neuer Tag , neue Hoffung,.oder Morgen ist Gesichtsfeldmessug

rop @, Dienstag, 19. Februar 2008, 12:07 (vor 5933 Tagen) @ Julian

Hallo Julian,
zum Gesichtsfeld habe ich natĂŒrlich auch sehr viel recherchiert.
Ein normales Gesichtsfeld eines sagen wir 20-30 jĂ€hrigen Menschen hat auf Nasenseite ca. 60 Grad, nach außen ca. 90 Grad, in die Senkrechte ca. 130 Grad, wobei der Anteil nach unten ja grĂ¶ĂŸer ist, ich glaube so 75 Grad, man muss ja wissen - evolutionsmĂ€ĂŸig gesehen - was man da GefĂ€hrliches unten vor den FĂŒĂŸen hat. Im Alter nimmt das GF um wenige Grad ab, das ist normal.
Die Gesichtsfelder beider Augen ĂŒberlappen sich also zu einem großen Teil.
Das heißt
a) in diesem Bereich können wir (normalerweise) rÀumlich sehen
b) Gesichtsfelddefekte in diesem Bereich durch ein Auge werden durch das andere Auge abgedeckt und fallen deshalb so gut wie gar nicht auf

Bei der manuell-kinetischen GFmessung nach Goldmann werden halt verschiedene Reizmarken bestimmter GrĂ¶ĂŸe und Helligkeit eingesetzt, fĂŒr Gutachten ist das III/4. Es gibt auch I/4, II/4, III/4, es gibt auch die Einserreihe bis FĂŒnferreihe (../1 .../5)
FĂŒr jeden dieser Punkte gibt es einen Bereich, in dem dieser Punkt gerade gesehen wird, wenn er von außen ins Gesichtsfeld kommt, d.h. an diesem Punkt ist die Schwelle zur Erkennung/Nichterkennung. Diese Punkte kann man dann miteinander verbinden und erhĂ€lt dann diese Linien (=Isopteren), die fĂŒr jede dieser Marken anders aussieht. Und fĂŒr Farben auch wieder anders.
Bei der manuell-kinetischen Methode wird die Messmarke von außen hereingefĂŒhrt und dann gestoppt. Dadurch kann man nicht erkennen, ob sich innerhalb des GFs noch Defekte befinden. Manche Untersucher kennen aber bestimmte hĂ€ufige Orte von Defekten (=Skotomen) und testen auch innerhalb des GFs aus.

Die automatische statische Perimetrie erfolgt an einer halben Hohlkugel, die mit einem Rechner verbunden ist, meistens innerhalb des 30 Grad-Gesichtsfelds. Das ist schon gut im Zentrum (ich glaube, der Blinde Fleck liegt zwischen 10 und 15 oder 15-20 Grad so Pi mal Daumen), und der Bereich, in dem die SehschĂ€rfe getestet wird, also der Punkt, mit dem man fixiert, liegt genau im Zentrum. Das sind nur wenige Grad, der Bereich der Sehgrube in der Makula, wo zur höchsten QualitĂ€t 1 Zapfen mit 1 Nervenzelle verschaltet sind = optimale Bildauflösung, optimale SehschĂ€rfe) So zurĂŒck zur Technik. Da wird mit Schwellenwerten gemessen, die erreicht werden, um einen Punkt gerade zu erkennen. Normalerweise sollte dieser Bereich keine grauen oder schwarzen Flecken aufweisen mit Ausnahme des Blinden Flecks. Durch die Schwellenwerte dĂŒrfte der untersuchende Arzt eine Ahnung haben, wie sich ein degenerativer Prozess in der nĂ€chsten Zeit weiterentwickeln könnte. Aber durch die 30 Grad-Messung werden in jedem Fall die GesichtsfeldausfĂ€lle aufgedeckt, die durch die manuelle GF-messung nach Goldmann nicht aufgedeckt werden wĂŒrden.
Bleibt nur noch, zu erzĂ€hlen, dass die StĂ€bchen fĂŒr schnelle Bewegungen und DĂ€mmerungs- und Nachtsehen zustĂ€ndig sind (d.h. sie unterstĂŒtzen tagsĂŒber die Zapfen natĂŒrlich auch z. B. in dunklen Ecken in einem Zimmer und liefern Kontraste) (d.h. alle schnellen Bewegungen, die die Sportler machen oder die Teilnehmer im Straßenverkehr, haben etwas mit dem funktionierenden GF und den StĂ€bchen zu tun bzw. wir reagieren auf keine Ballspiele mehr, nur noch auf BĂ€lle, die zentral und langsam wie bei einem Kleinkind zugeworfen werden). Die Auflösung ist nicht so hoch, da viele StĂ€bchen mit einer Nervenzelle zum Sehnerven verschaltet sind. Außen sitzen natĂŒrlich auch Zapfen fĂŒr das Farbensehen, aber nicht so viele. Je mehr man nach innen gelangt, desto weniger StĂ€bchen und desto mehr Zapfen gibt es. Und desto höher die SehschĂ€rfe. Dazu gibt es auch Grafiken im Internet, z. B. bei lea-test.fi. oder der NASA.
Jetzt habe ich genug doziert. Ich drĂŒcke dir die Daumen fĂŒr die Untersuchung.
lg rop


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