Kontroll Intervalle und Lichtphänomene

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 3 Tagen) @ Triarugger

Lieber Christoph,

deine Rückmeldung freut mich wirklich sehr – vielen Dank!
Wenn jemand, der seit 2011 quer durch verschiedene Länder augenärztlich betreut wurde, sagt, dass ihn eine Erklärung endlich abholt, dann bedeutet mir das viel. Vielleicht bekomme ich ja irgendwann die Ehrendoktorwürde 😂
Und ja: Der Kopf ist oft 80 % des Problems… und leider 0 % leicht auszuschalten.

Ich denke viele Augenärzte können sich zum Einen nicht in die Lage des Betroffenen versetzen, zum Anderen lassen sie den psychischen Aspekt außen vor.
Ich habe hier seit über 20 Jahren fast jeden Tag mit solchen Themen zu tun und bin selbst betroffen.,viele Dinge kenne ich von mir selber.

Zum Thema Finnland, Dunkelheit & Tageslichtlampen
Tageslicht in Finland um diese Jahreszeit, das funktioniert nicht so gut…
Tageslichtlampen sind tatsächlich eher unproblematisch für das Auge, solange es sich um eine zertifizierte Lampe mit maximal 10.000 Lux und indirekter Anwendung (nicht frontal ins Auge starren) handelt.
Was viele nicht wissen, das Auge reagiert bei Lichtmangel nicht nur psychisch, sondern auch physiologisch empfindlicher.
Weniger Umgebungslicht → Pupille weiter → Netzhaut „aufgedreht“ → Photopsien wirken stärker und häufiger.
Das heißt, gerade bei euch im Norden ist eine Tageslichtlampe eher hilfreich als riskant.

Thema Flüge & große Höhe
Du hast absolut recht. Auch wenn „völlig unproblematisch“ gesagt wird, reagieren manche Augen sensibel auf:
• Druckschwankungen
• trockene Kabinenluft
• langes Starren auf Monitore während des Fluges
• Stress durch Reisen an sich

Das muss nicht gefährlich sein, kann aber die typischen Lichtphänomene verstärken.
Du kennst dein Auge inzwischen so gut, dass du die richtigen Vorsichtsmaßnahmen ohnehin schon verinnerlicht hast.
Ich hatte 2 mal direkt nach dem Flug eine Netzhautablösung, und habe mich danach über 20 Jahre nicht mehr getraut zu Fliegen.

Körperübungen & Atmung = Große Empfehlung!
Wenn der Sympathikus (Stressmodus) aktiv ist, feuern die visuellen Zentren auch unnötig Signale – daher wirken Licht- und Flimmereffekte plötzlich bedrohlicher.
Sobald der Körper runterkommt, sortiert das Gehirn die Signale wieder anders ein. Es klingt simpel, ist aber hochwirksam.

Du hast das in der Hand, nicht alles – aber vieles.
Und allein die Tatsache, dass du reflektierst, beobachtest, Strategien ausprobierst, zeigt, wie gut du mit der Situation umgehst.

Ich wünsche dir ebenfalls ruhige, helle, finnisch-winterliche Adventstage – vielleicht sogar mit etwas echtem Licht, und ohne Flimmern.

Liebe Grüße
Katharina

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Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.


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