - na ja drei - vier Wochen und alles ist wieder wie vorher. Aber hier muss man einfach die entsprechende Zeit mitbringen, damit das Auge in Ruhe heilen kann.
lieben Gruß an alle hier im Forum
hans Peter

Erfahrungsberichte miramosa

miramosa, Sonntag, 25. Dezember 2011, 17:46 (vor 4467 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen

verfasst von miramosa, 02.09.2011, 18:50

mein name ist Ulli, bin 47 J, komme aus griesheim (da-die)und weiss seit heute morgen, das ich eine netzhautablösung habe.

die sehfähigkeit liegt nur noch bei 10% so der doc. einweisung in die uni-klinik in mainz. und wenn ich das hier alles lese, bekomme ich kein angenehmes gefül. bekomme ich eine vollnakose>
welche schmerzen erwarten mich>
wie lange werde ich krankgeschrieben,
was ist mit der zeit danach> darf ich sport machen ( reiten / joggen )

mir fallen fragen ein, an die ich gestern abend noch nicht gedacht hätte. auf jeden fall steigt die angst. hoffe, ich kann dann hier ein wenig mitmachen.

man sieht sich
lg + hf ulli ********

Lang ist es her, seid ich diese zeilen geschrieben habe und es ist einiges passiert. und wenn ich das alles erzählen oder gar schreiben soll, wird es verdammt lang. nun gut, das ende vorne weg => es geht gut aus !!

nach der diagnose sollte ich soooooofort in die uni. das ich ein halbes jahr auf einen termin beim augendoc gewartet hatte, interessierte nicht wirklich jemanden. z.b. hatte ich heraus gefunden, das es im gesamten odenwald-kreis keinen augendoc mehr gibt. also mit sofort in die klinik war mal gar nichts zu machen. ich musste ja nochmal fr./sa und so/mo arbeiten. und so bin ich dann erst am di in die uniklinik gefahren. auf 3 tage mehr oder weniger mit diesem kranken auge, sollte es jetzt auch nicht mehr ankommen. ich sollte auch gleich als notfall am mi operiert werden. sollte. jeden morgen habe ich mich op-fertig gemacht. 2 x wurde verschoben und am fr. war es dann endlich soweit. 3 std. vollnakose => alles ist gut. werde am nächsten morgen wach und stellte fest, das mein auge nicht dicht war und über die hälfte des öles bereits wieder heraus gelaufen war. alarm! sofort wurde alles wieder in bewegung gesetzt und 2 std. später lag ich wieder auf dem op-tisch.und so kam es, dass ich am 5. tag meines kh-aufenthaltes zum ersten mal ein frühstück bekommen habe. die anschliessenden wochen der heilung verliefen sehr positiv. ich hatte mich schon wieder auf das arbeiten gefreut, als meine chefin meinte, ich hatte ja noch keinen jahresurlauf. also 2 weitere wochen zu hause. anschl. 2 wochen arbeiten, dann wieder in die uni zur ölentfernung. alles ohne komplikationen diesmal. der augendruck war etwas zu hoch, habe ich aber mit tabletten in den griff bekommen. tja, was soll ich sagen. bin derzeit bei 50% sehleistung, habe seit letzten donnerstag eine neue (erste) brille und alles ist gut. doc meinte, das ich dann im april/mai meine *endgültige* brille bekomme. dann sollte ich so bei ca 70 % liegen. nun, wir werden es sehen. von meiner seite aus, kann ich die uni-klinik in mainz nur empfehlen.

Erfahrungsbericht von Daviddm

daviddm, Freitag, 20. Januar 2012, 22:57 (vor 4441 Tagen) @ KAtharina

Also ich möchte hier meine Erfahrung mit meiner Nha schildern!
Ich bin 21 und mein AA hatte im Sommer durch eine zufällige Routineuntersuchung festgestellt, dass ich eine Blase am oberen Rand habe, aber er meinte es sei nicht so schlimm! Nach einem Monat sollte ich wieder kommen um das zu kontrollieren!
Gemacht getan, die "Blase" war noch immer gleich groß, und er meinte wenn es sich nicht verschlimmert braucht man nichts tun und wenn ja, dann kann eine einfache Laserung helfen! Er sagte aber auch noch dazu, dass wenn ich Blitze oder einen Schatten sehe, soll ich sofort zum AA gehen und mich Untersuchen lassen!
Es hat leider nicht lange gedauert hatte ich eigenartige Lichtblitze dich ich im linken Auge noch nie hatte! Ich war mir nicht sicher ob ich mir das nur einbilde oder doch real ist, dazu kam noch, dass ich am linken Auge auf einmal schlechter sah, und im unteren Teil meines Blickfeldes leicht verschwommen war!
So ab zum AA, der schickte mich dann gleich weiter in die Augenklinik, dort wurde mir von einem Uni.Prof., nach extrem langem warten gesagt, dass ich eine Netzhautspaltung habe und das sie nicht heilbar wäre, ich sollte in einem Monat meinen AA aufsuchen und sie kontrollieren lassen! Ich fuhr aufgelöst Nachhause, da mir auf meine Frage, ob sich das verbessern oder nur verschlechtern könne geantwortet wurde:"Nein, verbessern wird es sich sicher nicht, wenn nur verschelchtern!" Na toll!
Ich holte mir noch eine Meinung ein um sicher zu gehn, dass diese Diagnose auch stimmt! Wir gingen zu einem sehr anerkannten Uni.Prof. und dieser Herr stellte uns so hin, dass wir uns keine Sorgen machen sollen sondern mal abwarten sollen! Er bestätigte aber auch die Diagnose von seinem Kollegen aus dem LKH!
Mir war das noch immer nicht sicher genug ging ich privat zum Primar der Augenklinik!
Dieser AA stellte als erster fest, dass ich an einer NHA leide und ich mich innerhalb von 1-2 Wochen operieren lassen soll. Da ich aber das vertrauen an den Ärzten verloren habe ging ich noch zu einem Spezialisten nach Wien und habe mich noch dort untersuchen lassen! Er stimmte der Diagnose einer NHA zu und soll mich so bald als möglich operieren lassen!
Termin ausgemacht und ich wurde operiert, mir wurde eine Silikonplombe eingesetzt und liegt nach Angaben der Ärzte total an! Ich habe zwar nach 4 Monaten noch immer leichte Blitze und leichtes flimmern, aber Schatten habe ich keinen mehr!

Erfahrungsbericht von Ralf

Ralf, Donnerstag, 01. März 2012, 11:48 (vor 4401 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzis,

meine Story beginnt Ende November 2011, wo mir beim Fussball spielen ein Ball ins rechte Auge geschossen wurde.
Da ich am Tag darauf eine seltsame Sehverschlechterung feststellte (keinen Schatten oder Ausfall, sondern eine Art trübe, undurchsichtige Flüssigkeit in der unteren Augenhälfte), beschloss ich zum AA zu gehen.
Erst eine Woche und zwei AA-Besuche später, wurde eine Netzhautablösung diagnostiziert.
Dann musste alles sehr schnell gehen und ich wurde ins KH eingewiesen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch guter Dinge, da mir NHA nichts sagte und ich dachte, es wäre mit einem gebrochenen Arm zu vergleichen, dh. eine Zeit lang krank und dann alles beim Alten.
Erst als der Chefarzt mit sagte, dass die ganze Sache nicht wirklich lustig ist und mein Auge recht ramponiert wäre, wurde es mir ziemlich mulmig.
Die OP verlief gut, meine Makula war nicht betroffen, es wurden Plomben gesetzt und eine Silikonöltamponade vorgenommen. (Gas hat nicht funktioniert, da ich vor zwei Jahren eine Katarakt-OP hatte und Kunstlinsen trage. Das Gas ist immer entwichen).
Nach der OP ging es mir gut.
Ich hatte keine nennenswerten Schmerzen, von den folgen Nackenschmerzen auf Grund der Kopfhaltung mal abgeshen.
Anfang Januar 2012 handelte ich mir, als kleines zusätzliches Bonbon, noch eine Konjunktivitis Epidemica ein.
Nun war ich hoch ansteckend und mein Augen tränten wie wild.
Als Gegenmaßnahme bekam ich hoch dosiert Cortison, was wiederum den Augendruck enorm ansteigen ließ.
Endlose drei Wochen später war der Spuk dann vorbei und das Cortison wurde abgesetzt.
Heute ist mein Augendruck, unter der Gabe von reichlich drucksenkenden Medikamenten, in Ordnung, auch meine Hornhaut erholt sich langsam und die Netzhaut liegt auch noch immer an.

Erfahrungsbericht chris1965

chris1965, Montag, 02. April 2012, 21:35 (vor 4368 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von chris1965, Montag, 02. April 2012, 22:10

Liebe Netzis,
um den 25.02.2012 habe ich 3 Mücken am rechten Auge und eine leichte Verschattung am unteren Sichtfeldrand wahrgenommen. Am selben Tag noch war ich beim AA. Nach der Spiegelung meinte er: alles ok. Allerdings wurde die leichte Verschattung in den nächsten Tagen zur Blase. Diese wanderte langsam in Richtung Sichtfeldmitte. Am 28.03. sah ich bei geschlossenen Augen beim zu Bett gehen einen hellen Schein (Halbkreis). Mein AA schickte mich dann am Folgetag in die LMU Augenklinik nach München zu Prof. Kampik. Hier fühlte ich mich sofort kompetent beraten und behandelt. Die NHA wurde mittels Plombe, Kyro und Gas behandelt. Heute nach 5 Wochen und nach der 4ten Kontrolle ist soweit alles ok. Netzhaut sicher anliegend, wie die AA zu sagen pflegen. Da meine Mutter aber nach Glaukom auch unter NHA litt, bin und bleibe ich wachsam. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich wieder Sport machen darf (Krafttraining und Joggen), dies allerdings natürlich sehr vorsichtig. Auch Kontaktlinsen funktionieren wieder sehr gut (Monatslinsen). Aber wie heisst es so schön: Holzauge sei wachsam....
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Kraft beim Umgang mit dieser seltenen Erkrankung und gute Zuhörer, wenn`s mal nicht so doll läuft...
Ach ja, wollte ich noch sagen: Aufpassen auf die schleichende "Angst". Muss ich erst lernen in den Griff zu kriegen....
LG Chris

Erfahrungsbericht Fischy

Fischy, Samstag, 21. Juli 2012, 14:03 (vor 4259 Tagen) @ KAtharina

Hallo Leidensgenossen.

Mich erwischte es aus heiterem Himmel. Am 17.04.2012 am Nachmittag sah ich plötzlich rechts graue und schwarze Punkte.
Also ab zum AA.

Bei der Untersuchung meinte sie ich hätte eine NHA und müsse noch am gleichen Tag operiert werden. (vorsorglich mal nichts mehr essen und trinken) Als Ursache meinte sie es käme meine Kurzsichtigkeit in Frage. LA -6 Diopt. RA -7

Also ab in die Uniklinik nach Erlagen. Nachdem mir der Arzt verkündet hatte, was er alles mit mir anstellen wollte, hat es mich erstmal "flachgelegt". Toll dachte ich, das wars dann mit der OP.
Um 22:00 Uhr wurde ich zum Glück als Notfall in den OP geschoben. Ausräumen Glaskörperraum, Cerclage, anlegen der Hufeisendefekte, Gasfüllung.

Während meines einwöchigen KH-Aufenthaltes wurden dann gleich noch meine Löcher im LA "geflickt".

Ich war dann fast 6 Wochen krankgeschrieben und habe mich zuhause pflegen lassen, war mit meiner Frau im Getränkemarkt. "Hier bitte mal zwei Kästen....." ...lach...(natürlich nur Alkoholfrei...haha)

Heute nach drei Monaten geht es mir sehr gut. Ich kann wieder meinem Beruf nachgehen und Autofahren.
Mein RA erreicht mit der entsprechenden Glaskorrektur fast wieder 100 %. Somit kann ich recht zufrieden sein.
Sicherlich spielte hier der Faktor "Zeit" eine Rolle und die hervorragende OP durch einen Netzhautspezialisten an der Uni-Klinik in Erlangen ! >>> herzlichen Dank !!!

Bei der letzten Untersuchung meiner AA meinte diese, ich könne wieder alles machen und hätte keine Einschränkungen mehr. Die Netzhaut liegt sicher an, die Löcher sind vernarbt. Somit keine Gefahr.

Aufgrund meiner Leidenschaft zum laufen/joggen und diverser Forenbeiträge bin ich hier jedoch sehr nachdenklich. U.a. auch durch unterschiedliche Aussagen von Ärzten.

Ich versuche es nun nach dem Motto "was geht statt dessen......."

Denke diese Entscheidung muss jeder für sich selber tragen, da er auch die Folgen tragen muss.

Vorwürfe mache ich mir nur selbst, da ich meine Netzhaut vorsorglich nicht regelmäßig habe kontrollieren lassen.

Ich wünschen allen "Leidensgenossen" viel Kraft und Mut mit der Krankheit und lasst den Kopf nicht hängen.

Auch was kommen mag ! Es ist unser Schicksal !

Erfahrungsbericht Brigitte

Brigitte, Samstag, 04. August 2012, 21:30 (vor 4244 Tagen) @ KAtharina

Meine letzte Op liegt jetzt mehr als ein Jahr zurück. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass mein Sehvermögen stabil ist, und wage es, meinen Erfahrungsbericht zu posten. Wer keine Schauergeschichte lesen möchte, der beschränke sich auf den letzten Absatz. Alle Anderen können meine ziemlich traumatische Krankengeschichte mit verfolgen.

Das Elend begann an einem Freitagabend im Dezember 2010, als mir ein Sektkorken gegen das RA flog. Dabei sah ich für den Bruchteil einer Sekunde einen heftigen Blitz. Danach fiel mir auf, dass sich bei Augenbewegungen in der rechten äußersten Ecke immer ein kleiner Blitz zeigte. Gleich am Montag rief ich beim AA an, schilderte die Symptome und wurde aufgefordert, sofort vorbeizukommen. Der AA diagnostizierte eine alte NHA. Wohlgemerkt: eine alte (!) NHA. Der Sektkorken war also unschuldig.

Am nächsten Tag fand ich mich als Notfall im Krankenhaus wieder. Operiert wurde konservativ. Es wurde von außen eine buckelnde Plombe aufgenäht, und der Riss wurde mit einigen Kryo-Schüssen abgeriegelt. Eine Woche später war ich wieder arbeiten. Am meisten belastete mich, dass ich wegen des Kälteödems Kortison einnehmen musste. Mit diesem Medikament kam ich überhaupt nicht zurecht. Ich habe kaum noch geschlafen und war schwerst aggressiv. Meine Beine hatten ein rotweißes Streifenmuster angenommen. Am schlimmsten, weil irreversibel, war, dass ich auf beiden Augen einen kortisonbedingten Grauen Star bekam. „Cataracta corticonuclearis“ hieß es in späteren Arztberichten. Als ich dann nach drei Wochen mit dem Kortison aufhören konnte, war ich überglücklich und meinte, nun sei alles überstanden.

Ein Irrtum. Etwa sechs Wochen nach der Op schob sich ein grauer Keil in das Sehfeld. Zuerst dachte/hoffte ich, ich hätte einen Fussel auf der Brille. Das war leider nicht der Fall. Das Sehvermögen auf dem RA verschlechterte sich rapide. Innerhalb weniger Tage kam mir die Lesefähigkeit abhanden. Gerade Linien sah ich wellig. Der AA stellte eine epiretinale Gliose mit einem ausgeprägten Begleitödem fest. Dagegen half nur ein Membrane-Peeling, so dass mir eine ppV nun doch nicht erspart blieb. Ich entschloss mich, diese Op in einer Tagesklinik vornehmen zu lassen, weil ich auf Krankenhaus so gar keine Lust hatte. Die Op verlief ohne Komplikationen. Gleich am ersten Tag nach der Op sah ich trotz der Gasblase besser als vorher mit der Gliose. Außerdem blieb mir diesmal die Kortisoneinnahme erspart. Stattdessen war mir noch während der ppV Triamcinolon in den Glaskörper gegeben worden, und ich musste Kortison-haltige AT anwenden. Ich befand mich in Hochstimmung und glaubte, jetzt würde alles wieder gut.

Aber dann … Am vierten postoperativen Tag sah ich plötzlich so ein schwarzes waberndes Etwas in das Sehfeld hineinragen. Was ist das> Eine zweite Gasblase> Bitte keine neue NHA. Doch. Also wieder ab zur Op. Meine Befürchtung, dass diesmal mit Öl tamponiert würde, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Es wurde wieder Gas verwendet, allerdings diesmal Perfluorethan, das erst nach sechs Wochen resorbiert wird. Die NH lag nun an, aber leider war unter dem Gas die Kunstlinse, die mir bei der ersten ppV eingesetzt worden war, verrutscht. Das bedeutete, dass ich zu einer weiteren Op antreten musste zwecks Vorderabschnittrevision. Diese fand statt, nachdem sich das Gas vollständig verflüchtigt hatte, und verlief – man glaubt es kaum – gänzlich ohne Komplikationen.

Im Dezember 2011 schaffte mein RA einen Visus von 0,8. Mehr hat es vor den NH-Problemen wegen der hohen Kurzsichtigkeit auch nicht geschafft. Ich habe also mein altes Sehvermögen zurück. Besser geht nicht. Auch die Lesefähigkeit ist voll wiederhergestellt. Ich kann jetzt wieder jedes Augenpulver ohne Schwierigkeiten lesen, was für mich lebenswichtig ist, weil ich als Juristin jeden Tag viel Kleingedrucktes lesen muss. Ich denke, dass ich mit meinem Erfahrungsbericht vielen Netzis Mut machen kann, denn er zeigt, dass auch komplikationsreiche Krankheitsverläufe gut ausgehen können und dass es sich lohnt, um jedes Prozent Sehkraft zu kämpfen. Mein AA meinte, dass zum guten Ergebnis das Triamcinolon sehr beigetragen habe. Also liebe Netzis, verlangt Triamcinolon. Außerdem rate ich sehr dazu, diese HP und ihren hohen Informationswert zu nutzen. Ich habe hier sehr viel gelernt und erfahren, so dass ich in der Lage war, den AÄ die richtigen Fragen zu stellen.

Erfahrungsbericht Inge

Inge, Dresden, Montag, 13. August 2012, 09:53 (vor 4236 Tagen) @ KAtharina

Es war der 18.7.12, mein Mann und ich saßen vor dem Fernseher. Ich spürte vor dem linken Auge plötzlich einen Schleier, der immer wieder von links oben kam, ein paar graue Flocken waren auch dabei. Ich dachte, ich sei übermüdet und ging zu Bett. Am nächsten Morgen war es immer noch so. Ich ging dennoch zur Arbeit, ich bin Ärztin, und absolvierte die Vormittags sprechstunde. Mittags hatte ich Kopfschmerzen, die Schleier links hatten sich verstärkt. Ich rief meine Schwester an, sie ist Augenärztin. Sie meinte, ich solle sofort kommen. An der Spaltlampe wurde meine Schwester ganz blaß. Ich hatte ein großes Netzhautloch mit umgebender Ablösung. Sie telefonierte mit der Uniklinik, ich stellte mich am gleichen Nachmittag vor und wurde am nächsten Tag operiert, Plombe und Kryo (OA Dr.Sandner). Die Nachuntersuchungen zeigten eine erfolgreiche OP. Dennoch ist jetzt vieles für mich anders geworden. Ich arbeite wieder halbe Tage, aber es strengt mich an. Das operierte Auge hat noch Schleiererscheinungen. Mit Sport (vor der OP Schwimmen, Yoga, Fitness, Reiten) bin ich noch voll zurückhaltend.
Wahrscheinlich ist alles noch zu frisch. Ich habe das Ereignis noch nicht richtig verarbeitet.Ich werde Euch weiter berichten.

Erfahrungsbericht AngiF (I)

AngiF, Samstag, 18. August 2012, 12:16 (vor 4231 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,

ich habe in der Zeit nach meiner OP viel in diesem Forum gelesen und leider haben mich durch die vielen negativen Beiträge sehr heruntergezogen.
Deshalb würde ich gerne hier meine Erfahrungen wiedergeben und versuchen die verzweifelten aber auch die guten Momente hervorzuheben.

Ich bin 27, lese sehr viel privat, sowie beruflich und arbeite viel am PC im Zuge meiner Promotion.

23.03.2012: Mich hat der Vorhang völlig überraschend getroffen, da ich schon seit ca. 5 Jahren nicht mehr beim AA gewesen bin. Damals vor 5 Jahren war ich noch deutlich weniger kurzsichtig und mir daher nicht der NHA Anfälligkeit bewußt (mittlerweile waren's -7 und -1 Zylinder). Hatte auch seit dem 14. Lebensjahr problemlos Kontaktlinsen getragen. Seit Oktober 2011 hatte ich ab und zu einen fliegenden schwarzen Punkt und Sehschwäche in der Dämmerung, aber mein Optiker war nicht beunruhigt und ich hatte keine Zeit, zum AA zu gehen.

Als der kleine Vorhang links nasal oben nach ca. 2 Stunden nicht wegging, war ich mir plötzlich sicher, dass ich eine NHA habe, hab schnell nach Symptomen gegoogelt und die erste AÄ aufgesucht, die ans Telefon gegangen war. Das war wohl im Nachhinein ein großes Glück, dass ich so schnell reagiert hatte.

Trotzdem war die Bestätigung der Diagnose ein echter Schock für mich. Eine ganze Armee von Löchern hatte ich, hauptsächlich außen unten und ein Hufeisenloch auf 3 Uhr. Da ich "kurz vor der Makula" stand, wurde ich noch in der selben Nacht unter Vollnarkose operiert.
Kryo, Cerclage, Gas, Bauchlage musste eingehalten werden.

Das war Donnerstag Nacht, vollständige Wiederanlegung der NH war am Montag morgen erst vorhanden, ich wurde sofort entlassen. Mir wurde nur auferlegt, in den nächsten 2 Tagen einen AA aufzusuchen, ohne weitere Empfehlungen.

Da ich noch alles andere als selbstständig war, bin ich von Freiburg zu meinen Eltern nach Stuttgart gefahren und hatte einen Arzt aufgesucht, der mir jedoch nicht besonders kompetent vorkam (Mittwoch), weswegen ich für Montag einen Termin bei einer anderen Ärztin ausmachte (früher ging's nicht).

Mir ging's immer besser, bis ich am Sonntag starke Schmerzen hatte (wellenartige Brennschmerzen auf der Augenoberfläche, die mich die ganze Nacht wach hielten). Am Montag dachte ich, dass diese mein größtes Problem wären.

Die AÄ meinte sofort, dass die NH ihrer Meinung nach nicht anliegt und überwies mich für eine zweite Meinung an die Charlottenklinik in Stuttgart, an einen lokalen Experten.

Der Termin für die nächste OP wurde dann für Mittwoch festgelegt und es war die schlimmste Zeit, die ich bis dahin hatte, denn mir wurde erklärt, dass falls es nicht funktioniert (was wohl ziemlich wahrscheinlich war), als nächstes eine Öl-OP durchgeführt werden müsste. Niemand wollte eine Prognose abgeben, niemand konnte irgendwas genaues sagen, das war das allerschlimmste.

Nach der 2. OP (Cerclage wurde ausgewechselt zu einer breiteren, besser positioniert und stärker zugezogen) ging es sehr schleppend weiter. Icb habe schnell bemerkt, dass ich schlechter sehe als nach der 1. OP (nach 10 Tagen nur ca. 40%, was ich allerdings erst viel spätr erfuhr, vor der 2. OP ca. 60%.) und dass ich Wellenlinien sah. Kommentar der Ärzte: das sei jetzt noch normal, aber keiner sagte, wie lange.

Eine erneute Untersuchung 3 Wochen nach der 2. OP in Freiburg bei der AÄ, die die Diagnose gestellt hatte, zeigte, dass ich gerade mal knapp 60% sehe (allerdings maß sie 2 dioptrien weniger aks der andere Arzt) und sie ging davon aus, dass es sich. ich etwas verbessern würde ( die Pupille war noch sehr weit), allerdings nicht mehr viel. Ein weiterer Schock für mich: Die Makula war doch betroffen gewesen, die Prognose düster für meine Verhältnisse.

Ich hatte mehrere panische Besuche beim AA und in der Klinik, da ich nun Angst hatte, dass es zu einer erneuten Ablösung kommen kann.

5 Wochen nach der 2. OP: Untersuchung in Stuttgart ergab, dass die Sehkraft bereits bei 60-80% ist. Jetzt erst wurde mir erleichtert der Befund vom letzten Besuch mitgeteilt.

Danach war ich mehrmals zum Sehtest beim Optiker, die Sehkraft nun mindestens bei 80%, der Optiker ganz aus dem Häuschen, dass es so gut aussieht.

Erfahrungsbericht AngiF (II)

AngiF, Samstag, 18. August 2012, 12:20 (vor 4231 Tagen) @ KAtharina

TEIL II

Ende Juni: Weiterer Besuch bei der Freiburger AÄ, diese überrascht, dass ich schon bei 90 und 100% mit wenigen Fehlern alles lesen kann, aber die Dioptrien sind nun bei -10 und -2 Zylinder ( wobei dies mit der Cerclage zusammenhängt). Die NH liegt ganz glatt an.

Das rechte Auge wurde präventiv gelasert (ein kleines Loch unten). Ein weiteres kleines Loch liegt unten in einem Bereich mit Degeneration, wo man nicht gut lasern kann und wo es wohl auch nicht notwendig ist.

Mittlerweile kann ich mich wohl sehr glücklich schätzen, dass alles so gut abgelaufen ist. Ich sehe gut, zwarnoch leicht wellig, das merke ich allerdings kaum. Die NH liegt an. Die Pupille ist seit ca. 1-2 Monaten notmalgroß, das Auge ist zwarnoch etwas kleiner, aber kaum noch auffallend. Ich hatte mehrere Flüge, einen Umzug und die stressigste Zeit seit jeher in meiner Doktorarbeit hinter mir ohne negative Folgen bislang. Die Angst vor dem normalen Leben ist weg.

Was ich auf jeden Fall positiv verbuchen kann: Ich habe gemerkt,wieviel Hilfe ich habe, wie viele Menschen, die sich sehr um mich gekümmert hatten. Mein Freund, der jeden Tag im Krankenhaus nicht von meinem Bett gewichen, mit vorgelesen und für mich den Sekretär gespielt hatte, meine Eltern, die sich 3 Wochen lang kümmerten und Freunde, die jeden Tag anriefen.
Und natürlich, dass ich gelernt habe, zu entschleunigen j d die Arbeit nicht zu ernst zu nehmen.

Was vielleicht noch wichtiger ist: Es lohnt sich, geduldig zu sein mit dieser Art von Krankheit, auch dies ist eine Lektion, die ich gelernt habe.

Stand nach vier Wochen

tsunamieye, Dienstag, 21. August 2012, 18:57 (vor 4227 Tagen) @ KAtharina

Nach einer grauen Star OP 2008 und einer NachstarOP im Februar 2012 sah ich Anfang Juli plötzlich Fensterrahmen leicht verzerrt, so dass ich meinen damaligen Augenarzt aufsuchte. Dieser erkannte eine angeblich verrutschte Kunstlinse (statt der von mir befürchteten Makuladegeneration), so dass ich zunächst erleichtert war. Allerdings riet mir mein Umfeld, eine zweite Meinung einzuholen. Just am Tag als ich in den Urlaub fliegen wollte (den ich im Vertrauen auf die Meinung des Arztes gebucht hatte) begab ich mich zu einem weiteren Augenarzt, der eine Netzhautablösung diagnostizierte und mir sofort eine ppv vorschlug. Noch am selben Tag packte ich meine Urlaubstasche in eine Krankenhaustasche und wurde operiert.

Die OP: mit Gas, Vereisung, Tamponade, Cerclage und allen Schickimickis. Heute, nach vier Wochen und einem Tag, hat sich die Gasblase verabschiedet. Ab und zu habe ich noch Kopfschmerzen, aber zum Glück nicht mehr die, die ich zeitweise hatte (migräneartig mit heftigem Pochschmerz im Auge). Mein Auge ist auch noch heftig rot und gereizt, brennt nach mehreren Stunden immer noch leicht, aber das ist jetzt erträglich. Da ich selbständig bin, arbeitete ich mit voller Gasblase schon nach 2 Wochen wieder, aber eingeschränkt. Ärger machten die OP-Fäden, die immer wieder herausblubbten und ins Auge stachen - diese hat mein Arzt und Operateur jedoch zielsicher herausgeschnitten. Das wichtigste ist, dass sich die Netzhaut angelegt hat und dies mit 95% Wahrscheinlichkeit auch so bleibt. Allein die Vorstellung von 2 - 5 Folgeoperationen - nein danke.

Die psychische Seite der OP und der Folgen ist übrigens nicht zu unterschätzen: in den ersten Wochen geht eben gar nichts. Plus die Angst von Folgeoperationen, Rückschritte bei der Heilung: das alles ist für die Seele nicht gut. Auch hier hat mein Operateur Meisterliches geleistet, und ich bin froh, ihn gefunden zu haben. Das Ganze ist ein Geduldsspiel - wer geduldig ist, hat es leichter. Ich bin es nicht wie ich nun kapiert habe... :-)

Erfahrungsbericht von Marta

Marta, Montag, 10. September 2012, 18:51 (vor 4207 Tagen) @ KAtharina

Sorry, bin doch noch nicht soweit.

Erfahrungsbericht Dani

Dani, Mittwoch, 26. September 2012, 11:43 (vor 4192 Tagen) @ KAtharina

Nach etwas über 2 Monaten nach meiner ersten Netzhaut OP möchte ich meine Erfahrungen gerne mit euch teilen. Ich bin 28 Jahre alt und schon seit meiner Kindheit sehr stark kurzsichtig (-12 dpt auf beiden Augen). Darum gehe ich auch brav jedes Jahr zur Netzhautuntersuchung. Leider hat meine Augenärztin dieses Mal bei einem Routinecheck etwas am rechten Auge gefunden. Bemerkt habe ich überhaupt nichts und sie meinte auch sie wäre sich nicht sicher, würde mich aber gerne noch am gleichen Abend in die Augenklinik in Freiburg schicken, damit die sich das mal anschauen. Ich also noch frohen Mutes in die Augenklinik, denn ich dachte: „Selbst wenn sie was finden hat mir mein Augenarzt ja gesagt das kann man ambulant lasern.“ Umso größer mein Schock als der Professor an den ich in der Ambulanz geraten war meinte, man müsse sofort operieren mindestens 4 Tage stationär, meine Netzhaut bei 6 Uhr sähe aus wie ein schweizer Käse. Zum Glück hat mir die Assistenzärztin dann noch ein wenig erklärt, dass die Netzhaut schon an mehreren Stellen abgelöst sei und ich eine Plombe bekäme und die Risse mit einem Kryo vereist werden. Man würde die OP mit lokaler Betäubung durchführen. Da am gleichen Abend kein OP-Saal mehr verfügbar war wurde die OP auf den nächsten Morgen den 21.07 angesetzt. So konnte ich zumindest noch heim und ein paar Sachen holen.
Die OP selbst verlief dann recht gut, ich hatte keine direkten Schmerzen, jedoch ein unangenehmes Drücken gegen die Nasenwurzel. Nachdem die Betäubung nachließ kamen die Schmerzen, aber auch das war mit ein wenig Paracetamol auszuhalten (Zumindest besser als das ununterbrochene Gelaber meiner Zimmernachbarin :-D ). Ich war sehr erstaunt dass abends der Verband schon abkam. War aber etwas geschockt da ich alles doppelt sah. Am nächsten Morgen nach der ersten Visite hieß es, es gäbe noch eine kleine Blase die sich vielleicht aber von selbst anlegt. Ich sah auch wieder einigermaßen, konnte das Auge jedoch wegen dem „Muskelkater“ nicht ohne Schmerzen bewegen. Nach 4 Tagen wurde ich dann entlassen, mit Krankschreibung für 5 Tage und einem Kontrolltermin nach 2 Wochen. Da ich anscheinend das Atropin nicht gut vertrage waren meine Pupillen immer noch voll weitgestellt als ich dann 6 Tage später bei meinem Augenarzt zur Kontrolle war. Als ich meinte ich könne so nicht arbeiten, da ich ja alles verschwommen sehe und extrem blendempfindlich bin (Ich arbeite in einem chemischen Labor und muss unter anderem toxische und explosive Stoffe handhaben) hat sie mich dann gnädigerweise noch 3 Tage länger krankgeschrieben.
Ich habe hier oft gelesen, dass von Außenstehenden oft nicht verstanden wird, was eine Netzhautablösung bedeutet und ich kann das voll unterschreiben. Als ich meine Krankmeldung abgegeben habe meinten meine Kollegen nur: Man sieht ja gar nichts, dass kann dann ja nicht so schlimm sein. Meine Freunde dachten, da ich bei dem guten Wetter zuhause bin hätte ich auch Zeit mich mit Ihnen in der Stadt zu treffen oder abends weg zu gehen. Irgendwann war ich es leid allen dreimal erklären zu müssen, dass es nicht geht, ich immer noch manchmal Schmerzen habe und das gucken mit voll geweiteter Pupille auch nicht gerade angenehm ist. (Es hat übrigens fast 2 Wochen gedauert bis sie wieder gezuckt hat, der Arzt meinte nur, dass kann er sich nicht vorstellen, dass es von der OP oder dem Atropin kommt…ja klar, wovon denn sonst bitteschön). Irgendwie scheint es die Leute zu irritieren, dass man nach einer OP wieder laufen kann, also muss es einem ja gut gehen!
Beim Kontrolltermin im Krankenhaus, diesmal bei einem Netzhautspezialisten, bekam ich dann die schlechte Nachricht, dass die Blase immer noch da ist, ich um eine zweite OP also nicht herum käme. Der Arzt erklärte mir dieses Mal genau was sie machen würden. Die Plombe würde entfernt und ich bekäme eine Cerclage, zum Glück ohne Gas oder Öl, da sie mich sonst auf den Kopf stellen müssten da die NHA genau auf 6 Uhr läge. Er war irritiert, dass meine erste OP nur bei lokaler Betäubung erfolgt war, da bei einer so starken Kurzsichtigkeit wie bei mir das Risiko mit den Betäubungsspritzen etwas zu verletzen sehr hoch sei (schön, wenn man gleich an „kompetente“ Ärzte gerät). Die zweite OP verlief gut, auch wenn ich mir einbilde die Schmerzen waren schlimmer. Die Netzhaut liegt aber jetzt komplett an, so dass kein weiterer Krankenhausaufenthalt zu erwarten ist.
Seit 2 Wochen arbeite ich wieder und es geht mir soweit gut. Nur wenn ich mal zu schwer hebe oder mich sehr anstrenge macht sich das Auge bemerkbar. Langsam ist meine Pupille wieder im Normalzustand und auch wenn ich 2 Dioptrien verloren habe und rechts unscharf sehe (Trotz neuer Brille. Allein mit dem rechten Auge würde ich mit der entsprechenden Brillenstärke auf 80% kommen, allerdings sehe ich dann mit beiden Augen Doppelbilder. Wir haben uns dann entschieden, dass das Glas schwächer wird, ich aber mit beiden Augen zusammen auf knapp unter 90% komme).

Erfahrungsbericht von Peter

peter, Dienstag, 02. Oktober 2012, 10:18 (vor 4186 Tagen) @ KAtharina

Ích bin 47 Jahre alt, habe vor 24 Jahren eine NHA im rechten Auge gehabt - OP und Plombe. Danach habe ich keine Beschwerden gehabt - Fußball gespielt, gejoggt - Alles im grünen Bereich. Am 1. April 2012 NHA im linken Auge. Ablösung von 10 Uhr bis 5 Uhr sehr periphär. Operation mit anschließender Ölbehandlung. Das Öl ist nach 3 Monaten wieder entfernt worden. 2 Wochen später 3. Operation, weil eine kleine Stelle nicht vernarbt war. Das war Ende Juni. Die Sehschärfe wird langsam besser. Mein AA meint, dass die alte Sehschärfe in etwa wieder erreicht wird. Derzeit (nach drei Monaten) merke ich, dass es langsam besser wird - die Sehschärfe aber noch nicht erreicht ist, ich soll mich einfach noch gedulden.
Gestern bin ich zum ersten Mal wieder gejoggt. Mein AA meinte letzte Woche bei einer Routinebehandlung, dass normale Erschütterungen keinen Einfluss auf eine Netzhautablösung haben.
Joggen wäre überhaupt kein Problem. Ich sollte Stöße vermeiden, die direkt auf das Auge gehen alles andere ist unbedenklich.
Das Problem ist, jeder erzählt etwas anderes. Mein Plan ist, weiter zu laufen und leicht wieder Fußball zu spielen - also dass zu machen, was ich vorher auch gemacht habe. Allein der Gedanke daran, wieder normal ins Leben zu kommen, macht mich froh.

Erfahrungsbericht - Matthias

MatthiasM, Freitag, 05. Oktober 2012, 08:54 (vor 4183 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von MatthiasM, Freitag, 05. Oktober 2012, 09:06

Meine OP liegt ca. 5 Monate zurück und ich möchte euch nun meinen bisherigen Erfahrungsbericht mitteilen. Vielleicht gibt er dem einen oder anderen ein wenig Hoffnung.

Mit 25 Jahren ist bei mir am rechten Auge eine "Ablatio retinae" diagnostiziert und operiert worden. Ende des letzten Jahres habe ich immer wieder ein helles Blitzen am Rande meines rechten Auges wahrgenommen, mir dabei aber nichts weiter gedacht. Ich bin davon ausgegangen, dass das Leuchten mit Stressreaktionen zusammenhängt, quasi wie Augenzucken und zu gegebener Zeit wieder von alleine verschwindet. Das es so etwas wie "Netzhautablösung" gibt, wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Dieses Jahr im Februar bin ich schließlich dann doch auf Anraten meiner Familie zum Augenarzt gegangen, der nach einer längeren Untersuchung festgestellte, dass ich ein Loch an der Netzhaut habe. Besagter Arzt war auch derjenige, der mich mit 18 Jahren per Lasik auf beiden Augen gelasert hatte, da ich eigentlich mit 5 bzw. 6 Dioptrien kurzsichtig bin. Meine erste Frage war folglich, ob die Netzhautablösung mit der Laserbehandlung damals zusammenhängen könnte. Das ist aber nicht der Fall gewesen.

Im Anschluss an die Diagnose bin ich den März über immer wieder an der betroffenen Netzhaut gelasert worden. Dabei wurde um das Loch, durch welches Flüssigkeit unter die Netzhaut getreten war, ein Ring gelasert. Im April wurde festgestellt, dass das Lasern das Fortschreiten der Flüssigkeit nicht aufhält und ich möglichst bald operiert werden muss. Die OP fand Anfang Mai im Klinikum rechts der Isar in München bei Herrn Dr. Mathias Maier statt, den ich jedem Netzhautpatienten nur empfehlen kann. Bei der OP wurde mir unter Vollnarkose eine Plombe auf das betroffene Auge genäht. Mit Kälte wurden die Löcher (es waren schließlich drei) "verschweißt". Da die Flüssigkeit unter der Netzhaut an einer Stelle unglücklicherweise bereits weiter fortgeschritten war, als zunächst angenommen, wurde mir in einer zweiten OP unter örtlicher Betäubung Gas in das Auge injiziert. Das war sehr schmerzhaft, das Druckgefühl verging jedoch nach ungefähr einer Stunde wieder und zurück blieb eine ziemlich große Gasblase, die im Laufe der nächsten drei Wochen immer weiter schrumpfte.

Im Laufe dieses Jahres musste ich immer wieder zu Nachuntersuchungen in die Klinik kommen, da ich noch immer Restflüssigkeit unter der Netzhaut an einer Stelle hatte. Anfang August schließlich lag die Netzhaut zum ersten Mal wieder komplett an und mein nächster Kontrolltermin ist erst im November.

Was ich jedem "Netzi" nur ans Herz legen kann ist viel Geduld und Durchhaltevermögen. Jetzt so langsam fange ich an, wieder Sport zu machen (Radfahren; traditionelles, also kontaktloses Taekwon-Do), verzichte aber auf Aktivitäten, die stärkere Erschütterungen oder Druck auf das Auge auswirken (Joggen, Achterbahnfahren, Tauchen etc.). Ich tropfe noch künstlich nach. Lichterscheinungen (Lichtblitze; schwarze Schatten, besonders bei hellem Hintergrund: immer nur Sekundenbruchteile!) sehe ich weiterhin. Aber so lange die Ärzte sagen, dass sie nichts finden können, denke ich, dass ich lernen muss, damit zu leben.

Was mich sehr freut, ist, dass ich wieder bei meiner alten Sehstärke angelangt bin (100%). Ich hatte befürchtet, dass ich nach den Eingriffen nicht mehr gut auf dem betroffenen Auge sehen kann. Von einigen im Forum habe ich gelesen, dass ihnen ihre Plombe Probleme macht. Ich komme ganz gut mit ihr klar, merke sie eigentlich nur abends und manchmal kurz zwischendurch, wenn die Augen müde oder zu sehr überanstrengt werden. Autofahren geht wieder völlig problemlos.

Wichtig ist auf jeden Fall eine OP nicht auf die lange Bank zu schieben und lieber einmal zu viel als zu wenig zum Augenarzt zu gehen. Ich persönlich würde zu einer OP nur noch in große Kliniken gehen, wie z.B. in München ins rechts der Isar oder nach Großhadern (Innenstadt).

Erfahrungsbericht November 2012

Sven Sevke @, Dienstag, 18. Dezember 2012, 11:08 (vor 4109 Tagen) @ KAtharina

Hallo an alle,

ich fange gerade erst an, eure Erfahrungen zu lesen. Bisher war ich mehr mit mir selber beschäftigt, nachdem ich im November zweimal am linek Auge wegen einer Netzhautablösung operiert worden bin.

Meine Erfahrungen habe ich als Sprachnotizen aufgenommen und veröffentliche sie jetzt nach und nach in meinem Blog.

Wenn es für euch okay ist, verweise ich hier einfach auf diese Artikel: http://blog.sevke.net/tag/netzhautablosung/

Ansonsten kann ich sie auch gerne hier in das Forum hineinkopieren.

LG

Erfahrungsbericht - Reni

Reni, 25474 Ellerbek, Montag, 31. Dezember 2012, 16:27 (vor 4095 Tagen) @ KAtharina

Hallo, bin neu bei Euch und hoffe auf Eure Tips wenn Ihr den Verlauf meiner NHA gelesen habt: Ende Aug.12 (in Spanien) teilweise schwarzer Vorhang ohne Vorankündigung, Argonlasern bei deutscher Ärztin, Flug nach Hamburg (1 Woche war vergangen), sofortige Pars-plana-Vitrektomie mit Cerclage und Öleinlage (60%), Später wurde der Riss ( auf 6-7Uhr)gelasert, ohne Erfolg. Bei Nachkontrolle am 19.12.- alles ok, Termin anberaumt für Öl/Gastausch im Febr.13. Schon am gleichen Abend Blitze. Ungläubig habe ich 1 Tag gewartet, dann 2. OP, Netzhautfalten glatt gelegt, Öltausch (Schweröl 500, 90%), Riss gelasert. Bei meinem Augenarzt zur Kontrolle am 27.12.: Lasern hat nichts genützt, die Netzhaut schwimmt unten, aber 90% Öl da könne fast nichts passieren - aber trotzdem aufpassen. Empfehlung die Klinik zu wechseln. Tagesklinik Bremen soll führend sein. Die ständigen hellen Flecken, Flackern, Streichholzflammen im Auge müsse ich erst mal hinnehmen. Nun möchte ich zur Begutachtung nach Bremen. Was sagt Ihr dazu>
Wünsche Euch zum Jahreswechsel alle Gute und viel "Schwein" - Gruss Reni

--
Renate Reski

Erfahrungsbericht Christoph88

Christoph88, Mittwoch, 13. Februar 2013, 08:53 (vor 4052 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Christoph88, Mittwoch, 13. Februar 2013, 09:00

So Moin :)

Zuerst über mich...
Mein Name ist Christoph und ich bin im Juni 1988 geboren also derzeit 24 Jahre alt. Ich habe bis zu meiner Ablösung noch niemals von diesem Krankheistbild gehört und bin auch unregelmäßig zu den Untersuchungen gegangen da ich auch nie aufgeklärt wurde wofür diese seien... Imeinem jugendlichen Leichtsinn hat es mich auch nicht interessiert und habe mich also dempentsprechen nicht verhalten. Ich war vor meiner NH-Ablösung sportlich sehr aktiv. Ich habe mehrere jahre Kraftsport gemacht sowie 5 Jahre lang, bis zur Ablösung, Kickboxen mit Vollkontaktkämpfen.

Seit meiner Ablösung ist nun einige Zeit vergangen.... ich habe seitdem weniger mit den nachfolgenen OP's zu kämpfen sondern vielmehr mit mir selber. Ich habe seitdem 10 Kilo zugenommen und bin sehr unsportlich geworden. Dieses belastet mich sehr, da dies doch ein großer und wichtiger Teil meines Lebens gewesen ist... Ich versuche mich seitdem sportlich umzuorientieren, welches mir allerdings leider nicht gelingt. Sowie habe ich mit der ständigen Angst zu kämpfen das es evt noch schlimmer kommen kann, trotz das alles stabil ist und es nicht danach ausschaut.

September 2011
Ich habe mal wieder die Routineuntersuchung bei meinem Aa gemacht. Hier wurde leichte Risse bei beiden Augen festgestellt die man wohl mit dem Laser behandeln könnte. Daraufhin wurde ich in meine künftige Klinik verwiesen. 3 Tage später
musste ich zufällig in der selben Klinik wegen meinem Kletterschein mehrere Untersuchungen über mich ergehen lassen, unter anderem auch eine Gesichtsfelderkennung. Nicht einmal bei dieser Untersuchung konnte man die Ablösung erkennen.
Wieder eine Woche später hatte ich dann dort meinen Termin zum Lasern. Bei der Voruntersuchung hat der dortige NH-Spezialist eine Ablösung in meinem linken Auge festgestellt und mit mit einen OP Termin 3 Wochen später vereinbart.

Oktober 2011
OP Termin in der Klinik gehabt. Es wurde mir eine Cerclage um mein linkes Auges gelegt sowie das rechte gelasert. Die OP ist gut verlaufen und der Aufenthalt in der Klinik hat mir erstaunlich gut gefallen :-) Der Heilungsprozess ist auch sehr gut verlaufen.

Febuar 2012
Bindehautriss über dem Schloss der Cerclage...
OP termin 3 Tage später. Die Bindehaut wurde neu übernäht.

September 2012
Aus beruflichen Gründen musste ein unabhängiges Gutachten meiner Augen erstellt werden. Glücklicherweise ist dieses positiv ausgefallen mit der Erklärung das bei weiteren routinemäßigen Untersuchungen mit keinen weiteren Komplikationen zu rechnen sei.
Leider ist dort wieder ein Bindehautriss an der selben Stelle aufgefallen.
Eine Woche später selbe OP.
Seit dem habe ich nasal ein leichtes Flimmern auf dem linken Auge welche mal stärker und schwächer wird. Ich nehme jetzt die hier vorgeschlagenen Luteinkapseln ohne sichtbaren Unterschied.

Zwei Wochen später wieder Bindehautriss und nocheinmal selbe OP.

Fassen wir zusammen: 1. OP Cerclage gelegt
2. OP Bindehautriss
3. OP Bindehautriss
4. OP Bindehautriss

Febuar 2013
Wieder Bindehautriss an der selben Stelle. Diesmal bin ich bei zwei weiteren Ärzten gewesen um deren Meinungen darüber zu hören. Mein alter Arzt sagte mir Cerclage entfernen sowie einer der anderen beiden. Der andere Arzt sagte es sei zu riskant die Cerclage zu entfernen.

Nun habe ich am 20.02.13 eine OP wieder bei meinem alten Arzt wo die Cerclage entfernt werden soll, da meine NH stabil und fest anliegt und das Risiko wohl kalkulierbar sei.

Also schauen wir mal weiter ;-)

Erfahrungsbericht Vanucci

Vanucci @, 82178 Puchheim, Mittwoch, 20. Februar 2013, 09:31 (vor 4045 Tagen) @ KAtharina

Hallo Netz'is,

ich hoffe, daß ich mit meinem Erfahrungsbericht richtig liege, und habe das folgende beherzigt

"Damit das Ganze übersichtlich bleibt, und hier NUR Erfahrungsbericht zu finden sind, tragt Euren ersten Bericht bitte jeweils als Antwort auf DIESEN Beitrag ein ".

17.02.2013, 04:44 ist mein Anmeldezeitpunkt im Forum,die ganze Nacht schlaflos gegoogelt und hier gelandet. Am Samstag gings gegen 16:00 los, " netzartiges Punktemuster, nur wahrzunehmen gegen hellen Hintergrund, etwas später war eine dunkle sichelförmige schwarze Form zusehen, die je nach Kopf - und Augenbewegung "umherschwamm".
Kurz danach hat sich diese Kontur aufgelöst, und dann war es nur noch dunkel, zahllose dunkle Flecken und Fäden (wie Rußschleier) waren jetzt unterwegs, verbunden mit einer Eintrübung der Sehleistung (Milchglasscheibe). Also das nötigste zusammengepackt und ab in die Notaufnahme der Augen Uni-Klinik in München. Ich hab schon sehr viele gesundheitliche "Einschläge" hinter mit, aber so ist der Hintern noch nie auf Grundeis gegangen. Die Untersuchung ergab, Restsehkraft bis jetzt 40%, Diagnose evtl. auf Netzhautablösung gestellt, konnte aber nicht final bestätigt werden, da die Einblutung zu massiv war. Mit der Maßgabe nach Hause entlassen, wenn's bis Freitag nicht besser wird, dann nochmal zum Arzt. Bis jetzt hat sich der Milchglasscheibeneffekt langsam entspannt, und die zweite Untersuchung steht am Donnerstag an. Ich nehme das Ergebnis an, wie es sich halt ergibt, was soll ich denn sonst machen. Die Hoffnung, dass sich alles wieder gibt, existiert doch irgendwo.Jetzt warte ich mal den Donnerstag ab und halt Euch auf dem Laufenden.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag !

Viele Grüße Lothar

--
Carpe diem - Fahr' ma lieber heid Mopped, weil ma ned wiss'n, wiar morgn s' Weda werd.

Erfahrungsbericht - Manne

Manne @, Alb, Donnerstag, 14. März 2013, 10:27 (vor 4023 Tagen) @ KAtharina

Hallo.

Ich machs einigermassen kurz.
Bin 50 und hab bis gestern noch Autos lackiert.
Das hab ich 32 Jahre gemacht.
Jetzt gehts nicht mehr.


Mein Linkes Auge hat von Geburt an ne Hornhautverkrümmung und hatte bis vor kurzem noch 40%.
Vor 40 Jahren hats mit meinem Rechten Auge angefangen. Glaskörperblutung, Netzhautablösung später dann Druckanstieg bis zur Kopfexplosion.
Also Glasauge seit dem 15. Lebensjahr.

Mit dem linken Auge hatte ich auch schon mehrere Netzhaut OPs. Aber insgesamt immer stabil.
Seit 4 Jahren hat sich jetzt eine Traktion und ein Grauer Star eingenistet.
Gemessen wurden im Okt. letzten Jahres noch 9%.
Ich denke das ich jetzt unter 5 bin.
Deswegen funzt das auch mit dem Job nicht mehr.

Warte nun auf einen Termin in Ulm.

Mir ist schlecht.

Gruss
Manne

Erfahrungsberichte - Linde

Linde @, Rostock, Montag, 25. März 2013, 18:08 (vor 4011 Tagen) @ KAtharina

Hallo,
mein linkes Auge war immer gut, die letzten Jahre kurzsichtig. Rechts habe ich schon immer nur 3 % gehabt.
im November bekam ich nach einem Kopfsprung vom 1-m-Brett eine NH Einblutung,die nach ca. 6 Wochen abgeheilt war, Aber über Silvester wurde es wieder schlechter, eigentlich von Tag zu Tag. Am 2. Januar gleich beim AA, Netzhautödem, Cortisontabletten. Half nichts, wurde weiter schlechter, dann am 10. Januar wieder in Klinik, muß doch wieder OP sein. Als ich am 14. Januar in die KLinik kam, nix mehr von Ödem - NH vollständig ab. Ich bekam die Diagnose an den Kopf geknallt - so habe ich das empfunden und nun sieh zu, wie du damit klar kommst.
Silikonöl im linken Auge, 20 % visus. Jetzt schon 3 Monate.
Habe einiges in meinem Leben entrümpelt, bei mir auch psychisch neben den Alterserscheinungen und zuviel Arbeit (57) sicherlich verursacht. Will mir Zeit für die Heilung lassen. Momentan komme ich gut zurecht und freue mich an dem, was ich sonst noch habe.

Erfahrungsbericht - Bijou

bijou., Montag, 08. April 2013, 20:04 (vor 3997 Tagen) @ KAtharina

Hallo!

Ich bin 20 Jahre alt, weiblich, und habe seit ich 9 Jahre alt bin Probleme mit meinen Augen.

2002 (Feb)wurde ich das erste mal an meinem rechten Auge in Regensburg operiert, wegen NHA. Der Glaskörper kam raus, eine kleine Plombe und eine Cerklage wurden gemacht. An sich ging das alles bis 2007 gut, hatte Links einen Visus von 1,0 und Rechts (mit Korrektur) 0,8.

2007 (Aug)hatte ich am rechten Auge meine zweite Operation in Nürnberg. Ein Strang hatte sich wohl im Laufe der Jahre gebildet und an meiner NH direkt in der Mitte der Makula gezogen. Seitdem habe ich einen zentralen Sehausfall und einen Visus von max. 0,5 (mit Korrektur) und ohne 0,25. Ich kann auch auf diesem Auge eigentlich keine Brille/Kontaktlinse tragen, weil ich durch diesen Sehausfall nach spätestens 30 Min Kopfschmerzen bekomme und nicht einmal mehr richtig die Augen offen halten kann.

2011(Nov) fing das ganze dann am linken Auge auch noch an. Ich kam mit einer Sehnerventzündung in die Uniklinik in Erlangen und mir wurde eine Kortison Stoßtherapie gegeben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ich Herpes Typ 2 habe, eine Viruserkrankung, die selten ausbricht, und Kortison das ganze noch verschlimmerte. Die NH löste sich darauf hin ab, der Sehnerv immer noch geschwollen und trotzdem war der Visus immer noch bei 1,0 vor der OP. Öl kam rein, eine Cerklage wurde um das Auge gelegt.

2012 (Jan)stellte man fest, (2 Monate nach der 1.OP am LA) dass sich die NH wieder ablöst und wohl zu wenig Öl drin sei. Dies wurde nachgefüllt.

2013 (28.Feb) Innerhalb eines Jahres trübte sich die Linse am linken Auge dann so sehr, dass die OP schon mehr eine Not-OP war als Routine. Jedoch ging da eigentlich alles gut, bis auf ein kleines Loch, das in der hinteren Linsenkapsel entstanden ist. Der Nachstar ist jetzt anscheinend schon ziemlich dicht.

Mein Arzt an der Unikinlik in Erlangen sagte mir, dass ich ein sehr seltener Fall sei, und das er in seiner 35 Jährigen Laufbahn erst 2 solche Fälle hatte und ich die dritte sei. Diese ausgebrochene Viruserkrankung gibt es anscheinend nicht sehr häufig.

Jetzt steht in den Sternen wie das alles weiter gehen wird.

Erfahrungsbericht - Baerenszene

Baerenszene, Dienstag, 23. April 2013, 16:32 (vor 3983 Tagen) @ KAtharina

Hallo , ich heisse Annemarie (65 Jahre jung):-)und habe mich gerade in diesem Forum angemeldet, da ich seid 6 Wochen zu den Betroffenen gehöre.
Von jetzt auf gleich konnte ich auf dem rechten Auge nicht mehr lesen, Buchstaben waren weg auf die geschaut habe. Im Fernsehen waren Gesichter wie Monster verzerrt.
Zum Glück habe mich, da Wochenende war, in der Augenklinik in Duisburg telefonisch gemeldet, gefragt ob ich mir Sorgen machen muß. Ich sollte sofort kommemorier, ich dachte das kann nichts Gutes sein. Es wurde sofort festgestellt dass sich der Glaskörper auflösen wollte und an der Netzhaut geklebt hat somit mir ein Makulaloch gerissen hat. Genau am Ort des scharfen Sehens.
Bin eine Wochen später, also heute vor 6 Wochen operiert worden. Glaskörper Entfernung und Gasfüllung.10 Tage nicht Kopf hoch, sondern Kopf runter:-))
Liebe Grüsse an alle Betroffenen

Erfahrungsbericht 1.Teil - Petra Renate

Petra Renate @, Montag, 27. Mai 2013, 21:13 (vor 3948 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Petra Renate, Montag, 27. Mai 2013, 21:19

Hallo zusammen,
ich hatte am 29.01.2013 schon mal den Anfang meiner Geschichte aufgeschrieben. Mittlerweile sind über 4 lange Monate vergangen und ich hatte manchmal das Gefühl, dass ich bin durch die Hölle gegangen bin. Die Besuche auf dieser Seite haben mir sehr geholfen nach vorne zu schauen und die notwendige Geduld aufzubringen, die gerade bei dieser Krankheit so wichtig ist, zumal ich bis zum 21.01.2013 noch nie etwas über eine Netzhautablösung gehört hatte.
So und nun meine ganze Geschichte:
Ich bin bald 55 Jahre alte, ledig und arbeite als kaufm. Angestellte im Büro und habe wie fast alle einen Bildschirmarbeitsplatz. Anfang Januar 2013 bemerkte ich, dass ich mit dem rechten Auge wie auf eine Scheibe mit Regentropfen sah. Das beachtete ich nur ein paar Tage und ich hatte es auch schon wieder vergessen, als ich am 20.01.2013 nach dem Schneeschieben eine Freundin besuchte. Auf einmal sah ich mit dem RA „Flussläufe“ die sich Kopfdrehen mit bewegten. Ich konnte auch nur noch unscharf sehen. War schon irgendwie komisch. Da ich aber bisher noch nie Probleme mit den Augen hatte, außer eine leichte Kurz- und Weitsichtigkeit – Brille für die Ferne ab 15 Jahre und ab 2008 Gleitsichtbrille. Beim Augenarzt war ich über 30 Jahre nicht mehr, dachte immer ein guter Optiker reicht. Nach einem Telefonat am Abend mit meiner Schwester, die mir dringend riet zum AA zu gehen.

Am 21.01.2013 bin ich morgens direkt zum AA gegangen. Nach kurzer Untersuchung der Schock! Loch in der Netzhaut. Ich soll sofort nach Lüdenscheid in die Augenklinik fahren, das Loch muss gelasert werden. „Packen Sie sich was für ein paar Tage ein, kann sein, das Sie dableiben müssen“ ich höre den Rat der freundlichen Sprechstundenhilfe wie im Traum. Also Anruf beim Bruder und ab nach Lüdenscheid.
Dort wurde nach einigen Untersuchungen das Loch in der Netzhaut bei 14 Uhr bestätigt. Dieses wurde mit dem Laser behandelt, eine ziemliche anstrengende Prozedur, da ich immer nach oben links schauen sollte. Dabei musste ich das Kinn auf die Auflage und die Stirn an das Gerät drücken. Gar nicht so einfach, da die Laserbehandlung sehr schmerzhaft war. Nach einer halben Stunde waren ich und mein Auge fix und fertig, kein Wunder nach so einem Eingriff, aber ich durfte nach Hause. Konnte verschwommen sehen. Gut dass ich da noch nicht ahnte, was noch auf mich zukommen würde.

Am nächsten Tag morgens zum AA zur Nachkontrolle, alles im grünen Bereich. AU bis 01.02.2013. Leider hatte ich mir den schlechtesten AA in Siegen ausgesucht. Kein Wort was eine Netzhautloch- bzw. ablösung überhaupt ist, wie es weitergeht, keine Aufklärung, nichts.
Am Nachmittag des 22.01. wurde mein Blick immer trüber und gegen Abend konnte ich nichts mehr sehen. Wieder nach Lüdenscheid, gegen 20 Uhr stellte man eine Glaskörperblutung fest und gab mir den Ausdruck der Ultraschalluntersuchung für meinem AA mit. Am 25.01.,28.01. und 01.02.2013 wieder Besuch beim AA. Der meinte, wenn ich nicht aus dem Auge raussehen kann, kann er auch nicht reinschauen. Ich müsse abwarten, bis oder ob sich die Trübung wieder von alleine auflöst – tat sich aber nichts.
Am 04.02. Überweisung zum Ultraschall und AU bis 10.02.2013. Bei der Ultraschalluntersuchung bei einem anderen AA (mein AA konnte das nicht) ergab es keine neuen Erkenntnisse. Neuer Ultraschalltermin am 15.02.2013 und AU bis dahin. Da wurde die Netzhautablösung festgestellt und ich wurde am gleichen Tag als Notfall zur OP ins Krankenhaus überwiesen.
Mit dem Taxi zur Uniklinik Bonn, dort bin ich noch abends von 20 – 22 Uhr unter Vollnarkose operiert worden. Man stellte das Loch in der Netzhaut (das ja am 21.01. schon mal gelasertwurde) sowie eine schwere Netzhautablösung von 14 bis 20 Uhr bis fast in die Mitte fest. Außerdem die schon bekannte Glaskörperblutung.

Durch eine Pars Plana Vitrektomie wurde das trübe Glaskörpergel entfernt und mit Silikonöl aufgefüllt und die Netzhaut im unteren Bereich mit Kryo-Koagulation (Kälte) angelegt. Bei der OP wurde die Hornhaut „abgehobelt“ und die entstandenen Verletzungen durch die Zugänge am Auge und der Bindehaut mit selbstauflösenden Fäden genäht. Die verletzte Hornhaut wurde durch eine therapeutische Kontaktlinse geschützt. 2 x täglich Kontrolle der Netzhaut und des Augendrucks.
Entlassung am 18.02.2013 – Therapie für zuhause: 4 x täglich Augentropfen und AU bis 24.02.2013. Nachkontrolltermin in Bonn am 04.04.2013, das Öl soll 3-6 Monate im Auge bleiben.


weiter gehts im 2. Teil ;-)

Erfahrungsbericht 2.Teil - Petra Renate

Petra Renate @, Montag, 27. Mai 2013, 21:17 (vor 3948 Tagen) @ Petra Renate

Vorstellung beim mittlerweile kaum noch zu ertragendem AA zur Kontrolle am 19.02., 22.02. und 01.03.2013 (Ich durfte im Quartal nicht den AA wechseln) Entfernung der Kontaktlinse am 01.03.2013. Augendruck zu hoch, ab sofort täglich 2 x Timolol-Tropfen – keine AU mehr, bekomme jetzt Krankengeld.

Nächster Besuch beim AA am 07.03.2013: Fremdkörpergefühl – Fäden lösen sich nicht auf – Überweisung wieder zum anderen AA (auch das konnte mein AA nicht). Noch am gleichen Tag wurden 2 Restfäden gezogen, HYLO Gel als Pflege empfohlen und es ging mir besser. Nächste Untersuchung am 12.03.2013, musste mir ja die Unterschrift für die Krankenkasse abholen.

Am 13.03.2013 plötzlich höllische Schmerzen und ich konnte das Auge nicht mehr offen halten. Sofort zu Notdienst nach Lüdenscheid, es war Mittwochnachmittag, da ist man in Siegen aufgeschmissen – Diagnose: Schmerzen kommen nur von der verletzten Hornhaut.
2 Salben gegen Viren und Bakterien zu Behandlung, da es sich hier um Herpes oder eine Entzündung handelt. Nach knapp einer Woche ist das auch überstanden.

Bei den nächsten Besuchen beim AA am 14.03. und 25.03.2013 alles soweit ok.
Am 04.04.2013 Termin zur Nachkontrolle in der Uniklinik Bonn. Netzhaut liegt an!
Sehstärke bei 40%, Augendruck ok, OP Termin für Öl-Ex am 29.04.2013 – Öl ist jetzt gut 10 Wochen drin. Ich halte die Luft an, dass bis zum 24.04.2013 alles so bleibt, da habe ich endlich im neuen Quartal einen Termin beim AA meines Vertrauens. Kontrolle ergab keine Besonderheiten.

Am 29.04.2013 ging es wieder mit dem Taxi nach Bonn zur nächsten OP. Leider gab es an diesem Tage so viele Notfälle, dass mein OP-Termin auf den nächsten Morgen verschoben wurde. Um 9 Uhr war es dann soweit, es sollte alles mit lokaler Betäubung erfolgen. Als ich dann auf dem OP-Tisch lag, war ich doch ganz schön aufgeregt. Man beruhigte mich so gut es ging. Die Betäubungsspritze unters Auge hat tierisch wehgetan. Deshalb: Sollte ich nochmal – was ich nicht hoffe – am oder im Auge operiert werden, nur noch mit Vollnarkose.
Bei der OP wurde das Silikonöl abgesaugt und das Auge mit Flüssigkeit und Gas aufgefüllt, die Zugänge geschlossen und die Bindehaut wieder angenäht. Um 10 Uhr lag ich mit einem dicken Verband wieder auf meinem Zimmer, ich hatte es überlebt.
So nach und nach ging die Betäubung weg und mein Auge fing an zu schmerzen, aber es war zu ertragen. Um 18 Uhr und um 23 Uhr wurde der Augendruck gemessen und der Verband erneuert. Alles war soweit ok. Bei der 1. Visite am 01.05. wurde der Verband abgenommen und ich bekam alle 2 Stunden Salben und Gel gegen Entzündung. Ich konnte durch die Gasblase kaum etwas sehen – Geduld. Alles war bisher normal verlaufen und ich durfte auf eigenen Wunsch schon am 2. Tag nach der OP nach Hause, mit der Auflage, dass ich mich am nächsten Tag bei meinem AA vorstelle.

Am 03.05.2013 bin ich zur Kontrolle bei meinem neuen AA gewesen, alles ok. Beim nächsten Termin am 08.05. die gute Nachricht: Die Netzhaut liegt komplett an, das Gas ist bis auf 10% verschwunden und die Bindehaut sieht auch wieder gut aus, durch die OP hatte sich außerdem ein Ödem gebildet. Aber leider Sehkraft nur 20% und mein AA konnte mir noch keine Hoffnung machen.
Statt Salbe nehme ich jetzt 3x täglich Tropfen gegen Entzündung und wegen des Augendrucks (30) morgens und abends auch nochmal Tropfen. Der Blick ist jetzt noch sehr trüb und es schwimmen hunderte kleine Partikel sowie ca. 10 kleine Öl-Blasen in meinem Auge herum. Hoffe, dass die noch irgendwie verschwinden.
Der angedrohte graue Star scheint sich auch schon zu melden, aber der kann leider erst in 3 Monaten operiert werden. Das Auge braucht jetzt erst mal Ruhe, nach dem Streß.

Am 11.05.2013 war das Gas völlig verschwunden und ich sehe noch immer etwas trüb durch die vielen kleinen Partikel wie durch eine Schneekugel. Beim nächsten Termin am 22.05.2013 war der Augendruck bei 21, brauche keine Tropfen mehr, nur noch 1 Woche die Tropfen gegen Entzündung der Bindehaut - die Netzhaut liegt immer noch an ! Und die Sehstärke ist mittlerweile bei 50%. Da ich am linken Auge auch den grauen Star habe , kommt der als nächstes dran. Den Star im rechten Auge soll ich nach Absprache mit AA beim nächsten Besuch in der Uniklinik Bonn ansprechen. Da noch Reste vom Öl im Auge sind, könnten diese vielleicht zusammen mit der Star-OP am RA in ca. 3 Monaten entfernt werden.

Und jetzt das Tollste:
Seit 27.05.2013 gehe ich wieder arbeiten (Wiedereingliederung) 2 Wochen – 2Std., 3 Wochen – 4 Std. und 3 Wochen - 6 Std. Ich hoffe, dass ich meinen Job wieder ausüben kann. Und sobald es wieder wärmer wird, werde ich mich wieder auf mein Fahrrad setzen und die Natur genießen. Mehr will ich zur Zeit gar nicht. Das Wichtigste ist aber:

Die Netzhaut liegt wieder an der richtigen Stelle und soll auch für den Rest meines Lebens da bleiben – drückt mir die Daumen.

Liebe Grüße an alle
Petra aus Siegen

Erfahrungsbericht - 6 Wochen nach der OP

noscheline, Berlin, Montag, 24. Juni 2013, 15:17 (vor 3921 Tagen) @ KAtharina

Ich bin 56 Jahre alt und hatte noch nie Probleme mit den Augen. Rechts habe ich eine Sehschwäche von -2,5 und links hatte ich eine Sehschwäche von -3,25. Da mir in den letzten Monaten immer schwindlig ist und ich akuten Tinnitus habe ( Stress und Mobbing!)schaute ich mal so nebenbei, ob es nicht auch von den Augen kommen könnte. Hier hielt ich mir beim gehen jeweils ein Auge zu und stellte fest, dass ich mit dem rechten Auge viel weiter nach oben schaunen konnte, als mit dem linken Auge. Da holte ich mir erst einmal in aller Ruhe einen Termin beim Augenarzt und flog in den Urlaub nach Ägypten zum schnorcheln. Dort habe ich besagten Test auch gemacht. Ohne den Test hätte ich nichts gemerkt und dann wohl irgendwann im dunkeln gestanden.
Zurück in Berlin ging ich einen Tag arbeiten und musste feststellen, dass ich einfach nicht mehr konnte - die Probleme und die Anspannung auf Arbeit haben mir schier die Beine weggezogen. Eine Krankschreibung folgte. Dann kam auch der Termin beim Augenarzt, den ich so lange aufgeschoben und die Anzeichen ignoriert hatte, ran. Ich wurde sofort in die Klinik überwiesen - Ablatio retinae. Am 15.05.2013 wurde ich unter Vollnarkose operiert. Ich war die mit der alten Ablatio. Da die Ablösung im unteren Bereich war, musste eine Öltamponade und Cerclage erfolgen.
Seit der OP kann ich auf den linken Auge sehr schlecht sehen, besonders lesen und schreiben. Da das Öl wieder aus dem Auge raus muss, muss erneut operiert werden. Derzeit liegt die Netzhaut an 2 Stellen nicht an und flackert. Da muss der Chefarzt noch einmal nachlasern und dann kommt da Gas rein. Später werde ich den grauen Star bekommen, aber da machen wir eine neue Linse rein - bingo - so einfach ist das.
Ich bin also total entschleunigt worden und werde schauen, wie es weitergeht. Dies ist der erste längere Text, den ich seit der OP schreibe und lese und dennoch sind Probleme aufgetreten. Die Netzhaut ist noch nicht komplett anliegend. Mein Schwindel und der Tinnitus lassen auch noch grüßen! Dies wird auch mit für den Heilungsprozess ausschlaggebend sein. Jetzt habe ich Lichterscheinungen, aber mehr so Lichtkugeln, die über das Auge gleiten, und die Milchstraße sehe ich leider manchmal auch. Ich werde weiter berichten.
Viele liebe Grüße aus Berlin!:-)

Erfahrungsbericht - 3 Wochen nach der 2. OP

noscheline, Berlin, Montag, 16. September 2013, 13:21 (vor 3837 Tagen) @ noscheline

Hallo liebe Netzis,

vor der ersten OP hatte ich nur einen halben Tag Zeit, mich mit der Problematik der Netzhauablösung zu befassen. Hier bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich muss zugeben, dass mich die Berichte runtergezogen haben, aber ich erhielt hier wichtige Informationen, um meine Lage besser einschätzen zu können. Eine Netzhautoperation mit Vitrektomie, Cerklage und Öltamponade ist nicht die "Schnellvariante". Mir geht es gut. Ich denke, bisher ist alles problemlos verlaufen. Bereits vor der OP hatte ich beschlossen, hier zu berichten - komme was wolle. Das Auge ist ein kompliziertes Teilchen. Für eine Leistenbruchoperation wird kein Forum benötigt. Die Mitglieder des Forums helfen sich gegenseitig und bauen sich somit auf. Vielen Dank an dieser Stelle!
Das Öl ist jetzt raus. Vor der Operation lag die Netzhaut an. An einer Stelle war die Netzhaut jedoch sumpfig (Fachausdruck?). Hier wurden mit einem Endolaser 492 Herde gesetzt - was das wohl bedeutet? Dann erfolgte eine Gasfüllung. Das Gas ist jetzt auch raus. Derzeit sehe ich nur Nebel und einen Sternenhimmel - viele runde Punkte hell mit Rand oder in der Mitte noch dunkel. Zusätzlich schwirren ungleichmäßige eckige schwarze Teilchen im Auge herum. Manchmal sind sie auch weg.
Ein Termin für die Katarakt - OP wurde schon festgesetzt. Ich hoffe, dass die anderen Erscheinungen noch verschwinden, oder sich zumindest reduzieren. Mit dem Öl im Auge hatte ich besagte Lichterscheinungen, mit geschlossenen Augen. Diese Lichterscheinungen sind noch da, lagen also nicht am Öl. Damit kann ich jedoch leben. Mit dem Öl im Auge hatte ich auch Verzerrungen. So war ein Türsturz nicht gerade, sondern eingebeult. Diese Erscheinung besteht jetzt nicht mehr. Soweit ich das erkennen kann, wurde alles wieder geradegerückt. Lag also micht wie vermutet an der Cerclage. Ich bin seit Mai krankgeschrieben. In meinem Beruf als Bauingenieur muss ich gut sehen können und auch mal stundenlang am PC sitzen. Das ist so nicht möglich. Ich werde nach der nächsten OP wieder berichten.
Liebe Grüße und gute Besserung!

Erfahrungsbericht - nach Katarakt OP

noscheline, Berlin, Freitag, 20. Dezember 2013, 08:37 (vor 3742 Tagen) @ noscheline

Guten Morgen liebe Netzis,

ich wollte euch weiter berichten, wie es mir geht.
Am 14.Oktober erfolgte die Katarakt OP. Zu diesem Zeitpunkt war die Linse bereits so getrübt, dass ich auf dem Auge blind war. Es sollte eine Linse eingebaut werden, die das Auge auf Null stellt, da ich auf dem anderen Auge nur -2 dio habe.

Nach der OP konnte ich unwesentlich besser sehen, als vor der OP, da die Linsenkapsel auch stark eingetrübt war. Mit der Laserbehandlung musste ich 2 Monate warten, damit das Auge zur Ruhe kommt.
Am Montag wurde nun gelasert. Nach dem Lasern sagte mir die Ärtin gleich, dass nicht nur die Hinterseite der Kapsel eingetrübt war, sondern auch die Vorderseite. Das kann später auch gemacht werden.

Ich kann jetzt viel besser sehen. Jedoch sehe ich alles akut verzerrt und etwas neblig. Die Verzerrungen sind also doch nicht weg, wie in meinem letzten Bericht angegeben. So sehe ich ein rechteckiges Bild ( ca. 40 x 60 cm) an der Wand mit dem guten Auge rechteckig, mit dem kranken Auge ist es quadratisch und mit beiden Augen ein Mittelding. Um zu schätzen, wie groß es ist, muss ich ein Auge zukneifen. Ich glaube, ich kann damit privat gut leben, aber als Bauingenieur, der die Proportionen nicht richtig einschätzen kann, ist das problematisch. Gesichter sind entsprechend verzerrt und die Ränder des quadratischen Bildes sind natürlich auch nicht gerade, sondern eingebeult. Die umherschwirrenden Punkte, ungleichmäßige schwarze Punkte und helle runde Punkte mit schwarzem Rand, sind auch noch da. Auch die Lichterscheinungen wandern ab und zu über mein Auge.

Das Wichtigste jedoch ist, dass die Netzhaut anliegt. Die Erscheinungen, die ich habe, sind ähnlich denen der Makuladegeneration. Meine Augenärztin sagte jedoch, dass die Probleme bei mir ausschließlich von der Netzhautablösung kommen. Auf dem operierten Auge habe ich 50% Sehleistung. Mir geht es also gut!

Alles Liebe für euch und Grüße aus Berlin!

Positiver Erfahrungsbericht!

Patrick37, Samstag, 17. August 2013, 08:46 (vor 3867 Tagen) @ KAtharina

Hallo Leute,
hier wie in fast jedem Forum liest man - zumindest aus meiner Sicht - fast nur negative Erfahrungen. Woran liegt dass, wenn über 90% aller Netzhautoperationen erfolgreich verlaufen? Es liegt daran, dass Leute wie ich, bei denen alles perfekt lief sich im Normalfall nicht die Mühe machen in ein Forum zu schreiben. Hier meine Erfahrung mit einer Netzhautablösung am rechten Auge.
Vorweg war ich fahrlässig. Trotz über 7 Dioptrien an beiden Augen habe ich meine Netzhaut seit ca. drei Jahren nicht untersuchen lassen.
Am 04.07.13 war ich dann in der Türkei, um meine Fehlsichtigkeit lasern zu lassen. Bei der Voruntersuchung teilte mir die Ärztin mit, dass sie mich nicht operieren kann, weil ich am rechten Auge eine Netzhautablösung habe. Ich war erstmal sehr erstaunt, weil ich keine Symptome hatte. Trotzdem war ich sehr beunruhigt und hab noch von der Türkei aus einen Termin bei einem deutschen Spezialisten vereinbart. Am Sonntag aus Izmir zurück geflogen. Montag um 09:00 Uhr schon beim Augenarzt. Dann ging es los. Bis Dienstag 14:00 Uhr hatten meine Auge 8 Augenärzte angesehen. Die Hälfte sagte, dass es sich um eine Schissis (Teilablösung) handelt, wobei dagegen sprach, dass es nur einseitig war. Eine Schissis tritt in der Regel beidseitig auf. Am Ende hatte ich eine Gespräch mit Professor Müller vom Klinikum Augsburg. Seine Diagnose, eine alte Ablösung, die jederzeit wieder aufbrechen kann. Seine Empfehlung: Keine Not-OP, aber in absehbarer Zeit operieren mit einer Plombe, damit ich für Überraschungen in der Zukunft sicher bin.
Also Termin vereinbart. Am 29.07.13 (Montag) im Krankenhaus angekommen. Um 11:30 für die OP vorbereitet. Nach Rücksprache mit dem Professor in Vollnarkose, weil er dann besser und entspannter operieren kann. Gegen 12:15 ging es los. Ich hab nur eine Plombe bekommen, kein Gas ins Auge. Nach einer halben Stunde war er fertig. Und gegen 15:00 Uhr war ich wieder auf dem Zimmer. Schmerzmittel habe ich die ganze Zeit keine benötigt. Nach der OP war das Auge bis zum nächsten Morgen verdeckt mit einem Verband. Meine Lagerung wurde auf "sitzend - Nase nach vorne" festgelegt. Diese muss ich bis heute einhalten, dass ist ein wenig stressig, weil ich schlecht schlafen kann so. Aber wenn ich denke, was sonst alles passieren kann will ich mich auf keinen Fall beschweren. Am Dienstag in der Früh kam der Verband ab und ich war erleichtert. Ich konnte gut mit dem Auge sehen. Natürlich war das Auge ziemlich geschwollen, aber keine Schmerzen und gute Sicht und die Netzhaut lag gut an. Ich war dann noch bis Samstag im Krankenhaus. Das Auge wurde zwei Mal täglich untersucht. Die Netzhaut lag von Anfang an gut an. Die Lagerung scheint sehr wichtig zu sein. Ich wurde mehrfach täglich darauf hingewiesen und halte sie bis heute ordentlich ein. Meine Sehfähigkeit am operierten Auge liegt bei 90%, hat sich also leicht verändert durch die OP. Das ist normal. Mit der Brille soll ich nur noch 6 Wochen warten, bis die Heilung abgeschlossen ist. Ein Problem war noch die hohe Blendempfindlichkeit in den ersten Tagen nach der OP. Diese lies sich aber mit eine Sonnenbrille (in meiner Sehstärke) einigermaßen aushalten. Nur ein Aufenthalt im Freien war trotz Sonnenbrille nicht möglich.
Meine Erfahrung nach dem ersten großen Schock mit meiner Netzhautablösung war also rundum positiv und ich wünsche allen, die auch so einen Eingriff vor sich haben alles Gute.
Ich denke es ist wichtig mit einer positiven Einstellung ohne Angst an solche Dinge heranzugehen. Wen jemand noch Fragen hat - ich werde versuchen alles zu beantworten.
Die Teilnehmer mit negativen Berichten will ich auf keinen Fall abwertend behandeln. Die Berichte sind sicher alle richtig und ja - es kann viel passieren bei einer Netzhaut-OP. Aber es kann auch gut gehen. Und das wollte ich mit diesem Beitrag zeigen.
Grüße

Erfahrungsbericht von Rollstuhlfahrerin

Ramona @, Bielefeld, Sonntag, 18. August 2013, 19:55 (vor 3865 Tagen) @ KAtharina

Auch ich möchte meinen Erfahrungsbericht hier weitergeben. Da mir das schreiben schwer fällt ,überarbeite ich jetzt nur meinen ersten Beitrag hier im Forum.

Wichtig ist im Vorfeld zu wissen, dass ich Rollstuhlfahrerin bin. Auch Oberkörper und Arme sind stark eingeschränkt. Dadurch bin ich in vielen Dingen auf fremde Hilfe angewiesen.

Von klein auf an bin ich hochgradig kurzsichtig (letzte Brille: 13,5 Dioptrien). Ab etwa 1991 hat sich mein Sehen stark verschlechtert. Auch mein Gesichtsfeld hat sich stark eingeschränkt. Auf meinen rechten Auge sehe ich ca. fünf bis acht Prozent. Links sind es ca. ein bis zwei Prozent. Den Wert von meinen Gesichtfeld habe ich nicht. Es ist aber so stark eingeschränkt, dass ich durch die Kombination von Sehen und Gesichtfeld als gesetzlich blind anerkannt bin. Es ist nicht sicher, ob es sich bei mir um eine Retinitis Pigmentosa handelt. Der Verlauf ist ja mehr oder weniger zum Stillstand gekommen.

Im Jahr 2010 wurde ich insgesamt drei Mal wegen dem grauen Star operiert. Bei der ersten OP Ende März wurde nicht berücksichtigt, dass ich den Nahbereich brauche. Deshalb wurde ich im Oktober erneut am rechten Auge operiert. Dort kam dann eine sogenannte „Add – on“ Linse dazu. Das linke Auge wurde ein drei Tage vorher operiert. Da gab es auch keine Probleme, da man sich jetzt deutlich mehr Zeit genommen hat. Als sich meine Augen erholt haben, habe ich etwas so gesehen wie vor dem grauen Star.

Am 05.08.2012 hat sich dann meine Netzhaut stark abgelöst. Natürlich war das ein Sonntag, Schon eine Woche zuvor habe ich „Flusen“ gesehen. Deshalb habe ich sowieso einen Tag nach der Ablösung den Augenarzt mit einer Freundin aufgesucht. Dann ging alles ganz schnell. Ich konnte nur noch kurz nach Hause, um ein paar Sachen zu packen und dann ging es schon los nach Münster (St. Franziskus Hospital). Den Dienstag wurde ich dann operiert (Laser + Kälte + Gastamponade). Am Tag darauf wurde ich schon entlassen. Die Freundin wurde übrigens mit im Krankenhaus aufgenommen. So war auch die Pflege sicher gestellt. Die erste Kontrolle hier vor Ort war noch in Ordnung.

Nach etwa einer Woche wurde dann bei der Kontrolle ein erneutes Loch festgestellt. Also, wieder schnell Sachen packen und wieder ab nach Münster. Am Donnerstag darauf folgte eine weitere OP (diesmal Laser + Kälte + Cerclage + Öltamponade). Der zweite Aufenthalt war für mich deutlich schwieriger, da ich alleine dort sein musste. Das Pflegepersonal der Klinik kann einfach nicht alles bei mir an Pflege und Assistenz abdecken. So ist alles auf Sparflamme gelaufen, was mir nicht gut getan hat.

Am 25.06.2013 ging es dann wieder stationär nach Münster. Es wurde an Mittwoch das Öl entfernt. Diesmal war wieder eine Begleitung mit, die auch aufgenommen wurde. Vom Ablauf her ist alles gut vorgeplant worden. Am Mittwoch folgte dann die OP, die ich insgesamt gut überstanden habe. Man hatte mir jetzt nicht nur Kochsalzlösung eingefüllt, sondern auch Luft. Diese habe ich dann etwa sechs Tage lang wahr genommen.

Durch das Öl habe ich vermutlich überwiegend versucht mit dem rechten Auge zu sehen. Denn das rechte Auge ist schon mehrere Monate leicht überlastet. Das Sehen mit dem linken Auge mit Öl war einfach immer zu verwirrend.

Aktuell habe ich den Eindruck, dass ich etwas schlechter insgesamt sehe. Das liegt natürlich auch mit an dem überlasteten Auge. Das linke Auge kann sich etwas verschlechtert haben. Aber das kann ich bei meinen geringen Sehrest nicht sicher einschätzen. Ich Habe noch die Hoffnung, dass das Gehirn jetzt erst wieder „Zurückschalten“ muss.

Etwas unsicher fühle ich mich noch wegen einer eventuellen Gefahr der erneuten Ablösung. Aber je mehr Zeit vergeht, desto „entspannter“ werde ich.

--
GESTERN ist vorbei,
MOREGEN noch nicht da
und HEUTE hilft der Herr.
(Hermann Bezzel)

Mein Erfahrungsbericht:
http://www.forum.netzhaut-selbsthilfe.de/index.php?id=30645

Erfahrungsbericht - NHA an beiden Augen kurz nacheinander

Fafner @, Montag, 09. September 2013, 09:51 (vor 3844 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Fafner, Montag, 09. September 2013, 10:10

Liebe Leidensgenossen und -genossinnen,

hier also mein Erfahrungsbericht. Ich bin männlich, 31 Jahre alt und von Geburt an stark kurzsichtig, außerdem wurden mir schon im Alter von 9 Jahren beide Linsen aufgrund einer Linsenluxation entfernt. Seitdem war alles in Ordnung mit den Augen - ich konnte, zwar mit starken Brillen, 20 Jahre lang 100%ig sehen.

Ich splitte meinen Beitrag in zwei Hälften - für jedes Auge eine - sonst ist der Text offenbar zu lang.

Erfahrungsbericht - NHA an beiden Augen - Teil 1

Fafner @, Montag, 09. September 2013, 09:52 (vor 3844 Tagen) @ Fafner
bearbeitet von Fafner, Montag, 09. September 2013, 10:16

Anfang Mai sah ich eines Morgens dann urplötzlich ein paar einzelne Blitze im linken Auge bei bestimmten Augenbewegungen, und danach sofort massenweise Glaskörpertrübungen (Schlieren, dicke, unscharfe, bräumliche Flecken, usw.). Die Blitze waren aus heutiger Sicht eher dezent, und nach ein paar Minuten traten sie nicht wieder auf. Nach kurzer Recherche im Netz bin ich auf das Thema Glaskörperabhebung mit der Gefahr der Netzhautablösung gekommen und war sofort alarmiert, weil mein Vater (zwar erst als er über 60 war) wegen einer 6 Mal operierten Netzhautablösung auf einem Auge im Prinzip blind ist.

Etwas ungläubig wartete ich noch einen Tag ab und stellte mich am nächsten Morgen in der Klinik vor (Rechts der Isar, München). Nach zahlreichen Untersuchungen (Pupille lässt sich nicht weitstellen, daher mehrmals Ultraschall) entließ man mich wieder, da keine Netzhautschäden erkennbar waren. Ich fühlte mich für den Rest des Tages wie neu geboren, doch die Freude währte nicht lange: am nächsten Tag, es war natürlich ein Samstag, kam zu den Glaskörpertrübungen einee auffällige Stelle innen an der Nasenseite hinzu, die zunächst in Form eines Kreises farbig schimmerte, und sich dann zum Abend hin zu einem grauen, lichtundurchlässigen Fleck entwickelte. Also wieder ab in die Klinik, und siehe da, abends um 10 Uhr konnte dann ein kleines Netzhautloch diagnostiziert werden. Ich wurde sofort stationär aufgenommen und sollte dann am Montag operiert werden, weil der Chefarzt am Sonntag keinen Bereitschaftsdienst hatte und der Dienstarzt sich nicht an das Auge traute (komplizierte Situation mit engen Pupillen, Linsenlosigkeit, usw.). Im Verlauf des Sonntags, den ich im Klinikum wartend verbrachte, entwickelte sich der graue Bereich im Sichtfeld dann zu einem großen Stück schwarzer Tapete, die bei Augenbewegungen rechts im Sichtfeld hin- und herschwappte.

Bei der Operation stellte sich dann ein Riesenriss von 12 bis 5 Uhr heraus (der sich also innerhalb von 2 Tagen aus einem kleinen Loch entwickelt hatte). Ich erhielt eine ppV, Endolaser, Kryokoagulation und eine Öltamponade. Am nächsten Morgen dann der Schreck: es gab eine Nachblutung (Chefarzt: "gar nicht schlimm, löst sich von allein wieder auf") und ich sah die nächsten drei Wochen lang auf dem Auge kaum Handbewegungen, sondern nur eine dunkelgelbe Wand. Leider konnten die Ärzte während dieser zermürbenden Zeit wegen des Bluts im Auge auch kaum die Netzhaut sehen. Genau vier Wochen nach der OP freute mich mich dann über erste Konturen, die ich erkennen konnte, und der Arzt hatte zum ersten Mal Einblick ins Auge. Leider hatten sich PVR-Membranen gebildet (im Volksmund auch "Narbenbildung", ich mag diesen Begriff überhaupt nicht) mit einer Netzhautablösung unter Silikonöl, und zwar an ganz anderer Stelle, als der ursprüngliche Riss war. Der Schock war groß,aber irgendwie war es auch eine Erleichterung, und das bange Warten über vier Wochen hatte ein Ende.

Die OP am nächsten Tag verlief dann ohne Einblutung, ich erhielt neues Öl und zusätzlich eine Cerclage um das Auge. Innerhalb weniger Tage konnte ich wieder sehen, natürlich unscharf, aber hell und deutlich. Zwei Wochen nach der zweiten OP ging ich langsam wieder zur Arbeit. Je besser die Sicht wurde, umso deutlicher traten jedoch auch verschiedene Merkwürdigkeiten zutage, die mir jedes Mal einen Schreck versetzen. Die Kontrollen in der Klinik ergaben aber immer eine anliegende Netzhaut und nichts weiter. Über die Merkwürdigkeiten (u.a. verschiedenste Verzerrungen, schwankende Sehstärke, dunkle Bereiche, Photopsien, Blitze, usw.) würde ich euch gerne im Forum ein wenig befragen, weil die Ärzte hierzu null- bis maximal einsilbig sind...

Erfahrungsbericht - NHA an beiden Augen - Teil 2

Fafner @, Montag, 09. September 2013, 09:53 (vor 3844 Tagen) @ Fafner
bearbeitet von Fafner, Montag, 09. September 2013, 10:20

Fast genau zwei Monate nach der zweiten OP am linken Auge erwischte es dann das rechte Auge. Ich muss dazusagen, dass ich auf dem rechten Auge wenige Tage nach dem linken bereits ebenfalls das Phänomen der Blitze mit anschließendem massiven Auftreten von Glaskörpertrübungen hatte. Wahrscheinlich begünstigt durch die lange Liege- und Ruhephase wegen den OPs auf dem linken Auge verschlechterte sich der Zustand auf dem rechten jedch erst einmal nicht. Man kann sich vorstellen, was für eine panische Angst ich vor einer Ablösung auf dem zweiten Auge hatte, währned ich auf dem linken noch gar nichts sehen konnte... Als dann zu den Glaskörpertrübungen nach und nach noch verschiedene Arzten von Blitzen hinzukamen und zuletzt auch kleine, tiefschwarze, von oben herabsackende Punkte (Rußregen?), war mir klar, dass es nicht mehr lange dauern würde bis zur Ablösung. Wieder an einem Samstag erschien dann, genau wie auf dem linken Auge, der kreisrunde, glitzernde Bereich, der dann grau wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber schon in der Klinik und wurde am Sonntag direkt operiert. Vielleicht dank meiner schnellen Reaktion war es rechts nicht zum Riss gekommen, sondern "nur" zu einem kleinen Loch und weiteren dünnen Stellen. Ich erhielt eine ppV, Endolaser, Kryokoagulation, eine Cerclage und diesmal eine Gastamponade. Der Operateur hat obendrein auch noch rundherum gelasert, um die Stabilität der Netzhaut zu erhöhen.

Jetzt sind es also vier Monate nach der ersten OP auf dem linken Auge, drei Monate nach der zweiten OP links, und genau ein Monat nach der OP auf dem rechten Auge. Das nach den OPs links schlechte Auge ist nun mein gutes geworden, weil ich auf dem rechten bisher noch kaum etwas sehen kann, die Gasblase ist auch noch nicht ganz verschwunden. Ich bin krankgeschrieben und kann mich zuhause zurechtfinden, und mit riesiger Vergrößerung auch ein wenig lesen und schreiben.

Was ich mir wünsche ist, dass ich keine weiteren OPs über mich ergehen lassen muss und dass sich die Sicht auf den beiden Augen soweit verbessert, dass ich wieder Arbeiten und einem halbwegs normalen Alltag nachgehen kann. Mir ist klar, dass irreversible Beeinträchtigungen an der Sicht bleiben werden, aber damit werde ich mich sicher abfinden können.

Erfahrungsbericht - NHA an beiden Augen - Teil 3

Fafner @, Donnerstag, 02. Januar 2014, 13:50 (vor 3729 Tagen) @ Fafner
bearbeitet von Fafner, Donnerstag, 02. Januar 2014, 14:08

Liebe Netzis und Netzinen,

die Zeit der Jahresrückblicke ist zwar schon vorbei, aber einer geht schließlich immer noch. Und meiner muss sein, denn 2013 war für mich ein Jahr wie kein anderes. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Anfang Mai hatte ich noch auf beiden Augen 100% Sehkraft. Mit Brille, aber immerhin. Ich war im März noch schifahren. Jetzt, ein gutes halbes Jahr und 6 OPs später, habe ich auf dem besseren, linken Auge noch 20% Sehkraft und auf dem rechten Auge schwer messbare 5%.

Seit dem Stand im Teil 2 meines Erfahrungsberichts hatte ich im November nochmals eine absolute Tiefphase mit 3 PPV-OPs innerhalb eines einzigen Monats. Es hatten sich immer wieder PVR-Membranen gebildet, die die Netzhaut erneut ablösten.

Hier eine Bestandsaufnahme seit Mai 2013:
- 6 PPV-Operationen
- davon 4 Wieder-Ablösungen wegen PVR
- davon 3 Wieder-Ablösungen unter Silikonöl ("so gut wie unmöglich!")
- davon 1 Mal Silikonöl unter der Netzhaut ("extrem selten!")
- rechts 50% Gesichtsfeldausfall (Ursache unklar)
- Nachblutung (ein Monat lang absolut keine Sicht)
- Chemose
- Epiretinale Gliose
- Makulaödem
- Sehnerventzündung

Mein rechtes Auge, das mit der Gas-Tamponade, ist im Prinzip kaum mehr zu gebrauchen - wenn ich Glück habe, dann wird es mir noch zur Orientierung helfen können, mehr nicht. Und das trotz meiner schnellen Reaktion und den sofortigen OPs, trotz der Tatsache, dass die erste Ablösung ganz peripher und eng umschrieben war. Die Worte des Operateurs am Tag nach der OP hallen mir noch wie Hohn in den Ohren: "Die Prognose für eine gute Sehfähigkeit ist sehr gut!"...

Was ist das Gute an all dem? Die größte Angst und Verzweiflung habe ich ganz am Anfang verspürt, bei der ersten Diagnose "Netzhautablösung". Damals hätte ich mir nicht im schlimmsten Traum ausmalen können, wie schlecht ich heute sehen würde, hatte aber diffuse Ängste vor einer Erblindung. Mit jeder neuen OP lernt man, die Situation und die Risiken besser einzuschätzen. Man gewöhnt sich aber auch und findet sich mit Zuständen ab, die man vorher für unerträglich gehalten hätte. Und meine Familie ist durch all die Schrecken in diesem Jahr enger zusammengerückt. Denn irgendwie muss es ja schließlich weiter gehen!

Ich habe ja noch einiges vor mir - zum Beispiel mindestens 30 Jahre Erwerbstätigkeit! Ein Glück, dass mein Job komplett aus PC-Arbeit besteht, so kann ich zumindest mit Bildschirmvergrößerung einigermaßen weitermachen. Bei einem klassischen Job mit Papierarbeit wäre ich aufgeschmissen.

Ich wünsche allen Lesern ein gutes neues Jahr 2014 und mir, dass der ganze Spuk ein Ende hat und schön artig im Jahr 2013 bleibt.

Grüße,
Fafner

NHA, rechtes Auge, Beginn 05/13

JOHN @, Niederaula, Donnerstag, 03. Oktober 2013, 14:24 (vor 3820 Tagen) @ KAtharina

Hallo,
ich bin der John, 49 Jahre alt und hatte bis Mai 2013 keine Probleme mit den Augen, eine Brille war nicht nötig.
Dann fing es an, an einem Freitagabend im Mai sah ich plötzlich Blitze im Auge. Ich hab mich dann mal im Internet schlau gemacht und was von Netzhautablösung gelesen. Am Montag (jetzt würde ich nicht mehr so lange warten!) bin ich, ich arbeite in einer Klinik, zu unserer Betriebsärztin und hab der das geschildert. Die hat mich dann sofort zu unserer Augenabteilung geschickt. Da wurde ich untersucht und es wurden Risse in der Netzhaut festgestellt. Die haben mich auch gleich gelasert (knapp 600 mal).
Zwei Tage später musste ich nochmal in die Augenklinik und wurde nochmals gelasert (knapp 100 mal).
Leider konnten nicht alle Risse mit dem Laser geblockt werden, so dass ich noch eine Kryo-Behandlung machen lassen musste. Diese erfolgte in ambulanter Behandlung unter örtlicher Betäubung, was ich so nicht nochmal machen lassen würde.
Danach war erst mal Ruhe.
Gruß, John

NHA, rechtes Auge, Teil 2 07/13

JOHN @, Niederaula, Donnerstag, 03. Oktober 2013, 15:08 (vor 3820 Tagen) @ JOHN

Hier folgt der 2. Teil meiner "Geschichte".
Nachdem ich mehrere Wochen Ruhe hatte und mein Auge sich wieder beruhigt hatte und alles in Ordnung schien, sah ich Sonntagmorgen Ende Juli nach dem Aufstehen plötzlich (ohne vorherige Blitze) eine Art Blase im rechten Auge. Hab gleich in der Klinik angerufen und bin auch sofort hingefahren. Dort wurde eine Netzhautablösung festgestellt, inzwischen sah ich kaum noch was auf dem re. Auge. Musste stationär bleiben und wurde Montagmorgen operiert, habe seitdem eine Ölfüllung im Auge und kann daher nur schlecht sehen.
Bei einer Nachuntersuchung wurde dann 1 1/2 Wochen später festgestellt, dass eine Nach-OP notwendig sei, da die Netzhaut nicht an allen Stellen anliegen würde.
Also wieder stationär und 2. OP.
Danach war alles soweit in Ordnung, Augeninnendruck auch OK.
Bei einer Nachkontrolle vor 2 Wochen wurde dann ein Riss in einem Bereich festgestellt, der bisher nicht betroffen war, leider kommt man da nicht mit dem Laser hin, daher soll mittels Kryo-Behandlung das Gebiet geblockt werden. Diesmal lass ich mir das aber in Vollnarkose machen, war ambulant sehr schmerzhaft.

Gruß, John

Erfahrungsbericht-Tatjana

Tatjana, Donnerstag, 26. Dezember 2013, 15:37 (vor 3736 Tagen) @ KAtharina

Hallo,

ich heiße Tatjana und bin 27 Jahre alt. Vom Schicksal einer Netzhautablösung wurde ich im Oktober 2011 heimgesucht. Damals schrieb ich gerade meine Diplomarbeit und nahm insbesondere abends einen hellen wandernden Punkt wahr, was ich auf eine Überlastung der Augen durch PC-Arbeit zurückführte. Einige Wochen später wurde ich doch stutzig und fuhr ins Augenzentrum. Diagnose: Fortgeschrittene Netzhautablösung am linken Auge. Not-OP 2 Tage später (Loch wurde durch eine Plombe geschlossen). Nach der OP hat es Wochen gedauert bis die Netzhaut wieder komplett anlag. Nun sind über 2 Jahre vergangen und ich nehme seit der OP diverse Lichterscheinungen wahr (weiße wandernde Schatten, aufflackernde Punkte, Lichtlitze). Seit Oktober nehme ich auch Lichtblitze im rechten Auge wahr, die in ihrer Häufigkeit immer weiter zunehmen. Seitdem laufe ich fast jede 2te Woche zum Arzt und lass dies überprüfen. Bisher wurde nichts festgestellt. Es heißt, dass der Glaskörper an der Netzhaut zieht, aber bisher kein Loch oder Riss entstanden sei...Von den Ärzten fühle ich mich wenig verstanden. Auf konkretes Nachfragen folgen meistens flüchtige Antworten. Ich versuche die Lichtblitze am rechten Auge zwar nicht zu zählen, aber ich schätze, dass es mindestens 50 täglich sind. Das belastet mich gerade extrem und die Angst vor einer möglichen Erblindung ist seit Oktober mein ständiger Begleiter. Es ist auch schwierig für mich mit Familienmitgliedern oder Freunden darüber zu sprechen, da ich das Gefühl habe, diese mit dem Thema zu überfordern. Ich glaube ohnehin, dass ich nur durch andere Betroffene mit ähnlichen Problemen verstanden werden kann....Deshalb schreibe ich euch und hoffe, dass wir uns gegenseitig Mut machen können.

Alles Gute

Tatjana

Erfahrungsbericht von Jorge

Jorge @, Bern, Freitag, 10. Januar 2014, 15:10 (vor 3721 Tagen) @ KAtharina

Liebe "Gleichgesinnte"

auch ich musste die Erfahrung einer Netzhautablösung machen. Im Gegensatz zu einigen anderen Personen hier wusste ich dass mir eine Netzhautablösung früher oder später droht. Mein Augenarzt hat mich darauf hingewiesen, dass meine starke Kurzsichtigkeit dazu führen könnte (Links -12 und Rechts -13). So kannte ich auch schon die Symptome. Als Info: Ich bin 40 Jahre alt.

So habe ich bemerkt, dass bei einem Kinobesuch am 1.12.13 etwas mit meinem Auge nicht stimmt. Ich sah einen Schatten und hatte ständig das Gefühl das hinter mir jemand mit einer Taschenlampe spielt.
Am 2.12.13 konsultierte ich meinen Augenarzt welcher mich dann sofort in die Augenklinik eingewiesen hat. Die Operation erfolgte dann am 4.12.13 (Cerclage). Nach einer Nacht in der Klinik durfte ich nach Hause und schon vor Weihnachten konnte ich wieder arbeiten, anfänglich nur wenig und dann immer mehr, ab 29.12.13 dann wieder 100%. Seit ende Dezember sehe ich auch wieder "normal" muss aber natürlich jetzt eine neue Brille beschaffen da die Sehschärfe abgenommen hat.

Am Tag der Operation war das Auge abgedeckt. Am Morgen danach konnte die Abdeckung abgenommen werden. Ich sah erst noch trüb und verschwommen. Dies änderte sich aber merklich von Tag zu Tag und wurde besser. Schmerzen hatte ich eigentlich keine (ausser ab und zu Kopfschmerzen).

Mir wurde erst gestern (09.01.2014) das zweite Auge (vorbeugend) gelasert. Gem. dem behandelnden Prof. sollte das Risiko am linken Auge auch eine Netzhautablösung zu erleben, jetzt viel geringer sein.

Insgesamt bin ich bis jetzt sehr zufrieden, was ich meinen Augenarzt aber noch fragen werde ist, weshalb meine Augen nicht vorbeugend gelasert wurden (wie das jetzt mit dem Linken gemacht wurde)?

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Jorge

Erfahrungsbericht von Jorge 1 1/2 Jahre später

Jorge @, Bern, Montag, 13. Juli 2015, 13:21 (vor 3172 Tagen) @ Jorge

Nun, ca. 1 1/2 Jahre nach meiner Netzhautablösung geht es meinem Auge soweit tip top. In der Zwischenzeit habe ich mir ICL Linsen einsetzen lassen (für mich hat das im Vergleich zur Brille ein spürbare Verbesserung der Sehkraft mit sich gebracht). Heute bin ich Brillenlos und die Augen funktionieren sehr gut... ich werde engmaschig untersucht (zur Zeit halbjährlich) und muss sagen dass ich praktisch keine Auswirkungen mehr von der Netzhautablösung habe (zumal das linke Auge (mein Hauptauge) wohl eineige "Aufgaben" vom rechten Auge übernommen hat. Eine Sache habe ich allerings seid der OP (ist aber vermutlich nicht eine Auswirkung der OP resp. der Netzhautablösung): Ich sehe sehr viele lästige "mouches volantes"!

Erfahrungsbericht von Emanuela Teil 1

Emanuela, Freitag, 21. Februar 2014, 12:01 (vor 3679 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,

3 Monate nach meiner NHA-OP bin ich zufällig auf diese Seite gestoßen und schreibe Euch nun meinen Erfahrungsbericht.

Zuvor die Vorgeschichte:

Frühjahr 2007 wurde an beiden Augen der Graue Star im Anfangsstadium entdeckt.
Sommer 2009 wurde der Graue Star im RA so schlimm, dass ich nur noch 10 % hatte, darauf folgende OP (Kunstlinse). Seither auf dem LA 90 % Sehkraft und auf dem operierten RA 100 % - bis zum Sommer 2013.

Dann plötzlich Veränderung am Grauen Star LA (im September 2013 nur noch 50 % Sehkraft). Wieder einen Monat später nur noch 20 % Sehkraft.

Hinzu nahm ich plötzlich eines Morgens auf dem RA zwei bogenförmige Leuchtstreifen sowie kurze Zeit später auch noch Russregen wahr.

Die Leuchtstreifen waren auch nachts da, wenn ich meine Augen geschlossen hatte. Ebenfalls bemerkte ich auf der linken Hälfte einen großen dunklen Schatten, der fast schon grün-schwarz war.

Da ich so etwas noch nie hatte reagierte ich momentan nur mit gemischten Gefühlen. Ich entschloss mich, noch einen Tag zu warten und weiter zu beobachten.

Am nächsten Tag waren die Lichtblitze immer noch da, der Russregen jedoch nicht mehr so schlimm. Ich rief trotzdem vorsichtshalber beim AA an und beschrieb der Arzthelferin meine Symptome. Sie sagte nur sofort kommen.

Da ich gleich in meinen Spätdienst musste und meine Kollegen nicht hängen lassen wollte, vereinbarte ich am nächsten Vormittag einen Termin. Ich bekam Tropfen zur Pupillenerweiterung.

Der AA sah sich meinen Augapfel genau an (und ich nehme an die Netzhaut auch? Keine Ahnung – Infos bekam ich nicht.) und konnte keine Auffälligkeiten feststellen.

Er meinte nur, dass ich das weiterhin beobachten sollte und wenn es keine Änderungen gibt, soll ich Anfang Dezember noch einmal kommen.

Allerdings hat eine Untersuchung des noch nicht operierten LA ergeben, dass mein Grauer Star sehr fortgeschritten ist und ich nur noch ca. 50 % Sehkraft hatte. Na toll.

Ich hatte vor lauter Arbeitseifer und Stress nicht bemerkt, dass sich meine Augen verschlechtert hatten (zumindest das LA).

Habe mich nur zwischendurch über Flimmern usw. gewundert. Auf jeden Fall war ich beruhigt, da der AA am RA nichts feststellen konnte.

Die nächsten Wochen waren nur noch schlimm. Ich konnte regelrecht zusehen, wie mein LA mit dem Grauen Star und mein RA immer schlechter wurden.

Ich hatte bereits Probleme beim Autofahren nachts, was natürlich nach meinem Spätdienst um 22.00 Uhr sehr schwierig war. Ich war jedes Mal heilfroh, als ich zu Hause war.

Ich hielt es aus bis zum 5. November 2013. Da war es schon so schlecht, dass ich noch einmal beim AA anrief und meine Augen untersuchen lassen wollte.

Er stellte nur fest, dass ich auf dem LA jetzt anstatt 50 % nur noch 15 % hatte. Das RA sei gleich geblieben.

Die nächsten Tage waren der Horror. Ich konnte täglich zusehen, wie mein Augenlicht immer schlechter wurde, bis zum 8. November 2013.

Erfahrungsbericht von Emanuela Teil 2

Emanuela, Freitag, 21. Februar 2014, 12:03 (vor 3679 Tagen) @ KAtharina

So, weiter gehts...

Ich war noch im Frühdienst und wunderte mich auf einmal, dass ich in meiner Exceltabelle die große unterstrichene Überschrift nicht mehr gerade sah.

Sie machte genau in der Mitte einen Knick und ich sah somit die Überschrift oben und unten verschoben.

Ich rief von der Arbeit aus nochmals beim AA an (da Freitag war und dieser dann ab Mittag nicht mehr da war).

Wieder die gleiche Aussage sofort kommen. Ich beendete noch meinen Frühdienst und war dann 1 Std. später beim AA.

Das Witzige war, dass eine Aushilfsärztin da war. Die AÄin stellte fest, nachdem mein Auge fotografiert wurde, dass angeblich eine Arterie verstopft sei.

Man kann dies nicht operieren, sondern nur mit Infusionen wieder in Griff bekommen. Es wurde anschließend auch noch mein Sichtfeld getestet und aufgezeichnet.

Lange Rede kurzer Sinn: Gott sei Dank kam außerplanmäßig mein AA kurz in die Praxis. Er sah sich mein Auge ebenfalls an und stellte entsetzt fest, dass sich meine NH abgelöst hatte.

Das hieß sofort nach Hause, Sachen packen, sofort ins KH und heute noch notoperiert (ppV, Cerclage, EL, Kryo, Öl).

Meine Sehkraft liegt seit 3 Monaten unverändert bei 5 %. Mein AA drängt regelrecht, mein LA operieren zu lassen (Kunstlinse), damit ich wenigstens besser zurecht komme.

Die AÄe im Krankenhaus sind absolut dagegen. Sie sind der Meinung, dass erst das RA verheilen soll (nach Ölentfernung kommenden Sommer) und dann sehen wir weiter.

Bei 15 % und 5 % Sehkraft traue ich mich alleine nur kurz zum Bäcker und zur Apotheke. Ich fühle mich total unsicher beim Laufen wenn ich alleine unterwegs bin und jedes Mal froh, wenn ich heil wieder zu Hause angekommen bin.

Für mein operiertes NHAAuge habe ich mir in der Apotheke eine Augenklappe besorgt, somit wandert es nicht ständig hin und her und ich empfinde es als entspannender.

Ich trage die Klappe hauptsächlich beim Fernsehen bzw. wenn ich einmal einen schlechten Tag habe und das operierte Auge sich total schwer und müde anfühlt.

Ich kann es auch noch nicht ganz öffnen. Es zieht noch bei Bewegungen bzw. ist schnell überanstrengt. Mein Augendruck geht trotz Medis auch noch nicht runter. Es heißt halt einfach nur abwarten.

Viele Grüße aus Bayern, Emanuela

Kruemel I

kruemel79 @, Neustrelitz, MV, Montag, 31. März 2014, 22:13 (vor 3640 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen,

ich bin heute 35 jahre alt und habe eine bereits 25 jahre währende Netzhautgeschichte hinter mir. Und ich hoffe sie ist noch lange nicht zu Ende.

Im zarten Alter von 10 Jahren bemerkte ich einen Schatten auf meinem linken Auge. Tja, aber Kind denkt sich doch dabei nix weiter. Eines morgens allerdings war da nichts mehr.
Wie sich Stunden später herausstellen sollte war dies meine erste fast völlige Netzhautablösung mit Riesenriß. Und die Odysee begann.
Es war Weihnachten 1989, ich mwurde sofort mit einem krankenwagen nach Greifswald in die Uniklinik gebracht. Dort stellte sich 4 Tage später heraus, dass der zur OP benötigte Laser nicht schnell genug repariert werden könne und man brachte mich nach Berlin in die Charite. Mein großes Glück damals war, dass ich an einen Oberarzt geriet, der in den USA studiert hatte. Nach einer Vitrektomie und allem drum und dran konnte wenigstens ein kleiner Sehrest erhalten werden.
Meine Kurzsichtigkeit war zu der zeit schon sehr ausgeprägt. Mit ca. 17 Dioptrien beidseitig.
Im Jahr darauf sollte der nächste Hammer folgen. 1990 das selbe Spiel am rechten Auge. Jetz wurde aber von vorn herein nur noch die Klinik in Berlin in Betracht gezogen. Das rechte Auge konnte fast wieder hergestellt werden.
Dann folgten 2 unbeschwerte Jahre meiner jugend.
Doch im September 1992 folgten dann innerhalb von 14 Tagen NHA's auf beiden Augen. Und die diesmal war es richtig böse.
Das linke Auge war nur noch zu hell und dunkel im Stande. Und auch das rechte Auge soweit eingeschränkt, dass an einen normalen Schulbesuch nicht mehr zu denken war. Anfang 1993 mußte das rechte Auge erneut operiert werden, da sich das Silikonöl in die vorderkammer bewegt hatte. Zu dieser zeit hatte ich schon auf beiden Augen keine Linsen mehr.
Es folgte ein für mich sehr harter Schlag, ich mußte von nun an eine Schule für Blinde und Sehbehinderte besuchen und von meiner Familie weg.

(mehr in Kruemel II)

Kruemel II

kruemel79 @, Neustrelitz, MV, Dienstag, 01. April 2014, 13:49 (vor 3640 Tagen) @ kruemel79

.... und weiter gehts.
1993 stellten sich dann auch die ersten Nebenwirkungen des Öls ein. Ein Sekundärglaukom am rechten auge und aus Sympathie gleich mal am linken Auge mit. Das linke Auge baute zunehmend ab. Hier kam dann die so vielen bekannte Hornhautdegeneration dazu. Ansonsten bekam ich erstmal wieder 2 Jahre Ruhe vor Kliniken. Dann 1995 mitten in den Prüfungsvorbereitungen entgleiste das Glaukom am rechten Auge völlig und das Öl mußte ganz dringend raus. Es wurde durch Gas ersetzt und (dreimal auf Holz geklopft) die NH ist bis heute da wo sie hingehört. (Aber bei soviel Cerclage, Plomben und Vernarbungen, kann sie auch fast nicht mehr weg.)
Meine Prüfungen durfte ich dann innerhalb von 6 Wochen alle nachschreiben.
Anfang 1996 mitten in der Berufsfindung traf es mich wieder. Nur aus einem Instinkt heraus fuhr ich zu meiner Augenärztin. Und siehe da, Die NH links war runter und das Öl nicht mehr da wo es hin sollte.
Also wieder PPV mit Gas. Am nächsten Tag - keine Überraschung - nochmal PPV mit Öl und MembranPeeling und allem was dazu gehört. Das linke Auge machte seither immer mehr Probleme. Die Hornhaut war nur noch dauergereizt und der Druck ließ sich schlecht senken.
Ein Medikament namens Glycocortison konnte mir dann helfen. Ich konnte es kaum fassen, aber meine Ausbildung konnte ich ohne weitere Zwischenfälle abschließen. 2001 dann mal wieder ein entgleistes Glaukom am rechten Auge. Mit einer Kryobehandlung des Zilliarkörpers konnte dies aber recht schnell beseitigt werden. Mein Gesichtsfeld litt aber weiter. Auch bei Normaldruck. Dann 2002 eine meiner schwersten Entscheidungen. Das Medikament Glycocortison war vom Markt genommen worden und nichts konnte mehr die Schmerzen und (Ameisen) in meinem linken Auge mindern. Es war eine tägliche Tortur. Ich stand vor der Entscheidung weiter ein ohnehin blindes und mich quälendes Auge ertragen oder möglicherweise wieder mehr Lebensqualität durch eine Enucleation zu haben.
Im März 2003 wurde mir dann das linke Auge in Neubrandenburg entfernt und durch ein Implantat ersetzt. Und ich habe diese Entscheidung bisher keine Sekunde bereut. Selbst gestandene Augenärzte versuchen auch heute noch beim Glasauge den Druck zu messen. ;-)


(mehr in Kruemel III)

Kruemel III

kruemel79 @, Neustrelitz, MV, Dienstag, 01. April 2014, 20:23 (vor 3639 Tagen) @ kruemel79

nur ein paar Tage nach der Entfernung meines Auges fing auch das rechte Auge wieder mit dem entgleisen an. Das Glaukom war kaum noch in den Griff zu kriegen. 1 Woche lang wurde nur getestet woran der nun wieder zu hohe Druck liegen könnte unter anderem auch mit einer Intraokularmessung. Diese wollte mir eine stellvertr. Oberärztin privat in Rechnung stellen. Sie wußte aber nicht, dass meine Augenärztin und der professor einige Tage später auf einem Kongress zusammentreffen sollten und meinen Fall besprachen. Das ist der Dame nicht bekommen. ;-)
Leider brachten die Messungen eine extreme HH-Entzündung mit sich, so dass ich fast 8 Wochen kaum das Auge aufbekam. Kaum war dies überstanden folgte eine Goniotrepanation. Und wie fast zu erwarten, meine Selbstheilung funktionierte zu gut und der künstlich geschaffene Durchgan wuchs schneller zu al ich folgen konnte.
Während dieser OP aber hat meine Oberärztin (nicht die o. g.) Reste von Silikonöl beseitigt und siehe da seither liegt der Druck meist bei 14 mmHg. Allerdings unter Therapie mit Cosopt-S und Monoprost.
2008 fing ich mir dann eine fiese Entzündung der Tränenwege ein, so dass der linke nicht mehr von selbst aufging und geweitet werden mußte. Auch hier wiedermal ein Op-Abbruch, die Ärzte konnten nur einen Teil der Tränenwege öffnen. Aber durch den eingelegten Schlauch erholte sich der Rest dann doch innerhalb von 3 Monaten von selbst.
Heute ist auch mein rechtes Auge fast blind, die Glaukomtherapie greift eben doch nur bedingt. Druck unten, Narben auf der NH einfach zu massiv und auf der Makula einen Fuchs'schen Fleck. Aber ich lebe damit, auch wenn nicht jeder Tag schön ist. :-)

Erfahrungsbericht YuLie

YuLie, Samstag, 12. April 2014, 18:23 (vor 3628 Tagen) @ KAtharina

Hallo Tatjana,

ich bin Julia und 26 Jahre alt. Bei mir wurde letztes Jahr im Juli durch einen Zufall eine bereits lange bestehende Netzhautablösung diagnostiziert. Die Op war dann gleich 2 Tage später am 1.August in Göttingen.
Als die Netzhautablösung festgestellt wurde hatte ich keinerlei Beschwerden oder Symptome.
Bei der OP wurde eine Plombe (Cerclage) um die Netzhaut gelegt. Die Heilung war nach ca.4-6 Wochen abgeschlossen und ich habe mit Brille und Kontaktlinsen sehr gut gesehen. Doch seit ca. 3Monaten habe ich ständig Beschwerden und laufe oft zum AA. Ich nehme einen Augendruck wahr, dann sind es plötzlich keine schwarze Fusseln, dann Habich das Gefühl meine Sehkraft bzw der Sehradius verschlechtert/verringert sich. Jedesmal heißt es nur, ihr Netzhaut liegt wunderbar an und sie wüssten nicht woher diese Beschwerden kommen, dies sei dann wohl normal.
Naja um ehrlich zu sein, mich befriedigt diese Antwort nicht wirklich, schließlich geht es hier um das Augenlicht und ich habe auch eine heiden Angst davor irgendwann zu erblinden. Zudem man das Gefühl hätten mit seiner Angst allein gelassen zu werden, weil es doch niemand den es nicht betrifft es so gut nachvollziehen kann.

Aber naja man muss anscheinend irgendwie versuchen mit dieser Angst umzugehen, auch wenn es mir wirklich sehr schwer fällt und es mich doch immer wieder einholt.

Lg Julia

Erfahrungsbericht Reha - Fanny

Fanny @, Sachsen - Anhalt, Dienstag, 15. April 2014, 21:01 (vor 3625 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzis,
heute wie versprochen mein Erfahrungsbericht zur Reha.

Ich war vom 04.03. – 01.04.2014 zur medizinischen Reha in Masserberg in der Prof. Lenz, Prof. Volhardt Klinik. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn war entspannt und die Fahrt mit dem Shuttle der Klinik war sehr gut organisiert. Die Aufnahme in der Klinik war freundlich und die Mitarbeiter der Patientenverwaltung sind sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Ich war total überrascht. Überhaupt kein üblicher Klinikbetrieb.

Die Schwestern der Augenabteilung waren einfach spitze. Sie haben immer ein offenes Ohr und vor allem viel Herz. Heulsusen wie ich haben immer Trost und Zuspruch bekommen. Dafür durften sie dann täglich abwechselnd auf meiner Rückfront „Dart spielen“. Ich habe Vitamin B Komplex gespritzt bekommen. Die tägliche Sauerstofftherapie war sehr angenehm. Leider wusste ich nicht, dass ich die Augenakupunktur vorher anmelden muss. Die Ärztin, die diese durchführt war kaum in der Klinik. Das organisiere ich beim nächsten Mal besser. Auch mit den Ärzten der Klinik habe ich gute Erfahrungen gemacht. Ich konnte sehr viel Einfluss auf meinen Therapieplan nehmen.

Lobend möchte ich die Therapeuten erwähnen. Auch wenn manche recht fordernd waren, bin ich mit dem Pensum gut zurecht gekommen.

Mein Lob gilt ebenfalls der Diätassistentin und dem Küchenpersonal. Selbst mäklige Patienten werden satt. Ich bin kein Kostverächter und fand alle Speisen lecker, gesund und abwechslungsreich.

Mir hat die Reha viel gebracht. Mein Sehvermögen hat sich leicht verbessert und meine körperliche Verfassung war lange nicht so gut. Mein Dank den „Schleifern“. Psychisch bin ich immer noch angeknaxt. Die Psychologin hat wohl alle meine Gefühle an die Oberfläche geholt aber ich habe nach wie vor massive Probleme. Sie hat eine Weiterbehandlung empfohlen. Fragt sich nur wer. Bei uns einen Termin zu bekommen ist aussichtslos. Vermutlich habe ich hier von der Reha zu viel erwartet. Dies braucht wohl einige Zeit. Es hatte ja auch sechs Jahre zum Entstehen und Wachsen. In Masserberg durfte ich viele nette Menschen kennenlernen. Wir haben uns vorgenommen in Kontakt zu bleiben und uns im Sommer dort wieder zu treffen.

Alles in allem muss ich sagen:“ Masserberg ist das Beste gewesen, was mir passieren konnte“ Ich möchte unbedingt, wie empfohlen in zwei Jahren wieder dort hinfahren. Dafür werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen. ;-)

Liebe Grüße

Sylvia

Erfahrungsbericht von FrankL

FrankL @, Berlin, Dienstag, 29. April 2014, 18:37 (vor 3611 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
ich bin seit dem 17.03. ein "Netzi" mit der folgende Geschichte: Seit meiner Kindheit bin ich auf beiden Augen kurzsichtig. Ich Laufe meines Lebens nahm sie zu, sodass ich heute mit 46 Jahren bei - 8,0 Diop auf dem RA und LA angekommen bin. Nach Aussagen der Ärzte ist dies auch der Grund, warum ich auf dem LA die Löcher in der Netzhaut bekam.
Angefangen hat es in der ersten Februarwoche mit kleinen "Blitzen" auf dem Auge. Meistens nach dem Aufstehen und es kam mir zwar merkwürdig vor, aber nicht bedrohlich. Es war auch kein richtiges dolles Blitzen, sondern eher so ein Aufhellen im unteren Auge.
Da die seit langem geplannte 3-wöchige Südafrika Rundreise am 16.02.2014 beginnen sollte, habe ich den Augenarzttermin auf nach dem Urlaub verschoben. Falls es schlimmer werden sollte - dachte ich mir so - kann ich auch in Kapstadt oder Johannesburg in die Augenklinik gehen. Es wurde im Urlaub zum Glück nicht schlimmer, eher besser, da das Aufblitzen nachließ.
Zurück in Berlin habe ich eine weitere Woche vergehen lassen, da der Dienstplan es nicht anders zuließ. Jedoch bemerkte ich in dieser Woche einen merkwürdigen dezenten Schatten im unteren LA. Und da ahnte ich es bereits, dass das kein gutes Zeichen ist.
Am 17.03. ging ich morgens um 08.00 Uhr zum AA. Dieser stellte 2 Löcher in der Netzhaut im LA fest und eine "leichte" Abhebung der Netzhaut bei 11h bis 13h, jedoch war das nach seiner Meinung nach mit dem Laser zu behandeln.
Er hat mir ein Überweisungsschein für das Sankt Gertrauden Krankenhaus ausgestellt und ich bin gleich dorthin gefahren. Nach einiger Wartezeit und Vortests hat der AA festgestellt, dass das Auge operiert werden muss, d.h. wahrscheinlich mit einer Vitrektomie und anschliessender Gasfüllung. Also nix mit Lasern und so lag ich 4 Stunden später auf dem OP Tisch und wusste eigentlich gar nicht wie mir geschah.

Nach 2 Nächten im KH kam ich nach Hause und sollte die nächsten 14 Tage aufrecht verbringen, sowohl tags als auch nachts. Ich verhielt mich so wie vorgegeben, jedoch bemerkte ich am Abend des 27.03.14 diesmal im LA oben links einen Schatten und eine deutliche Sehverschlechterung. Das Gas war am Tag 10 nach der 1.OP noch zu ca. 30% im Auge. Also bin ich um 20 Uhr wieder ins Sankt Gertrauden KH gefahren und der gerufene Bereitschaftsarzt kam gegen22 Uhr, um mich zu untersuchen.
Er stellte erneute Löcher in der NH fest und eine Ablösung bei 16h. Er entschied, dass ich erst am nächsten Morgen operiert werden sollte, da es in der Nacht kein "geeignetes" OP Team bereit steht.
Ich bin also erneut stationär aufgenommen worden und wieder in ein 4-Bett-Zimmer. In dieser Nacht bin ich gegen 3 Uhr morgens wach geworden und habe auf dem Auge kaum noch etwas sehen können. Es war so ein Sehen wie durch eine starke Nebelwand. Erschreckend !!
Ich ging zum Schwesterzimmer und der Nachtpfleger hat auf meine Bitte hin den Bereitschaftsarzt zu Hause angerufen, dieser sagte jedoch, ich sollte mich wieder ins Bett legen, da ich eh am nächsten Morgen operiert werden soll.
Die OP wurde wieder verschoben, da es einen gynäkologischen Notfall gab und der OP erst um 12 Uhr frei wurde. So wurde ich gegen 11 Uhr abgeholt und in den OP gebracht
Am nächsten Tag habe ich erfahren, dass erneut eine Vitrektomie mit Gasfüllung durchgeführt wurde.
Was mich überraschte war, dass sich die Netzhaut nun plötzlich von 11h über 3-6h bis 8h abgelöst hatte und Löcher bei 9h,11h, 1h und 3h gebildet hatten. Also wirklich ne Menge und das innerhalb von ein paar Stunden ( ich frage mich die ganze Zeit, ob ein OP in der gleichen Nacht nicht besser gewesen bzw. notwendig gewesen wäre ?)
Ich habe dieses Mal eine Lasercerclage erhalten und als Zugabe gleich die Kunststofflinse, da anscheinend meine Linse bereits vom Gas eingetrübt war (Cataracta complicata laut OÄ).
Die Sehleistung war nach der 1.OP bei 60% und nach der 2. Ablösung nur noch bei 15% auf dem LA. Auf dem rechten Auge habe ich weiterhin meine 90% mit Sehhilfe.
Nun ist auf dem LA eine Dioptrie von -3,75 und -0,75 Hornhautverkrümmung und auf dem RA weiterhin die -8,0 Dioptrie. Das ist ein sehr merkwürdiges Sehen. Ich hoffe, dass ich mich daran gewöhne. (Ich habe mir heute ein vorübergehendes Brillenglas mit -3,75 einsetzen lassen, aber es war vorher fast besser, da aufgrund der Kunststofflinse das Sehen ganz anders ist).

Ich bekam tägliche Augentropfen gegen die Entzündung im Auge, also 7x tgl. Kortison und 5x tgl. Antibiotika. Davon stieg dann aber der Augeninnendruck an (bei 28), sodass ich diese Tropfen nach 14 Tage absetzen musste und dafür 3x tgl. Voltaren und 2x tgl. Asopt gegen den Druck. Nun ist er wieder schön bei 14 und ich kann die Asopt Tropfen bald absetzen.
Die OÄ "drückt mir die Daumen", dass die NH diesmal dran bleibt, da ich ja ab nun Risikopatient bin.
Meine Sehleistung hat sich aber wieder auf 80% hochgeschraubt und darüber bin ich momentan sehr glücklich. Was jedoch auffällt, ist das eingeschränkte Sehfeld außen links, anscheinend kommt das von der Lasercerclage ?!

Ich bin nun in der 7.Woche krankgeschrieben und habe keine genaue Ahnung, wann ich wieder zurück ins Büro kann oder wie es genau weitergehen soll/wird. Ich arbeite als Reiseverkehrskaufmann im Firmendienst und muss täglich 8 Stunden am PC arbeiten.

Hm, falls ich noch etwas in diesem Bericht vergessen haben sollte, werde ich es nachtragen, aber nun höre ich auf zu schreiben, da die Stunde schon lange
vorbei ist ;-)

Viele Grüße
Frank

Erfahrungsberichte von MartinB

MartinB, Samstag, 24. Mai 2014, 23:17 (vor 3586 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,

meine Name ist Martin und ich bin seit meinem 14. Lebensjahr an einer Netzhautablösung erkrankt. Diese habe ich an meinem rechten Auge. Der Grund dafür ist unklar, aber es hat sehr wahrscheinlich mit meiner Sportart Judo zu tun.

Bemerkt habe ich von der Krankheit erst gar nicht. Mit 14 Jahren hatte ich eine normale Augenarztkontrolle. Dort hat sich festgestellt, dass meine Sehstärke auf meinem RA unter 30% liegt. Die Ärzte konnten es nicht glauben und haben viele verschiedene Tests mit mir durchgeführt, bis diese festgestellt haben, dass ich ein großes Loch an der Netzhaut habe. Ich wurde sofort noch am selben Tag zum Krankenhaus geschickt (Helios, Düsseldorf).

Dort angekommen haben mich viele Augenärzte und auch Oberärzte untersucht, weil es keiner glauben konnte, dass ich eine Netzhautablösung habe, ich war sehr jung. Nach einer Diskussionsrunde unter Ihnen, haben Sie sich entschlossen, eine Plombe in mein rechtes Auge zu pflanzen. Zuvor haben Sie gesagt, dass die Erfolgschancen ziemlich gering waren, da ich noch sehr jung bin und mein Auge noch im Wachstum ist.

Direkt am nächsten Morgen hatte ich meine Operation. Ich bekam eine Plombe in mein Auge, damit diese die Netzhaut zur richtigen Stelle drückt. Die Op hat mit einigen Schwierigkeiten gut geklappt. Die Netzhaut liegt stabil, aber das Loch ist immer noch da. So habe ich bis heute (17J.) eine Sehstärke von ca.30% auf dem rechten Auge. Mein linkes Auge hat um die 90%.

Nach der Operation musste ich eine Woche lang stationär im Krankenhaus sein. Jeden Tag bekam ich Besuch vom Oberarzt. Zudem musste ich zahlreiche Augentropfen und Augencremes nehmen, die unangenehm waren.Ich hatte auch generell starke Schmerzen, wenn ich mein AUge bewegt habe. Auch nach der Entlassung musste ich mehrere Wochen diese Tropfen/Cremes benutzen.

Zur Zeit habe ich Judo gemacht und nach einer Zeit der Op habe ich 2 Jahre weiter gemacht, bis Herbst 2013. Auf ein Turnier habe ich unglücklicherweise ein Schlag aufs Auge bekommen. Ich sah verschwommen und hatte Panik. Ich bin mit meinem Eltern sofort zur Notaufnahme gefahren. Doch zum Glück war alles in Ordnung, die Netzhaut sitzt immer noch stabil.

Januar 2014 hatte ich ein Besuch im Krankenhaus Heidelberg, da dort eine sehr gute Augenheilkunde ist. Ich bin dort hin gereist, um zu wissen, ob es möglich wäre, meine Sehstärke zu erweitern oder zu verbessern, aber leider nicht möglich.

Zudem wurde mit bereits gesagt, dass ich viele Berufe und Sportarten nicht mehr ausüben darf. Zum Thema Führerschein waren sich die Ärzte unterschiedlicher Meinungen.

Nun habe ich seit Herbst 2013 mit Judo aufgehört, da ich begriffen habe, dass meine Gesundheit wichtiger ist, als ein Hobby. Heute bin ich 17 Jahre alt und suche jeden Tag aufs vergeblichste nach Infos, ob man noch irgendwas machen kann, denn langsam verzweifele ich.

Liebe Grüße,
Martin

Erfahrungsbericht von Timo

Timo1978, Donnerstag, 04. Dezember 2014, 11:51 (vor 3393 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,
ich habe mich,nach einiger Zeit des Mitlesens, nun auch in Eurem Forum angemeldet und würde gerne meinen Erfahrungsbericht schicken und hoffe auch ein paar guten Ratschläge von Personen in der gleichen Situation zu bekommen. Vielen Dank das Du so viel Zeit in dieses Forum steckst.

Meine Netzhautgeschichte begann Ostern 2014. Aus heiterem Himmel, war gerade mit meinen Kindern im Garten am spielen, merkte ich das ich auf meinem rechten Augen im oberen Bereich einen braunen Schimmer hatte. Habe mir erst nichts dabeigedacht und bin auch erst Dienstag nach Ostern zu einem Augenarzt gegangen.
Ich muss dazu sagen das ich aus beruflichen Gründen in Brüssel/Belgien lebe. Die Augenärztin stellte recht schnell fest das ich eine Netzhautablösung habe und riet mir mich schnellstens in Krankenhaus nach Leuven zu gehen. Sie rief auch sofort dort an um einen Termin für mich zu machen. Innerhalb von 2 Stunden war ich dort und nach einer Wartezeit hatte ich das Gespräch mit dem Professor und am gleichen Nachmittag wurde ich operiert.
Am nächsten Morgen war mein Auge schwarz. Es war voller Blut und ich war selbst sehr geschockt als ich in den Spiegel sah. Bei der Nachkontrolle meinte der Professor das er wegen des Blutes die Netzhaut nicht richtig sehen kann, es aber alles ok ist und mich wieder nach Hause schickte. Es wurde mir Gas ins Auge gefüllt.
Zu Hause musste ich regelmässig Schmerzmittel nehmen gegen die Schmerzen. Auch meine Augenärztin konnt wegen des Blutes nicht korret kontrollieren.
Am 01.Mai , hab es wohl mit den Feiertagen, konnte ich die Schmerzen nicht mehr aushalten, das Auge und die Umgebung war stark geschwollen und ich begab mich zur Notaufnahme nach Leuven. Ein Assistenzarzt schaute sich mit dem Ultraschallgerät mein Auge an und meinte das sich die Netzhaut erneut abgelöst hätte. Die Bilder des Ultraschalls wurden an den Professor an seinen privaten PC geschickt. Nach einer kurzen Weile rief der Professor n und meinte das aich doch bitte am Montag, der 01 Mai war ein Freitag, wieder kommen sollte. Eine solche erneute Ablösung sei nicht unwahrscheinlich und auch normal.
Am nächsten Tag bin ich zur Uniklink Aachen gefahren, da der Schmerz immer noch nicht weg war und ich auch von der Aussage "Kommen Sie am Montag wieder" etwas geschockt war.
In der Uniklink Aachen gab es die gleiche Prozedur mit dem Ultraschall und dem Professor der zu Hause war. Der Unterschied war nur das dieser in etwa 15 Minuten im Krankehaus war und ich am gleichen Abend noch operiert worden bin.
Aussage: Ja, erneute Ablösung aufgrund starker Blutungen die die Netzhaut wieder weggedrückt haben.
Der Professor benutzte ein Wort dafür, ich glaube es war "explosive" Nachblutung.
Ich bekam eine Silikonölfüllung. Der Professor sagte mir später das ich normalerweise , nachdem er die Schäden im Auge live gesehen hatte, blind sein müsste. Die Netzhaut war bis zur Mitte abgelöst.
Ich war nicht erblindet und hatte/habe momentan noch 50-60 % Sehkraft.
Im Spätsommer wurde das Öl wieder abgelassen.
Ich habe immer noch Reste vom Öl im Auge.
Im Oktober wurde bei einer Routinekontrolle festgestellt , das ich einen Augendruck von 50 hatte.
Die Medikamente wurden umgestellt und neben 2 verschiedenen Tropfen, nehmen ich auch noch 1 Tablette Diamox. Obwohl mir der Arzt auf die starken Nebenwirkungen hinwies habe ich momentan noch keine gespürt.
Ein Tag nach der Einnahme der neuen Medizin, war mein Druck schon wieder auf 28 gesunken.
Kontrollen im November ergaben einen Wert von 23 und 21. Gestern hatte ich einen Wert von 20.
Da ich immer noch Reste vom Silikonöl im Auge habe wurde dies als Grund für den Augeninnendruck ausgemacht.
Wahrscheinlich wurde der Druck wieder steigen wenn ich die Medizin absetzen würde.
Die Augenärztin meinte das die Silikonbläschen von alleine verschwinden könnten.Das hörte ich bis jetzt nur von ihr und nicht von den anderen Ärzten. Hat da jemand Erfahrungen mit?
Sollte der Druck nicht verschwinden, muss ich mich wohl einer erneuten OP zur "Spülung"unterziehen müssen.
Die OP ist für mich nicht so schlimm, allerdings wird das Auge und auch besonders die Netzhaut mit jeder weiteren OP mehr gereizt und instabiler.

Ich habe hier im Forum viel von den Kliniken in Heidelberg und München als die Referenz in Deutschland gelesen.
Gibt es schon Erfahrungen mit der Aachener Klinik? Habe mich bis jezt dort gut beraten und wohl gefühlt.

Das ist erstmal mein Bericht. Für ein kurzes Feedback zu meinen Fragen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank

Timo

Erfahrungsbericht von nussbaum0811

nussbaum0811, Mittwoch, 04. März 2015, 18:32 (vor 3302 Tagen) @ KAtharina

Hallo Leute,

Netzhautablösung festgestellt linkes Auge Augenklinik B.Ro.
O.P 10. Okt. 2011 in Münster (Franziskus)
2. O.P. April 2012 in Münster (Franziskus)
3. O.P. Mai 2012 in Münster (Franziskus)
Seit der Zeit Oel im Auge
Augentropfen Cosopt, Monoprost
Oelentfernung 13.2.2015 Augenklinik B.Ro.
Sehkraft auf dem O.P-Auge ca. 20 Prozent
Irgendwie geht es weiter..
Nicht den Kopf hängen lassen.
Ach ja hab vergessen, Rechts Sehkraft 90 %

Erfahrungsbericht von Yvonne-M.

Yvonne-M. @, Dithmarschen (S-H), Donnerstag, 19. März 2015, 20:01 (vor 3287 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Yvonne-M., Donnerstag, 19. März 2015, 20:57

Hallo liebe Netzis!

Ich bin vor ein paar Tagen auf diesem Forum gestoßen, als ich im Netz mich über das Thema Netzhautablösung informieren wollte. Nun bin ich auch hier!

Ich heiße Yvonne, bin 47 Jahre alt, seit Kindheit kurzsichtig und eine Hornhautverkrümmung (Stand Nov. 2013: RA -3.75 / LA -3.50), am 04. März 15 bekam ich überraschend die Diagnose zu wissen:
RA rhegamatogene Amotio retinae mit Makulabeteiligung (Löcher und 2 Risse),
LA degenerative Netzhautareale (3 Löcher).

Ein paar Tage, das Wochenende zuvor, bemerkte ich, dass meine Sehkraft auf dem rechten Auge nach gelassen hatte, dazu einen grauen Vorhang und schwammiges Sehen. Die Symptome kamen relativ schnell, zuvor hatte ich keine Beschwerden.
Am 03. März kontaktierte ich den AA und bekam für den nächsten Tag einen Termin und die Diagnose zu wissen. Mit Sehhilfe hatte ich auf dem LA 100 % und auf dem RA 30 % Sehleistung.
Für den 05. März wurde mir ein OP Termin in der naheliegenden Augenklinik erteilt, die auch einen guten Ruf hat. Beide Augen wurden behandelt. Am darauf folgenden Tag untersuchte mich die Augen-Chirurgin, die mich operierte, meinte, es sei eine recht komplizierte OP auf dem rechten Auge gewesen, sie sei mit dem heutigen Ergebnis nicht zufrieden, da sich neben einer der Plomben die NH wieder leicht anhebt. Sie vermutete ein weiteres Loch, nur durch Einblutung und altersentsprechenden Pigmentflecken konnte sie kein Loch finden.
Ich durfte den Tag die Klinik verlassen, aber mit dem Vermerk, es wird womöglich ein Wiedersehen geben.
Am 09. März musste ich zu meinem AA zur Kontrolle, der mich wegen der NH-Anhebung, die wohl zugenommen hatte, vorsorglich wieder in die Klinik schickte. Zur Beobachtung blieb ich 3 Nächte. Täglich wurde mein rechtes Auge mehrmals von 3 Chirurgen gründlich untersucht, aber es war sehr schwierig, wie schon erwähnt, ins Auge einzusehen. Es könnte aber auch eine Verzögerung sein, bis sich die NH anlegt, ist selten, kann aber vorkommen, laut der Chirurgin. Ein OCT und ein Ultraschall wurden noch veranlasst, die die Anhebung deutlich zeigte.
Bis mittags musste ich täglich nüchtern bleiben, bis sich die 3 Chirurgen beraten hatten, ob sie einen weiteren Eingriff unternehmen wollen, was sie ungern tun wollten, mit der Hoffnung, die NH legt sich von allein wieder an.
Da sich die NH nicht weiter angehoben hatte, durfte ich nach dem dritten Tag wieder gehen, mit dem Hinweis, sofort zu erscheinen, wenn sich mein Sehen verschlechtert oder andere Beschwerden auftreten.
Gestern, 18. März, war ich zur vereinbarten Kontrolle in der Klinik. Ein weiteres OCT wurde unternommen, sowie die Sehleistung gemessen. Das OCT und die Untersuchung zeigten, dass sich die NH leicht, aber deutlich in die richtige Richtung begibt, die Sehleistung lag nun bei 25 %. Ich bekam zu hören, dass es dauert, bis sich die Sehleistung erholt, aber ganz zurückkommen wird sie nicht, wegen der Makulabeteiligung.
Den nächsten Termin zur Kontrolle in der Klinik habe ich Ende nächster Woche.

Da mich der schnelle erste Termin, am 03. März, beim AA ein wenig stutzig machte, habe ich den Abend zuvor im Netz meine Symptome eingegeben, bin bei Netzhautablösung hängen geblieben und hatte mich schon auf das Schlimmste vorbereitet, es war eine schlaflose Nacht. Die Diagnose vom AA hat mich nicht wirklich dadurch umgehauen.
Es ist für mich natürlich ein Hoffen und Bangen, ob sich meine Sehschärfe wieder einigermaßen erholt. Dieses Gefühl kennen natürlich hier alle Netzis, das muss ich ja eigentlich nicht erwähnen. Und da ich hier schon einige Berichte von Euch gelesen habe, geht es hier vielen viel, viel schlechter!


Eine sehr gute Freundin schrieb mir per SMS:

Kopf hoch! Sonst wirst Du nie sehen können, wer Dir zulächelt!


Ich versuche mich an diesen Satz zu halten und den Satz möchte ich an Euch Netzis weitergeben, auch wenn es manchen sehr schwer fallen wird!

Herzliche Grüße aus Norddeutschland
Yvonne

Erfahrungsbericht (Fortsetzung) von Yvonne-M.

Yvonne-M. @, Dithmarschen (S-H), Montag, 30. März 2015, 12:46 (vor 3277 Tagen) @ Yvonne-M.

Fortsetzung: RA rhegamatogene Amotio retinae mit Makulabeteiligung.

Am 19.03.15 hatte ich in der Augenklinik einen Kontrolltermin.
Meine Ärztin, die mich operierte, hatte Urlaub, so dass eine andere Ärztin mein rechtes Auge untersuchte.
Da ich ihr berichtete, dass ich seit einigen Tagen regelmäßig einen täglich Kugelblitz oberhalb des Sehfeldes sehe, der von innen nach außen verläuft, und seit 2 Tagen immer mal wieder Doppelbilder (in der Ferne – rechtes Auge - vertikal), bekam ich ein weiteres OCT.
Es war zu sehen, dass die zuvor befindliche Flüssigkeit unter der Netzhaut resorbiert war, aber an dieser Stelle sich eine Falte in der Netzhaut gebildet hatte, vermutlich dadurch meine genannten Beschwerden. Sie setze mir danach eine Kontrollbrille auf, wo man die passenden Probegläser einsetzt (weiß leider nicht wie sich das Teil nennt) und die Doppelbilder an der Lichttafel verschwanden, wo die Ärztin vermutet, dass es an meinem jetzigen Brillenglas liegt, aber es wäre zu früh, um mir jetzt schon neue Brillengläser zu verpassen.
Unteranderem war eine leichte Einblutung zu sehen und die Makula sei angeschwollen.
Ende nächster Woche soll meine Ärztin, wenn sie zurück ist, einen Blick auf die Netzhautfalte und der Makula werfen und entscheiden, ob etwas dagegen unternommen werden muss.
Mein jetziger Visus beträgt 0,20. Nach knapp 4 Wochen der OP ist noch keine Besserung der Sehschärfe in Sicht, die Sehschärfe hat sich eher leicht verschlechtert.

Einen lieben Gruß aus Norddeutschland
Yvonne

Erfahrungsbericht Lupo

Lupo, Mittwoch, 13. Mai 2015, 19:18 (vor 3232 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
bei mir ging das so los: ich hatte bei seitlichen Kopfbewegungen plötzlich einen sichelartigen Lichtbogen im linken Sichtfeld des rechten Auges. Bin daraufhin sofort zur Augenarzt gegangen. Diagnose: "Die Untersuchung des Augenhintergrundes ist völlig ok. Gehen Sie mal zum Internisten, das Auge ist in Ordnung!" Das kam mir komisch vor, und ich bin zu einem anderen Augenarzt gegangen. Der sagte mir: "Mit 60 Jahren sind diese optischen Phänomene auf die altersbedingte Schrumpfung des Glaskörpers zurück zu führen. Das ist normal und harmlos!" Das hat mich beruhigt - leider! Dass ich den beschwichtigenden Fehldiagnosen geglaubt habe, nehme ich mir selbst sehr übel! Plötzlich war nämlich 1/3 des Sehfeldes im rechten Auge halbkreisförmig komplett grau!! Bin sofort nach HH-Barmbek gefahren, und ich wurde sofort operiert: Netzhautablösung!!! Glaskörper wurde entfernt, Netzhaut wieder befestigt, Linse ausgetauscht und Gas reingepumpt.

Ich bin weder stark kurzsichtig (1,5 und 1,0) noch hatte ich jemals im Leben besondere Augenprobleme.

Nun ist die OP 3 Wochen her. Ich bin zunächst einmal sehr dankbar, dass die Augenchirurgen das Auge überhaupt retten konnten - das war sehr knapp, denn das Sehzentrum war noch nicht betroffen, und die Op unter örtlicher Betäubung in 30 Min. war nach meinem Empfinden leicht wegzustecken.

Die Gasblase ist verschwunden, und ich kann auf dem rechten Auge überhaupt noch sehen! Nervig ist allerdings eine Verzerrung im Sichtbereich der operierten Netzhaut: im unteren linken Drittel kippen die horizontalen Linien leicht nach unten. Da der abgelöste Bereich der Netzhaut rechts oben war, vermute ich eine Falte in der NH-Tapete beim "Antackern" der Netzhaut. Der Augenarzt meint, dies könne auch eine Schwellung als Folge der OP sein.

Falls jemand mit dieser Linien-Verzerrung in der Optik Erfahrung hat, wäre ich für einen Beitrag sehr dankbar, denn das beunruhigt mich doch sehr!

Fazit: Pappnasen gibt es leider überall - und eben auch bei den Ärzten mit ihren Diagnosen.

Ergo: Blindes Vertrauen kann uns blind machen!!! Sowohl in der Politik als auch in der Medizin.

Aber es gibt zum Glück auch noch die "Guten", die dann noch das Beste aus dem Mist ihrer Kollegen machen. Und denen bin ich sehr, sehr dankbar!!! Sonst wäre ich jetzt ein Cyklop...

Liebe Grüße
Lupo

Erfahrungsbericht

Nicko @, Sonntag, 31. Mai 2015, 08:25 (vor 3215 Tagen) @ KAtharina

Hallo Gemeinde,

ich bin 25 Jahre jung und habe bereits zwei Netzhautablösungen hinter mir. Beim ersten mal im Alter von 15, was sich nur durch Zufall herausstellte. Ein Besuch beim Optiker zeigte mir, das mit dem rechten Auge etwas nicht stimmen kann. Schnell zum Augenarzt und die erschreckende Nachricht: Netzhautablösung. Ja was ist das eigentlich? Während man sich leicht in einem Schockzustand befindet, der schlimmer wird wenn man die Fakten erzählt bekommt, soll man auch alle wichtigen Infos aufnehmen.
Die erste OP mit der Ölflüssigkeit gut überstanden, auch die zweite zum entfernen war kein Problem. So jetzt steht man da mit 15, vom Leben keine Ahnung und soll kürzer treten bei so ziemlich allen. Wobei ich sagen muss das die Aufklärung durch die Ärzte an dieser Stelle eher mager war. Mit der Zeit beginnt das Vergessen, wenn man keinerlei Beschwerden hat. Nicht im Ansatz irgendwelche Lichter, Blitze oder komischen Gefühle gehabt im betroffenen Auge.
Jahrelang habe ich gut gelebt. Ein wenig Sport, in den Urlaub fliegen, einen schönen Beruf im Vertrieb für IT und letztes Jahr, im Alter von 24 schlägt das Schicksal wieder zu. Die zweite Netzhautablösung. Ich bemerkte die Blitze sofort und während ich gegenüber der Familie noch nichts sagte, wusste ich es instinktiv sofort. Der Arzt den ich sogleich aufsuchte bestätigte leider mein Gefühl und es ging direkt wieder in die Klinik. Die Gasvariante wurde gewählt und es war relativ ungemütlich dieses mal. Nach der OP musste ich oftmals Schmerztabletten nehmen da ich starke Kopfschmerzen hatte, vor allem rund ums Auge. Die acht Wochen Krankenschein kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Nichts tun und auf der linken Seite liegen, damit das Gas die betroffene Stelle optimal abdeckt. Nach ein paar Tagen schmerzt alles vom vielen Liegen.
Seit dem ist ein Jahr vergangen und meine Sehkraft ist bei sagenhaften 10% auf dem rechten Auge. Ab und an sehe ich ungewöhnliche helle kleine Blasen durchs Auge wandern. Auch das linke Auge scheint zu leiden. Immer wieder fühlen sich meine Augen überanstrengt. Das greifen nach besonders kleinen Dingen fällt mir manchmal schwer, da ich gar nicht genau die Entfernung einschätzen kann. Im Grunde will ich mich aber nicht beschweren, solange das linke noch seinen Dienst tut.
Ich gehe regelmäßig zum Augenarzt und hier wird auch akribisch jede Stelle der Netzhaut im linken wie im rechten Auge abgesucht. Das beruhigt mich immer sehr, da ich mich gut behandelt fühle. Aber die Angst ist größer als je zuvor das Augenlicht zu verlieren. Seit dem Beschäftige ich mich intensiver mit Vorbeugungsmaßnahmen. Es ist zum verrückt werden, wenn man den Grund nicht kennt. Ich hoffe sehr das sich noch einiges in der Forschung tun wird.

Viele Grüße
Nicko

Erfahrung mit NHA seit 2003

sheila, Montag, 01. Juni 2015, 12:24 (vor 3214 Tagen) @ KAtharina

Hallo Zusammen,
erst mal kurz zu mir: heisse Sheila, bin 40J.alt und seit meiner Kindheit kurzsichtig.
Angefangen hat alles in 2003, da kam die erste NHA am LA. Aufgefallen ist es mir, weil urplötzlich die Hälfte von meinem Sichtfeld dunkel war. Also ab zum AA, der Diagnose gestellt und ab ging es in die AK Kassel. Klar, OP mit Cerclage, Gas und Vereisen. Auf dem Zimmer hing ich dann am Tropf mit einem Mittel drin, um den Augendruck zu verringern. Mir wurde gesagt, das mir davon aber schlecht !!! werden könnte. Was es auch wurde! Erst fing mein Auge an zu bluten und danach lag ich im Bad und habe mir die Seele aus dem Leib gek...! Die Schmerzen waren der Oberhammer, in den darauffolgenden 4 Tagen wurde ich schön mit Spritzen weggebeamt. Aber trotz allem, OP gut verlaufen. Nur meine Kurzsichtigkeit wurde schlechter.
Dann 6 J. Ruhe. 2009 wieder das LA, bin diesmal gleich in die Klinik gefahren und sofort operiert worden. Diesmal nur Laser, Vereisen und Gas. Heilung verlief gut und schnell. Dann wieder 6J. Ruhe. Jan. 2015 hab ich nur nen kleinen dunklen Punkt im LA gesehen, sofort wieder AK Kassel und was für ein Glück, war nur ein Loch. Ist innerhalb einer Woche 2x gelasert worden, aber zum Glück keine erneute NHA. Und nun kam der 21.05.2015. Merke im laufe des Tages, das ich nen Knick im Sichtfeld des RA habe. Mittlerweile Abend, wieder ab in die AK Kassel und wie sollte es auch anders sein: NHA. Nächster Morgen gleich OP mit Gas. Und nun sitze ich daheim, krank geschrieben und warte darauf, das es verheilt. Gas ist etwas mehr zur Hälfte raus, AA meint, bisher sieht es gut aus. Was ich weiss, es wird wohl definitiv nicht meine letzte NHA sein. Trotzdem versuche ich alles positiv zu sehen, es bleibt mir ja auch nichts anderes übrig! Ich freue mich einfach, das ich mit Brille und Kontaktlinsen überhaupt noch sehen kann und nicht blind bin. Mittlerweile ist mein LA bei -8,5 und mein RA war vor OP bei -5,5. Und nachdem was ich hier so gelesen habe, bin ich damit noch echt gut bedient. Aber trotz allem, lasst euch nicht unterkriegen!!!

Erfahrungsbericht von Blumi

Blumi, Dienstag, 01. September 2015, 14:45 (vor 3122 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

ich bin Neueinsteiger im Forum und habe schon einige interessante Artikel gelesen. Dies hat mich ermutigt, meine Geschichte zu erzählen.

Im November 2014 suchte ich den AA auf, um abklären zu lassen, was es mit den "schwarzen Punkten" auf sich hat, die ich immer besonders dann gesehen habe, wenn ich in helle Hintergründe gesehen habe.

Nach gründlicher Untersuchung durch den AA (die Igelleistungen wurden kritisch diskutiert und nicht in Anspruch genommen) hat er Glaskörpertrübungen diagnostiziert und den Verdacht auf ein Loch am Rande der Netzhaut geäußert. Dies sollte durch eine Untersuchung in einer nahegelegenen Augenklinik abgeklaert werden. Der Untersuchungstermin wurde von der Praxis mit der Klinik auf Dezember 2014 (nach 4 Wochen) vereinbart. Dort hat man dann als Diagnose eine "Ablatio rtinae mit Netzhautriss, Periphere Netzhautdegeneration und eine Cataracta nucklearis senilis" festgestellt.
Es wurde eine Pars-plana-Vitrektomie ohne chir. Manipultion der Netzhaut mit einer Silikonölimplantation, die Fixation der Netzhaut durch Cerclage, die Phakoemulsifikation über kornealem Zugang mit Einführung einer kapselfixierten monofokalen Hinterkammerlinse und eine Laser-Retinopexie durchgeführt.

Nach der Operation, die ohne Komplikationen verlaufen ist, wurde eine Sehfähigkeit mit Untestützung einer Fernbrille von 50-60 v.H. festgestellt. Dies sowohl von den Ärzten in der Klinik, meinem Augenarzt und auch vom Optiker, der mir Anfang 2015 eine provisorische Fernbrille fertigte. Im Februar 2015 verschlechterte sich dann mein Sehvermögen bis auf unter weniger als 5 v.H.. Es hatte sich zwar ein Nachstar gebildet. Die Trübungen wurden aber nicht als so gravierend eingestuft, dass damit die verminderte Sehefähigkeit begründet werden konnte. Inzwischen wurde im April 2015 das Silikonoel entfernt. Die Sehfähigkeit konnte aber nicht mehr verbessert werden. Auch eine inzwischen durchgeführte OCT-Untersuchung und Fluoreszenz-Angiographie brachten keine Aufklärung. Die Befunde wurde insgesamt als hervorragend beschrieben. Es wäre nicht zu erklären, warum ich nicht annähernd wieder die Sehfähigkeit, wie nach der Operation, erreicht hätte. Jetzt soll durch ein MRT und evtl. einer Duplexuntersuchung festgestellt werden, ob es andere Gründe gibt. Die eine Erklärung für den vorliegenden Befund geben könnten.

Liebe Grüße

Blum

Erfahrungsberichte von Ulisüd

ulisüd, Montag, 12. Oktober 2015, 09:33 (vor 3081 Tagen) @ KAtharina

Im Dezember 2011 hatte ich eine großflächige Netzhautablösung am rechten Auge mit 47 Jahren. Klassische Risikopatientin: immer schon stark kurzsichtig (-14 Dioptrien) und im Jahr zuvor wegen grauem Star an beiden Augen operiert. Wegen den bekannten "Blitzen" bin ich zum Arzt gegangen - vier Löcher, die gelasert werden konnten. Zwei Wochen später dann ein "schwarzer Vorhang" von der Außenseite her:Nun war die Netzhaut an neun Stellen gerissen und hatte sich abgelöst. Vitrektomie, Kryo, Gastamponade.
Fantastische Ärzte in der Freiburger Augenklinik.
Danach noch einmal ein Loch.
Ich habe unheimlich Glück gehabt - ich kann gut wieder sehen, auch wenn mein Gehirn sich nicht an die "schwarzen Stellen", das Narbengewebe gewöhnen kann. Die Angst ist immer geblieben - ständiges schlechtes Gewissen, wenn ich schwer hebe (als alleinerziehende Mutter nicht vermeidbar), Sport mache und vor allem beim Lesen - nicht nur unverzichtbar für meinen Beruf, sondern auch mein Hobby.
Vor einer Woche die Hiobsbotschaft: Ein neues Gerät, das den Augenhintergrund vermisst und auf dem klar erkennbar ist, dass der Glaskörper die Netzhaut abhebt. Der AA "Da ist ganz schön Zug drauf. Aber da warten wir mal ab." Jetzt weiß ich, was Damoklesschwert bedeutet...

Erfahrungsbericht Hakan #1

Hakan, Dienstag, 27. Oktober 2015, 14:16 (vor 3066 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzis!

Ich hatte erst vor zwei Wochen eine Netzhautablösung (11-12 Uhr) im rechten Auge und bin froh hier auf dieses Forum gestoßen zu sein. Nun, ich will mal ganz von vorne anfangen und meine Erfahrungen teilen.

Ausgangssituation:
Ich bin 48 Jahre alt und arbeite rund 80% meiner Arbeitszeit in einem Konstruktionsbüro an einem CAD Arbeitsplatz (3 Monitore). Zudem habe ich seit meiner Kindheit eine Kurzsichtigkeit, was mit -6,50 seit mehr als 15 Jahren stabil geblieben ist. Auch seit 15 Jahren trage ich weiche Kontaktlinsen. Eine Arbeitsplatzbrille war wegen der schleichenden Alterskurzsichtigkeit und der besonderen Beanspruchung der Augen durch den Graphik-Arbeitsplatz eigentlich schon vor mehr als drei Jahren fällig, die ich allerdings einen Tag vor der NHA bekommen hatte.

Hergang:
Etwa 1 Woche bevor es passierte, sah ich drei fast aufeinander liegende schwarze Punkte, wobei der mittlere eine rötliche Korona aufwies. Nun, innerhalb drei Tage verschwanden die Punkte auch fast vollständig. Ich dachte, dass ich wohl zu lange in die Sonne geschaut oder stark geblendet wurde. Also wozu zum Augenarzt gehen? Da ich seit Jahresanfang drei neue Kollegen einarbeite, einige Überstunden, häufig das Mittagessen vergesse, kurzum mega viel Stress im Job habe, verbrachte ich um so mehr durchgängig Zeit am Bildschirm. Das entstehen der Löcher kann ich mir nur wegen des Alters, der Kurzsichtigkeit und zudem der Augentrockenheit wegen langes hinsehen auf die Monitore erklären, was auch die gängige Begründung im Internet wäre. Eine fundierte Aussage erhält man allerdings nirgends. Es ist für mich aber die naheliegende Vermutung. Denn ein mechanisches Einwirken kann ich ausschließen.

Zwei Tage vor der NHA ist mir erst aufgefallen, dass ich im rechten Auge einen leichten Film vor dem Sichtfeld sehe, der häufig kam und auch wieder verschwand. Habe mir dabei also keine großen Gedanken gemacht. Ich dachte sogar, es seien die Kontaktlinsen, die noch vor den zwei Wochen verschmutzt sind. Ich war an diesem Tag wieder sehr großem Stress ausgesetzt. Zufälligerweise hatte ich in meiner Schublade noch ein paar Einmal-Ohrstöpsel, die ich zu meiner eigen Ruhe einsetzte. Sowas habe ich zuvor nie gemacht. Dadurch konnte ich in Ruhe an meinen Plänen weiterarbeiten.

Am Tag der NHA brachte ich sogar meine neue hübsche Arbeitsplatzbrille mit, welche der Arbeitgeber mir spendiert hatte. Na toll, dachte ich wieder, als die rechte Seite leicht betrübt war und ich gestresst wieder an den Bildschirmen durchgehend arbeitete. Die Brille schaffte am rechten Auge leider keine Abhilfe. Gegen Mittag etwa erklärte ich meinen Kollegen noch, das sich meine Sicht irgendwie verschlechtert habe und sie bitte nicht nerven sollen, da zu Feierabend einige Pläne fertig gemacht werden müssten. Gegen 16 Uhr sah ich im rechten Blickfeld dann punktbesetzte Rauchschwaden, was mich bewog, endlich meinen Hintern zum Arzt zu bewegen.

Augenarzt/OP:
Am Mittwoch Abend allerdings hatte meine Augenärztin schon Feierabend gemacht und so ging ich zur Notärztlichen Praxis, die nach meiner Beschreibung hin eine Augenärztin anforderten. Sie wusste sofort was passiert war. Glaskörpervertrübung! Sie überprüfte aber nochmal, wo eine NHA vorlag. Mit einem roten Brief zur Krankenhaus-Noteinweisung schickte sie mich gleich ans UKE hier in Hamburg.

Dort angekommen und nach einer Untersuchung haben sie mich dann gleich dort behalten und am nächsten Tag wurde nach einer kleinen Aufklärung, leeren Magen und welche Methode man anwenden würde, operiert. Es sollte Gas ins Auge kommen, da die Ablösung im hinteren Bereich Oben lag. Das Plomben Verfahren kam nicht in Frage, weil die Stelle zu weit hinten lag, so die Aussage.. Also, Traum ausgesucht, "klick", ausgeschaltet mit Vollnarkose und wieder ohne Erinnerungen erwacht... Tja, da war das Auge dann auch verbunden. Es tat nichts weh, nur mein Bewusstsein torkelte noch etwas. So wurde ich wieder in mein Zimmer geschoben.

Vier Tage verbrachte ich zur Beobachtung noch im UKE, wobei ich wegen der Lagerung des Auges immer auf dem Bauch schlafen und stets nach unten schauen musste. Starke Rückenschmerzen waren die Folge... Der Grund hierfür war, dass das Gas nach oben schwebt und somit die Netzhaut an die Stelle drückt, damit sie wieder gut anwachsen kann. Lesen durfte ich nicht, nur ab und zu mal Mails auf dem Tablett checken war OK. So nett und professionell sie im UKE waren, fiel mir die Decke sobald auch auf den Kopf. Dafür hat man aber soziale Kontakte geschlossen, was sehr lustig war, weil ja fast alle an der gleichen Sache litten. Einem 86 jährigen Baba konnten wir die Angst vor der OP nehmen. Der Aufenthalt war schon ein nettes Erlebnis. Nach meiner Entlassung aus dem UKE durfte ich noch eine weitere Woche das Auge nach unten lagern und muss für die nächsten drei Wochen Dexagenta Tropfen und das Vitagel nehmen. Die Atro Tropfen habe ich nach einer Woche absetzen dürfen.

Erfahrungsbericht Hakan #2

Hakan, Dienstag, 27. Oktober 2015, 14:17 (vor 3066 Tagen) @ Hakan
bearbeitet von Hakan, Dienstag, 27. Oktober 2015, 14:30

Notwendig:
Also bin ich auch gleich wegen der Arbeitsunfähigkeit zu meiner Augenärztin gegangen, die mich zunächst für zwei Wochen, solange das Gas im Auge ist, Arbeitsunfähig schrieb. Nach einer Woche, also heute hatte ich eine Nachuntersuchung. Das Gas sei noch zu ca. 25% vorhanden, weshalb das Sichtfeld noch etwas trübe ist. Außerdem hat das Auge nun eine Dioptrie von -7,00. Alles andere sieht sehr gut aus. Sie erwäge mich allerdings noch für weitere Wochen Arbeitsunfähig zu schreiben, denn das Auge brauche die nötige Ruhe damit die Netzhaut an den entsprechenden Stellen im Auge anwachsen könne.

Hoppla! Ich, der stets versucht sein Bestes im Job zu geben, soll jetzt für Wochen ausfallen? Gewisse Ängste und Fragen bauen sich auf... So what? Es geht hier um die Gesundheit, das Augenlicht! ...Mensch!

Meine Situation mit dem CAD Arbeitsplatz kennt die Ärztin und empfahl mir mit der Krankenkasse abzuklären, ob es spezielle Eingliederung-Programme gäbe oder etwas dagegen spräche, mich bis Jahresende stufenweise dem Arbeitsplatz einzugewöhnen. Die Krankenkasse gab mir eben gerade grünes Licht. Das heisst beim nächsten Termin wird die Augenärztin einen Plan aufstellen, wo ich Anfangs wenig, dann vielleicht halbtags arbeite, bis dann die volle Eingliederung innerhalb der nächsten Wochen auf 100% erfolgen kann.

Hätte sie mich nicht darauf hingewiesen, wäre ich zwar mit gewissen Ängsten an den Arbeitsplatz zurückgekehrt, hätte aber wie bisher weitergemacht. Sehr wahrscheinlich ein fataler Fehler. Als Arbeitnehmer hat man je nach Situation diverse Möglichkeiten die man der Gesundheit wegen ausschöpfen sollte. Langfristig ist dies ja auch im Interesse des Arbeitgebers. Denn was nützt ihm ein Mitarbeiter, der in Kürze evtl. gänzlich ausfällt? Also, hier ist falsche Scham oder Ängste bezüglich des Arbeitsplatzes nicht angebracht, sondern nur Ehrlichkeit zu sich selbst, damit die Genesung bestens erfolgen und somit der Arbeitsplatz langfristiger gesichert bleiben kann.

Ich werde gleich in der Firma anrufen und die Situation mitteilen. Ich kann jedem empfehlen, die Situation seiner Krankheit ernst zu nehmen und die Möglichkeiten die der Gesetzgeber einem gibt zu nutzen. Denn ich las an mehreren Stellen im Internet, dass viele Menschen bezüglich des Arbeitsplatzes Ängste hegen und sich lieber aufopfern anstatt die angebotene Hilfe, hier die stufenweise Eingliederung zu nutzen. Mir ergeht es im Moment ja nicht anders... Die Decke fällt mir jetzt auch schon wieder auf den Kopf. Mein Hausarzt meinte allerdings, dass ich ausgiebige Spaziergänge machen soll um auf andere, wichtigere Gedanken zu kommen. Denn vor einiger Zeit hat er mir ein Müdigkeitssyndrom attestiert. Das ist aber ein anderes Thema....

Ich hoffe dass ich mit diesem Beitrag neuen Netzis ihre Ängste nehmen und damit evtl. aufkommende Fragen beantworten kann. Denn das lesen der bisherigen Erfahrungsberichte der anderen hatte mir zumindest seelisch sehr geholfen. Vielen Dank an Katharina für dieses Forum und gute Besserung an alle Netzis an dieser Stelle!

Erfahrungsbericht Roland

rost1956rost, Montag, 16. November 2015, 17:25 (vor 3045 Tagen) @ KAtharina

Ich schrieb im Juli 2015 :

Ich hatte im Januar 2015 mouches volantes und Rußflug um RA. Ein Besuch beim Augenarzt ergab zunächst mal keine Probleme mit der Netzhaut. Kein Loch erkennbar.Ich bin bereits vor 25 Jahren schonmal gelasert worden.
4 wöchige Kontrollen ergaben keine Veränderungen, obwohl ich einen Sehverlust bemerkt habe. Refraktion im RA ist -5.00 -1.00 26 . Bei letzter Kontrolle bei meinem AA wurde ein massives Cystisches Ödem der neurosensorischen Netzhautschicht bei epiretinaler Gliose festgestellt - zudem ein Loch in der Netzhaut welches per Lako sofort umstellt wurde - Kontrolle heute ok. Mein AA rät zu einer PPV - der Oberarzt im Klinikum meinte , man müsse überlegen ob man dieses Fass schon aufmache -- Ich habe aktuell noch 40 % ( vorher 80 % ) auf dem RA und 90 % auf dem LA - das Beschwerdebild gilt aus mäßig , allerdings habe ich beträchtliche Einschränkungen an meinem Arbeitsplatz ( viel Bildschirm und Autofahrten ) Ich fühle mich nicht unsicher, aber muß nachfixieren - Das Auge fühlt sich immer " verschmutzt an ".

Aus dem Chat erfolgten dann einige Ratschläge und Meinungen. Nach Einholung von drei versch. ärztlichen Meinungen, weiterer Verschlechterung des Visus, mehrerer neuer Löcher und nach Diagnose einer sehr ausgeprägten Gliose entschloß ich mich eine PPV mit Netzhautpeeling durchführen zu lassen. Arbeiten am PC war nur noch mit Schwierigkeiten machbar. Autofahren hatte ich freiwillig eingestellt. Die Operation erfolgte Mitte Juli 2015 in Oldenburg unter Vollnarkose - 5 Tage stationärer Aufenthalt. Entgegen vorheriger Lage wurde die Katarakt-OP nicht gleichzeitig durchgeführt. Kurz vor der OP wurde entschieden, damit noch zu warten, da die Linse noch sehr gut war. Die OP dauerte sehr lange. Zurück auf der Station wurde sehr sorgfältig über Lagerung, Tropfen etc. aufgeklärt. Auch der Oberarzt schaute abends nochmals vorbei. Stündlich wurde getropft. OP Vorb. Pads - Zugang behielt ich noch. Morgens bei der Visite wurde eine Fibrinreaktion festgestellt, die mit Cortison behandelt wurde. Das Auge wurde mit Gas ( C3F8-Gas-Tamponade )gefüllt. Eine weitere OP war ( vorerst ) nicht notwendig. Nach 5 Tagen und zahlreichen Untersuchungen wurde ich entlassen, mit guter Netzhautanlage. Die Sicht war zu diesem Zeitpunkt ernüchternd, aber wohl nicht anders zu erwarten; Gas im Auge - Pupille weit geöffnet. Ich hatte mich darauf eingerichtet, das ich so 14 Tage das Gas im Auge habe und nicht arbeiten kann. Nach 4 Wochen keine Verbesserung des Visus. Ich war sehr frustriert. Ein schnell fortschreitender Star wurde diagnostiziert, der gegen die Visus-Verbesserung der Netzhaut anarbeitete. Nachdem endlich nach 8 Wochen das Gas aus meinem Auge verschwunden war, hatte ich knapp 20 % Sehleistung. Deshalb Katarakt OP am 09.09.2015.Diese war sehr erfolgreich und schon am nächsten Tag habe ich mir das Glas ( Tausch gegen Fensterglas ) aus der Brille entfernen lassen. Danach noch eine Woche Gucken üben und am 16.09. konnte ich endlich wieder arbeiten. Ich habe mir noch übergangsweise ein PC-Arbeitsbrille fertigen lassen. Jetzt knapp 4 Monate nach der OP, habe ich einen Visus von 60 %, mit dem ich gut zurechtkomme. Es gibt gute Tage und schlechte Tage, das Sehvermkögen schwankt. Autofahren bei Dunkelheit macht noch Probleme, Langes angestrengtes Sehen bei Kunstlicht auch, Das Auge ist nach wie vor sehr empfindlich. Aber es ist ein langer Weg und ich muß Geduld haben. Seit 14 Tagen trage ich eine neue Gleitsichtbrille und es geht weiter bergauf. Insgesamt bin ich mit dem Ausgang zufrieden, hätte es mir aber nicht im entferntestens träumen lassen, das der Heilungsprozeßß so lange dauert. Es gab noch Nachfolgeerkrankungen, bedingt durch die Lagerung ( Bauchlagerung bzw. Linke Seitenlagerung habe ich sehr gewissenhaft eingehalten ) die sehr unangenehm waren. Schwindel , Nackenschmerzen, Kopfschmerzen. Physiotherapie wurde wg. Nystagmus ( Augenflimmern ) abgebrochen. Nach MRT-Entwarnung und vorsichtiges Einrenken. Der 3. HWS hatte den Schwindel verursacht. Jetzt ist alles ok. und ich darf nächste Woche endlich wieder Laufen. Wie schon gesagt - ein langer Weg. Mit der Behandlung und Beratung und auch der Betreung im Pius-Hospital in Oldenburg war ich sehr zufrieden

Erfahrungsbericht - Geli

Geli @, Donnerstag, 10. Dezember 2015, 19:21 (vor 3021 Tagen) @ KAtharina

Guten Abend
Ich hoffe doch sehr, das ich hier alle Regeln befolge und mich hier vorstellen darf. Seit geraumer Zeit versuche ich den Artikeln zu folgen.
Mein Name ist Geli und ich bin 53. Im Mai und Juli 2015 hatte ich Bandscheiben OPs und in diesem Zeitraum muß ich Risse/Blutungen im linken Auge gehabt haben. Leider wurden die Anzeichen nicht richtig gedeutet. An dem Tag, als ich mir das Sprunggelenk gebrochen habe, konnte ich auf dem linken Auge nicht mehr sehen. Diagnose:komplette Netzhautablösung. Es folgten 2 OPs und ich bekam Silikonöl. Bei einer Kontrolle im Oktober stellte man mehrmals Risse und Löcher im rechten Auge fest, die gelasert und mit kryo behandelt wurden. Im November bekam ich links eine massive Entzündung, die 3 Wochen stationär behandelt wurde. Es wurden keine Erreger festgestellt und ob eine Autoimmunerkrankung vorliegt ist unklar. Eine intensive Infusionstherapie und Cortisonspritzen in die Bindehaut erfolgten. Da sich meine Linse auflöste wurde diese vor 2 Wochen operativ entfernt.
Zur Zeit bekomme ich 4 verschiedenea Augentropfen da der Augeninnendruck anstieg. Weiterhin Gentamycin/Inflanefran/Floxa tropfe ich stdl im Wechsel.
Ich fühle mich sehr hilflos, das Schreiben fällt mir schwer und allgemein muß ich leider sagen, daß man sich seine Informationen mühselig "zusammentragen"muß.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön
LG Geli

Erfahrungsberichte Perlentaucher

Perlentaucher, Montag, 04. Januar 2016, 15:16 (vor 2997 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe LeidensgenossInnen,
bereits seit mehreren Jahren lese ich still mit und habe mich jetzt entschlossen meinen Bericht zum Besten zu geben. Heute bin ich 59 Jahre alt.
Im Jahre 2010 hatte ich eine sehr schwere Viruserkrankung und in deren Verlauf "verdrehten" sich meine Sinne. Ich hatte plötzlich extrem gute Geruchs-, Tast-, Gehör-, Geschmacksvermögen und andererseits konnte ich plötzlich alles nur noch verschwommen sehen. Bis auf das Gehör hatte sich alles soweit normalisiert und im rechten Auge blieb eine Wasserblase zurück die mein AA als unbedenklich einstufte. Das war 2010. Im April 2011 hatte ich plötzlich morgens einen dunklen Rand am unteren Augenbereich und da ich kein ängstlicher Mensch bin entschied ich mich dies zu ignorieren, mit fatalen Folgen. Im Verlauf des Tages schaute ich aufs Meer und die relativ tief stehende Sonne und mit einem Schlag war es rechts dunkel bis auf einen winzigen Spalt oben rechts. Am nächsten tag rief ich meinen AA an und ging sofort hin, NHA. Ich bekam Atropintropfen die ich fortan wochenlang nehmen musste und zwei Tage später war die op angesetzt. In örtlicher Betäubung wurde mir eine Cerclage gesetzt und ich durfte mich während der kommenden 5 Tage nicht bewegen. ich lag auf dem Rücken und musste den Kopf nach rechts oben gedreht halten. mein Mann schlief während dieser Nächte bei mir in der Klinik und passte auf dass ich auch ja so blieb.
Nach 5 Tagen wurde gelasert und ich durfte mit einem Stapel Anweisungen nachhause. 2 Wochen nicht lesen, 1 Monat nicht Auto fahren(selbst), 6 Monate nicht fliegen, noch 3 Wochen die Atropintropfen alle 8 Std. einträufeln, nicht auf der linken Seite liegen, jeglichen Druck auf das Auge vermeiden, entsprechend essen damit der Stuhlgang weich bleibt, kein Alkohol, nicht heben, nicht bücken. Viel ins Grüne schauen, in Pflanzen etc, das entspannt die Augen. Fernsehen durfte ich bald wieder mit einem ausreichenden Abstand zum Bildschirm weil sich dabei die Augen nicht bewegen.
Es dauerte sehr lange bis ich nicht in Panik ausbrach wenn das Auto über einen Huckel fuhr oder wenn ich das Gefühl hatte es gab etwas was Druck ausübte denn seither merke ich sehr genau was Druck auf mein rechtes Auge ausübt.
In der ersten zeit musste ich wöchentlich, dann 1X im Monat und jetzt nur noch einmal im Jahr zum AA. Der Druck liegt konstant unter 18 und vom versprochenen, garantiert bald auftretenden, grauen Star ist weit und breit nichts zu sehen.
Seit der op bin ich auf dem rechten Auge leicht kurzsichtig und sehe alles etwas verschwommen und mit einem schwarzen Spinnennetz aber ich habe mich daran gewöhnt. Manchmal wenn ich von unten schnell hochkomme dann ist es für einen kleinen Moment völlig schwarz vor dem Auge aber das vergeht sofort wieder.
Ich lebe in Spanien und bin sehr dankbar für meine guten Ärzte.
Der Optimismus ist es der uns aufrecht hält und auch dieses Schicksal hat mich nie den Optimismus verlieren lassen.

NHA - Not OP am 13.06.2016

Kerstinmh, Dienstag, 09. August 2016, 18:38 (vor 2778 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen,

Nachdem ich hier selbst viele Berichte gelesen habe und weiß, wie wichtig es ist Infos zum erhalten - schreibe ich nun auch einen ersten Erfahrungsbericht. Ich bin freiwillig gesetzlich. versichert, 54 Jahre alt und selbstständig im Computerfach tätig.

Schon längere Zeit... Ca 1 Jahr... Sah ich öfters mal Blitze und habe mir nichts dabei gedacht. Auch hat es bei mir angefangen, dass ich ab und zu so "Würmchen" vorbei schwimmen sah. Anders kann ich es nicht beschreiben. Auch "Schlieren" habe ich gesehen. Was normal war, da mein Glaskörper wohl so trübe war... , so meine Augenärztin. Allerdings hätte ich Göück, da nicht immer direkt im Blickfeld! Ich gehe regelmäßig 2 x im Jahr zur Augenuntersuchung. Aber genervt hat das schon, da manchmal das Sehen milchig und dann diese "Würmchen"... . Aber es gibt schlimmeres sagte ich mir.

Dann aber, wieder ein Blitz... Dieser war etwas anders, als die anderen und ich hatte das Gefühl, dass ich mit meinem rechten Auge nicht mehr so gut sehen konnte. Am Donnerstag, den 9.6.2016 dachte ich... Ruf an und mache nochmal einen Termin aus, da ich 1 Woche vorher schon bei der Augen-Untersuchung war und es war alles ok! Freitag rief ich also an und schilderte was passiert war und meinen Eindruck. Darauf erhielt ich für Montag früh um 8 Uhr einen Termin mit viel Zeit. das war meine "Rettung"!!!

Meine Augenärztin diagnostizierte eine NHA!! Die Stelle des schärfsten Sehens sei aber noch nicht betroffen und ich muss sofort ins Krankenhaus. Sofort heißt sofort. Kurz heim, Sachen packen und ins Krankenhaus! Schock!!! Sie ließ für mich im Krankenhaus abklären, ob der entsprechende Operateur da sei und wies mich direkt ein. Ich habe alle meine Termine für die Woche abgesagt und bin dann ins Krankenhaus. Das war am Montag, den 13.06.2016. Dort angekommen wurden beide Augen genauestens untersucht!! Schock, hoffentlich nichts am linken Auge dachte ich. Aber das war in Ordnung. Am rechten haben Sie gesucht, um festzustellen wodurch die Ablösung verursacht wurde. Es war ein Loch. Durch dieses floss Flüssigkeit aus dem Glaskörper hinter die Netzhaut und sie löste sich ab. Ich wurde in einen Rollstuhl gesetzt, da ich auch mit dem rechten Auge - trotz Ablösung - noch 100 % sah. Sachen noch ins Zimmer, ausziehen, OP Hemd an und wurde sofort in den OP gebracht. Es war jetzt Nachmittag. Uhrzeit weiß ich nicht mehr so genau, da ich ich total am Ars... war! Nach eine 1,5 Std. OP bin ich wieder zu mir gekommen. Durfte nur rechts liegen. Das war die einzige Info am Anfang. Wurde stündlich getropft... . 3 unterschiedliche Tropfen. Auge sah schlimm aus. War 5 Tage im Krankenhaus. Auge war total Blutunterlaufen... . jeden Tag wurde ich dort untersucht! Info: Netzhaut liegt an ... Sieht gut aus... Gesehen habe ich nicht viel mit dem Auge. Am Anfang nur Schatten. Anzahl gezeigter Finger könnte ich erkennen. Info: das sei normal.. . Ich sah, wie durch ein trübes Wasserglas, und gelblich durch das Blut. Bekommen hatte ich eine Gasfüllung, welche selbst weggeht. Die Netzhaus wurde wohl per Laser befestigt. Ich war froh, denn so brauchte ich keine 2. OP. Natürlich nur, sofern alles gut verlaufen würde. Also nach 5 Tagen wurde ich entlassen. Täglich ging es besser mit dem Auge und das Sehen kehrte langsam zurück. Es wurde langsam täglich besser. Die Betonung liegt auf langsam. Ich begann Konturen zu erkennen und sah deutlicher. Die Gasfüllung war nach ca. 15 Tagen für mich weg. Aber ich glaube sie ist länger im Auge. Die Gasblase schaukelt schon im Sichtfeld bis diese weg ist. Mir wurde auch schlecht, wenn ich als Beifahrer in dieser Zeit im Auto saß. Oh, was war ich froh wieder beim Fußball die Spieler besser zu erkennen. Es war ja EM. Auch Doppelbilder sind am Anfang normal. Die Augen benötigen viel Zeit!! Auch ist es normal, wenn die Sehleistung deutlich schwankt, je nach Anstrengung! Nun ist es der 09.08.2016 und meine Not-OP ist knapp 2 Monate her! Ich sehe noch nicht scharf mit dem Auge. Aber klar ohne Trübung! Die Pupille ist noch geweitet. Aber ich denke, dass das seine Zeit braucht. Nach 3 Wochen habe ich wieder voll gearbeitet, aber ich bin auch selbstständig und im Computerbereich tätig. Muss also nicht körperlich arbeiten. Daher war dies möglich. Weiteres später.... Ich melde mich in den nächsten Wochen wieder. Grüße an Alle

NHA - Not OP am 13.06.2016 Teil II

Kerstinmh, Sonntag, 09. Oktober 2016, 20:13 (vor 2717 Tagen) @ Kerstinmh

Hallo liebe Netzies!

Positives - Zwischenzeitlich haben wir den 9. Oktober 2016 und meine Netzhaut am rechten Auge liegt weiterhin an!!! Wie glücklich ich darüber bin, könnt Ihr Euch sicher vorstellen. Obwohl ich den Fehler gemacht habe viel zu früh (nach der Op) wieder etwas zu lesen. Ok nicht viel, aber trotzdem.

Ab und an sehe ich ein schwaches Licht, wie soll ich es beschreiben, wie einen kleinen "Laser"... keine Schmerzen... am Anfang mal ein leichtes Ziehen.. aber zwischenzeitlich fast ganz weg.

Meine Sehschärfe stabilisiert sich stetig. Interessanterweise bilde ich mir ein, am Abend besser zu sehen, als am Morgen.

Bei der letzten Augenarzt-Untersuchung im August 2016 - Not-OP war am 13.06.2016 - hatte ich wieder 65 %. Nächste Woche habe ich einen weiteren Augenarzt-Kontroll-Termin. Diese habe ich zur Zeit in kurzen Abständen.

Meine Pupille ist allerdings noch ziemlich weit. Aber seit kurzem glaube ich, dass sich diese ab und zu bewegt und auch mal kleiner ist. Na ja, ich hoffe, dass sich dass noch richtig reguliert.

Ich versuche meine Augen zu schonen und habe so fern möglich auf Hörbücher umgestellt. Aber geht eben nur bedingt. Ich mache zur Zeit noch eine Fortbildung und muss oft einiges trotzdem lesen. Im übrigen bin ich so glücklich wieder mit dem Auge so gut zu sehen. Das das wieder so wird, hätte ich kurz nach der OP nicht für möglich gehalten.

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten und hoffe, dass es sich weiter so gut entwickelt. Und die NH weiterhin anliegt! Näheres nach meiner nächsten Augenarzt-Untersuchung nächste Woche.
Allen natürlich alles Gute!
Grüße Kerstin

NHA - Not OP am 13.06.2016 Teil III

Kerstinmh, Freitag, 21. Oktober 2016, 21:19 (vor 2705 Tagen) @ Kerstinmh

Hallo zusammen,

Hatte heute am Morgen um 7:45 Uhr meinen Augenarzt-termin.

Meine Sehtest war positiv: Ich sah wieder 100 % mit dem operierten Auge. Allerdings schwankt meine Sehkraft immer noch sehr stark.Netzhaut liegt an. Keine Falten.

Manchmal sehe ich auch eine Lichterscheinung (wie ein Laser) geht aber weg. Meine Augenärztin konnte sich darauf keinen Reim machen.

Mein Augendruck am operierten Auge lag bei 17 am anderen bei 15 . Sei ok sagte meine Ärztin. Sie nimmt sich immer sehr viel Zeit und beantwortet alle meine Fragen ausführlich. Da habe ich großes Glück. Ab heute nehme ich ein Kombipräperat mit Lutein etc... . Denke das schadet auf keinen Fall.

Allerdings bin ich immer noch sehr verunsichert und ängstlich.

Schmerzen im Auge habe ich nicht. Am Anfang, kurz nach der OP hatte ich einen leichten Schmerz. Manchmal nur so ein Ziehen und ein Gefühl, wie wenn ich es nicht richtig bewegen kann... eben so wie früher.

Thema Pupille: Seit heute habe ich den Eindruck, dass sie sich wieder auf Normalgröße verkleinert hat und an die Lichtverhältnisse anpasst. Zum 1. Mal nach der OP und die war am 13.06.2016.

Muss ich aber noch beobachten, ob es auch so bleibt.

Aber trotz der guten Entwicklung... bin ich immer noch sehr verunsichert und fühle mich nicht sicher ... Ich meine, dass sich die Netzhaut wieder lösen könnte oder dass das andere Auge auch eine Netzhautablösung bekommen könnte.

Wie sind da Eure Erfahrungen?

Danke und Grüße an Euch Kerstin

NHA - Not OP am 13.06.2016 Teil IV

Kerstinmh, Sonntag, 14. April 2019, 16:36 (vor 1801 Tagen) @ Kerstinmh

Hallo zusammen,

nach langer Zeit wieder eine neue Status-Meldung von mir.

Meine operiertes rechtes Auge ist/bleibt stabil. Netzhaut liegt an.

Bis auf manche Sehstörung, die plötzlich auftaucht. Ich sehe manchmal etwas trüb, was aber schnell wieder weg geht und ich denke, dass dies an der Flüssigkeit im Glaskörper liegt... hm... .Manchmal sehe ich auch ein Wort doppelt. Geht aber auch wieder weg. Was bleibt ist eine leichte Krümmung von Linien, die ich sehe - stört aber nicht wirklich, da es nicht schlimmer geworden ist.
Den Lichtlaser, welchen ich lange ab und an gesehen habe, sehe ich zur Zeit nicht mehr.

Sehkraft des operierten Auges weiterhin 100%

Meine Kontrolltermine beim Augenarzt habe ich jetzt wieder halbjährlich.

Ich hoffe, meine Nachrichten helfen allen, die sich informieren wollen.

Grüße Euch alle Kerstin

Angst bleibt aber...

Erfahrungsberichte - Sorry, jetzt also hier!

CarlaT, Sonntag, 21. August 2016, 14:35 (vor 2767 Tagen) @ KAtharina

Liebe "Netzis",
dies soll ein mutmachender Beitrag sein von jemandem, der bereits 1992 beidseitig operiert wurde und seither (Gott sei Dank!) keinerlei Probleme mehr hatte.
Vielleicht hatte ich einfach Glück, seinerzeit an die Tübinger Augenklinik überwiesen zu werden; nach Lasern durch den Augenarzt und Ballon-Versuch wurde ich links mit Plombe geheilt und rechts doch noch mit Ballon. War seinerzeit ein Novum und hat offenbar geholfen.
Wenn ich hier lese, wie schlecht es manchen geht und wieviel ihr alle durchmacht, sehe ich erst, wie dankbar ich sein muss, dass ich tatsächlich nach 3 OPs vor so langer Zeit bis heute keine Probleme mehr habe! Die Angst aber...die bleibt. Nicht umsonst habe ich mich heute in diesem Forum angemeldet. Wir alle wissen: es kann jederzeit wieder auftreten; vielmehr hieß es dies ausdrücklich sogar seinerzeit bei der Entlassung: "100% der Patienten sehen wir wieder". Ich bin heute 46 Jahre alt und habe tatsächlich zuletzt vor ca. 1 Jahr von meinem Augenarzt gehört, dass alles ok ist. Meine Sehfähigkeit habe ich zu 80% zurückgewonnen und kann sogar Kontaktlinsen tragen.
Warum ich das schreibe? - Um euch Mut zu machen: es gibt immer Hoffnung, und das Augenlicht ist wohl mit der wichtigste Sinn des Menschen. Auch wenn ich mich seinerzeit in der Klinik nicht immer gut verstanden fühlte - mit Sicherheit wurde doch alles getan, mir meine Augen zu erhalten.
Ich wünsche euch allen viel Kraft!!!
LG Carla

Erfahrungsbericht - von Mani65

mani65, Dresden, Dienstag, 13. September 2016, 14:31 (vor 2744 Tagen) @ KAtharina

Hallo,
schön das es diese Seite gibt. Es ist immer gut, Auskunft zu Fragen und Problemen von direkt Betroffenen erhalten zu können.

Aber erst einmal zu mir: Ich bin 51 und seit meinem 6. Lebensjahr kurzsichtig.
Zum Schluss hatte ich -10/-11 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung.

Durch eine Cortisonbehandlungen begann auch noch sehr frühzeitig bei mir der graue Star.

Ich habe deshalb 2012 zwei neue Linsen bekommen.

Aufgrund meiner hohen Kurzsichtigkeit und meinem Wunsch, endlich einmal ohne diese dicke Brille oder Kontaktlinsen sehen zu können, habe ich mich für die teure Variante der nachträglich justierbaren Linsen entschieden und bin auch 4 Jahre sehr glücklich über mein neues Sehempfinden gewesen.

Lesen, Computer und Ferne, alles ohne Sehhilfe.

Leider sollte mein Glück nicht lange anhalten.

Im März diesen Jahres musste ich am rechten Auge den Nachstar Lasern lassen.
Das war aber nichts Schlimmes und sehen konnte ich nach kurzer Zeit wieder perfekt.

Ende Juni hatte ich dann plötzlich dieses für euch sicher alle bekannte Erlebnis der schwarzen Wand, die sich seitlich vor das linke Auge schob.

Außerdem habe ich immer gedacht am Himmel fliegt ein Vogelschwarm. Am nächsten Tag bin ich zu meiner AA und sie hat gemeint, Löcher und Risse wären in meiner Netzhaut und hat diese auch sofort mit Laser versiegelt.

Ich war natürlich völlig fertig von dieser Diagnose, zumal ich weiß, was Netzhautablösung bedeutet.

Mein Schwiegervater (Diabetiker) ist vor Jahren daran erblindet (er lebt leider nicht mehr).

Als ich wieder zur Nachkontrolle musste, hat meine Ärztin erneut Risse gefunden und wieder
gelasert.

Bei der nächsten Nachuntersuchung hat sie dann ohne Tropfen ins Auge geschaut und gemeint, es wäre alles i.O. Ich selbst habe mir einen Termin in einem halben Jahr geben lassen.

Leider bin ich aber gar nicht zufrieden. Ich arbeite den ganzen Tag am PC und ich habe genau vor dem Sehzentrum Schlieren, so dass ich nicht klar sehen kann. Im Dunkeln geht es gar nicht mehr, kleine Punkte sehe ich auch immer noch. Durch das angestrengte Sehen, habe ich nun auch noch Kopfschmerzen und trockene Augen.

Deshalb wollte ich mir gern eine Zweitmeinung von einem anderen Augenarzt einholen, ich dachte immer man kann das tun. Kann man auch, muss man nur selber bezahlen.

Meine Sehkraft ist mir aber so wichtig, dass ich das auf alle Fälle tue, auch das andere Auge müsste doch mal angeschaut werden.

Ich bin nun jedenfalls völlig verunsichert und ängstlich und bin froh, dass ich hier im Netz nachlesen kann.

Augenschmerzen nach NHA OPs

kaufmar @, Köln, Mittwoch, 14. Dezember 2016, 09:40 (vor 2652 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
im Juli dieses Jahres wurde bei mir ein Loch in der Netzhaut festgestellt dass dann sofort gelasert wurde.
Am nächsten Tag löste sich die Netzhaut und ich hatte die OP mit dem Eisstab.

Nach 4 Tagen hatte ich die nächste OP; der Glaskörper wurde entfent und das Auge mit 90% Gas befüllt.

Meine Sehkraft liegt bei nahezu 100% auf dem operierten Auge.

Nun ist es aber so, dass das operierte Auge eigentlich täglich einen "Druckschmerz" hat, mein AA meinte Hauptsache es ist kein reissender Schmerz im Auge.
Die Schmerzen treten, soweit ich es feststellen konnte, sofort auf wenn die Sonne ein wenig herauskommt und wenn ich zur Seite sehe.

Die OP liegt nun fast 5 Monate zurück und ich dachte dass dann mit dem operierten Auge alles wieder i.O. ist und die Schmerzen von Tag zu Tag besser werden ??

Meinen nächsten AA Termin habe ich ab Januar bis März ( also 4-6 Monate nach den OPs)

Sind die Schmerzen normal?
Ich kann doch z.B. nicht mit Sonnenbrille im Büro am Computer sitzen, und auch zur Seite mit dem Auge sehen passiert automatisch.

Viele Grüße
aus Köln

kaufmar

Erfahrungsberichte - Flogni

flogni, Montag, 23. Januar 2017, 20:32 (vor 2611 Tagen) @ KAtharina

Leider hat es mich nun auch Mitte Dezember erwischt. Am Sonntag hatte ich plötzlich einen Schatten auf dem rechten Auge, der sich beim Zwinkern bewegte;konnte aber noch gut sehen. Ich dachte, dass es sich um einen dieser bekannten "Flocken" handelt und habe den nächsten Tag abgewartet. Am Montag bin dann zu meiner Augenärztin und habe ihr auch beschrieben, dass ich neben dem "Scheibenwischer" auch schwarze Rußflecken und Blitze wahrgenommen habe. Sie hat mich ausgiebig untersucht und mir mitgeteilt, dass sie "nichts feststellen kann" und mir eine Überweisung zum Hausarzt gegeben, der mich auf andere Ursachen (Reuma, Blutdruck) untersuchen sollte; außerdem wurde ich darauf hingewiesen, dass ich mit 64 Jahren auch nicht mehr der Jüngste sei und solche Wahrnehmungen wohl nicht ernst nehmen sollte. Meine konkrete Frage "ob ich eine Netzhautablösung haben könnte" wurde mir eindeutig mit "nein" beantwortet. Ich sollte mich in drei Monaten wieder melden.
Ich bin dann nach Hause gelaufen, da ich aufgrund der Untersuchung das Auto stehen lassen musste. Zu Hause habe ich dann im Augenwinkel eine kleinen dunklen Fleck entdeckt. Da mir gesagt wurde, es kann keine Netzhautablösung sein, habe ich mir eingebildet, dass dann wohl die 2010 eingesetzte künstliche Linse nicht mehr in Ordnung sei. Am folgenden Tag hatte ich dann auch noch farbige Lichterscheinungen, die mir als Laie eine defekte Linse bestätigten. Mittwoch habe ich mich bei meinem Hausarzt vorgestellt um die "anderen Ursachen" abzuklären. Dabei habe ich ihm auch meine Probleme am Auge nochmals geschildert. Er war der Meinung, dass es keine anderen Ursachen gibt und ich mich nochmal,auch da der dunkle Fleck größer geworden war, beim Augenarzt vorstellen sollte. Nach der telefonischen Schilderung sollte ich dann ohne Auto nochmals den Augenarzt konsultieren. Als ich zu Fuß bei der Ärztin ankam, war mein Sehvermögen plötzlich stark eingeschränkt; die Pupille war aber noch frei.
Nach einer nochmaligen umfassenden Untersuchung fragte ich ob eventuell die künstlichen Linse defekt sei, daraufhin teilte mir die Ärztin kleinlaut mit, dass ich doch eine Netzhautablösung habe, sie hätte sich am Montag leider geirrt! Sie hat mich dann an die Uniklinik überwiesen. Als ich dort ankam, war die Netzhaut auch im Bereich der Pupille abgelöst. Die OP fand dann am nächsten Tag statt (SF6-Gas, Cerclage; laser). Obwohl ich in der Uniklinik mitgeteilt habe, dass ich die Nachbehandlung nicht mehr meine ehemaligen Ärztin anvertrauen werde, wurden die OP-Unterlagen an sie übergeben. Leider sind diese Unterlagen trotz Anforderung bis heute nicht bei meinem nun behandelnden Augenarzt eingetroffen.

Mein Zustand nach 6 Wochen hat sich zum Glück verbessert. Meine Sehleistung liegt wieder bei 60% und ich denke, dass es noch besser wird. Am meisten stören mich die immer noch starken Kopfschmerzen. Ich hoffe dass diese auch noch verschwinden und ich keine Schmerzmittel nehmen muss.
Nach dieser unverhofften Bekanntschaft mit dieser Krankheit und einem zuvor nicht vorstellbaren oberflächlichen und überheblichen Umgang mit Patienten hat sich meine Sichtweise auf unser Gesundheitswesen wesentlich verändert. Ich habe aber auch erkannt wie schnell man aus der Bahn geworfen und plötzlich hilfebedürftig sein kann.

Danke für dieses Forum. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wusste ich nicht was ich tun darf uns was nicht. Ich wusste nur, dass ich die entsprechende Schlafhaltung einnehmen soll und auch wurde mir bei der Entlassung zugerufen, ich darf erst in 12 Wochen wieder Auto fahren. Weitere Informationen gab es nicht. Warum gibt es eigentlich kein allgemein gültiges Hinweisblatt, wie es jeder Arznei zur Sicherheit der Pharmaindustrie beiliegt?

Beidseitige NHA

Brigitte63, Dienstag, 07. Februar 2017, 22:50 (vor 2596 Tagen) @ KAtharina

Erst mal hallo zusammen!

Bin zufällig auf diese Seite gekommen. Es ist überraschend,dass es so viele Mitbetroffene gibt.

Mein "Leidensweg" begann vor 3 Jahren. Ich ging damals zum AA, weil ich "Schlieren" sah. Der Doc meinte, das wäre eine Alterserscheinug. Nach mehreren Sehtests stand fest, dass ich auf beiden Augen eine NHA hatte. Ich musste dann am nächsten Tag als Notfall in die Augenklinik. Nach weiteren Tests stand fest, dass sich die NH des rechten Auges zu 2\3 abgehoben hatte und am linken Auge mehrere Löcher aufwies. Das rechte Auge wurde mit Ölfüllung behandelt. 2 Wochen später wurde das linke Auge mittels Plombe operiert.
Nach Entfernung des Öls am rechten Auge hatte ich da noch ein Sehvermögen von <5%. Ein halbes Jahr später wurden bei der Routineuntersuchung am linken Auge wieder Löcher festgestellt. Diese wurden mittels Laser behandelt.
Jetzt kurz vor Weihnachten wurde am linken Auge wieder eine NHA festgestellt. Diesmal war die Makula mit betroffen. Notoperation mit Gasfüllung. Bis jetzt sehe ich 30%. Aber es soll noch besser werden.
Ich hoffe sehr, dass ich im Frühjahr wieder Cabrio fahren kann. Man darf die Hoffnung nie aufgeben!
In diesem Sinne, Grüsse an Alle Mitbetroffenen, Brigitte63

Thorsten - Teil #1

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:13 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe "Netzis",

nachdem ich in diesem Forum schon früher mal gelesen und nach Symptomen geforscht hatte, hat es mich in den letzten 2 Jahren auch mal "richtig" erwischt, sodass ich nun auch (m)einen Erfahrungsbericht zur Community zusteuern kann. Ich beschreibe diesen in allen Symptomen mal sehr ausführlich, da auch mir solche Beschreibungen oft sehr geholfen haben.

Im Sommer 2015 hatte ich ca. 1 Woche nach einem Achterbahnurlaub im Europapark und Legoland an einem ruhigen Abend auf dem Sofa ein kreisrundes, mehrfaches Aufblitzen in meinem Gesichtsfeld (ob Achterbahnfahrten dies ausgelöst haben ist sicher eine interessante Diskussion für sich). Der optische Eindruck für mich war vergleichbar etwa mit den Ringblitzen, die Fotografen für Portraits benutzen, da diese Blitzgeräte keinen Schatten werfen. Im Nachhinein diagnostiziere ich diesen Effekt als eine hintere Glaskörperabhebung (GKA), die für sich genommen ja nicht schlimm sein muss.

Am nächsten Morgen war ich dann beim AA, der aber die Netzhaut als OK diagnostizierte. War also zunächst einmal beruhigend. Einige Tage später merkte ich jedoch an einer Stelle im Gesichtsfeld hin und wieder einen "schattigen Fleck" auftauchen, der aber auch immer wieder wegging. Natürlich war ich dennoch wieder bei einem AA (diesmal einem anderen, da mein Grundprinzip es ist, möglichst mehrere unabhängige Meinungen zu kritischen Dingen zu haben). Aber auch dieser sah an meiner Netzhaut nichts Behandlungsbedürftiges. Der Fleck kam natürlich immer wieder, sodass ein dritter Besuch beim AA dann die Diagnose eines hufeisenförmigen Einrisses in der Peripherie ergab, der dann auch direkt in der Praxis gelasert wurde.

Danach schien die Sache zunächst einmal ausgestanden. Allerdings blieb mir an der besagten Stelle immer noch ein "Gegrissel" oder "Nachschatten". Außerdem blieben bei mir am Rand des Gesichtsfeldes im Dunkeln auch immer noch kleinere bogenförmige Traktionsblitze erhalten. Laut Aussagen der AA ist dies zwar immer beobachtenswert, aber auch ganz normal bei einer (noch nicht vollständigen) Glaskörperabhebung. Ich machte mir also aus den kleinen Blitzen nicht mehr allzuviel und hoffte, dass die GKA mit Riss dann auch der einzige "Ausrutscher" war.

Die lästigste Nachwehe der GKA war, dass ich eine schmierige, recht großflächige Glaskörpertrübung behielt, die man sich vorstellen kann, als hätte einem jemand ins Auge gespuckt.

- Weiter in Teil 2 -

Thorsten - Teil #2

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:15 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Ein Jahr später, im Sommer 2016, holte mich meine Netzhaut dann wieder ein. Nach einem Tagesauflug mit Freibadbesuch hatte ich abends das schwache Gefühl, eine dunkle Wolke wäre hinter mir. Ich konnte es nicht konkret als Schatten ausmachen, aber irgendwie war doch etwas "komisch" am Rande des Gesichtsfeldes.

Dies trat noch ein paar Mal auf und ich hatte den Eindruck eines nicht-optischen Schattens bei 11 Uhr am rechten Auge. Dies ist dummerweise auch der Sektor, wo der Knochen der Augenhöhle den Rand des Gesichtsfeldes bildet, sodass ich mir zunächst unsicher war, ob ich mir den "zusätzlichen" Schattenbereich nicht einbilde. Dies war aber natürlich nicht der Fall.

Ich war dann beim AA, der aber anliegende Netzhaut bescheinigte. Der Sektor war aber verdächtig genug, dass er mich nach 14 Tagen nochmal kontrollieren wollte, zumal bei mir starke Glaskörpertrübungen die Fundussicht genau an dieser Stelle etwas blockierten.

Nach 14 Tagen waren die Effekte schon deutlich stärker geworden. Vor allem morgens früh bemerkte ich schon richtige Gesichtsfeldeinschränkungen im besagten Sektor. Dennoch wurde befundet: Wieder zirkulär anliegende Netzhaut.

Am darauffolgenden Sonntag war ich wieder im Freibad und Beachvolleyball spielen. Abends hatte ich deutlich stärkere 'Mouches volantes' und einen klar wahrnehmbaren, leicht beweglichen Sektorschatten auf 11 Uhr, der auch mit keinem Prinzip Hoffnung mehr wegzudiskutieren war. Also Montag morgens wieder beim AA. Und wieder (trotz wirklich ausführlicher Fundusuntersuchung in Mydriasis und zusätzlichem Ultraschall) wurde nichts gefunden: zirkulär anliegende Netzhaut, Visus auf 125% top.

In der Woche googelte ich dann nach weiteren Augenärzten für eine zweite Meinung, da ich mich angesichts meiner Symptome nicht beruhigt fühlen konnte. Die Arztbewertungen im Internet führten mich in Richtung Köln-Bonn, aber die meisten hochbewerteten Praxen nahmen mich leider nicht kurzfristig als Neupatient an, sondern verwiesen auf den augenärztlichen Notdienst. Diesen "zufälligen" Ärzten dort wollte ich dann aber nicht mehr Vetrauen schenken, als meinem Stammaugenzentrum, ich suchte halt eine Zweitmeinung von einem wirklichen Spezialisten (oder dem, was die Bewertungsportale zu eim solchen erklärten). In Bonn wurde ich dann endlich fündig und ergatterte mir einen Notfalltermin Freitag morgens bei einer Praxis am Friedensplatz.

Nach einer kurzen Kontaktglasuntersuchung war für die Ärztin die Sache dann klar: Ein Foramen und hochstehende Netzhaut. Musste also umgehend operiert werden. Zur Rückblende: Von meinem ersten wahrgenommenen Symptom bis dato lagen fast 5 Wochen und drei andere Arztbesuche!!

Ich fuhr dann sofort mit dem Taxi in die Uni-Augenklinik Bonn, wo ich dann 2h später operiert wurde. Die OP (Kryo + Gas) erfolgte in Teilnarkose. Finde ich wirklich gruselig, wenn man "sehenden Auges" mitbekommt, wie einem die Geräte im Augeninneren herumfuhrwerken, den Glaskörper schreddern und absaugen etc pp.

Nach der Operation sah ich dann erst einmal recht wenig, hatte auch viele Licht- und Schatteneffekte diverser Art sowie Partikel und Blutreste. Die Ärzte sagten mir aber, dass das alles normal sei und die täglichen Kontrollen sahen auch gut aus. Nach 4 Tagen wurde ich dann entlassen.

Eine knappe Woche lang schien alles recht gut zu laufen. Als der Gas-Wasser-Spiegel aber in meiner Augenmitte war und ich im oberen Bereich begann, teilweise normal zu sehen, sah ich leider auch wieder Dinge wie einen dicken Schatten. Es gelang mir dann noch 2 Tage, mir einzureden, dass dies wahrscheinlich eine harmlose Nachwirkung der OP war. Aber dann -typischerweise bei mir immer Freitag spät abends- musste ich doch realisieren, dass diese Symptome sehr eindeutig identisch mit NHA-Symptomen waren: Dunkle Schatten bei offenem Auge, blendungsartiges Nachleuchten derselben Sektion bei geschlossenem Auge. Das Problem war wohl, dass mein Netzhautdefekt rechts unten im Auge war, die Gasblase aber nach oben steigt und so dann trotz Befolgung der Lageempfehlungen letztendlich wohl doch nicht oft genug am richtigen Ort war. Die Netzhaut war also nicht wie erhofft am Augenhintergrund vernarbt.

-- Weiter in Teil 3 --

Thorsten - Teil #3

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:16 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Also am nächsten Morgen wieder zur Uniklinik in die Notfallambulanz. Dort stellte man erst einmal fest, dass der Augendruck bei 38 war (für Nicht-Netzi-Mitleser: 21 ist so die Grenze, wo er maximal sein sollte). Das war so hoch, dass man sich nicht traute, mir die Augen weit zu tropfen. War aber auch nicht nötig, denn aufgrund meiner Symptombeschreibung ging man ebenfalls von einer Re-Amotio aus und behielt mich gleich wieder stationär da.

Da es Wochenende war, waren keine Operateure in der Klinik. Ich erlebte nun doch 2 panische Tage, da ich subjektiv den Eindruck hatte, dass die Ablösung immer weiter zur Sichtmitte hin wanderte und ich Angst bekam, dass diesmal die Makula betroffen sein wird, was üblicherweise keine guten Prognosen auf vollständige Genesung mehr zulässt. Ich war schon drauf und dran, in irgendeine andere Klinik zu wechseln, wo auch am WE operiert wurde. Letztendlich habe ich dann einer Oberärztin die Frage gestellt, die mir meine Eltern immer für wichtige gesundheitliche Fragen eingeprägt hatten: "Was würden Sie tun, wenn es IHRE Augen wären?". Sie versicherte mir aber, dass sie auch dann lieber den einen Tag abwarten würde, weil jede Klinik ohnehin nochmal alle Voruntersuchungen durchlaufen müsste und sie ihren Teams in Bonn immer noch die höchste Kompetenz zutraute. Also warte ich ab.

Nachdem der Druck (dessen plötzlicher Anstieg rätselhaft war, seitdem habe ich aber weiterhin immer wieder Druckprobleme) wieder erfolgreich gesenkt werden konnte, wurde ich dann am Montag morgen erneut operiert. Diesmal in wohliger Vollnarkose, am Auge wurde diesmal auf Laser gesetzt, um das Gewebe etwas zu schönen. Zur Fixierung der Netzhaut gab es dann Silikonöl. Somit war mir dann auch eine dritte OP zum "Ölwechsel" auch schon einmal gesichert.

In den ersten Tagen war ich dann erst einmal schockiert von meiner Sehkraft, die erstmal nur noch bei 5% lag. Ich hatte angenommen, das klare Öl plus geflickte Netzhaut müsste doch eigentlich recht gute Sicht ergeben.

Glücklicherweise hat sich dann in den ersten 10 Tagen nach Entlassung der Visus dann immerhin auf 60% erholt. Einmal sogar 80%, aber vielleicht hatte ich da auch einfach nur die Zahlentafelinhalte besser "geraten" als vorher.

Ein blöder Nebeneffekt der Öl-OP ist die Anisometropie, bedingt durch die unterschiedliche Lichtbrechung des Öls. Dies führt zu einem Dioptrienunterschied von +5 bis +7 Dioptrien (vorher hatte ich ca -6 Dioptrien auf beiden Augen). Meine Hoffnung, dies einfach durch eine Übergangsbrille auszugleichen, wurde von meinem Optiker sowie ersten Selbstversuchen mit einer Ersatzbrille zerstört. Das Gehirn gleicht nämlich nur Unterschiede bis etwa 3 Diotrien aus. Anderenfalls kommt es zu Doppelbildern unterschiedlicher Größe auf der Netzhaut, da das eine Brillenglas bei mir verkleinern und das andere vergrößern würde. Hab's ausprobiert und fand es wirklich unerträglich.

Variante 2 habe ich dann in den ersten Wochen notgedrungen bevorzugt, nämlich meine alte Brille weiter zu tragen. Das operierte Auge ist dann zwar mit 6 Dioptrien falsch "vernebelt", aber der Effekt war immer noch erträglicher als die Doppelbilder.

Variante 3 war ein Tipp meiner Augenärztin: Kontaktlisen - hier tritt die Anisometropie nicht auf, da das Glas ja direkt auf dem Auge liegt. Also ab zu Apollo Optik und ... zu früh gefreut.

Zwar klappte das mit der Kontaktlinse sehr gut nach 1h Probetragen. Aber das operierte Auge war noch knallrot durch die Nahtstelle im Auge und einen sich schlecht auflösenden OP-Faden. Daher gaben Optiker und Ärztin noch kein grünes Licht für Kontaktlinse.

2 Wochen später hatte sich die Dioptrie meines rechten Auges dann aber wieder deutlicher verändert in Richtung Ausgleich (ca +1,5 Dioptrien noch), sodass mein Optiker mir den nächsten Tipp gab: Nur 1 Kontaktlinse auf dem gesunden Auge, das operierte Auge dann unausgeglichen lassen. Und diese Kombi macht dann das optische Leben seitdem halbwegs erträglich.

-- Weiter in Teil 4 --

Thorsten - Teil #4

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:17 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Etwa 6 Wochen später krebste mein Visus immer noch nur zwischen 60% und 80% herum. Frustrierend. Leichte Anzeichen einer Katarakt schien es auch zu geben, manchmal sah ich wie durch einen leichten Morgennebel. Aber sicher schien mir das nicht zu sein.

Als Nachwehen der OP hatte ich immer noch eine Reihe von Photopsien. Vielleicht auch interessant für andere, daher liste ich die Symptome mal auf:
- Bei geschlossenen Auge sah ich im Augenhintergrund ein Selbstleuchten und Wabern, teilweise in bläulichen oder grünlichen Farben, und verstärkt in den Sektoren meiner NHA.
- Im Zentrum des Sichtfeldes hatte ich nach Fokussieren eines kontrastreichen Textes oder Bildes ein sehr grelles Aufblitzen beim Blinzeln. Richtig stark, wie ein Handyblitz. Hierzu habe ich hier im Forum auch schon Fragen gestellt und Antworten bekommen (jedoch ohne konkrete Begründung des Effekts)
- Diverse Partikel/Zellen, die im Auge herumschwimmen. Vom Aussehen her wie die typischen Glaskörpertrübungen, also kleine Zellen oder Zell-Fäden. Nur, dass ich ja dank PPV keinen Glaskörper mehr habe. Irgendwie doppelt blöd.
- Einige der Partikel können sich auch wie "Glasperlen" oder "kleine schwarze Löcher" verhalten. Das sieht dann etwa so aus wie eine dicke Zelle mit sehr starkem, dicken schwarzen Rand. In der Mitte scheint sie dann wie eine Glaskugel das Licht zu reflektieren bwz. zu "leuchten". Meist geht dies aber nach ein paar Stunden weg.
- Und noch eine Reihe von kleineren Farb-Photopsien.

Auf Anregung hier aus dem Forum habe ich übrigens konzentrierten Blaubeerextrakt täglich genommen, ich kann aber nicht sagen, ob dies einen merklichen Einfluss auf die Photopsien hatte.

Nach 12 Wochen kam dann die Ölentfernung, wieder in der Augen-Uniklik Bonn. Das lief wieder in Teilnarkose und laut OP-Bericht komplikationslos und normal. Man hat dann aber erst einmal wieder Luft im Auge und somit wieder eine Gas-Katarakt-Trübung.

In den Vorgesprächen sagte man mir, dass es diesmal nur 3 bis 4 Tage dauern würde, bis die Luft im Auge absorbiert wird. Dies war bei mir aber nicht der Fall, es hat 11 Tage gedauert, bis die Blase sich aufgelöst hatte. Die AA in der Praxis meinten aber, das wäre auch nicht ungewöhnlich, von Fall zu Fall ist das wohl extrem verschieden.

Mit der Öl-Ex waren die meisten der von mir beschriebenen Photopsien schlagartig verschwunden oder stark reduziert. Angenehm.

Was mit der Öl-Ex-OP aber plötzlich falsch lief, war meine Sicht. Ich hatte erwartet, dass ich in etwa wieder Dioptrienwerte und Visus so ungefähr wie vor der ganzen Geschichte wiederbekommen würde. Das war aber nicht der Fall. Auf dem operierten Auge hatte ich zwar nominell immer noch 80% Visus, aber die Diotprien hatten sich extrem verstärkt. Von vorher -5,5 auf ungefähr -8/-10 (gemessen bei 2 Augenoptikern "klassisch", die Refraktionsgeräte beim AA zeigten etwa -9 an)

Das war mir in der Plötzlichkeit recht unerklärlich und damit Besorgnis erregend. Da ich in der Öl-Zeit auf dem Auge ohne Dioptrienausgleich relativ normal sehen konnte und der Brechkraftunterschied des Öls bei ca. +5/+6 Dioptrien liegt, kam ich mit dieser Plus-Minus-Rechnung auf keine vernünftige Erklärung. Meiner Ansicht nach hätte ich nun wieder, wie vorher, bei ungefähr -6 Dioptrien liegen sollen.

Meine Augenärztin meinte, es könne nur an der Linse liegen (also eine Catarakta Traumatica durch die OPs mit Öl und Gas). Ich war hier ein starker Zweifler, aber nachdem sowohl die Ärzte der Uni-Augenklinik als auch die Ärzte der Dardenne-Augenklinik diese Diagnose stützten, hab ich's dann doch geglaubt und mich dann auch direkt für eine Katarakt-OP in der Dardenne-Klinik in Bonn entschieden.

-- Weiter in Teil 5 --

Thorsten - Teil #5

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:18 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Eigentlich hatte ich fast schon ein Luxusproblem mit der Auswahl der Operateure. Ich stand vor der Wahl, diese Routine-OP wieder in der Uniklinik machen zu lassen, in meiner AA-Praxis selbst oder in der Dardenne-Klinik. Ich entschied mich für Letztere. Ausschlaggebend waren hier für mich hier die folgenden Gründe:
- Die Klinik macht diese OPs quasi "am Fließband". Daher kann man hier allerhöchste Routine und Erfahrung voraussetzen.
- Extrem und durchgängig gute Patientenbewertungen in den Portalen.
- Aus meinem Bekanntenkreis war auch schon mal jemand dort gut operiert worden.
- Die Voruntersuchung hatte bei mir ebenfalls Vetrauen in die Ärzte, Kompetenz und Professionalität aufgebaut.
- Und entscheidend für mich: Die Klinik bietet Femtosekunden-Laser-OP an. Diese Art der OP gilt als präziser und schonender für das Auge als die herkömmliche Skalpell-Öffnung und Ultraschallzertrümmerung der Linse. Der Laser kann die Öffnung absolut präzise und sauber legen, so dass auch keine Vernähung erforderlich ist. Die Linse kann vom Laser "vorverarbeitet" werden, sodass weniger Ultraschallenergie auf's Auge kommt. Streuungen dieser Energie können nämlich auch die Netzhaut und/oder die Endothelzellen der Hornhaut belasten. Auch die Abheilungsphase soll entsprechend viel schneller, sicherer und komplikationsfreier verlaufen.

Die Femto-OP wird leider nicht von der gesetzlichen Kasse bezahlt, als Patient muss man für diesen Wunsch einen Tausender selbst berappen. Für mich war das aber keine Frage, denn der Preis stellt auch den einzigen Contrapunkt dieser OP-Art dar. Es gibt zwar keine Studien, die den medizinischen Mehrwert evident belegen (weswegen die Kassen sagen, der Standard reicht aus). Die Vorteile des Verfahrens sind aber klar verständlich. Und bei meinem riskanten NHA-Background würde ich niemals auf die Chance einer Risikosenkung, so klein sie auch sien mag, verzichten um den Aufpreis zu sparen. Man muss sich ja nur mal vorstellen, man würde dann doch zu den 0,5% oder so gehören, wo es schiefgeht, handelt sich eine schwere Komplikation, womöglich eine weitere NHA ein. In diesem Fall würde man sicher einäugig in den Spiegel schauen müssen und sich fragen: "Warum habe ich Idiot hier versucht, ein paar Euro zu sparen und mein Augenlicht riskiert?".

Ich ließ also die Femto-OP machen und gönnte mir noch eine asphärische Premiumlinse, schließlich will ich ja den Rest meines Lebens noch so klar wie möglich da durch schauen. Ich wurde 1 Nacht stationär aufgenommen wegen meiner riskanten Netzhaut-Vorgeschichten. Alles lief gut. Am nächsten Morgen hatte ich dann bereits 100% Visus auf dem operierten Auge. Ich wurde entlassen, bekam einen Satz Medikamente, 1 Woche Krankschreibung und sollte mich 4 Wochen körperlich schonen (nicht viel bücken, nichts Schweres heben, kein Sport).

4 Wochen später. Auch die Abheilungsphase ist optimal und komplikationslos verlaufen. Ein paar Tage war das Auge zwischendurch mal etwas röter und gereizter, aber unter'm Strich keine Beschwerden. Der Visus liegt immer noch bei 100% (sogar 125%, hatte meine AA festgestellt) auf beiden Augen.

Ganz so wie vor 2 Jahren ist es trotz dieser technisch perfekten Werte naütlich nicht mehr. Mein rechtes Auge kann ja nicht mehr akkomodieren, daher muss ich mich nun mit Gleitsichtbrillen oder wechselnden Nah-/Fernbrillen anfreunden.

Als letzte Nachwehen habe ich daher nur noch die folgenden Wehwehchen:
- Die Nachtsichtfähigkeit meines rechten Auges ist stark gesunken (war auch schon früher nicht berühmt). In der Dämmerung sinkt mein Visus daher von den 100% auf eher gefühlte 60%-70% schnell ab.
- Minimale Photopsien, also kleinere Leuchteffekte in den geflickten Netzhautsektoren habe ich bei geschlossenem Auge.
- Etwa ein Dutzend kleinere Partikel/Zellen, die flottierend in meinem Auge rumschwirren, nerven mich hin und wieder. Je heller die Umgebung, desto öfter und stärker nehme ich diese war.
-

Aber das ist alles Jammern auf höchstem Niveau, ich bin (bislang! Toi Toi Toi!) aus der ganzen Nummer wirklich mit einem "blauen Auge" davon gekommen.

Ich hoffe, dieser recht lange und detaillierte Bericht hilft insbesondere neuen Betroffenen, sich an einigen Symptomen vielleicht zu orienteren. Und ich hoffe, er macht auch einigen Betroffenen Mut, dass auch eine mehrfache Netzhautablösung / Re-Amotio am Ende immer noch relativ glimpflich ausgehen kann.

Erfahrungsberichte von Michaela

Michaela @, 42, Dienstag, 10. Oktober 2017, 11:46 (vor 2352 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Michaela, Dienstag, 10. Oktober 2017, 11:54

Mein Name ist Michaela, ich bin noch 38 Jahre alt und mein Netzhautgeschichte fing am 6 Juli 2017 nach einem Mittagsschläfchen an, als ich wach wurde putze ich mehrfache meine Brille und dachte komisch, diese schwarzen Schlieren und Flocken gingen nicht weg, vielleicht Kreislauf es war so ein warmer Tag. Ich ging noch mit meiner Tochter auf ihr Klassenabschlussfest er 4 ten Klasse, aber das rechte Auge wurde nicht besser.
Am nächsten Morgen drängte mich eine Bekannte zum Augenarzt, es war Freitag (7.07.2017)und meine Augenärztin hatte zu, die Vertretungsärztin (vorher Klinikärztin) überwies mich gleich in die Augenklinik Mülheim, Netzhautriss, OP am gleichen Tag, Plombe mit Vereisung. nach 2 Wochen eine Laserung an einer Stelle wo Zugkraft zu sehen war o.Ä..
6 Wochen Krankenschein und eine Woche Urlaub später habe ich genau 2 Tage gearbeitet da sah ich abends im unteren Gesichtsfeld eine Halbkugel wenn ich den Blick nach oben richtete. Morgens noch schnell die Einschulung in die 5te Klasse meiner Tochter mitgemacht und ab zum Arzt- Netzhautablösung oben - Klinik- am 31.08.2017 OP durch Glaskörper mit Gas.
Am nächsten Tag einen Druck von 2, am nächsten Tag 1-2. Sonntags den 3.09 Op Faden gelegt zum Druckaufbau und nochmals Gas aufgefüllt.
Tag darauf im unteren Teil des Auges Netzhautlöcher, am 5.09 OP Gas raus, Löcher gelasert und Silikontamponade rein.

Da war ich dann insgesamt 9 Tage im Krankenhaus.
Danach dachte ich es geht bergauf...

Donnerstag bei meiner AA flache Ablation unten unter der Silikontamponade, gestern war ich dann wieder in der Klinik, morgen hab ich OP Vorgespräch und Dienstag den 16.10 wieder OP, die Netzhaut wird gerade von der Tamponade gehalten, Tamponade darf wohl nicht entfernt werde, da sonst die Makula abgehoben wird, die gerade gut anliegt, diese war bei einer OP schon abgehoben.
Wie ich meine Verstanden zu haben das es in Vollnarkose gelasert wird, etwas Öl raus und dann wieder rein, morgen wird es mir genauer erklärt.

vor über 13 Jahren hatte ich auf dem rechten Auge -11 Dioptrie und hatte eine Lasik, mittlerweile weis ich das keiner mehr diese Dioptriezahl lasert, ob da doch ein Zusammenhang liegt.
Linke Auge waren -14 Dioptrie dort habe ich mir eine Linse auf meiner Linse operieren lassen, diese Auge sieht gut.

zu meinem Physischen Zustand, der ist teilweise Miserabel, spricht mich jemand an breche ich in Tränen aus, Schlafen kann ich sehr schlecht, ich sehe Lichter oder ich habe Angst die Augen auf zu machen und es bleibt dunkel...

Ich hoffe das Beste irgendwann...

Erfahrungsberichte - Netzhaut OP

regina63, Donnerstag, 30. November 2017, 15:52 (vor 2300 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzi-Gemeinde!

Ich heiße Regina, bin 54, von Beruf Werklehrerin und kurzsichtig mit -4 Dioptrien. Anfang September wurde am rechten Auge eine Glaskörperablösung mit 2 Einrissen diagnostiziert und sofort gelasert.
Leider nur 2 Monate gehalten, dann fiel der Vorhang, Netzhautablösung mit betroffener Makula.
Am 15.11.2017 OP - Vitrktomie, Membranentfernung, Laser, Gastamponade und Linsenimplantation.
Sehstärke derzeit ca. 10%, Gasblase mit schwarzen Punkten noch vorhanden. Vom Augenarzt sind mindestens 3-4 Wochen Krankenstand angesagt.
Weiterer Verlauf steht noch in den Sternen, Geduld ist angesagt, leider nicht meine Stärke.

Liebe Grüße
Regina aus Österreich

Notfall Tag 1 und Tag 2 // August 2017

Claudia49 @, NRW, Mittwoch, 21. Februar 2018, 10:17 (vor 2218 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzies,

am 22.8.2017 wurde ich als Notfall vom AA ins KH eingewiesen.

Zuvor hatte ich noch NIE von einer NHA gehört oder gelesen.

Meine Eltern brauchen keine Brille, meine Schwester ist auch kurzsichtig.

Trotzdem hat mein AA mich nie darüber informiert, obwohl ich bei ihm auch mit Kontaktlinsen in ´Behandlung´ war.

Ich bin Brillenträgerin seit meinem 8 Lebensjahr.

Zudem hatte ich die NHA weder gespürt, noch hat es geblitzt, noch gab es Russregen o.ä.

Durch Zufall erzählte mir ein Cousin von einem Bekannten, der eine Augen OP zwar technisch gut überstanden hatte, aber von der Narkose nun eine seltene Parkinson hat.

Irgendwie habe ich dies als Anlass genommen, mir dann am Abend mal ein Auge zugehalten und festgestellt, dass ich mit dem kranken Auge nur bis zur Nasenspitze sehen konnte.

Ich muss erwähnen, dass wir zur Zeit damals einen Altbau renovierten und auch dachte, es wäre Staub im Auge.

Also meine NHA war mir nur durch einen kleinen Gesichtsfeldausfall aufgefallen. Keine Schmerzen.

Am anderen Morgen dann zum AA, dieser stellte einen Riss bei halb drei fest., um 10:00 Uhr war ich in der Klinik.

Man sagte mir, ich würde erst am anderen Morgen operiert, da man sich gut vorbereiten wolle.

Ergo : OP um 8.00 Uhr am 23.8.2017
Riss von 2-5 Uhr. Öl kam ins Auge.

Angeblich ist es so, dass man bei derartigen Rissen im unteren Bereich wohl noch warten kann.

Dieses erstmal für heute an Euch !

--
Liebe Grüße

Claudia

Routine im Januar 2018

Claudia49 @, NRW, Dienstag, 13. März 2018, 17:05 (vor 2197 Tagen) @ Claudia49

Im Januar 2018 war dann die Öl Ex OP kombiniert mit der grauen Star OP mit Femtolaser.
Ich kam mir bei dem Besuch im Krakenhaus fast wie zu Hause vor, als ich nach der OP hörte, die Netzhaut sei stabil man habe nur Elektrolythe und kein Gas auffüllen müssen war ich happy.

Endlich Ruhe dachte ich.

10 Tage ( 2.2.2018 ) nach Entlassung war die Netzhaut am kranken Auge aber einer anderen Stelle , peripher im oberen Bereich, wieder ab.

Notoperation DIE ZWEITE.

Diesesmal ist Gas genommen worden.

Schneller(!) Nachstar hat sich auch gemeldet.
Sehleistung derzeit bei 10%.

Ich bin alles andere als zufrieden, da ich seit August schlecht sehe, sei es durch grosse Pupillen, dem grauen Star , dem Öl, dem Gas und nun durch den Nachstar eingeschränktes verschwommenes SEHEN nur möglich.

Nun vier Monate warten sagt meine AA bis man den Nachstar lasert.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Im Krankenhaus selber habe ich gute aber auch menschlich sehr, sehr schlechte Erlebnisse gehabt. 11 Augenärzte an einer Klinik habe ich kennengelernt , echt Heavy.

Meine Psyche macht so La La mit.

Ich bin sehr glücklich, dass es das FORUM hier durch EUCH alle gibt.

Irgendwie komme ich immer wieder auf die Lebensebene zurück, hart ist es trotzdem.

Ich habe mir erlaubt, eine Kur einzureichen.

Bis bald !

--
Liebe Grüße

Claudia

Erfahrungsbericht Teil 1 - Birgit

Birgit56 @, Pleinfeld, Donnerstag, 07. Juni 2018, 22:17 (vor 2111 Tagen) @ KAtharina

Ein liebes Hallo an alle,

nachdem ich einige Zeit hier nur mitgelesen habe, wollte ich dann doch aus der Versenkung auftauchen und habe mich vor kurzem registriert.
Ich bin 61 Jahre alt und seit meiner Kindheit kurzsichtig, RA 7,75 dpt, LA 8,25 dpt.

Am 17.Oktober 2017 war ich am Abend mit dem Auto unterwegs, als ich plötzlich die besagten Blitze im rechten Auge sah. Zuerst meinte ich, dass die entgegenkommenden Fahrzeuge mich blenden würden, bis ich die Tragweite des Ganzen begriffen habe. Am nächsten Tag bin ich sofort zu einer Augenärztin (ich war unterwegs und konnte daher nicht zu meinem Augenarzt). Sie untersuchte mich bei weit getropfter Pupille und meinte, da wäre eine kleine Netzhautblutung gewesen, die aber bereits aufgehört hätte. Ich würde in den nächsten Tag noch Ruß sehen, brauche mir aber keine Sorgen zu machen. Wieder zuhause hat mir das alles keine Ruhe gelassen, ich wollte es nochmals kontrollieren lassen. Mein Augenarzt war erst mal in Urlaub. Bis ich dann bei ihm war, vergingen ein paar Tage. Am 13. November war ich dann in der Praxis und erzählte ihm die ganze Geschichte. Er untersuchte mich gründlich und fragte daraufhin wörtlich: wo hat denn diese Dame (AÄ, die mich im Oktober untersucht hatte) ihre Ausbildung gemacht? Er sah sofort eine Netzhautriss, nicht mehr neu nach seiner Aussage, und eine beginnende Ablösung. Umgehend schickte er mich als Notfall in die Augenklinik der Uni Erlangen. Noch hoffte ich, dass es mit Lasern erledigt wäre......

Diese Hoffnung wurde in Erlangen relativ schnell zunichte gemacht. Bereits die Ärztin in der Ambulanz meinte, dass das wohl auf eine OP rauslaufen würde, aber entscheiden würde der Oberarzt. Da sie mich in der Zwischenzeit schon zum EKG machen und Blut abnehmen schickte, war es im Prinzip bereits klar. So war es dann auch, die OP wurde direkt für den nächsten Morgen angesetzt. Wenig später fand ich mich in einem Krankenzimmer wieder, ohne Zahnbürste oder sonstige Utensilien. All das konnte mein Partner mir erst am nächsten Tag bringen. Aber irgendwie war das auch völlig nebensächlich. Ich stand total neben mir, war in einem Ausnahmezustand. Hätte so etwas nie vermutet, nachdem keine Blitze mehr aufgetreten waren und auch sonst alles in Ordnung schien.
Zum Glück wohnt eine Freundin nur ein paar Minuten von der Klinik entfernt und hat mich dann doch noch mit einem ‚Notfallpaket’ für die Nacht ausgestattet.

Die OP am nächsten Morgen verlief planmäßig (PPV, Kryokoagulation, neue Linse, Gas). Der postoperative Verlauf war ebenfalls sehr gut, abgesehen von einem anfangs etwas erhöhten Augeninnendruck. Nach 8 Tagen wurde ich entlassen mit den üblichen, euch gut bekannten Verhaltensregeln, die ich mehr als strikt eingehalten habe!!

Erfahrungsbericht Teil 2 - Birgit

Birgit56 @, Pleinfeld, Donnerstag, 07. Juni 2018, 22:20 (vor 2111 Tagen) @ KAtharina

Alles war gut... schien gut.... bis zum Morgen des 9. Dezembers, einem Samstag, also 3 ½ Wochen nach der 1. OP. Ich wurde wach und sah wieder die bereits gut bekannten Blitze! War völlig geschockt, denn bis zu diesem Zeitpunkt ging es mir wie wahrscheinlich den meisten von euch: nach der 1. OP glaubten wir, dass es damit erledigt ist, dass alles wieder gut ist.....

Mein Partner hat erst mal nicht begriffen, was los ist, so wirr habe ich erzählt und immer wieder geweint. Nach ca. 1 Stunde kam diesmal auch dieser schwarze Vorhang ins Gesichtsfeld, den ich beim ersten Mal nicht hatte. Spätestens da war klar, dass es ernst ist. Habe meinen AA angerufen (ich habe seine private Nummer für Notfälle). Er wollte es sich zuerst selbst anschauen, hat mich dann aber direkt nach Erlangen weiter geschickt. Diesmal mit gepackter Kliniktasche....

Der diensthabende Oberarzt wollte mich wenn möglich noch am Samstag operieren, aber die Anästhesisten waren mit dringenderen Notfällen beschäftigt. Am Sonntagmorgen war es dann soweit. Die OP verlief erneut gut, diesmal kam Silikonöl ins Auge. Offenbar sei noch Zug auf der Netzhaut gewesen, was zum erneuten Riss mit Ablösung geführt habe.
Nach der OP hatte ich ziemlich mit erhöhtem Augeninnendruck zu kämpfen und zu allem Überfluss hat sich noch eine Fibrinplatte gebildet, welche sich erst ganz, ganz langsam aufgelöst hat. Zu Weihnachten war der Spuk dann vorbei... erst mal.
Mitte Januar Kontrolltermin in Erlangen, alles prima.
3 Wochen später stellte sich bei meinem AA heraus, dass sich eine epiretinale Gliose gebildet hat, die derzeit beobachtet wird. Ich hoffe jetzt erst mal, dass diese friedlich bleibt, bis das Öl raus muss und dann gleichzeitig entfernt werden kann! So ist momentan der Plan der Erlanger Oberärzte.

Was meine Sehkraft angeht, so hüpft das rechte (operierte) Auge zwischen 20 und 50%. Endgültig wird es sich sicher erst zeigen, wenn das Öl raus und die Membran weg ist. Das linke Auge hat zum großen Glück die Hauptarbeit inzwischen akzeptiert, so dass ich ganz gut zurecht komme, wenn man von solchen Dingen wie räumliches Sehen, Lesen von tollen Büchern usw. mal absieht (Lesen war seit meiner Jugend eines meiner liebsten Hobbies und eine wunderbare Freizeit-Entspannungsmöglichkeit; Hörbücher sind für mich nur ein Kompromiss, den ich wohl eingehen muss und an den ich mich sehr schwer gewöhnen kann, stark abhängig von der Stimme des Vorlesers)

.....und wenn da nicht ab und zu diese Ängste wären, die doch ganz massiv sein können. Ich bin mir sicher, ihr wisst, was ich meine!

Was ich unbedingt noch loswerden muss:
Die Schwestern/ Pfleger, Stationshilfen sowie alle Ärzte, mit denen ich in Erlangen zu tun gehabt habe, sind wirklich klasse, sowohl medizinisch als auch menschlich!! Ich habe mich rundum gut aufgehoben und versorgt gefühlt und ich habe Hochachtung vor dem, was dort geleistet wird!

Liebe Grüße
Birgit

Erfahrungsbericht - Franz-J.

Franz-J. @, Freitag, 08. Juni 2018, 21:11 (vor 2110 Tagen) @ KAtharina

Hallo Netzis,
schön dass ich Euch als „Betroffener einer Netzhautablösung“ gefunden habe. Die Infos, die ich im überfliegen der Web-Seite und des Forums gelesen hatte, waren sehr informativ und haben schon eine Menge Fragen, die ich dem Arzt stellen wollte beantwortet.
Kurz zu mir: Ich bin 64 Jahre alt und lebe in Frankfurt/Main und meine letzte Tätigkeit war selbständiger Projektleiter im Telekomminikationsbereich - also sehr viel Bildschirmarbeit. Habe eine leichte Sehschwäche (-0,5/0,75) mit Hornhautverkrümmung - eine Brille war nur beim Autofahren notwendig. Mein Motto: „Brillen verderben die Augen“ (trifft allerdings nur bei den niedrigen Dioptrien zu)
Am 11. 4. hatte ich nach dem Aufwachen eine dunkle Stelle im rechten Auge auf der Nasenseite festgestellt. Danach ging alles ganz schnell. Blitzbesuch beim Augenarzt - normalerweise 4 Monate Vorlaufzeit - Notfalleinweisung in die Uniklinik Frankfurt und OP am 13.4.2018. Glaskörperentfernung, Netzhaut anlegen, Austausch der Linse, da der graue Star sich langsam einschleichen wollte und eine Silikonöltamponade. Den Narkosearzt hatte ich ein wenig herausgefordert, da ich eine Histaminintoleranz habe und ich natürlich auf fast alle verabreichten Medikamente zur Vollnarkose negativ reagieren könnte - schlimmstenfalls schwillt die Luftröhre zu. H1/H2 Prophylaxe und Kortison in der Hinterhand haben die Vollnarkose gefahrlos möglich gemacht.
Die OP hatte ich gut überstanden und wollte nach einer Woche Pause wieder voll in den Job einsteigen. So nach und nach habe ich die Auswirkungen einer Netzhautablösung realisiert und wenige Tage nach der OP die Reißleine gezogen - den Vertrag gekündigt und umgehend meine Rente eingereicht.
Mit dem Öl im Auge habe ich erst einmal +3 Dioptrien hinzubekommen und sehe mit einem Auge 3 Bilder mit der Qualität, als wenn man unter Wasser das Auge öffnet - 5% Sehstärke. Die Lichterscheinungen bei Lichtreflexionen kennt wahrscheinlich jeder von Euch, die machen mich ganz wuschig im Kopf und ich kann mich auch nicht daran gewöhnen. An Zeitung lesen oder das Lesen von Vertragswerken ist nicht zu denken - mir wird einfach übel. Schwer fällt mir auch Einkaufen im Supermarkt oder Kaufhaus mit den vielen Lichtern und den vielen bewegenden Menschen, um das zu ertragen hilft nur eine dunkle Sonnenbrille. Am wohlsten fühle ich mich im Wald.
Im Moment beobachte ich mich, wie ich öfter zur Kontrolle blinzele um zu prüfen, ob Schatten vorhanden sind - das sieht nach unterbewußten Ängsten aus.
Am 13.6.2018 ist die zweite OP mit "Ölwechsel" - ich bin gespannt.

Erfahrungsbericht - Franz-J. Teil2

Franz-J. @, Donnerstag, 09. August 2018, 12:31 (vor 2049 Tagen) @ Franz-J.

Leider wurde die OP zur Entfernung des Silikonöls von dem 13.6.2018 auf den 25.6.2018 wegen eines Notfalles verschoben. Die Vollnarkose verlief diesmal unproblematisch. Warum ich nach dem Aufwachen bei der letzten OP einen gefährlichen Blutdruck von 200/150 hatte konnte mir der Narkosearzt nicht sagen. Abends 8 Stunden nach der OP konnte ich im Auge schon einen leichten Wellengang bis ca. zur Mitte des Auges wahrnehmen. Als Begleiterscheinung, lief mir einseitig die Nase - ich vermute, dass mein Körper sofort die Produktion des neuen Augenwassers gestartet und die überschüssige Flüssigkeit über die Nase abgeleitet hatte.
In den ersten beiden Tagen, hatte ich eine Sehfähigkeit von „0“ - hell/dunkel-Wahrnehmung, Farben konnte ich vermuten. Enttäuscht war ich schon ein wenig. Die Gasblase wurde zunehmend kleiner, die Photopsien (reflektierende Kreise mit einem „K“ in der Mitte) waren zum Glück verschwunden.
Am Tag 6 nach der OP beeinträchtigte die graublau Gasblase mit einem dunklen Rand ca. 25% meines unteren Sehfeldes, die im unteren Bereich des Auges sichtbar ist, obwohl sie sich im oberen Bereich des Auges befindet. Mein Umfeld konnte ich schon ordentlich, zwar noch gleich verschwommen, sehen. Der Schärfebereich befindet sich ca. 30cm - 80cm, dahinter wird es dann Unscharf - trotzdem ein riesiger Fortschritt im Gegensatz zur Silikonöl-Tamponate mit 5% Visus.
Am Tag 10 beeinträchtigt die deutlich kleinere Gasblase etwa 10% meines Sehfeldes. Die Gasblase wirkt wie eine Lupe und beeinträchtigt das Gesamtsehen nach unten erheblich, da mein Gehirn mit der Information nicht zurecht kommt.
Am Abend des 11. Tages war die Gasblase weg - wie schön.
Mitte Juli hatte ich einen Termin bei der AÄ. Die NH liegt an, leider nur einen Visus von 30% - das ist nicht viel, aber sehr viel besser als die Zeit mit dem Öl im Auge. Nach Aussage der AÄ darf ich wieder Auto fahren und im Oktober mich nach einem neuen Brillenglas umsehen.
Zeitung lesen und Papierkram erledigen fällt mir immer noch durch die vielen Blickwechsel schwer. Mit wird regelmäßig nach etwa 15 Minuten übel und muss mindestens 1 Stunde Pause machen.
Zur Schmerzbehandlung, die nach dem Lasern der Netzhaut aufgetreten ist und zur Steigerung der Selbstheilungskräfte habe ich Bio-Photonenpflaster eingesetzt und sehr gute Erfahrung damit gemacht.

Blindfisch_01: Erfahrungsbericht meiner Netzhautablösung

Blindfisch_01, Freitag, 27. Juli 2018, 08:57 (vor 2062 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Nezis,
vorab etwas zu meiner Vorgeschichte. Ich leide an einer Frühgeborenenretinopathie, d. h. seit meiner Geburt sehe ich auf dem linken Auge nichts (keine Lichtscheinwahrnehmung). Auf dem rechten Auge eingeschränkt. Ich habe keine Ahnung wie viel, da mich das nie groß interessiert hatte. Ich hatte einen Schwerbehindertenausweis mit einem GdB von 80.

Im April 2008 sah ich plötzlich auf dem rechten Auge wie durch eine dicke Milchglasscheibe und bin zum Augenarzt. Dieser meinte, dass er nicht in das Auge sehen kann. So bin ich wieder nach Hause gegangen (in Begleitung). Einige Zeit später kam dann ein schwarzer Vorhang runter und ich bin in eine Klinik gefahren. Da bekam ich die Diagnose Netzhautablösung und wurde noch am selben Tag ambulant gelasert. Ich war froh, dass alles so gut verlief und ging zufrieden nach Hause.

Im Juli 2008 bestand ich meinen mittleren Schulabschluss an einer Schule ohne Förderschwerpunkt und wechselte ab September 2008 an ein Gymnasium für Blinde und Sehbehinderte (Ich bin ja wie oben erwähnt, seit meiner Geburt sehbehindert.). Dort fand ich schnell neue Freunde und lernte aus Interesse die Blindenschrift, um „geheime“ Briefe an Freunde schreiben zu können. Blindenschrift konnte auch dort nicht jeder lesen. Ich las die Blindenschrift allerdings mit den Augen, konnte sie also nicht mit den Fingerspitzen lesen.

Einen Tag vor Weihnachten 2008 wollte meine Oma ihre Augen in der Klinik überprüfen lassen, da sie angeblich schlecht sieht. Ich bin widerwillig mitgegangen, obwohl ich keine Lust hatte. Bei einer „spontanen“ Untersuchung meines Auges wurde eine erneute Netzhautablösung festgestellt. Meine Oma wurde entlassen, da sie keine Augenprobleme hatte. Ich wurde am nächsten Tag, exakt zu Weihnachten 2008, operiert. Es wurde eine Kryokoagulation (Kältevereisung) gemacht. Zusätzlich bekam ich Gas ins Auge und musste eine Woche lang nach unten schauen, d. h. auch nachts auf dem Bauch liegen, was sehr gewöhnungsbedürftig war. Nach einer Woche wurde ich entlassen. Das Sehen stellte sich sehr langsam wieder ein.

Bei einer abschließenden augenärztlichen Kontrolle wurden ein Sehtest und eine Gesichtsfeldmessung gemacht. Im Zentrum habe ich eine Sehleistung von 10%, allerdings habe ich eine so gravierende Gesichtsfeldeinschränkung mit der Zeit bekommen (Stecknadelkopfgröße), dass ich seit Mai 2011 „gesetzlich“ blind bin, d. h. die Summe der Einschränkungen ist so groß, dass ich zusammengenommen nur noch 2% sehe. Seit Mai 2011 ist mein Sehen von 2% stabil. Ich hoffe dies bleibt so, denn es ist für mich ein riesen Unterschied, ob man 2% oder gar nichts sieht.

Ich kann froh sein, dass ich auf einem Gymnasium für Blinde war, denn dort habe ich das Laufen mit dem Blindenstock gelernt, sowie die Blindenschrift weiter geübt und bin nun in der Lage, diese problemlos mit dem Fingern zu lesen.

Zum Abschluss noch ein paar positive Fakten:
Im Januar 2011 bestand ich mein Abitur.
Im August 2015 bestand ich meine IHK-Ausbildung zur Archivarin (habe im Hörfunkbereich gearbeitet).
Seit Juli 2017 bin ich glücklich mit meinem SEHENDEN Mann verheiratet.

Ihr „seht“, das Leben geht immer weiter.

Trotz, oder gerade wegen? :-) , meiner Blindheit komme ich super im Leben zurecht.
Das Leben ist dennoch lebenswert, gebt die Hoffnung nie auf! Gerade dieses Forum hat mir über die schlimme Zeit hinweggeholfen. Vielen Dank dafür!

Aber selbst wenn ich mein Augenlicht komplett verliere, so richtig Angst habe ich nicht, denn ich kann immer noch denken, ich kann immer noch hören, ich kann sprechen und ich kann laufen. Und solange meine Beine mich tragen, laufe ich erst mal weiter. Und das am liebsten vorwärts durchs Leben.

Erfahrungsbericht Doro

Doro65 @, 57641, Montag, 06. August 2018, 16:14 (vor 2052 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Leidensgenossen,

ich bin Doro, 53 Jahre alt. An meinen Bisherigen Erfahrungen möchte ich euch gerne teilhaben lassen. Bereits seit längerer Zeit habe ich auf meinem linken Auge diese schwarzen Fliegen gesehen, lt. Augenarzt harmlos und (noch) nicht behandlungsbedürftig.

Dann, ca. ab dem 27.07. kam eine merkwürdige Lichterscheinung dazu, es tauchte sowas wie ein oranger Ball im Blickfeld rechts auf, der nach unten wanderte, danach war wieder Ruhe. Zusätzlich hatte ich ein leichtes Fremdkörpergefühl sowie so eine Art Schleier vor dem Auge, wie man es als Kontaktlinsenträger manchmal hat, wenn das Auge zu trocken wird.

Da ich umgezogen war und hier vor Ort noch keinen Augenarzt hatte, habe ich noch am 27.07. versucht, in einer Praxis unterzukommen, es war nicht möglich. Mehrere Praxen sagten mir, dass sie keine neuen Patienten aufnehmen, andere hatten Urlaub. Ich habe dann am Freitagabend erstmal entnervt aufgegeben.

Am Samstag dann musste ich Vormittags noch arbeiten, am Nachmittag dann habe ich mich in der Notfallsprechstunde in einer ca. 40 km entfernten Praxis vorgestellt, von dort aus erfolgte die sofortige Einweisung in die Uniklinik Bonn, wo ich dann am selben Abend noch untersucht wurde.

Diagnose Netzhautablösung, eine OP sollte am nächsten Tag erfolgen, obwohl der Arzt in der Notfallsprechstunde gesagt hatte, dass eine OP sofort und noch am gleichen Tag erfolgen müsse.

So ganz nebenbei sagte man mir, dass die OP üblicherweise in örtlicher Betäubung stattfinden würde, ich habe dies abgelehnt und um eine Vollnarkose gebeten, u.a. auch deshalb, weil ich wegen meiner Bandscheibenbeschwerden nicht so lange flach auf dem Rücken liegen kann. Selbstverständlich hatte ich auch große Angst und Panik davor.

Man versuchte mir die Vollnarkose auszureden, es wäre Samstag/Sonntag, da wäre die Anästhesie nicht so gut besetzt (Uni-Klinik!). Ich habe dann darum gebeten, nochmal mit dem Chefarzt Rücksprache zu halten, mir wurde dann gesagt, entweder OP am Sonntag in örtlicher Betäubung, oder am Montag in Vollnarkose. Ich habe mich für letzteres entschieden, für mich persönlich ist ein solcher Eingriff in örtlicher Betäubung nicht denkbar, andere mögen da mutiger sein und das anders sehen.

Also musste ich erstmal mein Köfferchen wieder nehmen und ab nach Hause, ich sollte dann am nächsten Tag um 19 Uhr wieder in der Klinik sein. OP war dann am 30.07. in Vollnarkose, Dauer ca. 1,5 Stunden,ich war danach direkt topfit und munter. Es wurde eine PPV gemacht + Kyro + Gas.

Klinikaufenthalt war bis zum 02.08., ich wurde entlassen mit dem Hinweis Kopf hoch lagern und dreimal täglich Isoptomax Augensalbe, weitere Anweisungen gab es nicht (bis auf nicht fliegen und nicht in die Berge).

Stand von heute, 06.08.ist, dass ich auf dem Auge schemenhaft sehen kann, wüsste ich nicht, was ich vor mir habe, dann könnte ich es nicht benennen. Das Auge sieht ziemlich matschig aus, was aber langsam besser wird, das Augenlid ist noch geschwollen, habe aber keine Schmerzen, hatte ich eigentlich fast gar nicht nach der OP. Man sagte mir, dass der Abbau des Gases ca. 6 Wochen dauert, nun ja, also Geduld haben.

Fernsehen geht nur kurz, dann bekomme ich Kopfschmerzen, ich höre jetzt viel Hörbücher u.ä.

Wie sich die Sehstärke entwickelt weiß man ja noch nicht, dummerweise hab ich mir vor wenigen Wochen eine neue Arbeitsplatzbrille im vierstelligen Kostenbereich anfertigen lassen, da ich bei der Arbeit am Bildschirm auf gutes Sehen angewiesen bin. Ein Anruf beim Optiker ergab, dass die Brillenversicherung bei Sehstärkenänderung nicht eintritt. Nun hoffe ich, dass die alte Brille irgendwie noch zu gebrauchen ist, denn noch eine teure Brille sitzt nicht drin finanziell.

Ich werde mich weiterhin hier informieren, toll, dass es diese Seite gibt.

Es grüßt euch

Doro

Erfahrungsbericht von Anna

AnnaFrieda, Mittwoch, 08. August 2018, 15:06 (vor 2050 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von AnnaFrieda, Mittwoch, 08. August 2018, 15:29

Hallo alle zusammen,

ich melde mich mit meinem ersten Beitrag und möchte euch über meine Erfahrungen berichten. Kurz zu mir: Ich bin mittlerweile 23 Jahre alt, meine erste Netzhautablösung hatte ich mit Anfang 22.
Letztes Jahr im Februar merkte ich plötzlich, dass ich am oberen rechten Rand des linken Auges nicht richtig sehen konnte, ich habe es beschrieben als "Wassertropfen" im Auge. Nun gut, nichts bei gedacht, war gerade im Fitnessstudio, also bin ich davon ausgegangen, dass ich mich vielleicht einfach nur überanstrengt habe. Zuhause angekommen berichtete ich meinem Vater von meinem Sichtproblem, der direkt Alarm schlug. Er selber wurde an die 20 Mal über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren mit verschiedensten OP-Techniken operiert und ist auf seinem "schlechten" Auge mittlerweile fast komplett blind.
Also noch die Nacht abgewartet und direkt zu meinem Augenarzt, der "nur" ein Loch in der Netzhaut feststellte, das man leicht lasern könnte. So wurde ich ins Krankenhaus geschickt und dort doch die bittere Realität: Netzhautablösung - sofort notoperieren.
Bei der Operation (Silikonplombe) gab es wohl erhebliche Komplikationen (u.a. extreme Blutungen), sodass sich der Heilungsprozess als sehr schmerzhaft und langwierig erwies.
Nach der ersten OP und regelmäßigen Kontrollen im Krankenhaus hatte ich die Hoffnung, dass der Horror ein Ende hat. Wenn einem selbst die Ärzte im Krankenhaus mitteilen, dass sie selten eine so junge Patientin mit diesem Problem behandelt haben, bekommt einem das selbst nicht allzu gut...
Mitte Juli (sehr heller sonniger Tag) stellte ich dann fest, dass ich beim Rausgehen von einem dunklen Raum ins Helle viele kleine schwarze Punkte im Auge sehe. Diese haben sich aber nicht bewegt. (das Problem der "tanzenden Mücken" im Auge, die kurz auftreten und dann wieder verschwinden war mir bekannt und wurde auch vom Arzt als "normal" beschrieben)
Ich also am nächsten Tag mit einer Eigendiagnose direkt wieder in's Krankenhaus - Netzhautablösung die Zweite. Ich durfte noch nach Hause und wurde direkt am nächsten Tag wieder operiert. (Cerclage/Gas)
Diese OP stellte sich aber als deutlich angenehmer heraus, als die zuvor und heilte auch problemloser ab, wobei man sich mit der Gasblase im Auge erst anfreunden muss.

Jetzt - ein Jahr nach der OP - sehe ich vereinzelt schwarze Punkte, die durch das Sichtfeld schwirren, diese verschwinden aber sofort wieder. Auch habe ich ein großes Problem von draußen in einen dunklen Raum (z.B. Tiefgarage) zu gehen. Ich sehe mal kleinere - mal größere gelbe Lichtkreise/-kegel, durch die ich aber hindurchgucken kann. Besonders schlimm ist es, wenn ich abends auf der Autobahn durch eine Baustelle fahren muss. Auch fällt mir auf, dass ich im Dunkeln teilweise am oberen Rand des linken (operierten) Auges eine kleine Blase sehe. (könnte man beschreiben wie das Gas, welches ich nach der OP im Auge gesehen hab) Laut Arzt ist das aber auch völlig normal...Auf meinem linken Auge habe ich aktuell noch ca. 25 % Sehkraft, mein rechtes Auge ist völlig normal. Zudem bin ich seit meinem neunten Lebensjahr extrem kurzsichtig (7 / 5,5 Dioptrin), kann aber auch nach den OP's noch mit beiden Augen Kontaktlinsen tragen.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass sich mein Leben seit den OP's schon deutlich geändert hat. Man ist einfach viel vorsichtiger und selbst bei Auslandsaufenthalten mache ich mir Panik, dass irgendetwas passieren könnte und suche mir vorher Augenärzte in der Umgebung aus dem Internet. Speziell die Zeit nach den OP's - wenn man langsam, in kleinen Schritten, mehr sieht - hat mir gezeigt, wie kostbar dieser Sinn ist.
Meine OP's erfolgten übrigens im St. Franziskus Hospital in Münster und wurden im Nachgang von Prof. Dr. med. Lommatzsch betreut und ich hätte mich nicht besser aufgehoben fühlen können. Ein großes Lob an alle Mitarbeiter*innen - von Rezeptionistin bis Arzt. Ich habe mich selten in einer Klinik so sicher gefühlt.

Erfahrungsbericht schneiderchs

schneiderchs, Montag, 08. Oktober 2018, 08:43 (vor 1989 Tagen) @ KAtharina

Hallo,

schön dass es so ein Forum gibt für eine doch anscheindend selten auftretende Krankheit.

Ich bin 49 Jahre alt und bin seit meinem 10. Lebensjahr sehr kurzsichtig (-6 Dioptrin auf beiden Augen).
Ich wurde dann im Jahre 2001 gelasert (Lazik) auf beiden Augen. Alles verlief bis dato dann problemlos.

Am 24.08.18 bemerkte ich im Urlaub plötlich einen Schatten im rechten Auge am inneren Rand. Zuerst ignorierte ich dies, da ich an diesem Tag schon länger in der Sonne war (man sieht dann ja desöfteren Schatte, wenn man zu lange in die Sonne geschaut hat). Nur ging dieser Schatten dann im Laufe der Tage nicht weg, sondern wurde immer größer.
Am darauffolgenden Tag, nachdem schon die Hälfte meines Auges mit dem Schatten bedeckt war, rief ich einen befreundeten Augenarzt in Deutschland an und schilderte ihm eine Symptome. Er meinte ich solle unverzüglich nach Hause kommen, da es sich um eine Netzhautablösung handeln könne.
Am nächsten Tag (Sonntag) packten wir also alles zusammen und fuhren nach Deutschland zurück, nach einer Untersuchung durch meinen Augenarzt ging ich direkt am gleichen Abend noch in die Uniklinik Regensburg.
Es wurde auch hier eine Netzhautablösung, schon über die Makula hinaus diagnostiziert.
Ich wurde dann am Montag, den 27.08.18 operiert(Laser und Einsatz von Gas). Am Mittwoch, den 29.08.18 wurde ich dann entlassen.
2 Tage später entzündete sich das operierte Auge (dies passiert wohl auch nur 0,5% aller Operierten) und ich musste erneut operiert werden. Diesmal wurde das Gas entfernt und es wurde Antibiotika in das Auge gespritzt. Nach 6 Tagen wurde ich dann entlassen.
Die Entzündung war raus aus dem Auge und die Netzhaut liegt sehr gut an.
Zur Zeit sehe ich leider nur 15-20 % auf dem rechten Auge und es verändert sich seit 3 Wochen nichts.
Die Netzhaut des linken Auges ist genauso "löchrig wie ein Schweizer Käse" sagt der Professor.
Extrem schwer fällt mir gerade so "das normale Leben". Ich habe nun wieder angefangen zu arbeiten, jedoch fällt es mir sehr schwer, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.
Vor allem die Angst, dass es so bleibt lähmt mich gerade sehr.
Nun heisst es wohl Geduld zu haben, obwohl mein Professor gesagt hat, dass bei mir wohl Schäden am Auge zurückbleiben.

Erfahrungsbericht schneiderchs, weiter geht es..

schneiderchs, Mittwoch, 12. Dezember 2018, 14:36 (vor 1924 Tagen) @ schneiderchs

So, nach nun 3 Monaten gehts leider weiter.
Es hat sich bei mir eine Narbe auf der Netzhaut gebildet, sie ist stark geschwollen und die Sehkraft ist unter 10% gesunken. Weiterhin hat sich meine Linste eingetrübt (grauer Star).
Also nun die 3.OP. Nach 3 Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und sehe gerade fast nichts auf dem operierten Auge. Ich habe ledglich das Gefühl, dass es etwas heller geworden ist.
Eigentlich hatte ich mich mit meinem Schicksal nach 3 Monaten abgefunden nun heisst es wieder Geduld haben und schauen, wie es weitergeht.

Netzhautablösung mit 17

Annah, Sonntag, 11. November 2018, 15:43 (vor 1955 Tagen) @ KAtharina

Hallo,

Ich heiße Anna-Maria und bin 17 Jahre alt. Ich bin neu auf diese Plattform und bin sehr froh darüber, sie gefunden zu haben. Keine Person in meinem Umfeld ist mit dieser Krankheit betroffen und ich weiß nicht, mit wem ich darüber so intensiv unterhalten kann (vor allem über meine Ängste). Nun möchte ich euch über meine Erfahrung erzählen.

Im Mai dieses Jahres wurde bei mir eine Netzhautablösung festgestellt. Das rechte Auge ist betroffen. Vor ein Paar Jahren war bei mir das Risiko auf eine NHA schon da, weil ich eine massive Augapfelprellung und Glaskörperblutung hatte. Mich hat der Ball während eines Fußballspiels das Auge getroffen und ich war für ein Tag blind. Paar Tage später waren wir beim Augenarzt. Ich durfte eine Woche nicht in die Schule gehen, nicht lesen und nur Fernsehen war erlaubt. Ich besuchte in dieser Zeit jeden Tag meinen Hausarzt. Danach durfte ich wieder in die Schule und das Risiko war "weg" sozusagen.
Im März ist mir zum ersten mal ein kleiner Fleck auf der unteren Hälfte meines Sichtfeldes aufgefallen. Ich hab mir Anfangs nichts dabei gedacht, weil ich dachte, dass es immer noch wegen der Wunde im Auge liegen könnte. Nach einem Monat war es immer noch nicht weg und langsam kamen die Sorgen. Mein Hausarzt in der Nähe musste seine Praxis schließen und deshalb mussten wir einen anderen Arzt in der nächsten Stadt aufsuchen. Wir wollten einen Termin haben, aber sie konnten uns in kurzer Zeit keinen geben, also haben sie uns gebeten nach Stuttgart in die Notfallklinik zu gehen. Wir sind da hingefahren, aber die Augenärztin konnte nichts feststellen. "Natürlich nicht", denke ich mir im Nachhinein. Sie hat nämlich keine Netzhautuntersuchung gemacht. Sie hat nur außerhalb des Auges kontrolliert und meinte, dass es am Stress liegen könnte. Wir haben erst nach einen Monat (im Mai) unseren Termin beim Augenarzt bekommen. Bei der Untersuchung haben sie eine NHA festgestellt. Sie fanden bei mir insgesamt 7 Löcher auf der Netzhaut und die meisten von denen waren schon etwas älter, weshalb ich auch erst nach Paar Tagen operiert wurde (Vitrektomie mit Gas).
Nach der OP ist mein Gesichtsfeld etwas mehr eingeschränkt, aber meine Netzhaut liegt an.

Seitdem lebe ich mit der konstanten Angst einer Erblindung. Ich brauche morgens länger beim Aufstehen, weil ich Angst habe, meine Augen zu öffnen. Ich bin auch sehr frustriert, weil ich nicht schnell was unternommen habe und die Ärzte in der Stuttgarter Notfallklinik auch nichts festgestellt haben und gemeint haben, dies liege nur am "Stress". Ich hatte eigentlich vor nach der Schule Sportwissenschaft zu studieren, aber bin mir jetzt nicht mehr so sicher... Ich muss mein Körper sehr oft belasten, weil ich im Sport meine Abitur mache und zu viel Erschütterungen auch nicht so gut sein soll.


Schon mal einen vielen Dank im voraus!

--
Liebe Grüße von Anna-Maria

Netzhautablösung mit 17

Anonym2024, Heidelberg, Mittwoch, 27. Dezember 2023, 00:30 (vor 83 Tagen) @ Annah

Hallo, ich wollte mal nachfragen, wie es dir heute geht. Hast du noch Beschwerden oder ist alles in Ordnung?
LG

Erfahrungsberichte - Wichtig bitte lesen!

Maddy, Freitag, 16. November 2018, 12:50 (vor 1950 Tagen) @ KAtharina

Hallo,

ich bin 51 Jahre alt und stark kurzsichtig (LA -7,25/RA - 8,5 diopt). Ferner tropfe ich beide Augen aufgrund erhöhtem Augendrucks und hatte Anfang September eine Katarakt-OP am rechten Auge. Bereits vorher hatte ich häufig Lichtblitze und habe meine Netzhaut deshalb regelmäßig untersuchen lassen. Mitte Oktober bemerkte ich dann einen kleinen Schatten oben rechts im Auge und bin sofort in die nächstgelegene Augenklinik gefahren. Mein Verdacht der Netzhautablösung (Makula war noch nicht betroffen) hatte sich leider bestätigt und ich wurde am darauffolgenden Tag operiert. Vitrektomie mit Gas, Seitenlage rechts. Nach 8 Tagen wurde bei einer Kontrolluntersuchung ein stark erhöhter Augendruck von 34 festgestellt (vermutlich eine Reaktion auf die cortisonhaltigen Augentropfen), der stationär eingestellt werden musste. Heute sind fast 5 Wochen seit der Operation vergangen und zum Glück hat sich meine Sehleistung fast wieder eingestellt. Die Sorge vor weiteren Hiobsbotschaften bleibt aber, da auch die Netzhaut des linken Auges degenerative Veränderungen aufweist und beide Sehnerven leichte Schädigungen zeigen.

Erfahrungsberichte Michael_03_01

Michael_03 @, BaWü, Samstag, 23. März 2019, 13:30 (vor 1823 Tagen) @ KAtharina

Ich hatte beim Sehen bemerkt, dass an einer Stelle bei einem Auge nur noch schwarz war. Dann sofort in die Notfallambulanz nach STGT.
Diagnose: Netzhautablösung zu 20 %.
OP erfolgte noch am gleichen Tag.
Behandlung : Vitrektomie mit Endolaser und Gasendotamponade.

Entlassung erfolgte nach 2 Tagen.

Irritierend war für mich, dass mein Augenarzt mich im Anschluss an die AU des Krankenhauses nicht krankschreiben wollte. Dabei war mir beim Sehen richtig schlecht: die Gasblase tanzte auf dem steigenden Wasserstand im Auge. Deshalb musste ich meinen Hausarzt kontaktieren.

Bei einer Kontrolle durch den Hausaugenarzt 2 Wochen nach der OP konnte dieser die Netzhaut nicht sehen (Einblutung in den Glaskörper), also abends noch ab in die Notfallambulanz nach STGT. Netzhaut liegt gemäss Ultraschall an.

Und sechs Wochen nach der OP nochmals in die Notfallambulanz nach STGT, weil ich im Auge ein Pulsen wahrnahm (dies habe ich auch noch heute). Aber schon damals wurde eine dezente epiretinale Gliose festgestellt.

Jetzt steht die graue Star OP an.
Eine Empfehlung ob ich eine Linse für die Ferne oder die Nähe nehmen soll, wollte mir der Arzt nicht erteilen. Erst nach einem Gespräch mit dem Optiker habe ich mich für eine Linse für die Nähe entschieden.

Bei diesen Untersuchungen anlässlich der anstehenden grauen Star OP wurde festgestellt, dass sich Häutchen (ist wohl die epiretinale Gliose von oben) an der Netzhaut gebildet haben.

Ich sehe auf dem betroffenen Auge verzerrt. Gerade Linien sind wellig (Amsler-Test bei Makulaerkrankung: verzogene Linien (Metamorphopsien).

Für mich war es jetzt richtig gut, dass so mal nieder zuschreiben.

Ansonsten Google ich gerade nach Ursachen und Möglichkeiten, die Augen zu pflegen und gesund zu "nähren".

Beim googeln bin ich auf diese Seite gekommen.
Habe noch nicht alle Erfahrungsberichte durch, finde aber die Idee und Verwirklichung einer Selbsthilfegruppe jetzt schon KLASSE!

Erfahrungsberichte Michael_03_02

Michael_03 @, BaWü, Mittwoch, 08. Mai 2019, 09:11 (vor 1777 Tagen) @ Michael_03

07.01.2019 Einblutung in den Glaskörper durch Hausaugenarzt festgestellt. Besuch in der Notfallambulanz.
16.02.2019 Pulsierende Linie im Auge bemerkt. Besuch in der Notfallambulanz. Gliose festgestellt. Visus 80 %
21.03.2019 Bei Voruntersuchung (OCT) wg. Katarakt OP Ödem festgestellt.
31.03.2019 Blitz im Auge bemerkt. Besuch in der Notfallambulanz.
16.04.2019 Katarakt OP. Stationärer Aufenthalt. Vollnarkose.
08.05.2019 Visus 25 – 30 %

--
Es hilft, mit anderen Betroffenen zu reden.
Kontakt über den Briefumschlag.

Erfahrungsberichte Michael_03_03_a_Gliose_OP

Michael_03 @, BaWü, Dienstag, 25. Juni 2019, 20:02 (vor 1728 Tagen) @ Michael_03
bearbeitet von Michael_03, Dienstag, 25. Juni 2019, 20:06

Hallo zusammen

Mitte Februar wurde bei mir eine epiretinale Gliose diagnostiziert.
Und Mitte März ein Ödem festgestellt.
Mitte April erfolgte dann die Katararkt OP.
In der Zeit von Mitte Februar bis Anfang Mai ist mein Visus von 80 % auf 30 % heruntergerauscht.

Anfang Mai war ich dann kurz vor dem Urlaub noch beim Hausaugenarzt.
Der war dann ganz baff erstaunt, dass ich trotz der Katarakt OP so schlecht sehe.

Selbstredend hatte ich den Hausaugenarzt als auch die Ärzte im Hospital ständig auf das Ödem und die Gliose angesprochen.

Er meinte dann nur: da muss das Hospital danach schauen.

Ob das wirklich mit der Gliose (Vertretungsscheine/Berichte hat er ständig erhalten) bei meinem Hausaugenarzt ankam, bezweifle ich mittlerweile stark.
Und im Hospital hieß es, dass hat noch Zeit, muss man noch nicht behandeln.

KAtharina hat so eine rasante Entwicklung bestätigt vgl. Beitrag Gliose nach NHA - blöd gelaufen?
http://www.forum.netzhaut-selbsthilfe.de/index.php?id=43400


Seitens Hospital als auch Hausaugenarzt stand dem Urlaub nichts im Wege.

Also nichts wie ab um mal raus zukommen.

Am Samstag losgefahren und angekommen.
Am Sonntag eine neue Sehstörung bemerkt, welche ich so bis dato nicht kannte.
Also am Sonntag dann noch ab, in die vor dem Urlaub herausgefundene Universitätsklinik in der Nähe des Urlaubsortes.

Der Assistenzarzt konnte bzgl. der Sehstörung nichts feststellen. Aber er stellte einen weißen Fleck auf der Makula fest, welchen er nicht erklären konnte.
Er bat mich deshalb, am Montag in die Augenambulanz zu kommen.

Und dass war dann meine Rettung.

Nach vielen, vielen Untersuchungen wurden die Untersuchungsergebnisse besprochen.
Im Beisein des Klinikleiters und des Netzhautspezialisten. WOW. Hatte ich so bis jetzt nicht erlebt.

Ergebnis: epiretinale Gliose im Spätstadium im linken Auge.

Ich erinnere mich noch deutlich an die Worte die gefallenen sind:
Da haben sie keine 3 Monate mehr Zeit!
Es ist kein Notfall in dem Sinne, dass wir das heute noch operieren müssen, aber all zulange dürfen Sie nicht mehr warten, weil die Gliose sich in die Netzhaut vorarbeitet.
Bei einer normalen (altersbedingten) Gliose kann man abwarten, aber nicht bei einer Gliose, die im Zuge einer NHA entstanden ist. So was muss permanent in kurzen Abständen überprüft werden!

Ich bat um Bedenkzeit, da 2 Tage später noch eine Blickfeldmessung stattfinden sollte.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mir ziemlich verarscht vorkam: vor dem Urlaub hieß es, das kann warten und dann in einer anderen Klinik das Anraten einer baldigen OP.

Kurz überlegt, wieder nach Hause fahren oder neue Termine vom Urlaubsort aus koordinieren.
Meine Hochrechnung ergab, dass so mindestens weitere 5 – 6 Wochen ins Land ziehen würden.
Und ich bestimmt nochmals am Heimatort erneut untersucht werden würde.

Deshalb traf ich die Entscheidung, mich am Urlaubsort operieren zu lassen.
Glück gehabt, ein zeitnaher OP Termin war noch frei.
Fand dann Ende der 2 geplanten Urlaubswoche statt.
Ich durfte dann 2,5 Wochen die Bauchlage einhalten (Seitenlagerung rechts, soweit wie möglich rüber).

Bei der Untersuchung kurz vor der OP wurde dann noch ein Loch im rechten Auge festgestellt, welches dann gelasert wurde (aufgenommen wurde ich einen Tag vor dem OP Termin).
Hier war eine junge Assistenzärztin aktiv, welche alles sehr genau und penibel kontrolliert hat.
Sie hat ein Deckelchen am Glaskörper entdeckt und daraufhin das Loch gesucht und gefunden.

Mittlerweile liegt mein Visus links bei 40 %, rechts bei 100 %, Stand 6.6.2019

Da ich dann am Urlaubsort auch einen Hausaugenarzt benötige, habe ich erstmals bemerkt, wie fit andere Ärzte sind.
Habe mir schon einen neuen Hausaugenarzt am Heimatort rausgesucht und einen Termin für Anfang August vereinbart.

Anfang Juli muss ich dann zur Endkontrolle nochmals in die Uni-Klinik in der Nähe des Urlaubsortes.
Um dann hoffentlich Tags darauf heimfahren zu dürfen.

Denn aufgrund des Gases im Auge wurde mir dringendst davon abgeraten, einen Höhenunterschied von 500 m bei der Heimfahrt zu bewältigen.

--
Es hilft, mit anderen Betroffenen zu reden.
Kontakt über den Briefumschlag.

Erfahrungsberichte Michael_03_04_bis_Oktober_2019

Michael_03 @, BaWü, Dienstag, 29. Oktober 2019, 21:07 (vor 1602 Tagen) @ Michael_03

Hallo zusammen

Anfang Juli gab die Klinik im hohen Norden ihr OK und ich durfte endlich nach Hause fahren.
Vorsichtshalber hatte ich mir eine gemütliche Bahnfahrt über das Rheintal (wg. den Höhenunterschieden) herausgesucht. Und immer brav entgegen der Fahrtrichtung gesessen.

Mitte Juli war ich dann beim neuen Augenarzt.
Anscheinend fehlen die Anzeichen einer erfolgreichen Laserkoagulation rechts.
Deshalb wieder ein neuer Termin im Oktober.

Aber seit der Gliose OP hatte ich einen Infekt / Infektion im linken Auge.
Das ging ständig hin und her "Jetzt tropfen sie noch 2 Wochen weiter, dann ist's gut". Was es dann nicht war.
Letztlich war dann der Infekt / Infektion Anfang September nicht mehr feststellbar.

Auch beim Thema Blendung bin ich einen Schritt weiter gekommen.
Diese Blendung habe ich seit der NHA-OP im Dezember 2018.
Die neueste ärztliche Erkenntnis ist die: damals beim Herausnehmen oder Einsetzen der Linse (im April 2019) wurden die IRIS Muskeln beschädigt. Deshalb schließt die Iris nicht richtig und ich werde geblendet. Aha.

Deshalb habe ich einen Kantenfilter 511 nm als Vorhänger. Damit geht’s. Zusätzlich erhöht dieser den Kontrast.

Bis auf die Supermärkte: da wird mir vom Neonlicht immer noch sofort schwindlig.

Im Oktober sollte jetzt rechts nachgelasert werden, die Ärztin war sich aber nicht sicher, so dass ich am nächsten Tag einen Folgetermin beim Praxisinhaber persönlich hatte.

Nachgelasert werden musste nicht, dafür gab’s einen neuen Kontrolltermin Mitte Dezember 2019.

Diese Wellen, die aussehen als hätte man einen Stein ins Wasser geworfen, hatte ich aufgezeichnet und mitgenommen.
Die Ärztin meinte dazu: wie aus dem Lehrbuch: das ist Augenmigräne. Gibt’s wohl auch ohne Kopfweh. Wäre aber harmlos.
Ok, jetzt trinke magnesiumhaltigen Sprudel. Und bin immer noch auf der Jagd nach frischen Anthocyanen.

Auch die Leuchterscheinungen, welche ich beim Einschlafen wahrnehme, wären harmlos.

Links sehe ich immer noch leicht verzerrt. Aber dies hatte der Operateur damals im Mai bereits angedeutet. Da die Gliose im Spätstadium war und sich schon in die Netzhaut reingefressen hatte. In der Tiefe kann man wohl nicht operieren.

Habe jetzt auch nochmals nach den Ursachen der NHA gefragt: der Verdacht ist, dass es an meiner Kurzsichtigkeit liegt. Und nicht an einer Glaskörperabhebung.

Derzeit habe ich
R -2,00 -1,25 60
L -1,5 -1,00 70
für die Ferne.

Mein Visus liegt derzeit je nach Refraktion bei 80 % - 90%.

Lt. Augenarzt könne ich mich glücklich schätzen, die Gliose OP zeigt einen guten Behandlungserfolg und ich liege bei den oberen 20 %.

Mental geht’s mir immer noch nicht gut, weiss ja nicht, wie's weitergeht und ob es so bleibt. Mache deshalb eine Verhaltenstherapie wegen Angst und Depression. Nur die verschriebenen Anti-Depressiva nehme ich nicht. Können ja Nebenwirkungen haben, welche aufs Auge gehen. Und dass muss nun echt nicht sein.

--
Es hilft, mit anderen Betroffenen zu reden.
Kontakt über den Briefumschlag.

Erfahrungsbericht Lena Teil 1

Lena86 @, Bonn, Mittwoch, 18. September 2019, 19:32 (vor 1643 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen!
Schon seit einigen Wochen bin ich stille Mitleserin dieses Forums und möchte mich nun, nachdem ich einigermaßen wiederhergestellt bin, auch mal zu Wort melden.
Erstmal herzlichen Dank für die Existenz der Selbsthilfegruppe und für das Zusammenstellen der Informationen an KAtharina!
Das Forum hat mir schon viele Fragen beantwortet und einige Ängste genommen.

Nun jedoch zu mir und meiner Netzhaut-Geschichte.
Ich bin 32 Jahre alt und Zeit meines Lebens kurzsichtig (vor den OPs bds. ca -6 Dpt), habe dem aber nie einen Krankheitswert beigemessen. Ich bin auch nie zum Augenarzt gegangen, denn mit meinen Kontaktlinsen oder auch ab und an der Brille kam ich gut zurecht und ich hatte sonst nie Probleme mit dem Sehen.

Aktuell befinde ich mich in einer recht stressigen und anstrengenden Phase (Trennung einer langjährigen Beziehung vor ca 1,5 Jahren, Endphase meines Studiums mit Abschlussprüfung im November). Ende Juni dieses Jahres bemerkte ich an einem sehr heißen Tag abends erstmal Sehstörungen. Ich konnte auf dem linken Auge von jetzt auf gleich nur noch verschwommen sehen. Zunächst schob ich das Problem auf die Kontaktlinse, aber auch nach dem Herausnehmen stellte sich keine Verbesserung ein. Ich schob alles auf den Kreislauf, trank viel Wasser, machte mir etwas zu essen und legte mich etwas hin. Natürlich trat keine Besserung ein, ich beschloss, das Problem trotzdem erstmal zu ignorieren und bis zum nächsten Morgen abzuwarten.
Beim Aufwachsen stellte ich dann jedoch zu meinem Erschrecken fest, dass aus der verschwommenen Sicht ein vollkommen Trübes, braunes Bild mit schwarzen Flecken geworden war. Ich nahm sofort die Beine in die Hand und stellte mich beim augenärztlichen Notdienst vor. Noch am gleichen Morgen wurde das Netzhautloch, welches durch eine akute Glaskörperablösung verursacht worden war und welches selbst eine Einblutung in den Glaskörper verursacht hatte, entdeckt und gelasert. Mir wurde schon gesagt, dass die Situation schwierig sei und man mit dem Laser nicht optimal an alle Stellen kommen könnte, da die Einblutung die Sicht verstelle.

Einige Tage später wurden noch ein paar andere Stellen vorsorglich gelasert, ich schonte mich etwas und verzichtete aufs Lesen und war guter Dinge, dass das Thema damit ausgestanden sei.

Bis ich leider zwei Wochen später einen dunklen Schatten im linken, äußeren unteren Augenwinkel bemerkte. Ich wusste eigentlich sofort was passiert war und stellte mich noch am selben Tag nüchtern morgens in der Klinik vor.
Und tatsächlich hatte es eine kleine periphere Netzhautablösung am unteren Rand des gelaserten Risses gegeben, die noch am selben Nachmittag mittels Plombe und Kryo behandelt wurde. Ich blieb drei Tage im Krankenhaus und musste leider am Tag nach der Entlassung direkt wieder zur Arbeit, da ich zur Zeit ein Pflichtpraktikum absolviere, in dem man im kompletten Zeitraum von fast einem Jahr nur ein begrenztes Kontingent an Fehltagen nehmen kann. Das war extrem anstrengend, trotzdem regenerierte sich das Auge relativ rasch zumindest soweit, dass ich wieder räumlich sehen und ganz normal arbeiten konnte. Aufgrund von ausgeprägten Glaskörpertrübungen erholte sich mein Visus allerdings nur auf 0,3, hinzu kamen sehr starke Einschränkungen durch die Trübungen, die sich direkt vor der Makula bewegten. Damit wäre ich allerdings gut zurecht gekommen.

Erfahrungsbericht Lena Teil 2

Lena86 @, Bonn, Mittwoch, 18. September 2019, 19:33 (vor 1643 Tagen) @ Lena86

Leider hatte ich fast genau zwei Monate nach der Plomben-OP (ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet), wieder einen Schatten im selben Areal. Also wieder in die Augenklinik, wieder die Diagnose: erneute Netzhautablösung, diesmal direkt neben der Plombe, wahrscheinlich der alte Riss, der sich durch eine Membran oder den verbleibenden GK wieder abgehoben hatte. Diesmal war klar, die Vitrektomie bleibt mir nicht erspart. So bekam ich am 2. September 2019 die erste Vitrektomie mit Gas und eine Cerclage, die alte Plombe wurde entfernt und einige Stellen wurden gelasert. Ich war wieder drei Tage stationär, lag auf dem Bauch oder blickte nach unten auf den Fußboden und war guter Dinge, dass jetzt, ohne den blöden Glaskörper, alles gut werden würde.

Die Sicht war relativ gut trotz der Gasblase, ich wurde Donnerstags entlassen und hatte Freitags beim Hausaugenarzt schon wieder einen Visus von 0,3, aber diesmal ohne den störenden "Schwabbel".

Am Sonntag passierte dann leider der Super-GAU, ich bemerkte noch am Vormittag das etwas nicht stimmte und dass sich diesmal von Seiten des Nase ein Schatten nach unten senkte.

Also suchte ich wieder den augenärztliche Notdienst auf, der einen neuen Riss und eine diesmal größere Ablösung diagnostizierte, die sich schon sehr nah an der Makula befand. Ich wurde diesmal zur Augen-Uniklinik geschickt, da ich ja schon mehrfach voroperiert war. Hier wurde ich von der diensthabenden Ärztin vertröstet, dass man mich am Sonntag nicht mehr operieren würde, da mein Fall recht kompliziert und der Netzhautspezialist nicht vor Ort sei. Ich sollte Montags morgens um 7 Uhr direkt nüchtern in die Klinik kommen und würde dann Montags operiert werden. Auf meine Frage, was ich tun solle wenn ich eine Beteiligung der Makula bemerken würde, sagte man mir dass das jetzt keinen Unterschied machen würde, man würde mich erst am nächsten Tag operieren.

Also fuhr ich nach Hause und verbrachte die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich hielt die von der AÄ vorgeschlagene, aufrechte Lagerung streng ein und konnte trotzdem zusehen, wie die Netzhaut sich weiter ablöste und auch die Makula schlussendlich mehr oder weniger ab war. Zur Hälfte war nur noch grauer Schleier, zentral nahm ich noch Farben und grobe Formen wahr. Der Visus fiel von Sonntags mittags 0,4 auf Handbewegungen Montags morgens.
Um 11 Uhr wurde ich am 9. September 2019 dann das zweite Mal vitrektomiert, diesmal mit Öl und weiterer Laserung.

Nach der OP das große Bangen - aber ich hatte Glück und konnte direkt nach Abnehmen des Verbandes Licht und Farben und Handbewegungen wahrhnehmen. Bei Entlassung zwei Tage später war der Visus schon wieder auf 0,15, mittlerweile nach nur anderthalb Wochen bin ich schon wieder bei 0,25 bis 0,4pp, je nach Lichtverhältnissen und Tagesform.
Ich hatte wohl eine heftige PVR, was mir auch jetzt noch große Ängste bereitet, da hierbei ja auch eine erneute Ablösung trotz Öl möglich (wenn auch selten) ist. Ich bin aktuell auf Jobsuche und habe in weniger als zwei Monaten meine Abschlussprüfungen...
Immerhin konnte ich mir drei Wochen insgesamt (ab der ersten OP...) frei nehmen, so dass ich etwas zur Ruhe kommen und mich schonen konnte.

Aber es geht irgendwie immer weiter, der Augeninnendruck ist wahrscheinlich durch das Cortison schon bei 21 mmHg und heute wurde eine epiretinale Gliose im OCT festgestellt, was die merkwürdig verzerrten Linien erklärt, die ich sehe.
Die Linse sieht laut AA auch nicht mehr ganz frisch aus, also wird die Öl-Ex-OP dann irgendwann wahtscheinlich ein Rundumschlag.

Momentan macht mir das alles allerdings keine Sorgen, Hauptsache, die Netzhaut ist brav und liegt an!


P.S.: für diejenigen die es interessiert: meine ersten beiden OPs waren in der Augenklinik in Lüdenscheid durch die Chefärztin Fr. Dr. Kaskel-Paul, die dritte OP an der Uniklinik in Bonn durch Hr. Prof. Krohne.

Erfahrungsbericht - Bernbiker

Bernbiker, Nähe Frankfurt am Main, Freitag, 07. Februar 2020, 10:59 (vor 1502 Tagen) @ KAtharina

Guten Tag Zusammen,

ich fand dieses Forum auf der Suche nach Antworten. Vielen Dank dafür.

Nun zu mir: 56 Jahre alter Grafiker, seit Kindheit kurzsichtig mit Hornhautverkrümmung. Seit 6 Jahren IOL nach Katarakt. Erwähnenswert: in der Familie gab es Fälle von feuchter AMD.

Vor 3 Wochen, Anfang Januar gingen im linken Auge kleine Lichter an im Dunkeln, rotierende Lichtkegel, wie von einer Taschenlampe, die mit den Augenbewegungen mitschwangen, dazu zog sich ein roter Schleier quer über das Gesichtsfeld nur im li. Auge. Starke Floater hatte ich seit der Kindheit in beiden Augen, dieser war aber dunkler und mehr mittig.

Als ich von links auch noch eine Art Schatten mit den Augenbewegungen im Blick sah, ging ich in die Ambulanz der Augenklinik am Bürgerhospital in Frankfurt (Team von Prof. Krist). Dort wurde nach kurzfristiger Untersuchung inkl. Ultraschall eine großflächige Glaskörperablösung mit hufeisenförmigem Netzhautriss bei 11 Uhr festgestellt. Operation mit Vitrektomie und Lasern am gleichen Tag. Gastamponade mit Luft die nach 12 Tagen abgebaut war. Über den Blick in den "Grauburgunder" muss ich nichts sagen, gibt Schöneres. Auch die Retrobulbäranästhesie war kein Geschenk. Jedoch stand für mich immer die Hoffnung auf eine gute Wiederherstellung im Mittelpunkt von alle dem.

Das Ergebnis sieht so aus (Tag 18 nach der OP) klare Sicht links, immer noch starke Blendung bei Sonnenlicht, Zugluftempfindlichkeit. Ich habe wenige dunkle Punkte (Ruß oder Asche) im Gesichtsfeld, dazu ca. 15 kleine Öltropfen, die aber kaum sichtbar sind. Soll nach Augenarzt ganz verschwinden in den nächsten 3 Monaten. Der Visus liegt schon wieder bei 80% (links) 100% (rechts). Jetzt fallen verstärkt die Floater der Glaskörpertrübung im re. Auge auf, die aber bekannt sind und an die ich mich bisher rel. gut gewöhnt hatte.

Außerdem habe ich in der Mitte des linken Gesichtsfeldes einen kl. grauen, halbdurchsichtigen Fleck, eine Art Floater, der aber starr bleibt, mit der Augenbewegung konstant bleibt, nicht "schwimmt". Ich vermute das kommt von der Vitrektomie, war vorher nicht da. Lesen geht genau an der Stelle allein mit dem Auge schlechter, ob dies die Frühform der AMD sein kann, sagt mir bisher keiner der Ärzte. Ich halte das aber im Focus und werde mich weiter erkundigen.

Ab nächster Woche gehe ich wieder zur Arbeit. Ich hoffe das die augenbelastenden Sachen wie digitale Bildbearbeitung wie vorher möglich sind, ich will mir aber unbedingt Zeit zur Erholung des Auges geben.

Viele Grüße Norbert

Erfahrungsbericht - Bernbiker

Bernbiker, Nähe Frankfurt am Main, Donnerstag, 09. Juli 2020, 21:12 (vor 1348 Tagen) @ Bernbiker

Hallo, ein spätes Update von mir zum Thema. Ich sehe inzwischen (6 Monate nach OP) gut mit dem operierten Auge. Anfänglich habe ich mir Gedanken zum Thema "Glaskörper weg", was passiert bei einer Augenverletzung gemacht, das ist überwunden.

Die Sehkraft steht irgendwo zw. 90 und 100% Visus. Blendempfindlichkeit ist noch vorhanden. Dies führe ich aber auch auf das völlige Fehlen der Glaskörpertrübungen zurück, die ich seit der Pubertät in beiden Augen hatte.

Demnächst steht eine Nachkontrolle an. Der sehe ich entspannt entgegen. Nur die hin und wieder auftauchenden leichen Blitze, Photopsien bemerke ich. Ist besser geworden nachdem ich viel Blaubeer-Extrakt in Pillenform einnehme.

Was ich bemerke, ist ein kl. halbdurchsichtiger Öltropfen, der mal mehr mal weniger deutlich zu sehen ist. Er treibt im Auge herum, wie ich vermute ein Rest einer Spülflüssigkeit. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, die Mouche Volantes gut zu ignorieren, das wird mir mit dem Tröpfchen hoffentlich auch gelingen.

Also: im Ganzen war es ein erfolgreicher Eingriff, ich hoffe dennoch das ich auch am anderen Auge weiterhin Ruhe habe und das es nicht mehr zu einer NH-Ablösung kommt.

Viele Grüße Norbert

Erfahrungsberichte Störtebaecker

Stoertebaecker, Donnerstag, 13. August 2020, 20:55 (vor 1313 Tagen) @ KAtharina

Moin, bei mir wurde am 07.07.2020 ein Loch in der Netzhaut festgestellt. Ich bekam eine Notfalleinweisung in die Augenklinik. Die Diagnose war wie folgt:
LA Makulaforamen bei VMT
LA Cataracta senilis incipiens (H25.0G).
Am 23.07.2020 wurde ich wie folgt operiert: LA Pars Plana Vitrektomie 23 G ohne chirurgische Manipulation der Netzhaut + Peeling + Luft SF6. Am 25.07.2020 wurde ich aus der Klinik entlassen. Ich bekam von einer Krankenschwester folgende Ratschläge mit auf den Weg: beim Duschen kein Wasser u. kein Shampoo in das operierte Auge. Beim Gehen auf die Fußspitzen schauen, Kopf nach unten, auf der Seite schlafen, nicht lesen. ein aufklärendes Gespräch mit einem Arzt habe ich vermisst. Am 25.07.2020 war ich bei meinem behandelnden Augenarzt. Hier fragte ich nach Verhaltensmaßnahmen, auch hier waren die Informationen recht dürftig. Da ich sportlich noch aktiv bin (Yoga, Pilatis, Rennradfahren)
fragte ich, ob ich diese Sportarten derzeit ausüben darf. Die Antwort war:" 12 Wo. keinen Sport, schonen sie sich." Heute am 13.07.2020 war ich wieder zur Nachkontrolle. Das Ergebnis: Sehkraft linkes Auge 30%, rechtes Auge 100%. Ich fragte ob ich schon wieder lesen darf, mit dem Fahrrad Besorgungen machen darf und andere Sportarten ausüben kann. Die Antwort war ein klares Ja. Ich hakte nach, auch mit dem Rennrad fahren so ca. 80 bis 100 km? Auch hier ein klares ja. Ich bin total verunsichert!!:-(

Erfahrungsbericht R.S. Teil 1

R.S., Montag, 21. September 2020, 15:11 (vor 1275 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Leidensgenossen u. interessierte,

weil ich mich durch die Ärzte nur dürftig informiert fühle, bin bei dieser Informationsseite gelandet, wo ich für mich wirklich tröstliche u. interessante Beiträge, nicht zuletzt von der Initiatorin, Katharina gefunden habe. Danke dafür.

Ich bin 61 Jahre alt, u. abgesehen von Lesebrillenbedarf in überschaubaren Stärken u. 2 Katarakt -(Grauer Star) O.P.s im letzten u. vorletzten Herbst, (zunächst am rechten, danach am linken Auge), eigentlich lebenslang von Augenproblemen verschont geblieben. Beide Katarakt O.P.s verliefen komplikationsfrei in der Münchner Herzog Karl Theodor Klinik. Danach hatte ich auf beiden Augen wieder nahezu 100 % Fernsicht.

Ende diesen Junis begannen meine wirklichen Augen-Probleme:

Eines Morgens bemerkte ich, ohne erkennbaren Anlaß, in meinem rechten Auge eine Art feinen, bräunlicher Schleier, (Gardine). Nach einigen Selbstuntersuchungen war schon klar, daß das keine äußere Verunreinigung etc. war, sondern der Schleier bewegte sich offenbar im Auginneren mit Kopf oder Augenbewegungen leicht hin u. her. Nebenbei war alles Gesehene deutlich abgedunkelt. Bei genauerem Hinsehen konnte ich massenweise sehr feine, kleine Pünktchen sehen. (Was ich u. man mir später als Blutpartikel erklärte).

Genug Sorge um noch am selben Sonntag in die Notambulanz der Münchner Augenklinik in der Mathildenstr. zu gehen, wo man mir mit der Auskunft Entwarnung gab, daß es sich hierbei um eine harmlose Einblutung handeln könne. Ein Loch oder Riß in der Netzhaut war nicht zu erkennen. Die Empfehlung war, abzuwarten ob sich die Trübung von selber (innerhalb von Wochen) wieder auflösen würde. Bei weiteren Phänomenen, wie Lichtblitzen, Sehverlust etc. sollte ich sofort wieder antreten.

Eine Woche drauf, also Anfang Juli war es dann soweit, daß sich langsam eine Art blinde Fläche von einer Seite in’s Blickfeld schob u. breit machte, so daß ich meine anfänglichen Selbstberuhiguns- versuche, („fang jetz ned an zu spinnen“) schnell beendete u. zum Augenarzt ging. Der stellte nun gleich eine, an der Peripherie beginnende Ablösung, Loch, Riß der Netzhaut fest u. schickte mich auf der Stelle in die nahe Augenambulanz des Münchner Klinikums rechts der Isar. Die genaue Untersuchung bestätigte, Riß u. mehrere Löcher, mit Abhebung der NH. Man wollte mich auf der sofort in Örtlicher Betäubung operieren, was ich, (fix u. fertig u. überfordert) dankend zu Gunsten einer Vollnarkose- O.P. am nächsten Vormittag ablehnte.
Die O.P. verlief „komplikationslos“ mit Absaugen des Glaskörpers, Festtackern der Netzhaut mit Vereisungsnarben u. Laser, u. anschließendem Einfüllen v. Gas. Danach 2 Tage Aufenthalt in der Klinik mit scharfer Schlafseitenlage. Bei der Entlassung war das Auge noch sehr gereitzt, verschwollen u. sowieso zu nichts zu gebrauchen, mit erwartbar nur ganz diffusem Sehen von Flächen etc.

Zum ersten Kontrolltermin war das Auge immer noch sehr gestreßt, geschwollen, schmerzte bei der geringsten Bewegung, wie mit Eisenspänen unter den Lidern. Aber, die Ärzte waren sehr zufrieden, Augendruck o.k. Ich wurde wenig überzeugt auf den nächsten Kontrolltermin 2 Wochen später einbestellt, oder „jederzeit wenn was is“. Wenigstens hatte ich ab da Erleichterung mit der Seitenlage u. konnte endlich wieder schlafen.

Schon nach einer Woche konnte ich aber die stechenden Schmerzen unter den Lidern nicht mehr ertragen u. hatte ein mieses Gefühl bezüglich der allgemeinen Heilung, Kopfschmerzen, so daß ich wieder vorstellig wurde. Ergebnis war, daß man mir „freundlicherweise“ die etwas weit aus dem Auge überstehenden O.P. Nähfäden abschnitt u. nebenbei von außen ca. 100 weitere Laserpunkte durch die Linse auf die Netzhaut setzte.

Ab da konnte sich das Auge wegen der kürzeren Fäden beruhigen, der Wasserpegel stieg innerhalb weiterer 2 Wochen so weit an, daß ich erstaunlich scharf sehen konnte u. erleichtert, sowie hoffnungsfroh für das Weitere war. Letzteres obwohl die Koordination beider Augen katastrophal war, (Gleichgewichtssinn fatal, räumliches Sehen kaum vorhanden). Das wurde innerhalb einer Woche nochmal etwas besser, so daß ich nach ausdrücklicher Ermutigung durch die Ärzte u. nicht zuletzt, weil ich grad neu in ein Fa. eingstiegen war, wieder mit der Arbeit begann. (Ein nicht sehr anstrengender ½ Tags Fahrerjob sollte wohl mit etwas Zähnezusammenbeißen zu meistern sein!?) Schaute auch zunächst so aus, aber schon bis zum nächsten Kontrolltermin nach 1 Woche u. nunmehr 4 Wochen nach der Ablösung bemerkte ich, daß sich die von Anfang an vorhandenen, leichten Verzerrungen gerader Linien, zunehmend zu ausgeprägten Dellen mitten im Sehzentrum verschlimmerten. Konkret sah ich ein VW-Käferdach konkav nach innen, statt nach oben gedellt. (Wiederum sehr beunruhigende Aussichten also). Außerdem ergab die anstehende Untersuchung, daß sich mittlerweile eine „Membran“ über die Netzhaut gelegt hatte, so daß von den anfänglichen fast 100% Sehschärfe nur noch 70-80 übrig waren . Man versuchte meine Angst diesbezüglich, („wo führt das hin?“) zu zerstreuen, („ist ja immer noch ein tolles Ergebnis“) Arbeiten war noch möglich u. ich versuchte es also eine weitere Woche mit positivem Denken.

.S.

Erfahrungsbericht R.S. Teil 2

R.S., Montag, 21. September 2020, 15:38 (vor 1275 Tagen) @ KAtharina

Dann aber, ca. 5 Wochen nach der Erst O.P. sah ich an einem Abend u. ohne besonderes Ereignis, wie sich wieder eine blinde Fläche, diesmal von der anderen Seite in’s Blickfeld schob.

Die Hoffnung auch hier wieder, auf Einbildung, vorübergehende Phänomene etc. war nach einer Horrornacht dahin. Ich rückte in aller Früh nüchtern in die Augenklinik ein u. wurde sofort wieder in Narkose operiert.

Diesmal wurde ein anderes Gas eingefüllt, welches länger im Auge bleiben sollte. Ähnliches Procedere mit diesmal Schlaflagern auf der anderen Seite. Sehr langsamer Anstieg des Körperwassers im Auge, mit diesmal schon von Anfang an enormen Linienverzerrungen. Angst, Hoffnung, nur nicht Durchdrehen u. geduldig sein. Ca. 3 Wochen nach letzter O.P. war das Auge zu 80% Wassergefüllt. Was sich an Sehen langsam einstellte, war beängstigend für mich, nicht so sehr für die Ärzte. Die Linien waren nun senk,- wie waagerecht stark u. mehrfach verbogen.

Kurz bevor das Auge wieder vollständig gefüllt war, ca. 4 Wo. nach der O.P. dann wiederum ohne äußeren Anlaß im Laufe einer Nacht, eine blinde Fläche im Auge. Jetzt war ich wirklich kurz vor dem Durchdrehen. Nichts als die freundliche Begleitung meiner Freundin u. mittlerweile auch Schicksalsergebenheit haben das vielleicht verhindert. Noch in der Früh u. völlig am Boden kam ich wieder nüchtern in der Klinik an. O.P. innerhalb einer Stunde, diesmal mit lange zu verbleibendem Öl im, plus Klammer um‘s Auge. Erneut zunächst wieder strenge Schlafseitenlage. Wieder die erste Seite, was jetzt fast nicht mehr auszuhalten war.

Mittlerweile war die ganze rechte Kopf u. Gesichtsseite hochsensibel mit Schmerzen, Brennen, ständigem Sekretfluß aus Auge u. Nase. In der ersten Woche war an den dringend nötigen „Heil“- Schlaf nicht zu denken. Nächte vor allem, aber auch Tage waren furchtbar, zumal mein Allgemeinzustand wirklich schlecht war.

Erfahrungsbericht R.S. Teil 3

R.S., Montag, 21. September 2020, 15:47 (vor 1275 Tagen) @ KAtharina

Mein Stand jetzt, 3 Wochen nach letzter, 3-ter O.P. bzw. ca. 10 Wochen nach erster:

Beim heutigen Kontrolltermin war der Augeninnendruck deutlich zu hoch, mit 26. D.h. dieser soll wieder mit Tropfen u. Tabletten abgesenkt werden. Sehen durch das Öl-Auge ist noch erwartbar sehr unscharf u. sehr verzerrt. Nicht nur sind alle Linien verbogen, sondern das gesamte x-y Koordinatensystem kippt um ca. 10-15 Grad nach links unten, was mit 2 Augen ein komplettes Doppelbild ergibt. Vernünftiges Sehen ist weder mit dem guten linken Auge, noch mit dem operierten, solo möglich. Kurze Versuche mit beiden führen schnell zu Schwindel, Gleichgewichsstörungen, Benommenheit. Ich versuche momentan auch garnicht mehr länger etwas mit dem guten Auge zu fokussieren, z.B. zum Lesen, Fernsehen oder wie jetzt, zum Schreiben. Das geht bestenfalls eine halbe Stunde am Stück u. macht mir Kopfweh u. Unwohlsein. Ich bin ständig leicht benommen. An Autofahren oder augenanspruchsvolle Tätigkeiten ist momentan nicht zu denken. Ganz vorsichtig möchte ich mich bald wieder Radfahren trauen, zum Einkaufen etc. (sicher nicht zum Spaß). Zu Fuß gehen ist anstrengend u. geht auch nur auf ebenem Untergrund. Gitarre Spielen geht leidlich u. hilft mir nicht wenig durch diese schwere Zeit. Wenn ich auch deutlich bemerke, daß ich mir schlecht was merken kann. Der Sekretfluß aus Auge u. Nase bleibt mir immer noch unverändert. Der Anfangs offenbar „beleidigte“ rechte Kopf/Gesichtsnerv schmerzt gottseidank nur noch selten.

Mein Fazit bis jetzt:

Ich habe langsam wieder leise Hoffnung auf ein Seherlebnis „mit dem ich leben“ kann. Allzuviel erwarte ich mir nicht. Und falls doch, wird es noch lange dauern. Wenn es so kommt, danke ich dem lieben Gott meinen Ärzten u. denen die zu mir stehen.
Der Frust über meine erzwungene Untätigkeit u. Unfähigkeit, Unsicherheit kriegt mich täglich. Trotzdem freue ich mich über die grad überschaubar wenigen positiven Dinge u. über jede kleine Verbesserung. Ich bin so froh, daß ich wieder schlafen kann. Zu Verbesserungen ist viel Luft nach oben!
Natürlich mach ich mir zwischendrin auch wieder große Sorgen, wegen der nächsten noch anstehenden O.P., wenn das Öl wieder aus dem Auge muß. (Hält das Auge das ein 4tes mal aus? Was seh ich danach? Wie weit versetzt es mich von meinem gewohnten, schönen Leben. Hält die NH. diesmal? Ich versuche möglichst nicht dran zu denken, weil’s mir wirklich davor graust.
Bezüglich meiner Arbeit mach ich mir keine Illusionen. Ich möchte gerne bald wieder, werde mir aber sicher sehr viel Zeit lassen, wenn es überhaupt wieder gehen sollte. Der Job liegt mir zwar am Herzen, ist aber im Vergleich zur Hauptsache nicht sehr relevant. Mein Chef wird nicht unbedingt auf mich warten.

Mein Rat an alle Betroffenen:

Nicht unterkriegen lassen. Fangt ja nicht zu früh wieder an mit anstrengender Arbeit, Streß oder Sport. Auch wenn es so ausschaut, als wenn es gehen könnte. Hier braucht’s viel Zeit u. die müßt Ihr von allen u. vor Allem Euch selbst einfordern. Haltet Euch unbedingt an die Lagerempfehlungen u. verschafft Euch dazu Kenntnisse, Empfehlungen, wie’s einigermaßen erträglich sein kann. Wer nicht schlafen kann, bei dem heilt in dieser ersten schweren Zeit auch nichts. Mir hat zuletzt in den schlimmsten Nächten ein selbstgebasteltes Kirschkernkissen etwas Linderung verschafft.

Mein Dank die Ärzte:

Danke daß Ihr jeweils schnell u. ohne zu zögern das notwendige getan habt. Danke für die Ermutigungen an den zunehmend mutloser werdenden. Danke für die hohe Kunst, Engagement u. Raffinesse, die es zu den, oft genug, guten Ergebnissen braucht.

Meine Bitte an die Ärzte:

Bitte laßt uns nicht spüren, daß wir Fälle in einer mehr oder weniger guten Erfolgsstatistik sind. Zusammen sind wir das, aber jeder einzelne ist Mensch, mit mehr oder weniger Angst um seine Augen. Bitte tröstet, macht Mut, laßt Euch blicken auch wenn’s mal nicht gut für Euer Ego u. diese Statistik ausschaut. Nehmt Euch mehr Zeit für die Aufklärung. Über O.P. -Verlauf, Chancen u. Risiken sowieso, aber auch für die vermeintlich kleinen praktischen Dinge danach. Schlaflagerung, wie genau u. wie u. mit was geht’s erträglicher. (wer das nicht halbwegs hinkriegt, wird auch nicht diszipliniert damit umgehen).Und muß es wirklich so lang u. so hart sein? Bitte kümmert Euch in der Nachsorge nicht hauptsächlich nur um die Herstellung der objektiven Sehschärfe bzw. vermeintlichen Arbeitsfähigkeit, sondern auch um das subjektive Seherlebnis u. Gesamtbefinden.

Ich habe vor mich wieder zu melden, je nach weiterem Verlauf meiner Geschichte.

R.S.

Erfahrungsbericht R.S. Teil 4 19.11.2020

R.S., Donnerstag, 19. November 2020, 12:58 (vor 1216 Tagen) @ R.S.

Heute ist es knapp 4 Wochen her, daß in meiner letzten Vitrektomie (seit Beginn der Malaise Anfang Juli diesen Jahres Nr. 4) das Silikonöl entfernt wurde. Die O.P. verlief wie alle vorherigen „ohne Komplikationen“. Nach 2 Tagen wurde ich aus der Klinik entlassen.

Wiederum mit Kopflageempfehlung, Bauch oder Seite. Die akut schmerzenden Begleiterscheinungen, wie Kopf+ Augenweh waren diesmal gottseidank deutlich milder als bei allen vorangegangenen O.P’s. Innerhalb von 1 ½ Wochen war die eingefüllte Luft durch Körperwasser ersetzt.

Das niederschlagende vorläufige Ergebnis nach 2 Wochen war: 10-20% Sehschärfe, deutlich sichtbare Restpartikel, (Blut oder sonstwas?) in der Augenflüssigkeit. Und nicht zuletzt ein stark nach links gekipptes, in die Höhe verzogenes u. zusätzlich linienverbogenes Bild. Eigentlich zu fast nichts zu gebrauchen, abgesehen davon, daß gegenüber einer kompletten Abdeckung, der Blickwinkel auf dieser Gesichtsseite größer war.

Mit diesem Ergebniswurde ich sodann vor 2 Wochen zur weiteren Kontrolle durch meinen Augenarzt aus der Nachsorge der Klinik entlassen. Der bestätigte mir immerhin, daß die Netzhaut diesmal offenbar stabil anliegt, Augendruck o.k. aber auch, daß eine wesentliche Verbesserung des „Sehzustandes“ nicht mehr zu erwarten ist. Weil ich mich damit jetzt noch nicht so einfach abspeisen lassen wollte, ging ich nochmals in die Klinik, um dort nochmal mit einem sehr erfahrenen Kollegen meines Operateurs über dieses Ergebnis zu sprechen.

Der konnte nur das schon bekannte bestätigen, aber immerhin mit der Erklärung, daß sich über meiner Netzhaut, insbesondere dem Sehzentrum, eine Membran gelegt hatte, die zum einen die Sehschärfe eintrübt, als auch ggf. für die „Verzerrungen“ verantwortlich ist. Auf meine Frage, ob daran noch etwas zu ändern ist, meinte er deutlich zurückhaltend, daß man versuchen könnte, mit einer erneuten O.P. die Membran zu entfernen. Dabei wären ggf. 10-20% Sehschärfe herauszuholen. Bezüglich der Verzerrungen wollte er mir nichts in Aussicht stellen.

Sein Rat: ich möge versuchen, mit dem „doppelt sehen“ besser zurechtzukommen. Falls nicht, könnte man nach ein paar Monaten immer noch über eine neue O.P. mit etwas Verbesserungspotenzial, aber erneuten Risiken nachdenken. So werde ich es nun versuchen, weil ich nach 4 O.P.‘s in 5 Monaten Horrorzeit mit diesem Ergebnis, in meinem Optimismus deutlich gebremst bin.

Mein Zustand ist nun so, daß ich derzeit versuche das „Doppeltsehen“ auszuhalten, in der Hoffnung daß mein Gehirn damit besser zurechtkommt, indem es das deutlich unschärfere aber schiefe Bild unterdrückt. D.h. weiterhin kämpfe ich neben dem schlechten Sehen mit enormen Gleichgewichts - Körpergefühls -u. Gedächtnisproblemen, Fremdkörpergefühl im Kopf, sowie mit schneller Ermüdung. Ich stehe leider nicht mehr fest auf dem Boden. Gehen ist nur auf festem Untergrund sicher, auf unebenem schwer möglich. Radfahren geht nur auf der Straße u. mit viel Mut. An Autofahren ist nicht zu denken, sowie an konzentriertes Arbeiten jeder Art.

Ich habe vor mich wieder zu melden

R.S.

Gliose operieren oder nicht

Rudolf @, Neu-Ulm, Mittwoch, 18. November 2020, 20:20 (vor 1216 Tagen) @ KAtharina

Vor gut 4 Jahren ging die Erkrankung mit massiven Glaskörpertrübungen in einem Auge los, die dann in tausende mouches volantes zerfielen und nach Tagen verschwanden.

Kein Grund zur Beunruhigung, befand meine damalige Augenärztin.Im weiteren Verlauf stellten sich nach und nach Sehstörungen ein, die zunächst nicht genau erklärt werden konnten.

Nach etwa einem halben Jahr wurde von den Professoren der Uniklinik die Diagnose Epiretinale Membran gestellt. Ursache war ein Rundforamen. Der Visus wurde mit 0,8 ermittelt.

Diese Ärzte rieten mir von einer Operation deutlich ab. Sie meinten, diese sei mit etlichen Risiken behaftet (Netzhautablösung, Beschädigung der Netzhaut, stark belastende OP und mehr). Im halbjährigen Turnus ließ ich die Augen überprüfen, wobei der Visus stets bei 0,8 blieb, zuletzt bei 0,7. Die anfänglichen Umstellungsschwierigkeiten (vor allem Kopfschmerzen) beim Sehen mit beiden Augen gingen mit der Zeit zurück.

Nun gingen die betreuenden Professoren in den Ruhestand. Ein neuer Professor übernahm. Dieser beurteilte den Visus mit 0,3 und riet mir zur baldigen Operation. Er habe das schon oft gemacht und die Linse tausche er mir auch gleich aus. Die erwartbare Linsentrübung müsse sonst nochmals operiert werden. In einem Aufwasch würde er das machen.

Ein gutes Halbjahr war der Visus noch mit 0,7 beurteilt worden. Eine Verschlechterung des Sehens konnte ich nicht feststellen. Das kam mir seltsam vor. Auf meine verblüffte Frage, warum ich denn auf einmal operiert werden solle, bekam ich nur zur Antwort: „Besser wird’s nicht“. Der neue Professor fügte noch hinzu, ich solle aber kein halbes Jahr mehr warten. Auf meine Frage warum, bekam ich wieder zur Antwort, besser würde es nicht werden.
Ich empfand das als deutlichen Druck und auch als Angst einflößend. Beides in Kombination lässt mir die Warnlampen anspringen.

Mit gemischten Gefühlen ging ich daran, zu recherchieren. So kam ich auch auf dieses Forum, in dem vor allem eher größere Probleme mit der OP beschrieben werden. Die positiven Erlebnisse finden in solchen Foren naturgemäß wohl weniger Einzug.
Die Eigendarstellungen der Kliniken sind aus meiner Sicht beschönigend. Die Meinungen der Professoren widersprechen sich aus meiner Sicht, und erschwerend - ich muss das leider sagen - kommen meine Erfahrungen als Privatpatient hinzu: Es gibt leider auch Ärzte, die aus den lukrativen Privatpatienten maximale Gewinne erwirtschaften wollen und sich dabei nicht auf das medizinisch Notwendige beschränken.

Letztendlich ging ich in ein lokales Ärztezentrum mit gutem Ruf und erbat eine Zweitmeinung.
Der Arzt erklärte mir nun, es komme gar nicht so arg auf den Visus an, sondern auf die subjektiv empfundenen Einschränkungen.

Manche Menschen kommen mit einem Visus 0,1 sehr gut zurecht und andere mit deutlich besserem Auge überhaupt nicht. Dass die OP sehr aufwändig und sehr gefährlich sei, könne er nicht bestätigen. Ihr Zentrum führe sie regelmäßig ambulant durch. Mit guten Erfolgen.
Und ob ich mich operieren lasse oder nicht, hängt nur von mir selbst ab. Wenn der Leidensdruck zu hoch werde, könne ich mich jederzeit operieren lassen. Durch längeres Warten entstünden keine zusätzlichen Risiken.
Druck dürfe ein Arzt also nicht machen. Und zur Angst bestünde auch wenig Veranlassung.

So werde ich es auch halten. Wenn die Schwierigkeiten beim Lesen schlimmer werden, werde ich mich operieren lassen. Und ich weiß auch schon wo.

Gliose operieren oder nicht

Rudolf @, Neu-Ulm, Mittwoch, 01. Juni 2022, 13:08 (vor 657 Tagen) @ Rudolf

Ich antworte mir jetzt selbst, um meinen Bericht weiterzuschreiben für Interessierte.
Ich habe mich vor 2 1/2 Monaten operieren lassen. Die Op mit allem drum und dran war wesentlich weniger belastend als ich es erwartet hatte. Selbstgewählte Quarantäne vor und nach der OP wegen Covid19. OP in Straßenkleidung bei Vollnarkose. Nach Frühstück im Begleitung wieder nach Hause. Auge tropfen nach Plan. Nächster Tag 1. Nachschau. Alles gut operiert. Keine Komplikationen. Nach 1 Woche 2. Nachschau. Erste kleine Verbesserungen der Sicht. Nach 5 Wochen 3. Nachschau: Alle Einschränkungen (Sport, Schwimmbad etc.) aufgehoben.
In einem halben Jahr soll ich nochmal vorbeikommen. Mittlerweile bessert sich mein Sehen wöchentlich etwas. Das kann bis zu einem Jahr weitergehen.
Fazit für alle, die sich in ähnlicher Situation befinden wie ich: Dieses Forum kann sehr hilfreich sein für Betroffene mit ernsten Problemen. Für die Entscheidungsfindung, ob man sich operieren lässt oder nicht, sollte man vorsichtig sein. Denn das Forum bildet nicht den Teil der glücklich Operierten ab. Der ist aber viel größer. Es kann ein schiefes Bild der Lage entstehen.

Thorsten (linkes Auge)

fth68 @, Samstag, 21. November 2020, 20:35 (vor 1213 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe "Netzis",

in 2017 habe ich bereits einen umfangreichen Erfahrungsbericht gepostet Thorsten (rechtes Auge) - Teil #1, welcher den Leidensweg meines rechten Auges von einer Glaskörperabhebung über ein Foramen bis hin zu Netzhautablösung, OPs, Ölentfernung und Linsenaustausch in allen Details und Facetten beschrieb.

Ich dachte, damit hätte es sich auch, aber 2020 holte das Schicksal mich diesmal am anderen, linken Auge ein. Daher auch hier mein ausführlicher Bericht hierzu. Geschwätzig, wie ich bin, teile ich ihn in mehrere Beiträge, die dann als Antwort untereinander stehen.

Phase 1: Vorspiel am Glaskörper

Es begann Mitte Januar 2020, als ich am linken Auge seltsame, blitzartige Effekte bemerkte. Es wirkte anders als die typischen Netzhautzug-Blitze, die man vor allem im Dunkeln bemerkt. Bei mir waren es Blitze, die ich nur im Hellen bemerkte. Und immer exakt an derselben Stelle im Augenhintergrund.

Ein paar Tage habe ich abgewartet, aber irgendwann zog es mich dann sicherheitshalber doch zu meinen Augenärzten. Diese konnten sich aber auch keinen echten Reim darauf machen und auch nichts Schlimmes finden.

Aber die Effekte wurden nun doch langsam, aber beständig immer stärker, deutlicher und besorgniserregender. Eines Abends war es selbst bei leichtesten Kopfbewegungen am Zucken und ich buchte schon mental den nächsten Arzttermin, als es urplötzlich noch einmal aufblitze und dann die seltsame Stelle "in sich zusammenfiel". Übrig blieb dann dort eine Art Gel-Säckchen mit winzigen Glaskörperpartikeln/Trübungen gefüllt.

Mir wurde in diesem Moment klar, dass es sich offensichtlich um einen Glaskörperstrang gehandelt haben musste, der an der Netzhaut zog und nun abgerissen war. Nun gut, ich dachte, mit dem Ende des Blitzens ist nun alles wieder in Butter.

Aber weit gefehlt. In den folgenden Tagen bemerkte ich andere Effekte. Eine Art Schwabbeln des peripheren Sichtbereiches bei schnellen Augen- und Kopfbewegungen. Also offensichtlich der Glaskörper, der wiederum großflächiger an der Netzhaut klebt und bei Bewegungen daran zupft - so stellte ich es mir zumindest vor. Ich konnte nun nur warten und hoffen, dass meine Glaskörperabhebung (als die ich es mir selbst diagnostizierte) nun möglichst sanft, aber schnell vollständig durchkommt.

Phase 2: Glaskörperablösung

Letztendlich: Vollständig und schnell ja, aber leider nicht sanft. Nachdem die Schwabbeleffekte ebenfalls täglich stärker wurden, hatte ich wieder einen neuen Arzttermin. 2 Stunden vor dem Arzttermin machte ich noch einen Stadtbummel und in einem Geschäft wurde es dann auf einmal brisant in meinem Auge. Das Schwabbeln veränderte sich in ein Reißen, begleitet von kleinen, aufsteigenden Rauchsäulen, gefolgt von einem Aschregen aus winzig kleinen Flöckchen. Falls jemand so etwas bei sich bemerkt: Es handelt sich dabei um eine akute Blutung innerhalb des Auges, also sofort ab zum AA oder Notdienst!

Ich hatte ja schon meinen Termin und mein AA konnte so direkt einen Blick auf eine ultrafrische Glaskörperabhebung werfen. Er entdeckte die Blutung, die aber inzwischen aufgehört hatte und schaute sich in Mydriasis den Hintergrund sehr lange und genau an. Auch einige 'gestresste' Stellen, die in meinem visuellen Eindruck bedrohlich nachleuchteten, schaute er an. Als Fazit meinte er dann "Glück gehabt, sieht alles anliegend aus". Tja, schön wär's gewesen.

Phase 3: Netzhautablösung
Am nächsten Morgen hatte ich unten links im Sichtfeld immer noch bzw. stärker als am Vortag ein grünliches Nachleuchten, wie ein Blendeffekt, wenn man in die Sonne geschaut hat. Das machte mir Sorgen, aber ich fuhr dennoch zur Arbeit. Kaum im Büro angekommen, wurde mir aber klar, dass diese Sache ganz und gar nicht normal war. Ich begrüßte kurz die Kollegen und teilte ihnen mit, dass ich mich aber umgehend doch wieder krank melde, als wieder erneut eine Blutung einsetzte (Rauchsäule, Ascheregen). Ich fuhr sofort nach Hause, packte eine Kliniktasche und setze mich in den Zug zur Augen-Uniklinik Bonn, wo ich mich als akuter Netzhautablösungsfall vorstellte.

Nun sind Kliniken nicht unbedingt begeistert, wenn Patienten sich selbst diagnostizieren und als Notfall einweisen und meckerten am Empfang etwas herum. War mir aber egal, denn es war Freitag Mittag und von meiner letzten Augen-OP wusste ich, in was für einen Mist man geraten kann, wenn sich die Netzhaut ablöst und am Wochenende keine Operateure in der Klinik sind. Nach einer ganz kurzen Voruntersuchung waren die Ärzte dann aber auch konform mit meiner Selbstdiagnose und bereiteten mich für die OP vor.

Phase 4: NHA-OP und Erholung
Witzigerweise operierte mich derselbe Oberarzt, der mich auch schon 4 Jahre zuvor am anderen Auge operiert hatte. Ich fühlte mich gewissermaßen als Stammgast. Die OP verlief routinemäßig mit PPV, mein Glaskörper (das blöde Drecksding) war damit also auch links Geschichte. Weil aber abgelöste Stellen sowohl unten als auch oben am Auge gefunden wurden, bekam ich das längstwirkendste Gas, an dem ich fast 7 Wochen 'Freude' haben sollte.

Nun ja, unangenehm, aber wenn das Auge gut abheilt und die Netzhaut dann hält, war's das wert. Und so sah es dann auch aus. Als Glückspilz im Unglück kam ich vom Visus her nach 7 Wochen wieder bei 1,0 heraus.

Fortsetzung folgt...

Thorsten (linkes Auge) - Teil #2

fth68 @, Samstag, 21. November 2020, 20:49 (vor 1213 Tagen) @ fth68

Phase 5: Das Ende der Linse
Was leider, wie so oft, draufging, war die Linse. Die zeigte schnell erste Schwächen und nach spätestens 4 Wochen war klar, dass sie es nicht mehr lange machen würde und ich in Kürze, wie schon rechts, eine Austauschlinse brauchen werde. Denn Woche für Woche brauchte mein linkes Auge -0,25 weitere Dioptrien, um eine wachsende Myopie auszugleichen. Dies machte ich mit Tages- und Monatskontaktlinsen zusätzlich zu meiner alten Brille, was viele Wochen ganz gut klappte. Irgendwann litt aber auch der Visus und er rutsche auf 0,8 bis 0,65 runter. Es war also klar, dass ich bald eine OP brauchte und nach dem üblichen halben Jahr zur Abheilungssicherheit buchte ich mir dann einen Linsentausch.

Als Klinik hierfür nahm ich die Dardenne Klinik in Bonn, wo ich 3 Jahre vorher mit derselben OP sehr glücklich wurde. Ich hatte damals eine Femtolaser-Katarakt-OP gewählt und erst später hier im Forum erfahren, dass diese Methodik umstritten für NHA Patienten ist. Das brachte mich nun in das Dilemma: Klassische OP wählen, wie im Forum empfohlen? Oder Femto, wie es bei mir damals perfekt lief?

Ich recherchierte also erneut Vor- und Nachteile, fand aber letzten Endes bis auf den Preis (kostet ca. 800€ privat extra) keine. Daher entschied ich mich also erneut für Femto-Katarakt-OP und eine asphärische Premiumlinse (Carl Zeiss Meditec, wen's interessiert) wie ebenfalls vor 3 Jahren.

Phase 6: Das Irvine-Gass-Syndrom
OP-Verlauf, Abheilung und die nächsten 10 Tage verliefen erst einmal perfekt, ich war also begeistert. Aber in den Tagen danach bemerkte ich zunächst leichte Unschärfeschleier, leichtes zentrales Skotom und dann eines morgens heftige Unschärfe und deutliche Verwerfungen in der Optik mit Visus ca 0,5. Also ab zur Notaufnahme, mal wieder in Bonn.

Die Ärzte dort klärten mich nach einem OCT darüber auf, dass ich mir das Irvine-Gass-Syndrom (IGS) eingefangen habe. Dies ist eine nicht allzu seltene Komplikation vor allem nach Katarakt-OPs. Die Chance dafür ist etwa 1:100 und es ist für mich eigentlich absolut typisch, dass ich bei medizinischen Komplikationen hier den Jackpot ziehe. Das IGS ist ein postoperatives Ödem in der Makula, was natürlich übel für das zentrale Sehen ist.

Zu allem Überfluss gibt es für das IGS noch nicht mal einen klaren Goldstandard in der Behandlung. Offensichtlich ist Verlauf und Behandlung bei den Patienten sehr, sehr individuell.

Bei mir riet mir meine Augenärztin zu einer konservativen Behandlung mit Nevanac (Wirkstoff Nepafenac, ein nicht-steroidaler Entzündungshemmer) in Verbindung mit Glaupax zur Entwässerung. Das brachte das Ödem in 3 Wochen weitgehend runter. Visus gemessen zwar 100%, aber ich bemerkte immer noch, dass nicht alles absolut perfekt war in der Makula.

Danach flammte das Ödem immer mal wieder auf und mit Nevanac kam es dann immer wieder runter. Aber momentan bin ich mir noch nicht sicher, ob oder wann dieses Syndrom mal endgültig bei mir aufgibt. Aktuell nehme ich es noch ca. 1 Woche lang, dann ist die Flasche leer.

Ich hoffe jedenfalls, dass 2021 für mich gesundheitlich mal wieder ein erfreulicheres statt so katastrophales Jahr wie 2020 wird. COVID-19 hatte ich dann im November auch noch gehabt, aber im Vergleich mit meinen Augengeschichten war das eher nur ein entspannt-grippales Intermezzo.

In diesem Sinne: "Man sieht sich" (hoffentlich und mit hohem Visus :-))

Persistierendes Makulaforamen und OP in Müchen

elke69 @, Oberfranken, Dienstag, 15. Dezember 2020, 21:08 (vor 1189 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit lese ich hier im Forum mit, schreibe heute das erste Mal. Bin Anfang 50, schon immer kurzsichtig, 7,0 Dioptrin und bekam vor 11 Jahren die Diagnose Pseudomaculaforamen (nicht durchgebrochen) und epiretinale Membran am linken Auge, rechtes Auge bis heute soweit ok. Bin immer gut zurechtgekommen, jährliche OCT Kontrolle, kaum Veränderungen, Visus 0,8.

Im Januar diesen Jahres bemerkte ich plötzlich eine Verschlechterung, meine AÄ stellte ein Makulaforamen Stadium IV, also durchgreifend, fest und überwies mich sofort an die Augenklinik der Uni Erlangen. Visus zu diesem Zeitpunkt noch bei 0,6, daher riet man mir erstmal abzuwarten. Meine Sehschärfe nahm ziemlich schnell ab. Bei nächsten Termin Anfang März lag der Visus deutlich unter 0,5, jetzt riet man mir doch zur OP, Termin Ende März - Absage wegen Corona...Operiert wurde ich dann Mitte Mai, PPV und Makula ILM-Peeling, ich bekam eine 30%-SF6-Gas-Luft-Gemisch-Tamponade und dann war strenge Bauchlage angesagt, die ich auch brav eingehalten hatte.
Der Heilungsprozess verlief soweit gut, aber nach 6 Wochen kam beim Kontrolltermin die große Enttäuschung: Das Loch hat sich nicht geschlossen. Kommentar der Assistenzärztin: "Da hat sich aber herzlich wenig getan". Visus Ende Juni nur noch 0,1, daran hat sich auch bis heute nichts mehr geändert, gefühlt inzwischen eher noch etwas weniger.

Als der leitende Professor der Netzhautambulanz mir dann auch noch von einem weiteren Versuch abriet - Abwägung der Chancen doch noch einen Lochverschluss zu erreichen gegenüber dem Risiko, den Sehnerv zu verletzen, etc. - hatte ich doch Mühe nicht an Ort und Stelle in Tränen auszubrechen. Gut, ich war vorgewarnt, bereits bei der Voruntersuchung meinte der operierende Oberarzt, dass die OP schon gewagt sei, da es sich bereit um ein größeres Loch handle, und bei meiner Kurzsichtigkeit wäre "kaum noch Material vorhanden". Man hat trotzdem Hoffnung, und eigentlich haben solche Löcher überwiegend nur ältere Leute, 80+/...Ich war dann noch zweimal in Erlangen zur Nachkontrolle, leider keine positive Änderung mehr. Beim vorletzten Termin nannte man mir Prof.Dr. Mathias Maier, Oberarzt in der Augenklinik TU München, rechts der Isar.
Er operiert auch große Löcher. Er hat mich inzwischen untersucht und würde mich nochmal operieren. Das Loch ist mittlerweile bei ca 800 ym und ich muss mich zeitnah entscheiden: OP mit bestenfalls Aussicht, dass sich das Loch doch noch verschließt, die Sehfähigkeit könnte sich in diesen Fall wenn überhaupt nur noch minimal steigern, vielleicht Visus 0,2, mit allen Risiken, Gas, evtl. Silikonöl, frühzeitiger Katakt bis hin zum Verlust des Auges. Oder keine OP mehr und hoffen, dass mir der Visus 0,1 erhalten bleibt, was man nicht weiss. Auf meine Frage an die Ärzte, womit ich rechnen muss, wenn ich nichts mehr machen lasse, erhalte ich leider keine Antwort, ausser: "Normalerweise haben das nur alte Leute, aber Sie sind ja noch jung". Diese Aussage hilft mir leider auch nicht weiter...

Ich würde mich gerne mit jemanden austauschen, der auch dieses Problem hat.Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen? Und vor Allem würde mich interessieren: Kennt jemand die Augenklinik der TU München rechts der Isar? Wie waren Eure Erfahrungen bei Dr. Maier?
Freue mich über alle Rückmeldungen!

Gruß elke69

Erfahrungsberichte - Pit

Pit32, Montag, 21. Dezember 2020, 17:28 (vor 1183 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier mein Erfahrungsbericht:
Ich bin 57 Jahre alt und schon seit der Schulzeit stark kurzsichtig. Probleme hatte ich mit den Augen sonst eigentlich nie. Im Sommer 2019 bemerkte ich auf einer Kreuzfahrt die berüchtigten Lichblitze im linken Auge und am nächsten Tag kamen die Mouches Volantes und der Ascheregen hinzu.

Nachdem ich gegoogelt habe passten die Symptome perfekt zu einer Glaskörperabhebung. Zudem nahm ich seitlich einen immer größer werdenden Schatten wahr. Leider kam ich 4 Tage nicht vom Schiff herunter. Die Sache hat mich fast wahnsinnig gemacht. Die Heimreise vom Flughafen ging dann direkt zum Notdienst und mein Verdacht wurde bestätigt. Ich bin in der Nacht noch in die Klinik nach Münster gefahren. Dort wurde am nächsten Morgen die Netzhaut bei einer Vitrektomie wieder "befestigt". Leider stellte sich nach dem Verschwinden der Gasblase die Sehschärfe nur zu 60% wieder her. Eine leichte Verzerrung war auch vorhanden. Ich sollte noch eine Zeit lang abwarten. Seit Mitte diesen Jahres verschlechterte sich die Sehfähigkeit rapide auf unter 20% durch einen Katarakt. Der Plan war dann diesen im November zu operieren.

Leider funkte mir im September das rechte Auge mit demselben "Mist" dazwischen. Hier kam die Sehschärfe nach dem Verschwinden der Gasblase aber vollständig wieder. Leider begann sich die Netzhaut nach 4 Wochen wieder am Rand zu lösen. Außerdem wurde schon eine Schädigung der Linse festgestellt. Ich habe dann auf eine Kombi OP bestanden, bei der meine Kurzsichtigkeit auf eine Restdioptrienzahl von -2 korrigiert wurde. Auch hier kam meine Sehschärfe voll zurück.
Dann leider dasselbe ein drittes Mal nach 4 Wochen, wieder Glück gehabt und rechtzeigig erkannt. Diese dritte Vitrektomie am rechten Auge ist jetzt 7 Wochen her, dabei wurde noch ein Nachstar beseitigt. Sehschärfe, je nach Tagesform bis zu 100%. Am unteren Sichtfeldrand ist eine Ausfallstelle durch die Narben wahrzunehmen. Beim Sehen stört das nicht direkt. Es macht mich aber nach wie vor etwas verrückt, da es sich wie eine beginnende Ablösung anfühlt.Ich habe mir sagen lassen, das Gehirn gewöhnt sich daran.

Vor 2 Wochen haben wir dann den Katarakt am linken Auge entfernt. Sehschärfe am Tag danach: 100%, trotz der leichten Gliose Verzerrung. Das erste Mal seit 1 1/2 Jahren konnte ich wieder gut mit 2 Augen sehen.
Leider hat sich die Sehschärfe in den letzten Tagen etwas verschlechtert, das lasse ich jetzt prüfen.

Diese ganze Angelegenheit kann einen schon verrückt machen, erstrecht wenn man etliche Wochen, während der "Gasblasenzeit" mit einer Sehfähigkeit von <20% verbracht hat. Obwohl ich jetzt ganz gut sehen kann ist die Sache im Kopf noch absolut präsent. Ich hoffe das legt sich noch.

Gruß Pit

Erfahrungsberichte - Wichtig bitte lesen!

Angelin63, Freitag, 16. April 2021, 21:41 (vor 1067 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
ich wollte mich bedanken bei allen, die hier ihre Geschichten teilen und auch anderen Mit machen.
Ich habe 2015 meine erste Netzhautablösung gehabt. Die Ursache war ein Riesenriss. Darauf folgte eine OP mit mit Silikonöl. Der Versuch, Gas reinzutun, um mir eine 2. OP zu ersparen, war misslungen.
Mein 2. Auge wurde vorsorglich mit eine Laser-Verlage geschützt, weil mein behandelnder Arzt meinte, in solchen Fällen ist es fast 100% sicher, dass innerhalb von 4 Jahren es mit dem anderen Auge auch passiert.
So lange hat das nicht auf sich warten lassen. Ich bin gerade mit der Behandlung vom 1. Auge fertig (Öl raus, Linse ausgetsuscht, Gas, neue Brille), ging es dann wieder los mit dem anderen Auge. Dann wieder die gleiche Prozedur.
Zur Zeit habe ich zum Glück Ruhe, Obwohl ich weiterhin Blitze sehe und es gibt Zeiten, wo das Auge schmerzt, bin ich zufrieden, denn die Netzhaut liegt an. Nur meine Seele hat einen Schäden davon getragen. Ich habe mich verändert, Das kann ich nicht erklären. Ich denke, das kann nur jemand verstehen, der dasselbe durchgemacht hat.
In dieser Zeit hat mich das Forum sehr viel geholfen, denn es ist informativ, aber vor allem gab es mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Das hat mich auch gelehrt, dass mein Leid, im Vergleich nur halb so schlimm war.
Nun hat es meiner Schwester auch wieder erwischt. Sie lebt in einem Land, wo eine Netzhaut-OP nicht möglich ist. Sie hat dadurch ein Auge schon verloren. Kurz vor Weihnachten ging es dann auch los mit dem anderen Auge. Freunde haben ihr geholfen,nach Kenya zu fliegen, um sich dort behandeln zu lassen. Zur Zeit von Corona eine Herausforerung, aber es hat geklappt.

Vor 14 Tagen hat man bei ihr das Öl rausgenommen und die Linse ausgetauscht. Gestern war eine Kontrolluntersuchung. Es würde festgestellt, dass die NH beginnt, sich wieder abzulösen.
Am selben Tag folgte dann die OP: Öl wieder rein.
Ich habe versucht, sie zu trösten und ihr gesagt, dass sie sich freuen sollt, dass sie noch in Kenya war,wo sie direkt operiert werden könnte.Wenn sie schon zu Hause gewesen wäre, wäre sie auf beiden Augen blind.
Meine Schwester ist stark kurzsichtig. Wir wissen um das Risiko einer NHA in ihrem Fall, aber man hofft, der schlimme Fall wird nicht eintreten.

Ich erzähle meiner Schwester von den Fällen, die ich hier gelesen habe, um ihr Mut zu machen.Obwohl es schwer ist, haltet ihr durch, macht weiter und macht Anderen Mut.

Deswegen gilt mein Dank dem Forum und allen, die ihre Geschichten teilen. Das ist eine tolle Sache!

Erfahrungsberichte - Wichtig bitte lesen!

Dagmar, Mittelfranken, Montag, 21. Juni 2021, 08:29 (vor 1002 Tagen) @ KAtharina

Hallo Ihr Lieben, hier eine kurze Vorstellung von mir - ich bin 52 Jahre jung und von Geburt an am LA mit Frühgeborenen-Retinopathie ausgestattet (10% Sehkraft, vom Hirn weggeschaltet) Das RA ist super kurzsichtig (-16 dio.) Daher Katarakt-OP vor 10 Jahren - neues Leben juhuuuu, hab nur noch -2,75 dio übrig.
Immer wieder mal Netzhautblutungen am RA (links wohl auch, da sehe ich es aber nicht) und Lucentis-Spritzen.
Und immer wieder mal diese Riesenangst um mein RA.
Und ich hab noch Zystennieren und Zystenleber, eine herausfordernde Erbkrankheit, die mich an die Dialyse bringt; laut Schulmedizin “bald”, ich stemme mich dagegen.

THINK PINK ist mein Motto, meistens gelingt es!

--
THINK PINK :-)

Erfahrungsberichte - Wichtig bitte lesen!

Claudia L., Sonntag, 01. August 2021, 17:07 (vor 960 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Claudia L., Sonntag, 01. August 2021, 17:15

Lieben Leidensgenossen,
ich habe zwei geglücktes OPs hinter mir aufgrund einer sehr ausgeprägten Netzhautspaltung. Es braucht je nachdem lange zum Heilen, aber es ist der einzige Weg, wenn die Sehkraft stark sinkt, war bei 25 Prozent(bei 2. OP unter 10 )Nun habe ich 40 und 80 Prozent Sehkraft, was bei vorher 19 und 20 Dioptrien ganz toll ist. Die Netzhautspaltung hat sich sehr stark verringert

Vorstellung aus der CH

Botero, Montag, 16. August 2021, 21:54 (vor 945 Tagen) @ KAtharina

Liebe Forumsmitglieder
Danke für diese informative Plattform. Ich bin weiblich, Jg.1965, und wohne in der Schweiz. Lese seit 1 Jahr mit. Lesen und Schreiben sind noch schwierig, deshalb nur Stichworte.
-starke bds Myopia Magma mit Astigmatismus ab Geburt. Dioptrien max Minus ca. 17 bds
-als Kind diverse Versuche mit harten Kontaktlinsen, Gleitsichtbrillen, etc
-2007 Femto Schnitte und später Artiflex Linsen Implantation Auge re und li
-2016 beginnende Katarakte bds
-2020 ab Mai Hornhautauflösung unter stärksten Schmerzen rechts. Halos, Trübungen, bds
-2020 Sept. Katarakt-OP rechts, Linsentausch, geplante HH Transplantation rechts nach Regenerationsphase
-2021 März Glaskörperabhebung re, totale Amotio rechts, Makulaforamen als Notfall---> Vitrektomie mit Gas
-2021 Ende Juni Katarakt OP und Linsentausch links bei schlechter HH, beginnender Glaskörperabhebung, stabiler NH. Floaters und Blitze vorhanden bds
-Morgen 17.8.21 Fäden ziehen nach 7 Wochen(!!) und Neubeurteilung OCT's bds, etc

Erfahrungsbericht R.S. Teil 5 Fortsetzung

R.S., Donnerstag, 18. November 2021, 12:11 (vor 852 Tagen) @ KAtharina

Liebe interessierte u. Leidensgenossen,

dies ist die Fortsetzung zu meinem Erfahrungsbericht (Teil 1-4) von Sept. – Nov. 21.

Meine Augendiagnosen haben sich seit dem, (nach 4 Vitrektomien) nicht wesentlich verändert.
Das heißt, rechtes, schlechtes Auge noch mit ca. 15% Visus, bei stark verzerrtem Bild. Die Netzhaut ist im Sehzentrum gewellt, mit Membrane drüber, aber immerhin anliegend. Eine Cerklage ist gesetzt.
Das linke, gute Auge sieht noch ca. 95% mit abnehmender Tendenz.

Die Augenärzte nennen diesen Zustand „stabil“.

Seit letztem Oktober war ich bei 4 Professoren, um mir „Zweitmeinungen“ zu holen. Übereinstimmung besteht bei allen darin, daß eine weitere Vitrektomie, mit dem Versuch die Membran zu entfernen, sowie eine gewisse Glättung der Netzhautwellen zu erreichen, eine kleine Chance zur Visusverbesserung um 10-20% brächte. Aber verbunden mit der hohen Wahrscheinlichkeit von nochmehr "Unwohlsein" rundum das Auge, bei vorauss. wenig Verbesserung der Verzerrungen.
Unterschiedliche Meinungen gab es nur darum, ob eine Cerklageentfernung in Erwägung gezogen werden sollte?

An meinen Augen wurde abgesehen von weiteren Untersuchungen durch 2 Orthoptiker nichts mehr therapiert. Eine weitere Vitrektomie schließe ich selbst wegen der schlechten Aussichten aus.

Ich habe unverändert seit der 2ten OP fast ständig Augen, Gesichts, Kopfschmerzen, rund um das malträtierte Auge.
Die Verzerrungen verursachen unverändert Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Orientierungsprobleme, Konzentrationsmängel, schnelle Erschöpfung.
Trotz alldem u. nicht zuletzt „schlechten Sehens“ versuche ich wieder Auto u. Rad zu fahren, treibe leichten Sport wie Gymnastik, Gleichgewichtstraining etc.
Vieles traue ich mich wieder u. geht auch, aber mit enormer Anstrengung. Fast alles nur noch langsam. Und so gut wie nichts, länger als max. 1- 2 h ohne Pause.

Alles was mit Augenbewegungen einhergeht, tut mir weh. Wie z.B. Lesen, Gehen, Rad u. Autofahren, aber auch Mitfahren im Zug etc. .Wenn es geht, versuche ich die Augen ruhig zu halten.
Verbesserung bringt immer, die Augen zu schließen, Ruhe, Schlafen. Geringe Linderung habe ich durch Befeuchtungstropfen, Kühlung der Augen mit Wasser etc.
Nach dem Aufstehen in der Frühe habe ich eine „gute“ Stunde, was mich täglich wieder hoffen läßt!

Ich bin sehr froh, daß ich mit mit alledem noch meine täglichen Verrichtungen tun kann. Werde aber nicht mehr wirklich arbeiten können.
Vor 3 Monaten habe ich deswegen mit 62 Jahren einen Antrag auf volle Erwerbsminderungsrente gestellt.
Die Rentenversicherung glaubt mir mit einer Reha helfen zu können. Ich glaube das nicht.

Obwohl ich mich seit letztem Sommer komplett aus meinem bisherigen Leben gekippt fühle, will ich nicht aufgeben u. versuche mir ein anderes vorzustellen. Manchmal gelingt das. Manchmal fällt es mir sehr schwer.

Ich wünsche allen ähnlich betroffenen viel Glück und Durchhaltevermögen u. danke den Machern u. Teilnehmern dieses Forums.

Fragen zu meiner Geschichte beantworte ich gerne u. würde mich auch über Eure Kommentare, vielleicht mit ähnlichen Erfahrungen, freuen.

R.S.

Glaskörper Schrumpfung!

lia, Dienstag, 25. Januar 2022, 15:27 (vor 784 Tagen) @ KAtharina

Guten Tag zusammen,
Ich wollte euch auch mein Erfahrungsbericht mitteilen,
Das ich zu 120% gut sehe nicht kurzsichtig bin,
Und doch mit 28 ein Netzhaut Loch hatte das gelasert werden musste.
Und aktuell wider in einer Phase eine glaskörper Schrumpfung drinstecke, weil ich vermehrt Blitze wahrnehme(laut Augenarzt)
Trotzdem meines Alters und trotz das meine Augen nicht kurzsichtig sind kann es anscheinend auch einfach mal so aufgetreten laut Augenärzten

-8,0 dpt / NHA + 4 Operationen / Visus 1,0

kleinerPrinz, Sonntag, 30. Januar 2022, 21:30 (vor 778 Tagen) @ KAtharina

Ich war Ende 2005 ohne Beschwerden bei einer Routineuntersuchung beim AA. Dieser hatte auf einem Auge ein Loch entdeckt und mich direkt zum nächsten Krankenhaus zur Laserkoagulation geschickt. Dort angekommen stellten die Ärzte auf dem LA zwei Forame fest, welche direkt gelasert wurden. Am RA haben sie am rechten Rand ein Loch gesehen, das wie eine beginnende NHA ausgesehen haben muss. Ich wurde im gleichen Krankenhaus stationär aufgenommen und in den folgenden 7 Tagen 3 mal operiert.
Man versuchte zunächst zweimal mit Kryo und Plombierung die NH zu fixieren, jedoch erfolglos. Schließlich wurde mit PPV, Glaskörperentfernung und Gastamponade operiert. Man erklärte mir nach der OP, dass es sich um ein älteres Foram gehandelt haben muss und die NH verkrustet gewesen wäre. Deswegen hätten die Plomben das Problem nicht gelöst. Ob bei der PPV noch irgendetwas an der betroffenen Stelle gemacht wurde kann ich nicht sagen. Ich erreichte nach wenigen Wochen meine volle Sehleistung wieder und hatte keine Probleme mit Photopsien. Anfangs hatte ich auf dem operierten Auge ein Doppelbild welches nach wenigen Wochen verschwand. Sehfeldeinschränkungen wurden nicht gemessen und habe ich nicht wahrgenommen, da dieser Bereich vom LA mit übernommen wird.
16 Jahre lang hatte ich keinerlei Beschwerden. Kein erhöhter Augeninnendruck, kein grauer Star, volle Sehleistung und keinerlei Weitsichtigkeit. In den 16 Jahren habe ich mich in keiner Weise im Leben eingeschränkt. Ich habe Alkohol getrunken, ich war Trampolin- und Fallschirmspringen, Tauchen bis auf 40 Meter, Wandern auf bis zu 5000 Meter Höhe. Zur Kontrolle einmal jährlich beim AA der immer meinte die Lage wäre stabil. Auf dem linken Auge sind über die Jahre die Floater immer mehr geworden, durch das klare RA konnte ich diese bisher gut kompensieren.

Im September 2021 bin ich eines morgens aufgewacht und habe bei Augenbewegung einen Lichtbogen auf dem RA gesehen, ähnlich wie bei einer 1/4 Mondphase. Mir war das sofort aufgefallen. Ich machte mich sofort auf den Weg ins Krankenhaus und schilderte meine Vorgeschichte sowie den Lichtbogen. Ich wurde zunächst von einer Assistenzärztin, dann von einem Facharzt untersucht. Die Assistenzärztin ist relativ jung, der Facharzt vermutlich auch jünger als ich. Man sagte mir, dass es derzeit nichts zu reparieren gibt. Sollte sich jedoch etwas am Augen verändern soll ich wieder vorstellig werden. Der Lichtbogen in gleicher Intensität und Form war von nun an dauerhaft sichtbar, nicht nur morgens nach dem Aufstehen.

3 Tage später wachte mit "Würmchen" im RA auf und fuhr direkt wieder ins Krankenhaus. Die gleichen Ärzte in gleicher Reihenfolge haben mich untersucht. Sie fanden zwei Einblutungen. Eine am rechten Rand mit zugehörigem kleinen Loch am Rand der alten Kryonarbe. Die andere Einblutung nasal, aber ohne zugehörigem Loch. Das gefundene Loch wurde direkt gelasert. Ich sollte zur Nachkontrolle in 10 Tagen beim AA vorstellig werden. Ich sagte dem Facharzt noch, dass der Lichtbogen noch weiterhin besteht, aber sich in seiner Form verändert hat. Und wollte wissen ob das normal ist. Der Facharzt meinte, dass das durchaus so sein kann.

In den Tagen danach beobachtete ich auf der rechten Seite am gleichen Auge ungefähr auf 2 Uhr auf einer kleinen Fläche ein seltsames Muster. Ich habe mir dabei gedacht, dass das von der Laserung kommt, habe dabei jedoch nicht bedacht, dass zwar auf der rechten Seite am RA gelasert wurde, ich diese Behandlung dann aber auf der linken Seite hätte sehen müssen. Der 10 Tag lag an einem Wochenende, sodass ich auf 8 Tage verkürzt an einem Freitag bei meinem AA zur Kontrolle war. Dieser hat auf einer Weitbildfotoaufnahme eine große Netzhautablösug zwischen 2 und 4 Uhr auf dem Auge festgestellt und mich sofort wieder ins Krankenhaus überwiesen. Er gab mir einen Ausdruck der Aufnahme mit und kreiste mit einem Stift den Bereich ein.
Im Krankenhaus angekommen untersuchte mich die gleiche Assistenzärztin erneut und meinte, dass sie die NHA nicht bestätigen kann. Anschließend schaute ein Oberarzt sich die Stelle an und brauchte nur 2 Sekunden um die NHA zu bestätigen. Die Assistenzärztin war sichtlich überrascht. Ich wurde stationär aufgenommen und am Folgetag PPV linsenerhaltend operiert. Die OP verlief erfolgreich, jedoch hatte sich einiges an Blut im Auge angesammelt, welches sich aber mit der Gastamponade nicht vermischte. Es sah aus wie rote Tinte im Wasser. Nach 3 Tagen wurde ich entlassen. Der operierende Arzt schrieb in seinem Entlassungsbrief, dass es sich um eine schwierige OP mit multiplen Foramen gehandelt hat.

Kontrolle fand wieder beim AA einige Tage später statt, der mich erneut ins Krankenhaus überwiesen hat, da sich das Blut mittlerweile im ganzen Auge vermischt hatte und man gar nichts mehr sehen konnte (von innen nach außen und umgekehrt). Im Krankenhaus wurde dann über Ultraschall festgestellt, dass die NH anliegt. Zudem wurde festgestellt, dass mein Augendruck auf 48 entgleist war. Mir ist der hohe Druck nicht aufgefallen. Ich wurde erneut stationär aufgenommen, der Druck mit verschiedenen Medikamenten unter Kontrolle gebracht. Das Blut hat vermutlich den Ablauf des Augenwassers verstopft. Nach 5 Tagen Beobachtung wurde ich wieder entlassen. Es wurde im Krankenhaus zusätzlich eine hintere Glaskörperabhebung am LA festgestellt.

-8,0 dpt / NHA + 4 Operationen / Visus 1,0

kleinerPrinz, Sonntag, 30. Januar 2022, 21:41 (vor 778 Tagen) @ kleinerPrinz

Nach ca. 4 Wochen der Dunkelheit konnte ich wieder mehr und mehr mit dem Auge sehen. Bei einem erneuten Kontrolltermin beim AA wurde meine Sehleistung vor der OP (fast) wieder bestätigt. Ich sehe auch keinerlei Lichtbogen oder Blitz mehr. Aber es ist jetzt nicht mehr alles so wie vorher. Es hat sich eine Weitsichtigkeit eingestellt, welche bei ca. 1 Dioptrie liegt. Zudem kann sich die Linse auch nicht mehr ganz weit stellen, sodass ich trotz -8.0 nur noch auf -7.5 korrigiert werden kann. Beim Lesetest auf 67 cm komme ich mit dem LA auf 1,25, auf dem RA 0,8 Visus. Klingt erst einmal nicht so schlimm, hat jetzt aber den Effekt, dass ich mit beiden Augen gleichzeitig in der Nähe nicht mehr gut sehe. Wenn sich das LA auf etwas fokussiert hat, dann stimmt der Fokus des RA nicht mehr. Manchmal fokussiert das RA, dann sehe mit dem LA unscharf. Das Gehirn ist wohl nicht in der Lage die Linsen einzeln anzusteuern. Zusätzlich stören die Floater auf dem LA jetzt deutlich mehr als vorher, da ich jetzt meistens mit dem LA in der Nähe arbeite.

Zusätzlich habe ich jetzt Phänomene auf dem RA auf der rechten Seite, da wo die NHA stattfand. Ich sehe auf 2 Uhr stets Bewegungen vorwiegend auf weißen Flächen. Zudem habe ich ein Flackern im ganzen Auge, welches jedoch nur bei bestimmter Beleuchtung auftritt, besonders stark bei Lampen (Punktlichtquellen) oder Reflexionen (Besteck, Fenster, Spiegel) in Räumen. Bei diffuser Beleuchtung oder unter freiem Himmel sehe ich es nur selten. Und zu guter Letzt sehe ich sprunghaft Kanten und Linien im Bereich der NHA, wenn ich im Randbereich rechts des Auges tatsächlich vertikale Kanten sehe. Das kann eine Tür sein, eine Wandecke oder ein Schrank. Ich sehe dann eine "zusätzliche" flimmernde Kante oder manchmal eine gerade Linie, welche nur für einen Sekundenbruchteil zu sehen sind.

Durch Lesen von verschiedenen Artikeln und auch hier im Forum habe ich nun meine Lebensweise angepasst. Einmal die Woche Joggen ist Pflicht. Zudem habe ich fast vollständig auf Vollkornprodukte umgestellt, trinke regelmäßig Heidelbeerdirektsaft sowie Multivitaminsäfte, Alkohol gibt´s gar nicht mehr. Ich esse min. 3 mal die Woche Lachs/Hering/Makrele, zudem nehme ich die Nahrungsergänzungsmittel MacuShield, Heidelbeerextrakt, Q10, Vitamin D3 sowie Zink zu mir. Vor dem Schlafen gehen nehme ich Magnesium, tagsüber verteilt esse ich 2 Kiwis. Nachts überwache ich mit einem Pulsoximeter meine Sauerstoffsättigung. Die Intensität der Phänomene hat bei mir aber nicht / nicht merklich abgenommen. Zudem habe ich auf meinem Arbeitsmonitor und dem Handy den Blauanteil reduziert.

In den nächsten 3 Monate habe ich in 4 Wochenabständen jeweils einen Kontrolltermin beim AA. Ich bestand auf die Termine, der AA wiederum auf die Kontrolle mittels Weitwinkelaufnahme um die Bilder im Verlauf miteinander vergleichen zu können (Zuzahlung 45€ pro Untersuchung). Die Kosten für eine OCT werden bei mir noch nicht von der KK übernommen, da die Makula bisher nicht betroffen ist. Daher werde ich auch aktuell keine OCT-Messung bei meinem AA machen lassen. Im Krankenhaus wurde die OCT immer mit durchgeführt und war vermutlich unauffällig.

Ursachen? Meine Mutter hatte im Alter von 60 Jahren eine NHA obwohl sie nicht kurzsichtig ist, jedoch raucht und keine gesunde Lebensweise führt. Erbliches Risiko somit evtl. vorhanden. Ich hatte meine Biontech-Impfung ebenfalls unter Verdacht, die zweite Impfung hatte ich 3 Monate vor der NHA. Mittlerweile glaube ich hier an Zufall. Meine Lebensweise war vor der zweiten NHA nicht besonders gut. Ich hatte wenig Bewegung im Alltag und kaum Sport, definitiv zu viel Süßigkeiten zu mir genommen, zu viel gearbeitet. Stress und mangelhafte Körperachtung war selbst verursacht vorhanden.

Erfahrungsberichte - Not-OP Netzhautablösung (1)

CADweazle, Sonntag, 20. März 2022, 17:29 (vor 729 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von CADweazle, Sonntag, 20. März 2022, 17:59

Hallo Ihr Lieben
Nachdem mir Eure vielen Berichte und Ratschläge sehr geholfen und Mut gemacht haben, hier nun mein Bericht.

Zu mir:

  • Jahrgang '59
  • kurzsichtig (rechts 5.5, links 4)
  • bis dahin nie irgendwelche Probleme oder Verletzungen mit/an den Augen
  • Nichtraucher
  • wohne in Freiburg i.Br.

14. bis 19. Februar 2022
In dieser Woche sehe ich auf meinem rechten Auge plötzlich Schlieren, die ich aber wie die üblichen Floater scheinbar "wegblinzeln" kann. Zudem eine Anzahl (5-6) sehr kleiner, schwarzer Punkte ("Mücken"), allerdings keine Blitze.
Recherche im Internet: sollte bald weggehen, nix beunruhigendes. Tja...

20. Februar
Beim Aufwachen plötzlich eine kleine, runde "Delle" (kleiner 5% vom gesamten Sehfeld) auf dem rechten Auge im peripheren Blickfeld unten links (an der Nase).
Keine Schmerzen, weiterhin Schlieren und "Mücken"
Die Delle kann ich am besten als grünlichen Ölfleck oder Blick durch den Boden einer Weinflasche beschreiben.
Entschluss: weil Sonntag - eine Nacht drüber schlafen.

21. Februar
Zu meiner unangenehmen Überraschung: die Delle ist noch da.
Sofort für vormittags einen Termin beim Augenarzt (AA) erhalten.
Diagnose: Netzhautablösung
Ursache: hintere Glaskörperabhebung durch altersbedingte Schrumpfung des Glaskörpers
Massnahme: Überweisung in die Freiburger Universitäts-Augenklinik

14:40 Anmeldung
Diverse Warteschlangen, anschliessende Begutachtungen und ausführliche Aufklärung über den Zustand und die Massnahme:

  • Not-OP Vitrektomie unter örtlicher Betäubung (Glaskörperentfernung),

um an die Netzhaut zu gelangen und die abgelöste Stelle

  • per Kryokoagulation

wieder zu fixieren.
Mir wird auch eröffnet, dass ich in 1-2 Jahren auf diesem Auge mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine "Graue Star Operation" (Katerakt-OP) benötigen werde.
Die Linse reagiert wohl sehr empfindlich auf die Operation.

18:00 Beginn OP, 2 Spritzen unter das Auge zur Betäubung (die gesamte OP ist tatsächlich komplett schmerzfrei!!) und Ruhigstellung des Auges.
19.00 Ende der OP
19.00 bis 20.15 Bauchlage, danach auf linker Seite schlafen (mit zwei Schmerzmitteln)

22. Februar
Konnte dank der Schmerzmittel gut schlafen.
Nach dem Aufwachen bekomme ich stündlich Augentropfen (Inflanefran forte)
Auge zugeschwollen, Druck bei 22, orangefarbene hell/dunkel Sicht, mehr nicht.
Die Begutachtung bei der Visite durch den operierenden Professor: Er ist zufrieden.
Das Gas, das als "Tamponade" in das Auge eingeleitet wurde, soll langsam resorbiert und durch Augenflüssigkeit ersetzt werden, das soll bis zu 4 Wochen dauern.
Keine Schmerzen, nur Selbstmitleid...

23. Februar
Kann wieder Schemen sehen,
Werde schon Vormittags nach Hause entlassen.
Anweisungen: Nichts ins Auge kommen lassen, 5x täglich Tropfen (pro Woche 1 Tropfen weniger), auf der linken Seite schlafen, damit das Gas auf die "angeheftete" Netzhaut drücken kann.
Haare waschen soll ich mir also fürs erste sparen, Sport ebenso!
Muss keine Augenklappe tragen und halte das rechte Auge einfach geschlossen.

24. Februar
(links) Schlafen, Auge schonen.
Sicht minimal besser.

01. März
1. Nachuntersuchung in der Klinik: alles bestens, Netzhaut hält,
Kann langsam wieder etwas sehen, Gas im Auge wird weniger, viele Floater in der Flüssigkeit.

02. März
DFB-Pokal Bochum - Freiburg: das Auge wieder benutzt, Doppelbilder und verschwommen, aber es geht langsam wieder, trotz schwappender Gasblase.
Stelle mir vor, das ein halb eingetauchter Frosch auch so sieht ;-)
Halte das rechte Auge die nächsten Tage trotzdem meist geschlossen.

04. März
2. Nachuntersuchung in der Klinik: die Netzhaut hält, Druck 20, Sehvermögen kehrt immer mehr zurück.

07. März
2 Wochen nach der OP:

  • morgens noch eine winzige Gasblase, - mittags ist sie weg - juhuuu!!
  • Floater haben stark abgenommen.
  • Sicht immer besser, nur noch ein "Milchglaseffekt", der stetig (wie ebenso die Floater) abnimmt.

10. März
1. Nachuntersuchung beim AA: sieht gut aus, Netzhaut hält, Druck beidseitig bei 18
Sicht fast gut.

16. März
2. Nachuntersuchung beim AA: Netzhaut liegt an, Druck beidseitig bei 20, regelmässige Nachuntersuchungen nicht mehr nötig.
Empfehlung: neuer Termin in 4 Wochen.
Sicht fast wie vorher.
Ab dem 21.03. bin ich nicht mehr krankgeschrieben.
Entschlüsse:

  • Die nächsten Monate lasse ich wöchentlich den Augendruck prüfen!
  • Sport (Joggen - ja ich weiss, nicht optimal...) erst wieder in frühestens 4 Wochen.

20. März
Ich verfasse diesen Erlebnisbericht
Meine Sicht ist wieder komplett wie vor der NA.
Einschränkung: werde rechts wohl ein Brillenglas mit anderer Korrektur benötigen, damit warte ich aber noch, bis sich alles "gesetzt" hat.

Erfahrungsberichte - Not-OP Netzhautablösung (2)

CADweazle, Sonntag, 20. März 2022, 17:36 (vor 729 Tagen) @ CADweazle

Fortsetzung

Mein Glück im Pech:

  • gerade noch rechtzeitig reagiert zu haben
  • die Ablösung war nur im peripheren Sehbereich (rechts oben)
  • So nahe bei einer superkompetenten Augenklinik zu leben, die diesen Eingriff pro Tag mehrmals (im Schnitt 2-6x) durchführt
  • Eine Koryphäe als operierenden Arzt zu bekommen

Wäre ich schon die Woche vorher in die Klink gegangen (als ich die ersten Schlieren gesehen hatte) wäre mir das meiste wohl erspart geblieben und die Netzhaut wäre - bevor sie sich ablöst - mit einer Laserbehandlung befestigt worden.
Hätte, hätte...

Ich hoffe, dass mein (bis jetzt!!) so gut verlaufener Fall allen etwas Mut machen/ etwas Sicherheit geben kann, die kurz vor oder nach so einer Operation stehen.
Meine dringende Empfehlung:

  • sofort reagieren und nicht genieren!!
  • wenn es nur irgendwie geht: eine kompetente Klinik aufsuchen (in Deutschland kommt man an einem Tag überall hin!)
  • Ihr habt Bedenken wegen der Reise, Kosten und Zeitaufwand? Was ist Euch Euer Augenlicht wert??

Lieben Gruß an alle, Karl

P.S.: Falls Interesse besteht, kann ich auch noch einen detaillierteren OP-Bericht anfügen. Ist m.E. nix für "empfindsame Gemüter".

Erfahrungsbericht Juml

juml1964, Mittwoch, 15. Juni 2022, 20:17 (vor 642 Tagen) @ KAtharina

Beginn der Misere am letzten Novemberwochenende 2021: verstärkte Schlieren, Blitze und Rußregen im rechten Auge am Samstag, Sonntag nach dem Training noch stärker mit Sehverlust und Angstzuständen. Sofort ins Städtische Klinikum in KA: Diagnose NHA mit Riss und Einblutung ganz rechts unten, schwierig zu sehen aber der OA stellte richtige Diagnose. Montag 12h später OP, dabei wurde Plombe gesetzt, keine Vitrektomie, Klinikaufenthalt 5 Tage und dann noch 4 Wochen zu Hause. Im Januar 2 Lasertermine, NH wird rundum gelasert. Leider erfolgte keine großartige Aufklärung über Nachwirkungen. Bisher alle Nachkontrollen ohne Befund, Sehkraft mit gleicher Brille wie vorher bei 100%.
„Restprobleme“: Photopsien jeglicher Art um das ganze Auge herum, Blitze oben (der Glaskörper hebt sich noch ab), zeitweise Irritationen des Trigeminusnerves (sehr störend), zeitweise Druckgefühle, Schlieren, starke Lichtempfindlichkeit auf dem Auge und die Angst, dass es wieder passiert.
Mal sehen wie die nächsten Kontrolltermine laufen, to be continued… ;)

Erfahrungsbericht Netzhautforamina und Abhebung Teil 1

BellaKarloff, Niedersachsen, Montag, 19. September 2022, 12:01 (vor 547 Tagen) @ KAtharina

Wie so viele habe auch ich immer wieder hier im Forum Informationen und Erfahrungen gefunden, während ich selbst wegen Netzhautproblemen in Behandlung war.
Ich habe schon ein paar mal überlegt, auch meine Geschichte zu teilen, war bisher aber nicht so weit.
Ich hoffe, dass ich das rein nun technisch richtig mache, dies ist tatsächlich meine allererste Forumsmitgliedschaft überhaupt!

Aktuell geht es mir mit meinen Beschwerden und Ängsten sehr schlecht, das vielleicht als kleine Warnung vorweg.

Zu mir: Ich bin nun 33, war, als es los ging 32, stark kurzsichtig (links 8, rechts 7,75 Dioptrien). Bis das mit den Augen los ging, arbeitete ich teilzeit (3/4, später habe Stelle) in sehr anstrengenden Dienstleistungsberufen, permanenter Stress, lange Tage, kurze Pausen und nebenberuflich als Illustratorin.
Meine Leidenschaften sind bzw waren Kunst, Kino und actionreicher Sport. Ich kletterte und boulderte seit 10 Jahren, machte an den Tagen, wenn ich nicht kletterte Kraftsport und liebte es, mit dem MTB steile Abfahrten runterzubrettern.

Los ging es mit einem fetten weißen Blitz mitten in der Nacht, gerade beim eindösen, da war es, als ob jemand mit Blitz fotografiert hätte. Das war im September 2021.
Sicht war allerdings noch normal. Da ich schon hin und wieder mal den Hinweis erhalten hatte, solche Phänomene abklären zu lassen, rief ich am nächsten Tag beim Augenarzt an und schilderte den Blitz, fragte auch, ob ich mir Sorgen machen müsse, aber die Sprechstundenhilfe versicherte mir, in meinem Alter seien gefährliche Sachen auszuschließen und erhielt einen Termin drei Wochen später. Bei diesem Termin wurde ich erstmal im Wartezimmer vergessen und musste nach drei Stunden Wartezeit am nächsten Tag nochmal wieder kommen.
Generell kann ich nicht viel Gutes über die Praxis sagen, eine reine Massenabfertigung, eklig, unfreundlich, ständig wechselnde Ärzte… Das nur nebenbei.
Hier wurden die Pupillen weit getropft und ein Assistenzarzt schaute ins Auge, meinte, sieht alles ganz gut aus, aber ich lasse meinen Kollegen nochmal gucken.
Der Kollege kam, schaute kurz rein und meinte („Nein, die Patientin hat keinen Rußregen, das sind Glaskörpertrübungen.“ und dann zu mir) „Sie haben da ein Loch, können wir lasern.“
Ich wäre fast vom Stuhl gekippt vor Schreck. In meinem Kopf totales Gedankenrasen. Ich wusste tatsächlich schon ein bisschen was über dieses Lasern, nämlich dass verbrannte Netzhaut für immer kaputt ist.
Für mich als Illustratorin ein Alptraum. Ich also „Jetzt?“
„Man kann warten, würde ich aber nicht empfehlen.“
„Muss man das machen?“
„Ja, sonst können Sie blind werden.“
Ich versuchte fieberhaft, so viele Infos wie möglich zur Prozedur zu erfragen, leider half es nicht, dass beide Ärzte des Deutschen nur leidlich mächtig waren. Mir wurde versichert, man würde später keine Sehstörungen zurück behalten.
Im Laserraum ohne Brille, mit weit getropften Pupillen und schon ziemlich geblendet von der langen Augenspiegelung sah ich wenig und bekam eine Risikobelehrung in die Hand gedrückt. Auf meine Frage, was da steht, sagte die entnervte Sprechstundenhilfe, na, jede Behandlung hätte ja Risiken. Eine OP im Krankenhaus hätte ja auch immer Risiken. Aha.
Der Arzt kam und es ging gleich zur Sache, nicht bewegen bitte. Leider war das Lasern in meinem Fall irgendwie verdammt schmerzhaft. Zwischendurch musste ich um eine kurze Pause bitten, halb am hyperventilieren und halb am heulen. Er wollte mir anhand von ergoogelten Bildern an seinem Computer zeigen, wie so Brandherde auszusehen haben. Tja, da konnte ich natürlich gerade nicht viel von sehen...
Nachdem er fertig war, wurde wieder reingeleuchtet, sein Kollege auch nochmal, dann wurde mir beim Rausgehen noch mitgeteilt, achja, nicht lesen, kein Sport machen die nächsten zwei Wochen, Risiko, dass sich an der frischen Wunde was löst, sei jetzt besonders groß…
Ich war total fertig und völlig geblendet und musste mir heulend den Weg nach draußen ertasten. Das nahm die Sprechstundenhilfe noch mit schnippischem Kommentar zur Kenntnis, drückte mir einen Termin zur Kontrolle in die Hand und ließ mich die Treppen runter wanken.
Ich traute mich in der kommenden Woche rein gar nichts, wartete zwei Tage, bis das Blenden aufhörte und hatte zum ersten Mal so richtig Angst.
Im Verlauf der Woche ging dann das Netzhautblitzen los. Im Nachhinein passt es genau auf die gelaserte Stelle. Das Loch lag perifer zwischen 18 und 19 Uhr, halbrunde Photopsien starteten überwiegend bei 11 Uhr. Erst im Heilungsprozess ab und zu, mal an einem Tag, am anderen nicht, ganz kurz als ob sich der Kegel einer Taschenlampe ins Auge schiebt und dann verschwindet. Außerdem hatte ich die erste Zeit noch wahnsinnige Schmerzen im behandelten Auge.
Bei der Kontrolle sagte der Arzt „Bin zufrieden“, das wars. Ich könne jetzt alles wieder machen. Die Schmerzen schob er auf trockene Augen (die ich zugegebenermaßen habe, deren Schmerzen sich allerdings deutlich anders anfühlen).
Wie es jeder Augenarzt, der etwas auf sich hält, praktiziert, beherrschte auch er die Kunst, einen mit tausend Fragen vor die Tür zu setzen und die gestellten zu ignorieren.
Leider ging es mit den Problemen jetzt erst richtig los, denn das Blitzen im Auge nahm wöchentlich zu.

Erfahrungsbericht Netzhautforamina und Abhebung Teil 2

BellaKarloff, Niedersachsen, Montag, 19. September 2022, 12:03 (vor 547 Tagen) @ BellaKarloff

Es steigerte sich bis zu 20, 30 mal pro Tag, immer an der selben Stelle, einfach so und beim Bewegen der Augen, außerdem nahmen nun auf einmal Glaskörpertrübungen zu, ich sah auf der Arbeit bei hellem Licht immer wieder einen hellen Blitz im Auge und wurde generell extrem lichtempfindlich, hatte viel länger anhaltende Nachbilder.
Nach zwei weiteren Terminen, bei denen meine Fragen ignoriert wurden, suchte ich mir einen anderen Augenarzt. Dort gab man sich erstmal mehr mühe, aber bei meinem zweiten Besuch in einem Monat hatte man auch hier die Geduld verloren.
Das Gleiche galt für eine Augenklinik im örtlichen KH.
Es wurde in der Zwischenzeit immer schlimmer und ich begann, an meinem Verstand zu zweifeln, was mir so durchaus auch von einer Sprechstundenhilfe am Telefon gesagt wurde. Aber eine letzte Anlaufstelle gab es hier noch. Ich sagte mir, wenn die auch nichts finden, dass ist es dein Kopf.
Tja, und was soll ich sagen. In der MHH dann schaute eine Assistenzärztin ins Auge und stellte fest, dass die Netzhaut im Bereich der gelaserten Stelle sich abgehoben hatte. Laser ging da nicht mehr.
Ein ausnahmsweise sehr netter Oberarzt entschied dann, das sei ein Fall für Kryopexie und schritt prompt zur Sache. Es wurde aufgeklammert, weitgetropft, örtlich betäubt (Jawohl, Spritze ins Auge) und ich musste kräftig mithelfen, die Stelle sichtbar zu machen. Es war ein richtig schönes Feuerwerk, das da in meinem Auge explodierte und gegen die Schmerzen bekam ich für den Heimweg eine Paracetamol mit (Hinweis, das würde ich mir heute nicht mehr gefallen lassen, denn die Schmerzen, die sich auf der Rückfahrt entwickelten, waren das Schlimmste, was ich je erlebt habe und schließt eine Lombalpunktion und Nadeln in die Uterusmuskulatur ein). Der Heilungsprozess sollte länger dauern.
Der Arzt war immerhin der erste, der Klartext mit mir sprach und zugab, dass man einfach wenig Statistiken hat und die Krankheitsverläufe so individuell sind, dass man keine wirklichen Verhaltensregeln und Prognosen aufstellen kann.
Ich begab mich nach einer Woche zu ihm in die Kontrolle, soweit alles nach Plan, ein nieder gelassener Arzt sollte weiter kontrollieren.
Leider hörte das Blitzen nicht auf, auch die Glaskörpertrübungen nahmen zu, ebenso die Lichtempfindlichkeit. Meine Augen reagierten besonders auf Kunstlicht mit interessanten Lichtphänomenen.
Da ich in meine bisherigen Praxen das Vertrauen verloren hatte, suchte ich abermals einen neuen Augenarzt.
Hier wurde bei der Kontrolle, immerhin mal mit Kontaktglas, ein erneutes Loch in der Netzhaut gefunden - leider auf dem anderen Auge. Ich war fertig mit den Nerven.
Das Lasern war allerdings diesmal nicht so schmerzhaft, auch, weil die Ärztin feststellte, dass meine Netzhaut den Laser gut annahm und sie daher die Intensität runter stellen konnte (das geht?).
Inzwischen war November. Die Probleme nahmen dennoch nicht ab, sondern immer weiter zu.
Ich begann, im rechten Auge, immer beim Blinzeln eine glühende Linie zu sehen, quer durchs Auge, aber nur bei bestimmtem Licht.
Bei einer erneuten Kontrolle im Dezember, wo nochmals mit sehr wenigen Laserschüssen die alten Narben verstärkt wurden, sprach ich dies an. Eine genaue Antwort bekam ich nicht, eventuell vom Glaskörper.
Ich hatte immer noch Bedenken wegen der zunehmenden Blitze und Trübungen, war verunsichert, ob ich schon wieder Sport machen könne oder nicht. „Sie könne alles machen“, lautete die Antwort.
Irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl etwas anderes.
Ich hoffte mit Anbruch des neuen Jahres, dass die Beschwerden irgendwann mal ein Level erreichen würden, in dem sie wenigstens nicht weiter fortschreiten. Dieses ist leider bislang noch nicht eingetreten.
Inzwischen habe ich mir eine ruhigere Arbeit gesucht, leider eine befristete Stelle. Was passiert, wenn es mit den Augen noch schlechter wird, schürt natürlich die Zukunftsängste, bereuen tue ich es dennoch nicht. Ich denke, der extreme Stress über Jahre hat sein Übriges zum Entstehen der Probleme beigetragen.
Im Januar wurde ein OCT gemacht (auf eigene Kosten), das sich unauffällig darstellte.
Bis heute nehmen die Glaskörpertrübungen beständig zu, das Netzhautblitzen ist nach wie vor an der Stelle des ersten Loches besonders häufig (10-30x pro Tag), zusätzlich blitzt es aber leider auch an anderen Stellen.
Der glühende Strich durchs Auge ist schlimmer geworden, kommt jetzt bei fast jedem Licht, auch ohne Blinzeln und bildet eine bizarre Lichtfigur im Auge, wenn Licht seitlich hinein fällt, die einen Schatten wirft.
Inzwischen wandert dieses Phänomen flackernd durchs Auge, wenn ich mich durch sehr gut ausgeleuchtete Räume bewege. Das ist manchmal so irritierend, dass ich stolpere.
Auch im anderen Auge entwickelt sich dieses Phänomen allmählich, aber an anderer Stelle und mit einer anderen Form.
Dieses Phänomen sprach ich zuletzt im Mai wieder beim Augenarzt an, zusammen mit einem andern Phänomen, dass sich zu diesem Zeitpunkt einstellte: Im Gesichtsfeld relativ zentral ein glühender Punkt, der immer beim Blinzeln kurz erscheint und dann einen blauen oder rosanen Fleck hinterlässt, je nach Untergrund.
Tatsächlich bemerkte der Augenarzt „ein kleines Pünktchen“ auf der Netzhaut, dass sich auch im OCT zeigte als kleines Ding in den Schichten der Netzhautmitte. Er vermutete eine Flüsigkeitsansammlung und gab mit Nefanac mit.

Erfahrungsbericht Netzhautforamina und Abhebung Teil 3

BellaKarloff, Niedersachsen, Montag, 19. September 2022, 12:07 (vor 547 Tagen) @ BellaKarloff

Bei der Kontrolle ein paar Wochen später hatte der Arzt keine Zeit und schaute nur in die unerweiterte Pupille, machte aber nochmal ein OCT und stellte zufrieden fest, es sei kleiner geworden.
Das Problem: Der Fleck in meinem Sichtfeld leider nicht. Im Gegenteil, inzwischen, Ende Juni, hatte ich schon drei Flecken der gleichen Art zentral im Blickfeld.
Als der dritte sich entwickelte, war ich nochmals in der MHH. Hier wurde mir mitgeteilt, man sehe da gar nichts und die Tropfen bräuchte ich auch nicht.
(Interessant ist aber, dass ich später im Bericht etwas von einem atrophen Konus las) und im rechten Auge hätte ich schon ziemliche Glaskörperdestruktionen - mein Hausaugenarzt behauptet dagegen steif und fest, er könne keine Glaskörpertrübungen erkennen (selbst sehe ich inzwischen mehrere schwarze Äste im Blickfeld, Wölkchen sowie diverse „Quaddeln“ und Würmchen en masse, ganz abgesehen von den glühenden Linien und Schatten).
Der Oberarzt gab dann noch meinen bisherigen Lieblingsmonolog zum Besten: Ich solle mir nicht so viele Sorgen machen. Generell würden sie immer wieder feststellen, dass Patienten, die sich nicht so sehr sorgten, fast die bessere Prognose hätten. Die kämen zwar häufig erst zu spät zu ihnen, hätten aber das glücklichere Leben. Und: „Ja, Sie haben ein sehr hohes Risiko, eine Netzhautablösung zu erleiden, aber davon sollten Sie nicht Ihr Leben bestimmen lassen.“ Tja, seien Sie halt wachsam, aber nicht zu doll, oder wie?
Inzwischen ist September, nächste Woche habe ich wieder einen Kontrolltermin. In den letzten Wochen haben meine Beschwerden nochmal zugenommen. Ich habe jetzt vier Flecken mittig im Gesichtsfeld im rechten Auge und seit zwei Tagen einen im linken Auge, die beim Blinzeln kurz zu sehen sind oder wenn ich von einem dunklen auf einen hellen Untergrund sehe, sowie vor einem Kontrast, zB einem Fensterrahmen und schnell verklingen, wie ein Nachbild, nachdem man in eine Lampe geguckt hat.
So ein komisches Licht-Schatten-Phänomen besteht inzwischen in beiden Augen, dazu massenweise Glaskörpertrübungen und es blitzt fröhlich vor sich hin, an allen möglichen Stellen in beiden Augen, mal halbrund, mal sternförmig, mal Flackernd, besonders bei Aufregung, aber auch gerne wenn ich einen freien Tag habe und mich eigentlich entspannen will. Manchmal bilde ich mir ein, einen Schatten am Bildrand oder verschwommen zu sehen, aber diese Eindrücke lassen sich nicht objektiv bestätigen, daher gehe ich von Einbildung aus.

Ich habe heute überlegt, meinen Kontrolltermin, der nächste Woche sein soll, vorziehen zu lassen, wegen der Flecken und aktuell täglich zunehmenden Glaskörpertrübungen, habe mich aber nicht getraut, schon wieder beim Arzt anzurufen.

Sport habe ich nun seit einem Jahr kaum gemacht, traue mich einfach nicht, solange die Beschwerden nicht wenigstens konstant bleiben. Meine Muskeln, um die mich früher mancher Mann beneidet hat, sind weg.
Gerne würde ich mal wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, fühle mich mit den ganzen komischen Lichtphänomenen und der Blendempfindlichkeit aber nicht verkehrstauglich.
Ich habe über die Zeit ohne Sport ein Instrument gelernt, das hat mich etwas vor dem verrückt werden bewahrt. Apropos, ich bin seit Monaten auf Therapieplatzsuche, bisher ohne Erfolg.

Geschlafen habe ich seit dem ersten Lasereingriff keine einzige Nacht mehr am Stück. Ich schrecke bei jedem Blitzen hoch, oft mache ich nochmal das Licht an, um zu prüfen, ob ich noch etwas sehe.
Was sich außerdem verändert hat ist die Wahrnehmung von Visual Snow (habe ich auch erst gelernt, was das ist), mit mehr Bildrauschen, springenden Pünktchen und sehr starken, sehr lang anhaltenden Nachbildern (manchmal, wenn ich Text lese, bleibt das Streifennachbild der Schrift gute 20 min erhalten), aber auch Phantomnachbildern (so nenne ich sie), Nachbilder, wo gar nichts zu sehen war.

Meine größte Angst ist es, dass es noch schlimmer wird, dass der große Schlag noch kommt und dass ich meine große Leidenschaft, das Zeichnen, an den Nagel hängen muss. Dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich tue.

Vor die Tür gehe ich nur noch mit Sonnenbrille und Cappie, dass hilft gegen das ständige Geblendet werden, manche der Lichtphänomene und dämpft die Wahrnehmung der Glaskörpertrübungen etwas.
Auch ich nehme Lutein und Xeaxanthin, dazu Omega 3 nahrungsergänzend ein, inzwischen seit einem 3/4 Jahr, aber konnte bisher keinen Effekt feststellen.

Verglichen mit dem, was andere hier im Forum durchmachen mussten, ist meine Geschichte bisher wohl eher ein Spaziergang im Park und es tut mir leid, so zu jammern.
Nach allem, was ich hier gelesen habe, haben viele diesen Punkt durch, wo man sich mit seltsamen Phänomenen in den Augen und der Angst konfrontiert sieht und versucht, alles einzuordnen. Hut ab vor allen, die das schaffen. Allen alles Gute und sorry für das lange Ausschweifen...

Mit 27 Netzhautablösung! Erfahrung eines Betroffenen

Lasse107, Mittwoch, 18. Januar 2023, 13:31 (vor 426 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Community,

ich war 27 Jahre alt, als mir zum ersten Mal Symptome am linken Auge auffielen: im Mittelpunkt des Sehens wirkten Dinge plötzlich kleiner, unschärfer und verzerrt.

Zunächst dachte ich, dass sei etwas harmloses und dass es schon wieder von alleine weg ginge (zu dieser Zeit war ich ziemlich unachtsam mit meinem eigenen Körper...), doch leider blieb es so und nach einigen Wochen hab ich nach intensivem Einreden meiner damaligen Freundin beim Augenarzt angerufen und einen Termin vereinbart.

Dort wurde mir das Auge weit getropft und nachdem der Doktor kurz reingeschaut hatte, war ihm direkt klar, dass ich eine Netzhautablösung habe, leider genau im Bereich der Makula (der Stelle des schärfsten Sehens). Er sagte mir dann, dass das sofort operiert werden müsse, ich sollte noch am selben Tag in die Augenklinik, in der er mich direkt zu einem Termin anmelden wollte (die Praxis und die Klinik sind vom selben Träger (nordblick)).
Ich hatte aber noch einige Sachen zu regeln, weshalb ich am nächsten Morgen früh selber zur Klinik gefahren bin.
Dort angekommen wurde ich nochmals untersucht, wobei sich die Diagnose vom Vortag bestätigte. Ich sollte operiert werden; mir wurde ein Gas in das Auge gefüllt , welches auf die betroffene Stelle der abgelösten Netzhaut drücken sollte, damit dieser wieder festwächst.

Damit wurde ich dann 2 Tage später wieder entlassen, sollte aber nach einer Woche wieder zur Kontrolle kommen.
Da hat sich dann herausgestellt, dass das Gas nicht so gewirkt hatte, wie es sollte, und ich nochmal operiert werden musste, diesmal sollte das Gas im Auge durch ein Silikonöl ersetzt werden, welches auf die abgelöste Stelle der Netzhaut drücken sollte.
Dieses blieb ein Jahr lang in meinem Auge, bis ich dann einen erneuten Termin hatte, in dem in einer, jetzt 3., Operation das Öl wieder entfernt wurde. Anschließend wurde noch eine leichte Abhebung der Netzhaut festgestellt, diese wurde behandelt, indem sie via Laser verödet wurde.

Danach war die Sicht immernoch nicht besser. Ich habe bis dato immer wieder gesagt bekommen, dass das Sehen wieder ganz normal werden würde, wenn die OPs abgeschlossen sind. War leider nicht so: Durch das Öl, welches 1 Jahr im Auge war und das anschließende Lasern an der Makula, hat sich ein grauer Star gebildet, welcher nun auch nochmal operiert werden musste.
Mit wurde die körpereigene Linse durch eine IOL, interokularlinse, ersetzt, welche das Sehen zwar wieder schärfer machte, allerdings keine Fokussierung mehr zulässt, da sie monofokal, also auf eine sehweite, fixiert ist. Trotzdem war es ein deutlicher Unterschied, als ich nach der OP die Augenklappe abnahm. Auf einmal habe ich wieder leuchtende Farben auf dem linken Auge wahrgenommen und auch die Sehschärfe war um einiges besser, als sie das ganze letzte Jahr war.
Ich bin wie ein Kind durch meine Wohnung gelaufen und habe mir alles angeschaut, ich habe wieder Tiefen wahrnehmen können und es war auch deutlich schärfer.
Lediglich das Lesen hat immer noch nicht geklappt(wenn ich es nur mit links probiert habe).
Dieser Effekt ist dann aber in den nächsten paar Wochen langsam wieder zurück gegangen; es bildete sich ein sogenannter Nachstar: Bei der grauen Star OP wird die körpereigene Linse durch eine künstliche ersetzt, allerdings wird die künstliche in die Linsenkapsel der eigenen eingesetzt. Beim Nachstar trübt sich die Linsenkapsel ein, was zu den gleichen Symptomen führt, wie der Graue Star, allerdings leichter behandelt werden kann, nämlich durch einen simplen Lasereingriff.
Also musste ich erneut zum Augenarzt, un mir das Auge nochmal lasern zu lassen. Dadurch wurde die Farbe wieder kräftiger, die Unschärfe blieb aber. Ich bekam eine Brillenverordnung mit, mit der ich erst zu Mr. Spex, dann zu Fielmann, beide Male mit dem selben Ergebnis: da die Netzhaut im Bereich der Makula schon sehr deformiert ist, kann eine Brille auch nicht mehr helfen. Seit dem laufe ich mit eine Sehkraft herum, die links irgendwo zwischen 10 und maximal 20% liegt.

Ich teile die Geschichte, um andere, betroffen zu finden, vorallem welche, die auch in meinem Alter sind, da es ja schon ungewöhnlich ist, so jung am Auge zu erkranken.

Liebe Grüße von Lasse!

2 Netzhautablösungen

sps, Regensburg, Samstag, 11. Februar 2023, 11:02 (vor 402 Tagen) @ KAtharina

Ich bin dankbar für dieses Forum und den wertvollen Austausch, der mir viele Frage beantwortet!
Kurz zu mir: Ich bin 54 Jahre, war 25 Jahre Cortison- Patientin wegen einer Autoimmunerkrankung der Lunge und hatte vermutlich deshalb zwei Ops wegen grauen Stars vor 1 /1 1/2 Jahren. Ansonsten ein leichte Kurzsichtigkeit.
Die erste NHA war im Juni 2022. Alles begann mit einer schlechteren Sicht. Einen Tag später sah ich fliegende Mücken und hatte ein kleines Loch, das teilweise gelasert wurde, weil ich vor lauter Panik kollabierte. Das war ein Freitag und man wollte erst am Montag fertig lasern. Am Wochenende sah ich plötzlich nur noch graue Vorhänge, aber in der Notaufnahme war trotz Einblutung noch alles dran. Am Montag war dann die Netzhaut fast komplett ab (um die Makula). Ich wurde als Notfall operiert (Regensburg, Barmherzige Brüder) und lag mit Gas zwei Wochen. Das ganze ist sehr gut ausgeheilt mit einer Sich von aktuell 100%, einer großen Narbe und einer Falte, die gefährlich werden könnte.
Die zweite NHA dann im Januar. Alles begann mit Blitzen kurz nach Weihnachten. Ich war sofort in der Notaufnahme, da konnte aber nichts festgestellt werden, ebensowenig bei den Kontrolluntersuchungen. Am 1. Januar habe ich dann tausende, graue Punkte gesehen wie einen Nebel. Ich hatte einen Riss, der nur teilweise gelasert werden konnte. Am nächsten Tag riet man mir zur OP, wegen vieler degenerativer Stellen. Die war dann auch dringend notwendig, da der Riß größer wurde. Das gleiche also nun am anderen Auge mit bisher gutem Heilungserfolg.

Erfahrungsberichte - Uwe - 100% Visus

Uwe @, Bei Hamburg, Dienstag, 14. Februar 2023, 12:08 (vor 399 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzies

mein Name ist Uwe und ich hatte im Juni letzten Jahres eine Netzhautablösung. Ich wollte mit meinem Bericht hier im Forum etwas Mut machen. Bei mir gab es zwar auch, und ich befürchte das ist immer so, diverse Schwierigkeiten, aber aktuell bin ich bei einem Visus von 100% auf dem betroffenen Auge - und sehe besser als mit dem anderen Auge.

Doch nacheinander:
Ich trage seit 40 Jahren eine Brille und über die Zeit wandelte sich die Kurzsichtigkeit von -0,5 auf grob -2.5. Ich arbeite fast immer am Bildschirm und fliege 1x im Monat geschäftlich im Schnitt.

Letztes Jahr hatte auf beiden Augen einen grauen Star diagnostiziert und einen Termin zur OP am rechten Auge, welches stärker betroffen ist.
In der Arztpraxis lag auch ein Flyer über "fliegende Mücken", die ich auf beiden Augen seit ein paar Jahren kannte. Im Urlaub kurz vor der geplanten Katarakt-OP wurden die "Mücken" im linken Auge plötzlich konkreter. 3 Tage später in der Nacht sah ich zusätzlich Blitze - doch nach Mitternacht konnte ich keinen Arzt oder Klinik finden die unmittelbar hätte helfen können (116 117). Am frühen Morgen aufgestanden, bemerkte ich einen Ausfall des Sehfeldes zwischen den Augen und ich war in Panik.
Wir fuhren dann in die Uniklinik nach Hamburg. Dort wurde eine Netzhautablösung festgestellt und ich am Morgen noch operiert.

Das Ergebnis war eine Glaskörperentfernung und eine Tamponade mit Silikonöl. Der graue Star wurde bemerkt und gleich ein Tausch der Linse vorgenommen. Ich hatte mich in Vorbereitung auf die Katarakt-OP mit den Möglichkeiten auseinandergesetzt und mich für eine asphärische Linse entschieden. Ich wollte weiterhin Brillenträger sein, also Schärfenebene wie bisher im Nahbereich (40cm).

Die chirurgische Leistung war hervorragend. Ich hatte keine Schmerzen. Ein leichtes Ziehen vielleicht, wie bei einem kleinen Schnitt in den Finger. Ich konnte unmittelbar nach der OP schon recht gut sehen, so gut, dass der Assistenz-AA meinte, ich könne Autofahren. Was sich natürlich später als falsch herausstellte - mit rund 7 Dioptrien Unterschied.

Unterirdisch war die Patientenaufklärung. Die fand praktisch nicht statt - und ich habe mir fast alles im Internet angelesen. Die Stunde Wartezeit vor der OP und später (obwohl man nicht Lesen soll... aber ich brauchte Antworten).


Es kam so alles - was ihr vermutlich auch alle kennt:

- ich hatte keine Ahnung, dass ich das Öl (und Pigmente) sehen kann und dachte an einen neuen Rußregen und rannte zum AA
- der AA setze ein Prisma auf das frisch operierte Auge und verletzte die Lederhaut. Jetzt hatte ich Schmerzen.
- das Auge und ich beruhigten sich nach 2 Wochen. Jetzt kamen Schmerzen die sich als erhöhter Augendruck herausstellten.
- die Entwässungstabelle führte zu einer Verdauungskatastrophe (ich hatte keinen Tropfen mehr im Körper).
- die "normale" Medizin fürs Auge führte zur Entzündung der Bindehaut und zur Reaktion im Magen
- der Optiker klärte auf, dass man mit 7 Dioptrien Unterschied keine Brille tragen kann, weil das Gehirn diesen Unterschied nicht verarbeiten kann. Also nix mit Autofahren für 2 Monate (bis zur Entfernung des Silikon-Öls).

Durch die Umstände war ich also zu einer extremen Entschleunigung verurteilt und ich verbrachte meine Zeit mit Kochen, mit Hundegassi und dem Hören vor Potcasts.

Auch mit der Entfernung des Silikons war die Aufklärung nur auf die Risikofaktoren, die rechtlich zu nennen sind, beschränkt. Das bemerkte ich, als ich mit Luft im Auge aufwachte. Hatte mir keiner vorab gesagt! Auch nicht, dass weiter Restöl im Auge bleibt.


Nach dieser OP kam dann ein Makula-Ödem hinzu, welches mit einer Spritze ins Auge behandelt wurde.


Die dritte, kleine OP war die Spülung der Augenvorkammer zur Entfernung des Restöls.
Leider ist da immer noch Öl. Etwas weniger, aber beim Arbeiten vor dem Körper ist das letzte Restöl leider immer noch sichtbar.

Das Auge ist nach meinen Empfinden ausgeheilt. Obwohl ich recht wenige Medikamente erhalten habe (wg. der Unverträglichkeiten).

- Beim Blinzeln (und nur bei Blinzeln im Hellen) sehe ich seit der letzten OP Striche. Man darf sich das wie eine Bleistiftzeichnung einer angedeuteten Landschaft vorstellen. Mir konnte keiner sagen, was das ist, oder woher das kommt.

- Beim Wechsel vom Hellen ins Dunkle sehe ich Lichterscheinungen, wie Polarlichter in S/W (egal ob das Auge geschlossen ist oder offen).
Sie gehen nach ca. 3 Minten weg.

- das Unschärfe-Sehen ist nicht gleich wie früher.
Kanten sehen aus wie eine Fata-Morgana. Meine Entscheidung die Schärfenebene auf den Nahbereich zu legen finde ich heute suboptimal. Die Schärfe ist liegt nur auf einem kleinen Bereich von ca. 35 bis 45 cm. Dahinter ist alles unschärfer als mit dem natürlichen Auge. Deshalb würde ich heute auf unendlich gehen.


Wie Eingangs erwähnt ist mein Visus 100% auf dem operierten Auge (mit Brille). Ich "meckere" also auf höchstem Niveau.

Bis heute habe ich keine Verbote oder Empfehlungen, was ich jetzt besser tun oder lassen soll. Ich jogge nicht, ich boxe nicht :-).

Die nächste OP für das rechte Katarakt-Auge steht an.
Ein AA empfahl mir eine teure Laser-OP, wg. der Netzhaut. Ich wollte es jedoch konventionell machen, weil mir schien die augenärztliche Motivation die Änderung des Abrechnungsmodus.

Vielleicht habt Ihr da ähnliche Erfahrungen?

Viele Grüße
Uwe

Glaskörperabhebung

FredM, Berlin, Samstag, 04. November 2023, 23:00 (vor 135 Tagen) @ KAtharina

Guten Abend liebe Gemeinde,

Bin neu hier und habe gleich sehr viele Beiträge zur Glaskörperabhebung gelesen.

Also mir geht es jetzt seit 2 Wochen genau so .

Als ich früh morgen aufwachte sah ich beim bewegen des linken Auges kurz einen weißen blitzartigen strich wenn ich zum hellem Himmel schaute , der Strich ist genau in der Mitte des Sichtfeldes also dort wo der Fokus des Sehen ist und das schlimme ist , 3 Tage vor meiner Mallorca Reise . Bin daraufhin gleich zum Augenarzt gegangen. der hat gleich die Netzhaut untersucht und gesagt das es diese Glaskörperabhebung ist und ich solle sofort zum Arzt oder Notaufnahme gehen falls etwas mit Rußregen oder sonstige schlimmen Sachen auftreten. Somit war der Spaß für mein Mallorca Urlaub hin , Ich bin wirklich mit so einer Angst verreist , Schon im Flugzeug habe ich ständig meine Sicht beobachtet. Es war so was von schlimm , da der Strich sich von Tag zu Tag verlängerte. zum Glück ist dieser Strich nur im bei sehen im Hellen weißen Hintergrund. Im Dunkeln ist gar nichts zu bemerken. Jeden Tag habe ich auf mein Handy dieses Amsler Gitter betrachtet ob irgend etwas zu sehen. Als ich wieder zurück nach Hause kam bin ich gleich am nächsten Tag zum Augenarzt gegangen, der untersuchte meine Netzhaut, sagte mir das alles ok ist. Habe nun gelesen das viele Geschrieben haben das es über Jahre dauern kann , dann bin ich ja gerade am Anfangsstadium :-( Ich bin weder Kurz oder weitsichtig und es ist nur auf einem Auge , Diese Fliegenden Dinger habe ich auch

Erfahrungsberichte - Wie geht es weiter? Teil 1

Anonym2024, Heidelberg, Mittwoch, 27. Dezember 2023, 00:09 (vor 83 Tagen) @ KAtharina
bearbeitet von Anonym2024, Mittwoch, 27. Dezember 2023, 00:12

Teil 1 Hallo zusammen,
ich bin 22 Jahre alt und möchte euch gerne über meine Netzhautablösung berichten. Vor ab möchte ich erwähnen, dass ich seit meinem 5.Lebensjahr eine Brille trage und ich mir erhofft habe meine Augen eines Tages lasern zu können. Dazu wird es höchstwahrscheinlich nicht mehr kommen. Im Juli 2023 war ich bei der jährlichen Kontrolle bei meinem Augenarzt, mit dem ich auch erneut über das lasern sprach und dieser auch optimistisch war.Im August war ich dann bei einem Laserspezialist im Ausland. Dieser meinte, dass ich mich lasern kann und ich alle Voraussetzungen erfülle, es jedoch ein Problem gibt: ich habe eine Netzhautablösung und muss schnell operiert werden. Ohne zu wissen, was eine Netzhautablösung zu wissen, bin ich zurück nach Deutschland geflogen, wo mir dann mitgeteilt wurde, dass ich eine Netzhautablösung unten habe und diese zwar vernarbt ist, es aber sich weiter bis zur Makula erweitern kann. Man hat mir gesagt, dass ich diese Netzhautablösung wahrscheinlich schon Monate habe, obwohl mein Augenarzt es im Juli sehen müsste! Das heißt, dass wenn ich im August nicht bei dem Laserspezialisten wäre, hätte ich es weiterhin nicht gewusst.Symptome hatte ich keine.
Die erste Klinik, der ich mich vorgestellt hatte, hatte sich nicht getraut mich zu operieren. Sie meinten, ich wäre zu jung und sollte abwarten, ob sich noch etwas verändert an meinem Auge. Der Oberarzt meinte aber auch, dass er sich nicht traut mich zur operieren, da mein Glaskörper raus muss und es bei jüngeren Menschen es zu komplex ist es zu entfernen. Nach dieser negativen Erfahrung bin ich in ein anderes Krankenhaus gefahren. Dort hatte man mir gesagt, dass man mich am darauffolgenden Tag (29.08) operieren kann. Die Nacht vor der Op konnte ich nicht schlafen, denn ich hatte Angst. Es war meine allerste Op in meinem Leben und zugleich eine Op am Auge. Die Op wurde bei mir mit Gas gemacht, da der Oberarzt meinte, dass er mir das mit dem Silikon nicht antun möchte, da das Risiko mit dem „Grauer Star“ zu groß ist. Die Op lief gut und ich war die ganze Zeit damit beschäftigt auf dem Bauch zu liegen, damit das Gas an die Netzhaut gedrückt wird. 2 Monate vergangen und im Oktober hatte ich einen Kontrolltermin. Es war alles in Ordnung, außer das sich eine Blase in meinem Auge gebildet hat.( Die Blase kam wohl während der Op, es wurde wohl währenddessen nicht gesehen). Das war nochmal ein Schock für mich, aber ich versuchte das Beste daraus zu machen, denn ich dachte, dass ich das Schlimmste schon hinter mir hatte. Zu der Blasen Op kam es nie, denn am 26.11. hatte ich eine erneute Netzhautablösung ( am gleichen Auge rechts)und die Blase war weg und der Albtraum ging bzw. Geht immer noch weiter. Am 26.11 hatte ich im Gegensatz zur ersten Netzhautablösung Symptome. Ich hatte verschwommen gesehen und eine Art gelben Fleck. Zunächst dachte ich, dass sich diese Blase bewegt hatte, aber dieses Mal hatte ich eine NHA mit Makulabeteiligung. Ein Tag später am 27.11 wurde ich erneut operiert (wieder mit Gas). Dieses Mal wurde aber auch ein Verband (innen) um mein Auge gemacht, damit die Netzhaut wieder fest wird und es hoffentlich nicht nochmal zu einer NHA kommt. Meine Psyche leidet immer noch nach dieser Op, denn mir wurde gesagt, dass die Netzhaut von meinem linken Auge auch sehr dünn ist. Daher habe ich Angst, dass ich dasselbe nochmal erleben muss. Nach der letzten Op ging es mir die ersten 5 Tage nicht gut, denn das Verband hatte sehr gedrückt und dieser Druck ging bis in meine rechte Gehirnhälfte. Jedoch hat sich mein Auge mittlerweile daran gewöhnt. Der Nachteil an dem Verband ist es jedoch, dass sich die Dioptrien um 1 bis 2 erhöhen. Links habe ich -5,5 und rechts hatte ich vor der OP -6,75. Dh. Es werden -8,75 bis -9.Dioptrien.
Das war erstmal schwer für mich zu akzeptieren, da ich meine Augen lasern wollte und es 1. generell wegen meinen ganzen NHA nicht mehr funktioniert und 2. meine Sehstärke es nicht zulässt, da ich zusätzlich eine Hornhautverkrümmung von -2 habe.
Das Schlimmste ist jedoch, dass nach der zweiten Op meine Sehstärke nur noch bei 40% liegt. Vor den ganzen NHA war sie mit Brille auch nur bei 70%, aber das war kein Problem für mich, da ich noch nie 100% gesehen habe. Aber 40% da musste ich erstmal schlucken. Nach der Op war ich bei meiner Augenärztin und die hatte einen Riss entdeckt und meinte das ich sofort ins Krankenhaus muss, damit es ambulant gelasert wird. Der Riss war erneut wieder unten.
Ich habe einfach Angst vor dem, was noch kommt. ich bin erst Anfang 20 und habe Angst blind zu werden. Ein weiteres Problem,dass ich nach der Op habe ist, dass ich die Dinge mit meinem rechten Auge komplett anders wahrnehme. ich sehe die Dinge zusammengequetscht und lese die Buchstaben in Wellenform. Als ich meinem Oberarzt davon berichtet habe, meinte er, dass er nicht weiß woran es liegt, da mein OCT gut aussieht und die Makula auch in Ordnung ist.

Erfahrungsberichte - Wie geht es weiter? Teil 2

Anonym2024, Heidelberg, Mittwoch, 27. Dezember 2023, 00:09 (vor 83 Tagen) @ Anonym2024

Teil 2
Der Oberarzt weiß aber irgendwie nicht mehr weiter mit mir. Er kann sich nicht erklären, wieso ich innerhalb von 3 Monaten zwei NHA hatte, wieso nach der 2. NHA ich erneut gelasert werden musste und wieso die Löcher immer wieder von unten kommen. Er ist der Meinung, dass sich hinter meiner Netzhautablösung etwas anderes verbirgt, er aber mir nicht sagen was.
Daher bleiben mir die Fragen offen, was ist die Ursache für die NHA? Ist es die starke Kurzsichtigkeit oder doch etwas anderes? Kann ich in irgendeiner Weise zumindest mein linkes Auge retten? Der Oberarzt meinte, dass er davon ausgeht, dass mein rechtes Auge wohl das „Problemauge“ ist und er nicht davon ausgeht das links auch etwas passiert. Das kann mir natürlich aber niemand versichern,
Ich bin einfach verzweifelt.Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will mein Auge nicht verlieren.. Kann mir vielleicht jemand eine gute Klinik empfehlen, die mir evtl. helfen kann und in Sachen Forschung der Netzhaut bekannt ist?

Eine Sache möchte ich aber noch loswerden: Egal, wie alt ihr seid, solltet ihr bei starker Kurzsichtigkeit immer beim AA die Netzhaut abchecken lassen. Denn nur weil man„jung“ ist, heißt es noch lange nicht, dass man keine NHA haben kann. Ich weiß, dass es bei jüngeren eher nicht vorkommt, aber lieber Vorsorge als Nachsorge.
Danke fürs Durchlesen!
Liebe Grüße :)

Schielen nach Netzhaut OP

Sylle, Freitag, 05. Januar 2024, 18:48 (vor 73 Tagen) @ KAtharina

Hallo, ich habe eine Frage an euch...hat hier noch jemand nach einer Netzhaut OP Probleme mit Schielen ? Meine OP ist nun mehr als 2 Jahre her und anfangs sagte man mir, das sei normal, mein Gehirn müsse erstmal wieder beide Bilder zusammen fügen...da ist aber bis heute nichts passiert und das frustriert mich zunehmend.
Habe deshalb 2x den Job wechseln müssen, kann nicht mehr Auto fahren und nicht mehr joggen gehen.
Renne seither von Arzt zu Arzt, von Klinik zu Klinik und mir wurde bisher noch nicht geholfen...
Hat jemand Erfahrung mit dieser Problematik?
LG an euch von Sylvia

Schielen nach Netzhaut OP

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Sonntag, 07. Januar 2024, 17:26 (vor 71 Tagen) @ Sylle

Hallo Sylvia,
warst Du denn mal in einer Sehschule, und wie groß ist denn der Schielwinkel?

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Schielen nach Netzhaut OP

Sylle, Freitag, 12. Januar 2024, 09:02 (vor 67 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,
ich war seither mehrmals in der Sehschule.
Mehrere Ophthalmologen sind da schon ratlos gewesen, haben alles versucht mit diversen Prismengläsern, Prisemnfolien...
Habe schon 2 verschiedene Brillen bekommen...
Nichts hilft und die Prismen verwirren mich nur noch mehr.
Als man bei der letzten intensiven Untersuchung in der Schielabteilung nicht mehr weiter wusste,
wurden 2 Fotos vom Auge gemacht.
Der nächste Termin bei meinem Augenarzt mit Begutachtung der Fotos ergab dann die Erkenntnis, dass die Netzhaut verschoben sei, was sehr unüblich nach einer OP sei.
Mein Augenarzt schien damit auch überfordert und wollte mich tatsächlich loswerden mit den Worten "sollten Sie mit dem anderen Auge auch irgendwann schielen, kommen Sie nochmal zu uns" !!!!
Danach war ich mittlerweile so wütend und enttäuscht, dass ich ihm zu verstehen gegeben habe, daß ich mich nicht damit abfinden werde und mich nicht einfach abwimmeln lasse und mit einer Behinderung lebe, die vermutlich andere verursacht haben.
Nun habe ich Anfang Februar einen Termin in der Netzhautabteilung in der Uniklinik Köln,in der Hoffnung, daß sich da operativ etwas machen lässt und endlich mal jemand helfen kann.

Schielen nach Netzhaut OP

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Freitag, 12. Januar 2024, 12:30 (vor 67 Tagen) @ Sylle

Hallo Sylle,

dann ist es ja kein Schielen oder Dioptrienunterschied im klassischen Sinne, was sich einfach korrigieren liesse.

Es gibt durchaus das Problem nach einer Netzhaut-OP, dass die Sehzellen nicht mehr exakt die gleiche Position haben wie zuvor, aber die Signale an die gleiche Stelle im Gehirn gesendet werden.
Ich habe das jetzt mal ganz vereinfacht erklärt.
Wir hatten dazu einige Interessante Ausführungen beim vorletzten Seminar.

Es wird wohl unmöglich sein, die Netzhaut abzulösen und exakt so aufzubringen wie vorher.
Es gibt Möglichkeiten der Netzhautrotation etc., aber das Hilft Dir nicht weiter.

Mein Rat wäre, dich nach Masserberg an die REHA-Klinik zu wenden, die kennen sich mit der Problematik aus und könnten Dir weiter helfen.

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Schielen nach Netzhaut OP

Sylle, Donnerstag, 07. März 2024, 18:24 (vor 11 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina, ganz lieben Dank für deinen Tip mit der Klinik in Masserberg.
Nachdem mir die Uni Klinik Köln auch nicht weiterhelfen konnte, habe ich in Masserberg angerufen.
Dort wurde mir gesagt, ich solle über die Rentenversicherung eine Reha beantragen.
Gesagt getan Anfang Februar.
Meine Hausärztin und Kollegen machten mir nicht geradeHoffnung auf Erfolg,
aber schon nach kurzer Zeit, also gestern !!!!
kam die Bewilligung von der Rentenversicherung.
Ich habe mir "ein Loch in den Bauch" gefreut !!!
Hätte ich Dir nicht geschrieben, wäre ich nie von selber und schon gar nicht von meinen Ärzten darauf gekommen, diesen Schritt zu gehen !!!
Also nochmal ein ganz dickes DANKE DANKE DANKE an Dich
LG Sylvia

Schielen nach Netzhaut OP

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Freitag, 08. März 2024, 07:55 (vor 11 Tagen) @ Sylle

Liebe Sylvia,
Das freut mich sehr!
Ich hoffe dir kann dort geholfen werden!

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Schielen nach Netzhaut OP

AndreaM., Freitag, 08. März 2024, 08:20 (vor 11 Tagen) @ Sylle

Hallo Sylvia,

mein Mann schielt auch nach der Netzhaut OP.
Er war bei der Sehschule und hat eine Prismafolie bekommen, die er sich auf das Brillenglas klebt, um erstmal zu testen, ob es funktioniert. Und siehe da... das Schielen war weg. Wurde das bei dir denn auch schon probiert?

LG
Andrea

Erfahrungsbericht NHA Adam

Adam, Sonntag, 11. Februar 2024, 15:52 (vor 36 Tagen) @ KAtharina

Hallo liebe Netzis,
ich bin Adam, 32 Jahre.

*Wie kam es zur Diagnose?
Im Januar 2023 hatte ich unten im Sichtfeld des RA immer wieder ein kleines Flimmern, das ich für eine stressbedingte, temporäre Erscheinung hielt. Als ich im Feb. 2023 dann beim AA war, weil ein Teil des Sichtsfeldes "weg" war, lautete die Diagnose NHA.

Ich wurde gegen 9:30 Uhr an das Uniklinikum Erlangen verwiesen. Ich musste trotz Notfall dort 7 Std. im überfüllten ambulanten Bereich warten (z.T. saßen die Leute dort auf dem Boden). Gegen 17 Uhr meinte ein Assistenzarzt dann zu mir ganz beiläufig: Übrigens, auf dem LA haben Sie auch eine NHA. Aber heute wird nicht mehr operiert, kommen Sie morgen früh wieder.

Natürlich saß der Schock tief. Ich wusste damals aber noch gar nicht, was das alles zu bedeuten hatte und was auf mich zukommen würde.

*Wie kam es zu den NHA?
Schwer zu sagen. Es gab keinen konkreten Vorfall wie einen Schlag, Ball aufs Auge oder eine Flugreise. Ich vermute, dass es eine Kombination war aus meiner starken Myopie (-7 dpt. bds.) und berufsbedingtem Stress (Lehrer, eher im engagierten und ambitionierten Bereich). Dazu habe ich kleine Kinder, sodass ich auch über mehrere Monate vor den NHA vermutlich zu wenig Schlaf hatte. Möglicherweise hat das die NH bzw. die Membranen geschwächt und dann so letztendlich zu den NHA beidseits geführt. Anders kann ich es mir nicht erklären.

*Wie verliefen die OPs?
Die Augenklinik Erlangen hat einen guten Ruf hat und zum Glück besteht dieses oben beschriebene, unmögliche Chaos nur im ambulanten Bereich.
Zuerst wurde das RA operiert, da hier die NHA weiter vorangeschritten war und der Rand der Makula bereits betroffen war. PPV mit Gas, bereits nach wenigen Tagen erneute NHA, diesmal PPV mit Silikonöl. Die NH hielt dann.
Im April 23 kam dann das linke Auge dran. Wieder PPV mit Gas, wieder hielt die NH nicht. Erneute OP ca. 4 Wochen später, erneut mit Gas. Diesmal hielt die NH glücklicherweise.
Jetzt im Januar 24 kam das Silikonöl im RA wieder raus, kombiniert mit einer Katarakt-OP und neuer Linse, da sich meine durch das Öl getrübt hat.
Auch auf dem LA deutet sich eine Linsentrübung an.
Im Mai/Juni 23, nach den 4 Vollnarkosen-OPs innerhalb von 6 Wochen, waren mein Körper und auch mein Kopf und und mein Geist völlig fertig. Es hat einige Wochen gedauert, bis ich wieder einigermaßen "der Alte" war. Meine Kinder und meine Frau haben mir sehr geholfen, diese Zeit zu überstehen.


*Wie ist die Sehleistung jetzt?
Auf dem LA habe ich ein eingeschränktes Sichtfeld im periphären linken Bereich (Randbereich. Die Myopie hat sich auf -8,5 dpt. verschlechtert. Dennoch erreiche ich bei Sehtests mit Sehhilfen glücklicherweise noch 100%. Ich glaube, da kann ich mich sehr glücklich schätzen. Ich rechne aber auch auf dem LA mit einer baldigen Katrakt-OP und Kunstlinse.
Auf dem RA erreiche ich aktuell ca. 60-70%. Ich hoffe, dass das in den nächsten Wochen vielleicht sogar noch besser wird. Allerdings merke ich, dass hier die Makula zum Teil betroffen war, da das Sehen in der Mitte des Sichtfeldes nicht optimal ist und ich Kontraste nicht gut wahrnehmen kann.

*Gibt es sonstige Nachwirkungen?
Nach den NH-OPs sah ich anfangs sehr viele Lichtblitze und Phänomene, und dort wo die OP-Narben waren, hatte ich "blinde Flecken". Das alles hat sich glücklicherweise deutlich zurückgebildet. Ich nehme seit letzten Sommer, wie hier im Forum gelesen, täglich Heidelbeer/Lutein-Extrakte und Vitamine für die Augen (MacuLux) zu mir. Danke für diesen Tipp. Ich habe das Gefühl, dass mir das ernsthaft und deutlich geholfen hat und kann es nur weiterempfehlen. Anfangs hatte ich auch häufiger Kopfschmerzen, das hat sich aber auch wieder gegeben.

*Wie steht es mit der Psyche? Wie hat sich mein Leben verändert?
Schwieriges Thema. Tagsüber geht es mir meist recht gut, aber nachts holen mich die Ängste oft ein. Vor einer erneuten NHA, evtl. sogar einer Erblindung und auch vor weiteren Operationen. Da ich erst 32 Jahre alt bin, frage ich mich natürlich, wie es meinen Augen in 10, 20, 30 Jahren gehen wird. Und je nach Seelenzustand bleibt man entweder optimistisch oder man hat einfach nur riesigen Schiss. Verarbeitet habe ich die Sache jedenfalls noch lange nicht und vermutlich bleibt das auch so.
Ich habe auch gemerkt, dass ich seit den NHA deutlich weniger lache und ruhiger, verhaltener geworden bin. Allerdings bin ich grundsätzlich ein zuversichtlicher Mensch und kann mich an den vielen kleinen positiven Dingen im Leben erfreuen und bin anpassungsfähig, was Sportarten, Reisen, Unternehmungen angeht.
Außerdem positiv: Diese schwierige Zeit hat mir auch gezeigt, welche Freunde echte Freunde sind und auf welche Familienmitglieder ich mich verlassen kann, wenn's drauf ankommt. So schnell kann mich nun auch überhaupt nichts mehr aus der Ruhe bringen (außer natürlich gesundhetliches / augenbezogenes), ich werde mich definitiv, v.a. vom Beruf, nicht mehr stressen lassen und gehe alles langsamer und bedachter an. Und lege mehr Wert auf Familienzeit und einen guten Schlaf.

*Austausch?
Gerne bin ich auch zu einem privaten Austausch, ob per Mail, Telefon oder persönlich bereit. V.a. jüngeren Betroffenen möchte ich auch Mut machen. Wenn du mit mir in Kontakt treten möchtest, gerne über das Forum bzw. evtl. kann dir Katharina meine Mail weitergeben.

Danke fürs Lesen und ggf. kommentieren. Ich hoffe, dass mein Beitrag irgendwann mal irgendjemandem hilft.

Adam

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum