Thorsten - Teil #4

fth68 @, Samstag, 15. April 2017, 11:17 (vor 2530 Tagen) @ KAtharina

Etwa 6 Wochen später krebste mein Visus immer noch nur zwischen 60% und 80% herum. Frustrierend. Leichte Anzeichen einer Katarakt schien es auch zu geben, manchmal sah ich wie durch einen leichten Morgennebel. Aber sicher schien mir das nicht zu sein.

Als Nachwehen der OP hatte ich immer noch eine Reihe von Photopsien. Vielleicht auch interessant für andere, daher liste ich die Symptome mal auf:
- Bei geschlossenen Auge sah ich im Augenhintergrund ein Selbstleuchten und Wabern, teilweise in bläulichen oder grünlichen Farben, und verstärkt in den Sektoren meiner NHA.
- Im Zentrum des Sichtfeldes hatte ich nach Fokussieren eines kontrastreichen Textes oder Bildes ein sehr grelles Aufblitzen beim Blinzeln. Richtig stark, wie ein Handyblitz. Hierzu habe ich hier im Forum auch schon Fragen gestellt und Antworten bekommen (jedoch ohne konkrete Begründung des Effekts)
- Diverse Partikel/Zellen, die im Auge herumschwimmen. Vom Aussehen her wie die typischen Glaskörpertrübungen, also kleine Zellen oder Zell-Fäden. Nur, dass ich ja dank PPV keinen Glaskörper mehr habe. Irgendwie doppelt blöd.
- Einige der Partikel können sich auch wie "Glasperlen" oder "kleine schwarze Löcher" verhalten. Das sieht dann etwa so aus wie eine dicke Zelle mit sehr starkem, dicken schwarzen Rand. In der Mitte scheint sie dann wie eine Glaskugel das Licht zu reflektieren bwz. zu "leuchten". Meist geht dies aber nach ein paar Stunden weg.
- Und noch eine Reihe von kleineren Farb-Photopsien.

Auf Anregung hier aus dem Forum habe ich übrigens konzentrierten Blaubeerextrakt täglich genommen, ich kann aber nicht sagen, ob dies einen merklichen Einfluss auf die Photopsien hatte.

Nach 12 Wochen kam dann die Ölentfernung, wieder in der Augen-Uniklik Bonn. Das lief wieder in Teilnarkose und laut OP-Bericht komplikationslos und normal. Man hat dann aber erst einmal wieder Luft im Auge und somit wieder eine Gas-Katarakt-Trübung.

In den Vorgesprächen sagte man mir, dass es diesmal nur 3 bis 4 Tage dauern würde, bis die Luft im Auge absorbiert wird. Dies war bei mir aber nicht der Fall, es hat 11 Tage gedauert, bis die Blase sich aufgelöst hatte. Die AA in der Praxis meinten aber, das wäre auch nicht ungewöhnlich, von Fall zu Fall ist das wohl extrem verschieden.

Mit der Öl-Ex waren die meisten der von mir beschriebenen Photopsien schlagartig verschwunden oder stark reduziert. Angenehm.

Was mit der Öl-Ex-OP aber plötzlich falsch lief, war meine Sicht. Ich hatte erwartet, dass ich in etwa wieder Dioptrienwerte und Visus so ungefähr wie vor der ganzen Geschichte wiederbekommen würde. Das war aber nicht der Fall. Auf dem operierten Auge hatte ich zwar nominell immer noch 80% Visus, aber die Diotprien hatten sich extrem verstärkt. Von vorher -5,5 auf ungefähr -8/-10 (gemessen bei 2 Augenoptikern "klassisch", die Refraktionsgeräte beim AA zeigten etwa -9 an)

Das war mir in der Plötzlichkeit recht unerklärlich und damit Besorgnis erregend. Da ich in der Öl-Zeit auf dem Auge ohne Dioptrienausgleich relativ normal sehen konnte und der Brechkraftunterschied des Öls bei ca. +5/+6 Dioptrien liegt, kam ich mit dieser Plus-Minus-Rechnung auf keine vernünftige Erklärung. Meiner Ansicht nach hätte ich nun wieder, wie vorher, bei ungefähr -6 Dioptrien liegen sollen.

Meine Augenärztin meinte, es könne nur an der Linse liegen (also eine Catarakta Traumatica durch die OPs mit Öl und Gas). Ich war hier ein starker Zweifler, aber nachdem sowohl die Ärzte der Uni-Augenklinik als auch die Ärzte der Dardenne-Augenklinik diese Diagnose stützten, hab ich's dann doch geglaubt und mich dann auch direkt für eine Katarakt-OP in der Dardenne-Klinik in Bonn entschieden.

-- Weiter in Teil 5 --


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