Verzerrtes Sehen nach Vitrektomie und Netzhautfixierung

Netjoker, Freitag, 29. Juli 2011, 17:19 (vor 4657 Tagen) @ Brigitte

Hallo und vielen dank an alle für die netten und informativen Kommentare.

Hier mal ein Update zu meinem Verlauf:

Mein behandelnder Augenarzt ist der Meinung dass sich ein Makula-Ödem gebildet hat. Er geht davon aus, dass dieses sich langsam zurück bilden wird und hat mir spezielle Augentropfen gegeben, die dies unterstützen sollen.

Mittlerweile habe ich nur noch eine sehr kleine Gasblase im Auge, kann aber bei geschlossenen Augen durch Kopfbewegung ein blaues Leuchten in und um die Gasblase sehen. Dieses Leuchten habe ich von Anbeginn an, es ist mit steigendem Wasserspiegel stärker geworden und vor allem an den Übergängen Wasser/Gas sehr stark sichtbar. Durch dieses blaue Leuchten sehe ich auch die Ränder der Gasblase gestochen scharf auf meiner Netzhaut. Nun ist mir eine Idee gekommen, wenn ich die Blase langsam über die Makula bewege, müsste ich ja die Verzerrung oder Schwellung sichtbar wahrnehmen können - und in der Tat, sobald der Rand der Gasblase die Makula erreicht, bleibt der Füssigkeitsspiegel an dieser Stelle hängen und steigt nur verzögert darüber. Der eigentlich kreisrunde Rand der Gasblase dellt sich also sehr stark ein, was ganz klar dafür spricht, dass im Bereich der Makula eine Erhebung, bzw. Wölbung vorhanden ist. Dies erklärt auch, warum ich auf dem operierten Auge auch alles sehr viel kleiner sehe, als auf dem anderen Auge. Nun, das alles sind nur Beobachtungen, aber es passt zu dem was ich real sehe. Im Zentrum meines Sehens erscheint alles stark verkleinert und zu einem Mittelpunkt hin in allen Achsen verzerrt. Ein Finger erscheint dadurch etwa ein drittel dünner als er eigentlich ist. Eine Vorwölbung der Makula würde ja meines Erachtens genau diesen Effekt erzeugen. Ich kann nur hoffen, dass diese Wölbung (Schwellung, Ödem) bald verschwinden wird.

Noch etwas zu dem blauen Leuchten: Hat das außer mir noch ein "Gas-Patient" beobachtet> Die Makula leuchtet übrigens drei mal so hell, wie der Rest der Netzhaut. Das Leuchten hört bei absoluter Ruhe und Bewegungslosigkeit von Kopf/Auge innerhalb von etwa 4 Sekunden ganz auf, blendet sich langsam aus. Die kleinste Bewegung erzeugt sofort wieder das Leuchten. Ich gehe davon aus, dass das Gas, bzw. die mechanische Reizung der Netzhaut durch die Gas/Wasser-Grenze diesen Sinneseindruck erzeugt. Interessant ist es auf jeden Fall und ich konnte damit erkennen dass ich eine "Beule" im Bereich der Makula habe. Ich gehe davon aus, dass die Blase in 3-4 Tagen ganz verschwunden sein wird - und mit ihr dann auch endlich die lästigen Halos und Refelxionen. Es gibt Dinge an die gewöhnt man sich NIE.

Das verzerrte Sehen hat sich in den letzten Tagen übrigens kein bisschen verändert. Wenigstens kann ich aber mal wieder dreidimensional sehen und meine Hand greift nicht ständig irgendwo vorbei. Das wichtigste: Die Netzhaut hält offenbar, alles ist dort wo es sein sollte und ich sehe an dem ehemals recht großen blinden Fleck wieder wie zuvor.

Ich muss die DEXA-Tropfen noch eine Woche nehmen, sobald die abgesetzt sind (Cortison) darf ich im operierten Auge wieder meine Kontaktlinse (hart) tragen.

Nebenbei bemerkt: Die akute Linsentrübung, die ein Sehen gänzlich unmöglich gemacht hat (Effekt wie bei mattierter Glasscheibe!), hat sich KOMPLETT zurück gebildet! ich habe keinerlei Eintrübungen mehr an der Linse! Für mich sehr erstaunlich und natürlich sehr erfreulich! ;-)

Noch eine andere Frage, etwas Off-Topic: Ich trage seit Jahr und Tag harte Kontaktlinsen, die ich teilweise 3-4 Jahre tragen kann, bis sie dann bei guter Pflege Verschleißerscheinungen zeigen. (Typ: Persecon E von CibaVision) Mit dem Tragekomfort bin ich sehr zufrieden, auch mal eine Nacht damit Schlafen ist kein Thema. Eine Entzündung am Auge hatte ich noch nie! Einzig die Staubempfindlichkeit z.B. beim Radsport empfinde ich als Nachteil gegenüber weichen Linsen. Ich habe eine starke Kurzsichtigkeit (-14 Dioptrien beidseitig), leichten Astigmatismus auf beiden Augen und die dazugehörige Farbschwäche. Nun habe ich gesehen, dass es ja Unmengen an Linsen gibt, z.B. auch torische Linsen zum Ausgleich der Hornhautverkrümmung. Mein Augenarzt meint, das würde nicht viel bringen. Hat von euch vielleicht jemand Erfahrungen damit>

ich hatte früher links 80% Sehkraft, rechts 100% (mit Linsen), musste alle 5 Jahre ein Gutachten bei der Führerscheinstelle abgeben, aber keinerlei Einschränkungen im FS eingetragen. Ich frage mich nun, ob ich vielleicht aus dem nicht operierten, linken Auge durch spezielle Linsen etwas mehr heraus holen kann, denn dort ist der Astigmatismus am stärksten ausgeprägt, deshalb ist das linke auch mein schwaches Auge. Würde halt gerne wieder vernünftig sehen können, wenigstens mit einem Auge, den Rest erledigt ja zum Glück das Gehirn... bin für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße

Michael


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