Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op.

rop, Montag, 03. September 2007, 18:15 (vor 6083 Tagen) @ Jochen


Als Antwort auf: Re: Beunruhigende Zustände nach NHA-Op. von Jochen am 02. September 2007 18:23:39:


Hi Jochen,
;-)) etwas kompliziert, das Ganze, ich brauchte auch Jahre, um da durchzusteigen...
Die Netzhaut ist so aufgebaut: In der Peripherie - was dann auch im Gesichtsfeld außen ist - gibt es hauptsächlich Stäbchen, die sind praktisch clustermäßig verschaltet, also eine nicht so hohe Auflösung. Stäbchen sind , wie schon gesagt, für Dämmerungs- , Nachtsehen zuständig und für die Wahrnehmung von schnellen Bewegungen außen (Gefahr, fliegende Bälle, Sport, .... ) , sie unterstützen andererseits auch bei Tag, wenn es nicht so hell sind, die Zapfen, um dann an den dunkleren Stellen kontrastreich und detailreich wahrzunehmen.
Zapfen haben wir drei verschiedene, wie Computerbildschirn, Maximum Empfindlichkeit Rot, Grün oder Blau. Je mehr wir in das Zentrum des Gesichtsfeldes bzw. der Netzhaut vordringen, desto mehr Zapfen und desto weniger Stäbchen gibt es. Die Zapfen sind auch anders verschaltet, in der Sehgrube , wie gesagt, 1 Zapfen zu 1 Nervenzelle zum Sehnerven, also maximale Auflösung, ich glaube, der Bereich ist nur , was war das, 0,3 mm groß. Zapfen sind für das Farben- und Tagsehen verantwortlich.
Stäbchen haben wir ca. 120 Millionen, Zapfen ca. 6. Wieviel von den 6 Millionen dann dichtgepackt in der Sehgrube sitzen, um eine Sehschärfe von 100 Prozent zu bringen, keine Ahnung. Anscheinend brauchen es aber gar nicht sooo viele zu sein.
Direkt neben der Sehgrube in der Macula nimmt der Visus bereits rapide ab, dazu gibt es Grafiken im Internet.

Die Leistung, die mit dem Sehschärfetest gemessen wird, ist immer die der Zellen in der Sehgrube.

Ein gewisses Regenerationspotential ist drin, also mag sich der Visus noch verbessern, aber wenn die Netzhautablösung direkt durch die Mitte ging, wie du ja beschrieben hast, wollen wir mal hoffen, das die Zellen das noch auf die Reihe kriegen.
Dasselbe gilt für die Peripherie, den Tunnelblick, den du beschreibst. Wenn die Zellen nicht zu lange abgehoben waren, können sie noch etwas regenerieren.
Aber andererseits: was dann kaputt ist, ist dann kaputt. Der Körper kann zwar alles mögliche neu bilden, Rhodopsin, es gibt da verschiedene Kreisläufe und eine Vielzahl von Proteinen, die da hergestellt werden, aber wenn beispielsweise die Stäbchen und Zapfen oder die retinale Pigmentepithelschicht degenerieren - das retinale Pigmentepithel ernährt praktisch die Stäbchen und Zapfen - bzw. einen Schaden erlitten haben, weil sie durch die Ablösung zu lange abgehoben waren und nicht versorgt wurden, ist der Körper nicht in der Lage, diese Zellen und das RPE neu zu bilden.

lg rop



gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum