Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie

Angelika Bonyadi, Freitag, 17. August 2007, 20:31 (vor 6103 Tagen) @ Meike


Als Antwort auf: Re: Vollnarkose oder Lokal-Anästhesie von Meike am 16. August 2007 13:15:07:


Hallo Meike, habe soeben deinen Beitrag gelesen, hier meine Antwort: Die Abstände zwischen den Ablösungen waren ca. 2 - 4 Wochen lang. Ursache für die erste Operation in Feldkirch war ein Netzhautriss mit beginnender Ablösung. Die Sache begann urplötzlich mit einer drastischen Sehverschlechterung. Am Vormittag war ich noch bei der Arbeit, ich kann mich nur erinnern, dass im äußeren Augenwinkel schwarze Schlieren ( eine Art Spinnennetz) zu sehen war, die ich bis dahin nie wahrgenommen hatte, die mích aber auch nicht erschreckten, da die Sicht ja normal war. Hatte außerdem von Augenerkrankungen bis dahin keine Ahnung. Am Nachmittag desselben Tages bemerkte ich plötzlich, dass ich auf meinem rechten Auge nur noch sehr schlecht sehen konnte. Der Augenarzt, den ich sofort aufsuchte, überwies mich sofort ins Krankenhaus zur stationären Aufnahme. Das Ganze erschreckte mich fast zu Tode, da ich wie gesagt mit meinen Augen außer der Kurzsichtigkeit nie etwas gehabt hatte. Im Krankenhaus wurde ein Netzhautriss und eine beginnende Ablösung festgestellt.
( eine "giftige Sache" nannte es die Ärztin, die mich untersuchte). Am nächsten Tag wurde ich operiert ( Silikonplombe ). Drei Wochen nach der OP ging ich wieder arbeiten. Die Sicht war sehr enttäuschend ( immer noch schlecht und tanzende Mücken vor dem Auge), aber ich hoffte, es würde sich bessern. Nach ca. 2 Wochen Arbeit tauchte im rechten äußeren Augenwinkel ein schwarzer Fleck auf. Ich suchte sofort einen Augenarzt auf ( diesmal einen anderen, auf Empfehlung von Freunden ). Der schaute mir ins Auge, sagte, er könne nichts feststellen, es seien wohl Reste der Blutung, die ich gehabt hatte. Das war ein verhängnisvoller Irrtum. In den folgenden Tagen wuchs der schwarze Vorhang an, ich in meiner Unwissenheit dachte immer noch an Blutungsreste, auch Blitze waren da, die ich aber nicht zu deuten wusste. Kein Mensch hatte mich darüber aufgeklärt, worauf ich achten müsste. Dafür erntete ich heftige Vorwürfe von ebendiesem Arzt, der mich mit beginnender Wiederablösung nach Hause geschickt hatte, ohne mir die notwendigen Informationen zu geben, worauf ich zu achten hätte. Die weiteren Operationen fanden, wie schon gesagt in Innsbruck statt, vor der zweiten OP konnte ich nicht einmal mehr Handbewegungen erkennen, das einzige, das ich noch sehen konnte, waren Lichtreize. Ich denke, dass die Ursache für die wiederholten Ablösungen darin lag, dass die Ablösung beim zweiten Mal so weit fortgeschritten war. Es wurde mir auch so erklärt, dass die Netzhaut, wenn sie zu lange nicht mit Nährstoffen versorgt wird, danach umso schwerer zum dauerhaften Anliegen gebracht werden kann.
Ich denke, wenn ich gleich zu Beginn in die richtigen Hände gelangt wäre und auch genügend Information erhalten hätte, wäre mir vieles erspart geblieben und ich hätte heute sicher mehr Sehkraft auf diesem Auge.
Du schreibst, dass du nur ein kleines Loch in der Netzhaut hattest, das klingt in meinen Ohren nach wenig Komplikationen und gutem Erhalt der Sehkraft.
Jedenfalls wünsch ich dir das, ich hab meine Geschichte so ausführlich erzählt, weil ich das Gefühl habe, dass du Angst hast, dass sich die Ablösung auch bei dir wiederholen könnte. Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute. Angelika Bonyadi


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