NHA, Glaukom, Vitrektomie, Myopie, Astigmatismus, Amblyopie
Hallo!
Vorgewarnt war ich schon länger, denn ich hatte schon als Kind eine Kurzsichtigkeit (mit heftigem Astigmatismus) von -5 und -5,5, was am Ende der Pubertät bei -7,5 und -8 lag. Seit meinem 17. Lebensjahr trug ich Kontaktlinsen und hatte damit eigentlich bis zur NHA eine 20/20 Korrektur auf beiden Augen.
Zuerst waren es harte, später nach der ersten Gesundheitsreform (und die harten nicht mehr bezahlt wurden) weiche Linsen. Vor 20 Jahren (mit 45) dann ging es im rechten Auge mit einem Normaldruckglaukom los, das 1 Jahr später auch links anfing. Nachdem Tropfen nichts brachten, und irgendwann dort wo ich wohnte auch Augenarztbesuche fast zum Sechser im Lotto wurden, habe ich resigniert und nicht weiter versucht daran arbeiten zu lassen. Ich bin seither dreimal umgezogen, nirgendwo fand ich einen Augenarzt, der neue Patienten aufnahm.
Es ergaben sich ergo im Lauf der Zeit Gesichtsfeldausfälle, links stärker, rechts bis vor kurzem nur sehr kleine. Sehschärfe dennoch immer noch 20/20, insbesondere nachdem ich einen guten Optiker gefunden hatte, der mir auf die "althergebrachte" Weise Linsen verpasste, statt der mittlerweile überall üblichen Messung mit dem Refraktometer, die bei mir eher schwierig ist.
Mitte August stellte ich eine Art "Verschiebung" der Waagerechten auf dem rechten Auge fest. Es sah aus, als ob waagerechte Linien plötzlich im inneren Augenwinkel nach unten gebogen waren. Gleichzeitig kam ein Schub von Gesichtsfeldausfällen, auch rechts. Und kurz drauf im Dunkeln helle Wagenräder, die im Augenwinkel hoch und runter liefen.
Das war der Punkt, an dem ich versuchte, mit Nachdruck einen Augenarzttermin zu ergattern. Ich konnte schließlich einen Termin von Freitag auf Montag bekommen nachdem ich die Sprechstundenhilfe in einer der Praxen mehrfach bekniete. Montags wurde ich dann untersucht und praktisch umgehend in die Augenklinik überwiesen. Es gäbe einen großen Riß mit Ablösung. Mittwochs (20.08.) wurde ich operiert:
RA: Rhegmatogene Amotio retinae, Makula on, Amblyopie
R/L: Glaukom, Myopie, Astigmatismus
Operation: LA Phakoemulsifikation, Einführung einer Hinterkammerlinse (Aspira Axa +11,0 D) 23G-ppV, Entf. netzhautabh. Membranen, Perfluordecaline, Endolaser, C2F6 16% in Vollnarkose
Visus (Aufnahme): RA cc -7.50 sph -2.00 zyl/ 133° = 0,63p
LA cc -7.25 sph -4.75 zyl/ 9° = 0,63p
IOP RA/LA 17mmHg/18mmHg
Visus (Entlassung): RA cc -7.50 sph -2.00 zyl/ 130° = HBW unter Gas
LA cc -7.25 sph -4.50 zyl/ 15° = idem
IOP RA 20mmHg
Als Medikation wurde mir Prednisonacetat 1%AT 5x tgl. jede Woche 1 Tropfen weniger, Gentamycin AT 5x tgl. 1 Woche, Dexagent AS zur Nacht für 2 Wochen mitgegeben.
Der Augenarzt (von der ursprünglichen Praxis), der mich in der 4. Woche ansah, verlängerte das Prednisolon um eine Woche. Gründe nannte er dafür nicht, insgesamt war er sehr wortkarg.
Bis dahin scheint alles so, wie es sich gehört, zumindest weitgehend. Was mich allerdings sehr stört, ist, dass ich mit dem rechten Auge bisher kaum was sehe, und das obwohl anscheinend bei den Ärzten die Erwartung bestand, daß ich eigentlich nach 2 Wochen schon wieder was sehen müßte.
Die Gasblase liegt derzeit bei ca. 40%, ihr "Horizont" liegt deutlich unterhalb der Höhe, auf der ich schärfstes Sehen erwarten würde. Stattdessen habe ich dort großflächig graue Schleier.
Ich bin nicht in der Lage zu sagen, ob dies Gesichtsfeldausfälle des Glaukoms sind (wenn ja, dann hätte es von jetzt auf gleich rund 50% zugelegt) oder ob irgendwas im Augenwasser rumschwimmt oder ob das Folge der NHA ist. Diese Schleier verhalten sich etwas anders als die GF-Ausfälle im linken Auge. Diese sind gleichbleibend Mittelgrau, egal ob ich ins Licht oder Dunkel schaue. Der Schleier auf der rechten Seite wird wenn ich auf eine helle Fläche sehe selbst hell. Und wenn ich unmittelbar auf eine dunkle Fläche sehe, habe ich ein helles "Nachbild". Wechsle ich vom Dunkeln auf eine helle Fläche, dann ist der Schleier tiefschwarz.
Generell kann ich abseits dieser Stellen hell und dunkel sehen, ganz am Rand außen auch Finger zählen, aber insgesamt sehe ich (im oberen Bereich) wie durch eine fettige Scheibe Rauchglas. Auch durch die Gasblase sehe ich Licht und Schatten und Bewegung, aber dunkel und mit Vergrößerung.
Was noch mehr irritiert, ist dass ich seit einigen Tagen kerzengerade Abgrenzungen dieser Schatten habe, wie mit dem Lineal gezogen. Und was auch immer deutlicher wird: das rechte Auge sieht mindestens 20% "niedriger" als das linke. Als ob sich die Achse verändert hat. U.U. bilde ich mir das nur ein, aber auch das Auge kommt mir kleiner vor. Nachdem ich also anscheinend praktisch rechts blind sein werde, wenn das so bleibt, habe ich natürlich einen Horror davor, daß es links auch passiert.
Kommt das alles irgendwem bekannt vor?
I.