Erfahrungsbericht Netzhautforamina und Abhebung Teil 2

BellaKarloff, Niedersachsen, Montag, 19. September 2022, 12:03 (vor 585 Tagen) @ BellaKarloff

Es steigerte sich bis zu 20, 30 mal pro Tag, immer an der selben Stelle, einfach so und beim Bewegen der Augen, außerdem nahmen nun auf einmal Glaskörpertrübungen zu, ich sah auf der Arbeit bei hellem Licht immer wieder einen hellen Blitz im Auge und wurde generell extrem lichtempfindlich, hatte viel länger anhaltende Nachbilder.
Nach zwei weiteren Terminen, bei denen meine Fragen ignoriert wurden, suchte ich mir einen anderen Augenarzt. Dort gab man sich erstmal mehr mühe, aber bei meinem zweiten Besuch in einem Monat hatte man auch hier die Geduld verloren.
Das Gleiche galt für eine Augenklinik im örtlichen KH.
Es wurde in der Zwischenzeit immer schlimmer und ich begann, an meinem Verstand zu zweifeln, was mir so durchaus auch von einer Sprechstundenhilfe am Telefon gesagt wurde. Aber eine letzte Anlaufstelle gab es hier noch. Ich sagte mir, wenn die auch nichts finden, dass ist es dein Kopf.
Tja, und was soll ich sagen. In der MHH dann schaute eine Assistenzärztin ins Auge und stellte fest, dass die Netzhaut im Bereich der gelaserten Stelle sich abgehoben hatte. Laser ging da nicht mehr.
Ein ausnahmsweise sehr netter Oberarzt entschied dann, das sei ein Fall für Kryopexie und schritt prompt zur Sache. Es wurde aufgeklammert, weitgetropft, örtlich betäubt (Jawohl, Spritze ins Auge) und ich musste kräftig mithelfen, die Stelle sichtbar zu machen. Es war ein richtig schönes Feuerwerk, das da in meinem Auge explodierte und gegen die Schmerzen bekam ich für den Heimweg eine Paracetamol mit (Hinweis, das würde ich mir heute nicht mehr gefallen lassen, denn die Schmerzen, die sich auf der Rückfahrt entwickelten, waren das Schlimmste, was ich je erlebt habe und schließt eine Lombalpunktion und Nadeln in die Uterusmuskulatur ein). Der Heilungsprozess sollte länger dauern.
Der Arzt war immerhin der erste, der Klartext mit mir sprach und zugab, dass man einfach wenig Statistiken hat und die Krankheitsverläufe so individuell sind, dass man keine wirklichen Verhaltensregeln und Prognosen aufstellen kann.
Ich begab mich nach einer Woche zu ihm in die Kontrolle, soweit alles nach Plan, ein nieder gelassener Arzt sollte weiter kontrollieren.
Leider hörte das Blitzen nicht auf, auch die Glaskörpertrübungen nahmen zu, ebenso die Lichtempfindlichkeit. Meine Augen reagierten besonders auf Kunstlicht mit interessanten Lichtphänomenen.
Da ich in meine bisherigen Praxen das Vertrauen verloren hatte, suchte ich abermals einen neuen Augenarzt.
Hier wurde bei der Kontrolle, immerhin mal mit Kontaktglas, ein erneutes Loch in der Netzhaut gefunden - leider auf dem anderen Auge. Ich war fertig mit den Nerven.
Das Lasern war allerdings diesmal nicht so schmerzhaft, auch, weil die Ärztin feststellte, dass meine Netzhaut den Laser gut annahm und sie daher die Intensität runter stellen konnte (das geht?).
Inzwischen war November. Die Probleme nahmen dennoch nicht ab, sondern immer weiter zu.
Ich begann, im rechten Auge, immer beim Blinzeln eine glühende Linie zu sehen, quer durchs Auge, aber nur bei bestimmtem Licht.
Bei einer erneuten Kontrolle im Dezember, wo nochmals mit sehr wenigen Laserschüssen die alten Narben verstärkt wurden, sprach ich dies an. Eine genaue Antwort bekam ich nicht, eventuell vom Glaskörper.
Ich hatte immer noch Bedenken wegen der zunehmenden Blitze und Trübungen, war verunsichert, ob ich schon wieder Sport machen könne oder nicht. „Sie könne alles machen“, lautete die Antwort.
Irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl etwas anderes.
Ich hoffte mit Anbruch des neuen Jahres, dass die Beschwerden irgendwann mal ein Level erreichen würden, in dem sie wenigstens nicht weiter fortschreiten. Dieses ist leider bislang noch nicht eingetreten.
Inzwischen habe ich mir eine ruhigere Arbeit gesucht, leider eine befristete Stelle. Was passiert, wenn es mit den Augen noch schlechter wird, schürt natürlich die Zukunftsängste, bereuen tue ich es dennoch nicht. Ich denke, der extreme Stress über Jahre hat sein Übriges zum Entstehen der Probleme beigetragen.
Im Januar wurde ein OCT gemacht (auf eigene Kosten), das sich unauffällig darstellte.
Bis heute nehmen die Glaskörpertrübungen beständig zu, das Netzhautblitzen ist nach wie vor an der Stelle des ersten Loches besonders häufig (10-30x pro Tag), zusätzlich blitzt es aber leider auch an anderen Stellen.
Der glühende Strich durchs Auge ist schlimmer geworden, kommt jetzt bei fast jedem Licht, auch ohne Blinzeln und bildet eine bizarre Lichtfigur im Auge, wenn Licht seitlich hinein fällt, die einen Schatten wirft.
Inzwischen wandert dieses Phänomen flackernd durchs Auge, wenn ich mich durch sehr gut ausgeleuchtete Räume bewege. Das ist manchmal so irritierend, dass ich stolpere.
Auch im anderen Auge entwickelt sich dieses Phänomen allmählich, aber an anderer Stelle und mit einer anderen Form.
Dieses Phänomen sprach ich zuletzt im Mai wieder beim Augenarzt an, zusammen mit einem andern Phänomen, dass sich zu diesem Zeitpunkt einstellte: Im Gesichtsfeld relativ zentral ein glühender Punkt, der immer beim Blinzeln kurz erscheint und dann einen blauen oder rosanen Fleck hinterlässt, je nach Untergrund.
Tatsächlich bemerkte der Augenarzt „ein kleines Pünktchen“ auf der Netzhaut, dass sich auch im OCT zeigte als kleines Ding in den Schichten der Netzhautmitte. Er vermutete eine Flüsigkeitsansammlung und gab mit Nefanac mit.


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