Erfahrungsbericht Lupo

Lupo, Mittwoch, 13. Mai 2015, 19:18 (vor 3232 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
bei mir ging das so los: ich hatte bei seitlichen Kopfbewegungen plötzlich einen sichelartigen Lichtbogen im linken Sichtfeld des rechten Auges. Bin daraufhin sofort zur Augenarzt gegangen. Diagnose: "Die Untersuchung des Augenhintergrundes ist völlig ok. Gehen Sie mal zum Internisten, das Auge ist in Ordnung!" Das kam mir komisch vor, und ich bin zu einem anderen Augenarzt gegangen. Der sagte mir: "Mit 60 Jahren sind diese optischen Phänomene auf die altersbedingte Schrumpfung des Glaskörpers zurück zu führen. Das ist normal und harmlos!" Das hat mich beruhigt - leider! Dass ich den beschwichtigenden Fehldiagnosen geglaubt habe, nehme ich mir selbst sehr übel! Plötzlich war nämlich 1/3 des Sehfeldes im rechten Auge halbkreisförmig komplett grau!! Bin sofort nach HH-Barmbek gefahren, und ich wurde sofort operiert: Netzhautablösung!!! Glaskörper wurde entfernt, Netzhaut wieder befestigt, Linse ausgetauscht und Gas reingepumpt.

Ich bin weder stark kurzsichtig (1,5 und 1,0) noch hatte ich jemals im Leben besondere Augenprobleme.

Nun ist die OP 3 Wochen her. Ich bin zunächst einmal sehr dankbar, dass die Augenchirurgen das Auge überhaupt retten konnten - das war sehr knapp, denn das Sehzentrum war noch nicht betroffen, und die Op unter örtlicher Betäubung in 30 Min. war nach meinem Empfinden leicht wegzustecken.

Die Gasblase ist verschwunden, und ich kann auf dem rechten Auge überhaupt noch sehen! Nervig ist allerdings eine Verzerrung im Sichtbereich der operierten Netzhaut: im unteren linken Drittel kippen die horizontalen Linien leicht nach unten. Da der abgelöste Bereich der Netzhaut rechts oben war, vermute ich eine Falte in der NH-Tapete beim "Antackern" der Netzhaut. Der Augenarzt meint, dies könne auch eine Schwellung als Folge der OP sein.

Falls jemand mit dieser Linien-Verzerrung in der Optik Erfahrung hat, wäre ich für einen Beitrag sehr dankbar, denn das beunruhigt mich doch sehr!

Fazit: Pappnasen gibt es leider überall - und eben auch bei den Ärzten mit ihren Diagnosen.

Ergo: Blindes Vertrauen kann uns blind machen!!! Sowohl in der Politik als auch in der Medizin.

Aber es gibt zum Glück auch noch die "Guten", die dann noch das Beste aus dem Mist ihrer Kollegen machen. Und denen bin ich sehr, sehr dankbar!!! Sonst wäre ich jetzt ein Cyklop...

Liebe Grüße
Lupo


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