Netzhautablösung am verletzten Auge

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Freitag, 16. September 2022, 19:14 (vor 588 Tagen) @ KarsteMol

Hallo Karsten,

Zu meinem Gespräch noch mit dem offenbar auch renommierten Arzt. Ich fühlte mich absolut unberaten, es viel so oft der Satz, das ist ihre Entscheidung. Ich hätte echt heulen können.

Nun ja, letztlich ist es aber so: es ist DEINE Entscheidung. Solange du ansprechbar und zurechnungsfähig bist, brauchen sie dein Einverständnis für die OP! Vielleicht waren sie überbelastet (heute ja leider die Regel in unserem Gesundheitssystem). Aber ich denke, dass deine Skepsis und Fragen ein Zeichen für die Ärzte war, dass du für die OP nicht bereit bist. Natürlich sollte ein guter Arzt deine Fragen klären und dir einen Ratschlag geben. Aber nochmal: solange du nicht einwilligst, passiert nichts. Bei meiner Netzhautablösung wurde mir ganz klar gesagt, dass dies nur operativ behandelt werden kann und ich blind werde, wenn innerhalb der nächsten Stunden nichts gemacht wird. Ich wurde auch über Risiken aufgeklärt und bekam einen Vertrag vorgelegt. Auch wenn es ein Notfall war, ich hätte mich auch gegen die OP entscheiden können, hätte dann allerdings auch entsprechendes Papier unterzeichnen müssen, damit die Ärzte "aus dem Schneider sind". Da ich aber zusehen konnte, dass es immer schlimmer und meine Sehfähigkeit ernsthaft gefährdet war, hatte ich m. M. keine andere Wahl, als die OP zuzulassen. Und dass jede OP auch viele Risiken hat, muss ich sicher auch nicht erklären. Aber ich wäre heute sicher blind, wenn die OP nicht erfolgt wäre.

Eben gerade noch kam mein Zimmergenosse von der OP. Der setzte sich einmal hin und fing an zu essen. Ich meinte zu ihm, dass er offenbar ein Öl bekommen hat, weil er keine Liegeposition angewiesen bekam. Er konnte nichts mit dem Öl anfangen. Ich habe ihn noch kurz gebrieft zum Gas, auch darüber wusste er nichts. Er meinte da gab es kein richtiges Aufklärungsgespräch.
Das ist irgendwie traurig. Ich mein, einiges entscheidet sich während der op, ist schon klar. Aber dem Patienten nun garnichts zu sagen.

Auch in meinem Fall sagte mein behandelnder Arzt, dass er während der OP entscheidet, was er letztlich tut. So auch die Frage, ob und welches Öl. Da er mir die Optionen vorher gut erklärt hat, wusste ich aber Bescheid. Ich denke, das ist normal.

Ich sah es bei mir so: es ist ein Notfall, es muss gehandelt werden. Normalerweise würde ich vor einer OP immer eine 2. Meinung einholen, aber in diesem Fall musste ich wohl dem Arzt vertrauen, der vor mir saß.

Okay, da dein Auge nur 1% sieht und du noch ein 2. Auge hast, kannst du in der Tat in eine andere Klinik fahren und dich dort beraten lassen. Ich wünsche dir, dass du sehr bald eine Ärztin/ein Arzt findest, zu dem du Vertrauen hast.

Viele Grüße

Michael


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