Linsenwahl bei Katarakt-OP einseitig und starker Myopie

annie_k @, (vor 18 Tagen)

Hallo ihr Lieben,

ich brauche noch einmal eine Einschätzung von euch und vielleicht auch ein paar Erfahrungsberichte.
Wie ich schon in einem vergangenen Post berichtet habe, steht bei mir als nächstes die Katarakt-OP an. Nach dem letzten Gespräch mit dem Chirurgen habe ich jetzt allerdings mehr Fragen als Antworten bezüglich der richtigen Linsenwahl.

Die Situation:
Am linken Auge hatte ich letztes Jahr eine NA mit PPV, Silikonöl usw., in der Folge jetzt eine starke Katarakt. Rechts ist noch alles i.O. Beide Augen haben eine starke Myopie mit ähnlichen Werten (-8,0 dpt. und -8,5 dpt.). Noch keine Altersweitsichtigkeit. Ich habe also bisher einfach eine Fernbrille bzw. Kontaktlinsen für die Ferne benutzt.

Aufgrund der starken Linsentrübung konnten bei der Biometrie des linken Auges viele Werte gar nicht mehr ermittelt werden und die sonographisch gemessenen Werte passten nicht ganz zu den ursprünglichen Werten, d.h. das Auge wurde als kürzer gemessen, als es eigentlich sein müsste. Im Gespräch mit dem Arzt, der leider immer ziemlich kurz angebunden ist und nicht besonders gut kommuniziert, wurde gesagt, dass das alles bei der Berechnung der Linse natürlich mit einbezogen wird, aber dadurch eine gewisse Fehleranfälligkeit herrscht.

Der Arzt wollte zunächst eine Linse wählen, die die Kurzsichtigkeit so gut wie möglich korrigiert. Ich hatte den Wunsch geäussert, die Linse lieber so zu berechnen, dass eine stärkere Kurzsichtigkeit in Kauf genommen wird und ich dafür in der Nähe scharf sehe und keine Lesebrille brauche. Mir erscheint das sinnvoller, da dann der Unterschied zwischen beiden Augen nicht ganz so gross ist und ich nicht zwei ganz verschiedene Brillengläser habe. Und auch wenn ich Kontaktlinsen nutze, muss ich dann nicht zusätzlich eine Lesebrille tragen. Dieser Wunsch wurde aber offensichtlich nicht ganz ernst genommen, denn auf Nachfrage habe ich jetzt erfahren, dass eine Linse eingeplant wurde, bei der eine leichte bis mittlere Kurzsichtigkeit bestehen bleibt, mit einem Fernpunkt von 1,5 Metern. Das würde bedeuten, dass ich immer noch ein Lese- bzw. Gleitsichtglas für das linke Auge brauche, rechts allerdings nur ein Glas für die Ferne, und dass mindestens ein Unterschied von 5 dpt. zwischen beiden Augen bestehen würde. (Oder? Korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe.)

Jetzt meine Frage an euch: Diejenigen, die in der Situation waren, dass nur bei einem Auge die Linse ersetzt werden musste - für welche Lösung habt ihr euch bei hoher Myopie entschieden? Fernsicht oder Nahsicht oder mittlere Entfernung? Und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Mir ist überhaupt nicht wichtig, keine Brille oder keine Kontaktlinsen mehr tragen zu müssen, denn das muss ich ja sowieso. Da ich aber viel mache, wofür ich eine gute Nahsicht brauche (lesen, Handarbeiten, Dinge für die Küche schnippeln, ...), erscheint es mir sinnvoller, dass ich vor allem in der Nähe gut sehen kann. Ausserdem ist mein Gehirn an die Kurzsichtigkeit schon gewöhnt, an die Weitsichtigkeit dagegen überhaupt nicht. Ich empfand auch die Zeit mit dem Silikonöl im Auge, als ich einen Dioptrienunterschied von ca. 11 dpt. zwischen beiden Augen hatte, als sehr anstrengend.

Ich weiss, dass es schon viele Beiträge zu dem Thema gibt, aber ich bin gerade so verunsichert, was die richtige Wahl ist, dass ich einfach noch ein paar Meinungen und Erfahrungen von euch brauche. Sind meine Überlegungen so sinnvoll oder habt ihr Erfahrungen gemacht, die dem widersprechen?

In zwei Tagen steht noch einmal ein letztes Gespräch mit dem Arzt an, und ich will dort gut vorbereitet hingehen und auch meine Wünsche gut begründen und notfalls verteidigen können.

Danke euch.

Liebi Grüess
Annie


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