Erfahrungsbericht AngiF (I)

AngiF, Samstag, 18. August 2012, 12:16 (vor 4231 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,

ich habe in der Zeit nach meiner OP viel in diesem Forum gelesen und leider haben mich durch die vielen negativen Beiträge sehr heruntergezogen.
Deshalb würde ich gerne hier meine Erfahrungen wiedergeben und versuchen die verzweifelten aber auch die guten Momente hervorzuheben.

Ich bin 27, lese sehr viel privat, sowie beruflich und arbeite viel am PC im Zuge meiner Promotion.

23.03.2012: Mich hat der Vorhang völlig überraschend getroffen, da ich schon seit ca. 5 Jahren nicht mehr beim AA gewesen bin. Damals vor 5 Jahren war ich noch deutlich weniger kurzsichtig und mir daher nicht der NHA Anfälligkeit bewußt (mittlerweile waren's -7 und -1 Zylinder). Hatte auch seit dem 14. Lebensjahr problemlos Kontaktlinsen getragen. Seit Oktober 2011 hatte ich ab und zu einen fliegenden schwarzen Punkt und Sehschwäche in der Dämmerung, aber mein Optiker war nicht beunruhigt und ich hatte keine Zeit, zum AA zu gehen.

Als der kleine Vorhang links nasal oben nach ca. 2 Stunden nicht wegging, war ich mir plötzlich sicher, dass ich eine NHA habe, hab schnell nach Symptomen gegoogelt und die erste AÄ aufgesucht, die ans Telefon gegangen war. Das war wohl im Nachhinein ein großes Glück, dass ich so schnell reagiert hatte.

Trotzdem war die Bestätigung der Diagnose ein echter Schock für mich. Eine ganze Armee von Löchern hatte ich, hauptsächlich außen unten und ein Hufeisenloch auf 3 Uhr. Da ich "kurz vor der Makula" stand, wurde ich noch in der selben Nacht unter Vollnarkose operiert.
Kryo, Cerclage, Gas, Bauchlage musste eingehalten werden.

Das war Donnerstag Nacht, vollständige Wiederanlegung der NH war am Montag morgen erst vorhanden, ich wurde sofort entlassen. Mir wurde nur auferlegt, in den nächsten 2 Tagen einen AA aufzusuchen, ohne weitere Empfehlungen.

Da ich noch alles andere als selbstständig war, bin ich von Freiburg zu meinen Eltern nach Stuttgart gefahren und hatte einen Arzt aufgesucht, der mir jedoch nicht besonders kompetent vorkam (Mittwoch), weswegen ich für Montag einen Termin bei einer anderen Ärztin ausmachte (früher ging's nicht).

Mir ging's immer besser, bis ich am Sonntag starke Schmerzen hatte (wellenartige Brennschmerzen auf der Augenoberfläche, die mich die ganze Nacht wach hielten). Am Montag dachte ich, dass diese mein größtes Problem wären.

Die AÄ meinte sofort, dass die NH ihrer Meinung nach nicht anliegt und überwies mich für eine zweite Meinung an die Charlottenklinik in Stuttgart, an einen lokalen Experten.

Der Termin für die nächste OP wurde dann für Mittwoch festgelegt und es war die schlimmste Zeit, die ich bis dahin hatte, denn mir wurde erklärt, dass falls es nicht funktioniert (was wohl ziemlich wahrscheinlich war), als nächstes eine Öl-OP durchgeführt werden müsste. Niemand wollte eine Prognose abgeben, niemand konnte irgendwas genaues sagen, das war das allerschlimmste.

Nach der 2. OP (Cerclage wurde ausgewechselt zu einer breiteren, besser positioniert und stärker zugezogen) ging es sehr schleppend weiter. Icb habe schnell bemerkt, dass ich schlechter sehe als nach der 1. OP (nach 10 Tagen nur ca. 40%, was ich allerdings erst viel spätr erfuhr, vor der 2. OP ca. 60%.) und dass ich Wellenlinien sah. Kommentar der Ärzte: das sei jetzt noch normal, aber keiner sagte, wie lange.

Eine erneute Untersuchung 3 Wochen nach der 2. OP in Freiburg bei der AÄ, die die Diagnose gestellt hatte, zeigte, dass ich gerade mal knapp 60% sehe (allerdings maß sie 2 dioptrien weniger aks der andere Arzt) und sie ging davon aus, dass es sich. ich etwas verbessern würde ( die Pupille war noch sehr weit), allerdings nicht mehr viel. Ein weiterer Schock für mich: Die Makula war doch betroffen gewesen, die Prognose düster für meine Verhältnisse.

Ich hatte mehrere panische Besuche beim AA und in der Klinik, da ich nun Angst hatte, dass es zu einer erneuten Ablösung kommen kann.

5 Wochen nach der 2. OP: Untersuchung in Stuttgart ergab, dass die Sehkraft bereits bei 60-80% ist. Jetzt erst wurde mir erleichtert der Befund vom letzten Besuch mitgeteilt.

Danach war ich mehrmals zum Sehtest beim Optiker, die Sehkraft nun mindestens bei 80%, der Optiker ganz aus dem Häuschen, dass es so gut aussieht.


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