Netzhautdegeneration- junges Alter

Black @, Kreis Groß-Gerau, Freitag, 13. Januar 2017, 12:01 (vor 2660 Tagen) @ Smilla

Je nachdem, um welche Grunderkrankung es sich bei dir handelt - meistens führt halt myopia magna/pathologische Myopie zu solchen Beschwerden - und je nach individueller Beschaffenheit deines Auges kommt es entweder zu peripheren oder zentralen Netzhautproblemen, auch schon in jungen Jahren. Das läßt sich aber auch nicht pauschalisieren. Viele Mitglieder hier (inkl. meiner Wenigkeit) sind schon von Kindesbeinen an stark kurzsichtig und haben dann im Laufe des Lebens eine oder mehrere Ablösungen erlebt. Manche hingegen hatten Glück und es blieb bis jetzt "nur" bei peripheren Löchern. Ich hingegen habe eher Probleme mit der Makula, die Peripherie ist trotz -11 und -13 diops. immer noch fit. Löcher (sog. Fensterdefekte) habe ich auch, meine Augen haben noch nie einen Laser gesehen, weil es bei mir nicht nötig ist.

Andere wiederum sind "nur" im mittleren Bereich (statistisch das höchste Risiko für NHA) kurzsichtig und haben das volle Programm erlebt.

Es ist also total unterschiedlich.

Der Glaskörper ist nur ein Risikofaktor. Während der Abhebung des GK vom Augenhintergrund entsteht über einen unterschiedlichen Zeitraum ein höherer Zug auf die Netzhaut, der wiederum das Risiko für eine Ablösung erhöhen kann (aber nicht muß). Ist der GK abgehoben, fällt dieses Risiko freilich weg, aber wenn du an der pathologischen Form der Myopie leidest, können bis zum mittleren Lebensalter noch ein paar Diops dazu kommen, da der Augapfel noch weiter wächst. Durch die zunehmende Dehnung kann es dann natürlich auch wieder zu Problemen kommen. MUSS aber nicht. Ich kenne einige Leute, die regelmäßig zum Untersuchen und auch Lasern gehen, aber ansonsten keine Probleme haben.

Wichtig ist wirklich, dass du eine kompetente und konstante Anlaufstelle für dein Problem hast. Ein Augenarzt, noch so gut, wenn er nicht richtig deutsch spricht, wäre für mich ein Ausschlußkriterium, weil ich genau wie du und viele andere mündige Patienten auch genau wissen wollte, was da los ist und was getan werden kann. Und wenn es mit der Verständigung hapert, wäre das höchst unbefriedigend für mich.

Wenn du deinen Heimatort postest, könnten dir vielleicht die Mitglieder hier noch eine Alternative empfehlen.

Bzgl. der Einmaligkeit in der Familienchronik... dazu kann ich auch einen Beitrag leisten. In meiner ganzen Familie gibt es einige Leute mit Brille - meine Mutter leicht weitsichtig, mein Bruder leicht kurzsichtig, aber ich bin der Blindfisch vor dem Herrn. Ich hab mich damit abgefunden, vermutlich eine spontane Genmutation, oder vielleicht, was näher liegt, habe ich als Kind auch einfach zu viel unter schlechten Lichtbedingungen gelesen. Meine erste Brille bekam ich mit 6 oder 7 Jahren, und sie wurde spätestens alle 12 Monate durch eine stärkere ersetzt. Bis zu meiner Pubertät kam ich dann schon auf -8 diops, die restlichen kamen dann über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren dazu. Ich bin jetzt Anfang 40 und hoffe, dass es sich jetzt langsam stabilisiert.

Vielleicht hast du die Möglichkeit, das Abitur zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn sich deine Augensituation wieder etwas entspannt hat. Wenn du bemerkst, dass du in eine Angststörung verfällst, such dir bitte auch entsprechende Hilfe.

Gruß, Black


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